Beiträge von boccaccio
-
-
Hallo zusammen,
am letzten Sonntag ging es bei sommerlichen Temperaturen mit dem mykologischen Arbeitskreis Bergisches Land ins Vogelsangbachtal bei Heiligenhaus. Eine interessante Gegend und dazu noch eine der wenigen Stellen mit Kalk bei uns. Entsprechend zeigten sich viele interessante Pilze:
1. Spermosporina aricola ex Arum maculatum. Wahrscheinlich nicht selten, aber extrem unterkartiert. Man sollte zur Sicherheit aber immer prüfen, ob derartige Blattflecken auf der Blattunterseite einen Rasen mit Konidien haben.
2. Disciotis venosa
3. Milesina vogesiaca ex Polystichum aculeatum
4. Milesina kriegeriana ex Dryopteris dilatata
5. Urocystis anemones ex Anemone nemorosa
6. Anguis fragilis
Björn
-
Hallo Christine,
Scutellinias sind ohne mikroskopische Untersuchung nicht auf Artebene anzusprechen. Auf Holz und mit langen Haaren ist die Chance aber hoch, daß es eine Art aus dem S. crinita/scutellata-Komplex ist.
Björn
-
Auch mich hat diese traurige Nachricht tief getroffen. Nicht nur, daß Nobi ein ausgewiesener Kenner der Dungpilze, ja geradezu ein Dungpilz-Papst war, er hat sein Wissen hier auch immer wieder sehr geduldig mit uns geteilt und es dabei geschafft, seine Leidenschaft für diesen - auf ersten Blick ja doch sehr speziellen - Aspekt der Mykologie weiter zu vermitteln. Bei dem von Karl erwähnten Treffen in der Eifel konnte ich Nobi dann auch persönlich kennenlernen. Zu schade, daß dies unsere einzige gemeinsame Exkursionen bleiben sollte. Seinen Angehörigen wünsche ich viel Kraft in dieser schwierigen Zeit.
Nobi, du wirst uns fehlen!
Björn
-
Hallo Norbert,
das sind keine Pilze, sondern Lebermoose.
Björn
-
Hallo Tuppie,
Brandpilze sind immer gut

Björn
-
Hallo zusammen,
beim niederländischen Ascomycetenprojekt gibt es neben den Schlüsseln, die einen zur Gattung bringen auch einige Schlüssel, die dann innerhalb einer Gattung bis zur Art schlüsseln. Besonders interessant ist dabei ein recht umfangreicher Schlüssel zu Leptosphaeria und verwandten Gattungen. Da auch dieser Schlüssel in niederländisch formuliert ist, habe ich ihn übersetzt und hoffe, daß er dem einen oder anderen von Nutzen sein kann.
Björn
-
Hallo zusammen,
das ist kein Ascomycet, sondern Lachnella alboviolascens, ein Basidiomycet, der so aussieht, als sei er ein kleines Becherchen. Typisch für die Art ist, daß manchmal Haarbüschel nicht nur am Rand, sondern auch mitten in der Fruchtschicht wachsen. Das passiert bei Ascomyceten nie.
Björn
-
Hallo Rainer,
an gar keine spezielle. Die sind in der Regel alle nur mikroskopisch bestimmbar - und auch dann ist es noch schwer genug.
Björn
-
Sogar für mich? Dann schalte ich mich natürlich ein!
Björn
-
Hallo Rainer,
bei Nr. 4 sehe ich eher einen Rißpilz. Nr. 5 ist Tremella mesenterica in eingetrockneter Form.
Björn
-
Hallo Urs-Peter,
bist du dir mit dem Substrat Fichte sicher? Ich denke, das wird eher Tanne mit Pithya vulgaris sein.
Björn
-
Hallo Thorben,
vielleicht hat Dominik Begerow auch Interesse an dem Ding? Er interessiert sich ja allgemein für Plize, die andere Pilze futtern.
Björn
-
Hallo zusammen,
was die Bestimmung angeht, bin ich sicher, daß Thorben und ich den gleichen Pilz gefunden haben. Wie der nun wirklich heißen muß, ist dann schon eher die Frage. Die Niederländer führen den in ihren Schlüsseln als P. mycophila s.l. bzw. P. cf. mycophila. Das liegt daran, daß P. mycophila aus den USA als ein Pilz beschrieben ist, der Peniophora tamaricola parasitiert. Ob diese Art mit unserem Parasiten auf Peniophora quercina konspezifisch ist, ist wohl nach wie vor unklar. Für die Kartierung könnte man natürlich erstmal Platygloea mycophila als Namen verwenden und dann später bei Bedarf immer noch umbennen.
Björn
-
Ich vermute mal, unser Landeskoordinator sorgt jetzt erstmal für kranke Traubenhyazinthen in Krefeld

Björn
-
Aber schau doch nur in meinen anderen Beitrag, wie schön die kranken Pflänzchen in Düsseldorf blühen. Nicht mehr ganz Ruhrpott, aber was soll's!
Björn
-
Waren die blühenden Landschaften nicht für den Osten vorgesehen? So klingen mir zumindest die Worte des seligen Dr. Helmut Kohl in den Ohren nach

Björn
-
Also wenn hätte ich ja auch nur Pilze von Berlin ins Ruhrgebiet verbreitet

Björn
-
Hallo Claudia,
der Erdstern war nicht aus dem Tiergarten, sondern am Rande eines Friedhofes neben der Charité in Wedding. Den hatte Lara ja vor 2 oder 3 Wochen beim Zoom vorgestellt. Und dankenswerterweise ja noch ein Exemplar übrig gelassen

