Beiträge von boccaccio

    Hallo Kupfergraben,


    die Fotos sind wahlweise mit dem 4x bzw. 10x Objektiv meines Panthera Motic C entstanden. Oben drauf dann meine Canon EOS 850 D. Wie man unschwer erkennt, sind die Bilder gestackt mit ZereneStacker und aus jeweils ~20-40 Bildern zusammengerechnet. Mit einer Stereolupe sollte das ganz ähnlich funktionieren, da kann ich aber nichts Näheres zu sagen, da ich selber keine hab.


    Björn

    Hallo zusammen,


    bei der APR-Exkursion an der Fuelbecker Talsperre am letzten Sonntag konnten wir auf den Früchten einer Linde größere Mengen von Diachea leucopodia finden. Schleimpilze sind ja bei genauerer Betrachtung fast immer sehr attraktiv, aber diese Art mit dem Kontrast aus schneeweißen Stielen und bläulich-irisierenden Peridien ist natürlich noch mal ein besonderer Hingucken



    Björn

    Hallo zusammen,


    auf die Gefahr hin, daß Nobi jetzt in die Tischkante beißen wird: Früher hätte ich dieses Lorchel auch ohne mit der Wimper zu zucken als Helvella atra angesprochen. Aber dann kam ja 2017 der erste Artikel zu Helvella von Skrede et al. raus. Dort werden viele neue Arten beschrieben, aber es werden offenbar auch Arten ganz anders aufgefaßt. Helvella atra ist dort nämlich eine Lorchel mit gerippten Stiel, die Ähnlichkeit mit Helvella lacunosa hat. Damit könnte man ja erstmal leben, zumal die Art auch einen Bestimmungsschlüssel hat. Nur leider komme ich mit dem so gar nicht klar. Ganz oft geht es dort um feinste Farbnuancen (mit Verweis auf obskure, nicht mehr verfügbare Farbtabellen) und die Abbildungen helfen auch nur bedingt, da praktisch nur getrocknete Lorcheln gezeigt werden. Aber mag ja auch alles nur an mir liegen und vllt. kommt ihr damit ja besser klar:


    Skrede et al A synopsis of the saddle fungi Helvella in Europe 2017


    Es gibt auch noch zwei neuere Artikel mit neuen Arten:


    Skrede et al The genera Helvella and Dissingia in Europe Notes on species from Spain 2020

    Skrede et al Additions to the knowledge of the genus Helvella in Europe 2023


    Björn

    Hallo Frank,


    sind die Fruchtkörper nicht einfach zur Flechte gehörend? Es gibt ja durchaus Arten, die so lirellenförmige Apothecien bilden wie z.B. Opegrapha, Graphia und Arthonia.


    Björn

    Hallo Beflockter Kaiserling,


    ich nehme ja ab und zu mal eine Tomentella mit nach Hause, weil die zwar oft schwierig in der Bestimmung sind, aber eben auch hübsche Mikromerkmale bieten. Was das Erkennen von tomentelloiden Pilzen angeht, kann man erstmal salopp sagen: Braune Krusten, die auf dem Boden wachsen, sind mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Tomentella (oder eine resupinate Thelephora). Wenn man mal einige Tomentellas gesehen hat, erkennt man die eigentlich auch im Feld schon ganz gut (bzw. findet sie dann überhaupt erst). Wenn man sich da systematischer heranwagen möchte, sei auf den Schlüssel in den Fungi Europaei Band 10 über Corticiaceaen verwiesen: Sternförmige Asterohyphidien abwesend -> Setae abwesend -> Dichohyphen oder Skeletthyphen nicht dextrinoid -> Sporen hyalin bis typischerweise braun oder violett in KOH, ornamentiert, telephoric acid vorhanden -> Tomentelloide Pilze


    Björn

    Hallo Elisabeth,


    tolle Funde! Bei der befallenen Calvaria mußte ich von den Sporen her sofort an eine Tremella denken. Da müßten dann aber natürlich auch septierte Basidien im Präparat zu finden sein (davon ab hat der niederländische Phragmo-Schlüssel keine Tremella an Clavaria gelistet). Entoloma incanum hast du mikroskopiert um E. verae auzuschließen?