Aber kranke Pflanzen habe ich nicht verbreitet, da gebe ich mein Ehrenwort! Ich habe sie nur dokumentiert.
Björn
-
Hallo zusammen,
das wird schon pilzlich sein, aber da man ja keine Fruchtkörper hat, sondern nur diese "Demarkationslinien" wird man das wohl leider nicht näher bestimmen können.
Björn
-
Hallo Matthaeus,
anhand deiner Fotos würde ich die Sporen ganz klar als zweizellig betrachten. Diese zweite Zelle ist bei Hypocopra immer nur sehr klein, hyalin und kollabiert sehr leicht.
Björn
-
Hallo Schupfnudel,
das scheint in die richtige Richtung zu gehen. Meinst du H. solitaria im Sinne von Dissing oder im Sinne von Skrede? Deren H. solitaria läuft bei Dissing ja als H. queletii.
Björn
-
Hallo zusammen,
die letzte Woche über war ich auf einer Physiker:innen-Tagung in Berlin. Das ist natürlich eine gute Gelegenheit um auch mal die Pilzwelt vor Ort zu erkunden. Und damit das besonders effizient gelingt, bereitet man sich natürlich erstmal richtig vor und liest in der Z. Mykol. nach, wo welche spannenden Phytos gefunden wurden. Außerdem studiert man die Pilzfunde bei inaturalist und hört beim Mittwochs-Zoom-Meeting des Pilzforums ganz genau zu. Wenn man das alles macht, kann man sich vor persönlichen Erstfunden gar nicht mehr retten:
1. Puccinia rossiana ex Scilla siberica an verschiedenen Tagen und Stellen im Tiergarten
2. Melanustilospora ari ex Arum maculatum. Das war ein härteres Stück Arbeit. Der Fund war bei inaturalist im Botanischen Garten verzeichnet. Ich habe die markierte Stelle intensiv abgesucht: Nichts. Dann in der weiteren Umgebung des Fundorts: Nichts. Schließlich fiel mir auf, daß die Fotos bei inaturalist auch Buchenblätter zeigten. Also mußte man unter Buchen suchen. Und in der Tat, da wurde ich dann auch direkt fündig. Dann der nächste Schock: Ich hatte morgens etwas in Eile meine Kamera eingesteckt und nicht gesehen, daß die Speicherkarte noch im Rucksack steckte. Also am nächsten Tag in der Mittagspause noch einmal schnell in den Botanischen Garten und das Objekt der Begierde ausgiebig abgelichtet:
3. Auf dem Rückweg vom Botanischen Garten zur U-Bahn: Vankya ornithogali ex Gagea cf. pratensis
4. Wenn man jeden Morgen um 6 Uhr wach wird, kann man entsprechend früh frühstücken und noch vor dem ersten vortrag Myriostoma cupuliforme einsacken:
5. Peronospora corydali ex Corydalis solida
6. Puccinia liliacearum ex Ornithogalum sp.
7. Uromyces ficariae ex Ficaria verna
Björn
-
Hallo zusammen,
gestern ging es bei Schauerwetter mal nach Düsseldorf, genauer gesagt in den Südpark, über den Friedhof Stoffeln und in den Botanischen Garten. Dort wurde nämlich vor einigen Tagen bei obsidentify ein Fund von Antherospora hortensis gemeldet, eine Brandpilz-Art, die ich schon ewig suche.
1. Aus dem Südpark: Gymnosporangium clavariiforme ex Juniperus communis. Genau zum richtigen Zeitpunkt angetroffen, die Telien sind schön aufgequllen und leuchten wie ein loderndes Feuer
2. Auf dem Friedhof dann die Verwandtschaft: Gymnosporangium sabinae ex Juniperus sabina
3. Im Südpark war offenbar schon Mai: Calocybe gambosa
4. Entyloma ficariae ex Ficaria verna
5. Helvella leucomelaena
6. Stropharia rugosoannulata
7. Peronospora ficraiae ex Ficaria verna
8. Milesina scolopendrii ex Asplenium scolopendrium
9. Auf dem Friedhof wuchs unter Pinus nigra neben der oben gezeigten Helvella leucomelaena dann auch noch diese Lorchel, bei der ich erstmal keine zündende Idee habe.
10. Das Objekt der Begierde: Antherospora hortensis ex Muscari armeniacum
11. Aber nicht nur im Botanischen Garten, auch im Südpark war immer wieder Antherospora hortensis zu finden.
Björn
-
Hallo zusammen,
am Samstag konnte ich in Deuten einen Parasiten von Dacrymyces stillatus finden: Occultifur internus. Der Pilz bildet selber keine richtigen Fruchtkörper aus, sondern besteht im Wesentlichen aus Büscheln von Hyphen und Konidienträgern bzw. Basidien, die im Hymenium von verschiedenen Dacrymyces-Arten wachsen. Wie findet man den Pilz dann ohne Tausende von Gallerttränen zu mikroskopieren? Offenbar hätte der Pilz gerne gute Augen und lutscht deshalb das Carotinioide aus seinem Wirt, der daraufhin sehr weißlich erscheint. Mikroskopisch erkennt man den Pilz dann einmal daran, daß der anders als Dacrymyces stillatus Septen mit Schnallen hat. Außerdem fallen auch die Konidienträger auf, die die Konidien an Schnallen bilden. Machen sich die Konidien dann auf die Reise, bleiben ganz charakteristische Schnallenreste übrig. Daneben hat man dann im Präparat natürlich auch stellenweise große Mengen an Konidien des Parasiten, die ellipsoid, einzellig und hyalin sind und sich damit deutlich von den zweizelligen Arthrokonidien von D. stillatus unterscheiden.
Björn