    Björn

    Hallo Wastl,


    wenn ein Fälbling nicht gerade nach Marzipan riecht und in einer Mäusetoilette wächst, hat man da makroskopisch praktisch keine Chance. Und selbst mikroskopisch ist das ja eher harte Kost, wo es auf die genaue Messung von Sporen und Zystiden ankommt.


    Björn

    Naja, oft sind Huthäute ja hyphig, da hat man dann nicht viel gewonnen. Aber wenn man dann mal so zellige Huthäute hat, dann ist man egal ob Hell-, Dunkel- oder Rosasporer ja meistens auf wenige Gattungen festgelegt.


    Björn

    Hallo Thorben,


    wieder mal ein schön dokumentierter Fund! Für NRW gibt es aber schon einen Nachweis vom Friedhof Scherfenbrand vom 21.11.2021, der im Rahmen einer MAB-Exkursion gemacht wurde, aber offenbar noch nicht seinen Weg nach Mykis gefunden hat.


    Björn

    Hallo zusammen,


    das beruhigt mich ja, daß ich nicht der Einzige bin, der sich mit den orange-braunen Milchlingen schwer tut. Wenn ich vorher gewußt hätte, daß die einem graue Haare machen, hätte ich sie wohl einfach ignoriert und stattdessen irgendwelche anderen Pilze angeschaut. Gab ja mehr als genug davon :D


    Björn

    Hallo zusammen,


    nachdem hier in letzter Zeit ja schon einiges an Pilzen aus der Eifel gezeigt wurde, habe ich mich am letzten Donnerstag dann selber mal auf den Weg gemacht um mir ein Bild von der Lage zu verschaffen. Um 4:30 klingelte der Wecker, um 5 Uhr saß ich im Zug und kam nach dreimaligem Umsteigen pünktlich um kurz nach 9 am Ziel an. Und die Hoffnungen wurden tatsächlich nicht enttäuscht. Der Wald stand voll mit Pilzen und es gab praktisch nie Einzelexemplare, sondern immer direkt ganze Kollektionen. Da das Gebiet kalkig ist, gab es außerdem auch jede Menge für mich neue Arten, so daß nach der Tour das Mikroskop glühte!


    1. Amanita phalloides


    2. Leccinellum pseudoscabrum


    3. Russula grata


    4. Russula integra unter Fichte


    5. Lactarius circellatus unter Hainbuche


    6. Caloboletus calopus


    7. Amanita rubescens


    8. Weitere Täublinge unter Fichte, die ich mir nicht genauer angeschaut habe


    9. Ein Lactarius, bei dem ich noch zweifel. Der Geschmack war typisch L. subdulcis, aber vor Ort wirkten die Fruchtkörper wie auf dem Bild zu erkennen schon deutlich orange, was zu L. aurantiacus passen würde. Sporen messen 7.3+-0.3 x 6.5+-0.3, Q=1.1+-0.0, bzw. 6.8-7.8 x 5.9-7.1 µm, Q=1.1-1.2, was aber zur Trennung der beiden Arten nicht taugt.


    10. Tylopilus felleus


    11. Lactarius deterrimus


    12. Neoboletus erythropus


    13. Boletus reticulatus


    14. Lactarius zonarius, Sporen messen 7.5+-0.4 x 6.1+-0.2, Q=1.2+-0.1, bzw. 6.9-8.2 x 5.6-6.5 µm, Q=1.1-1.3, womit L. acerrimus raus ist.


    15. Unter Fichte gab es diese hübschen Phlegmacien mit weißlichem Fleisch, das mit KOH orange verfärbt. Da lande ich bei Phlegmacium varium. Manchmal ist Cortinarienbestimmung doch einfach.


    16. Hier dachte ich von oben erst an Röhrlinge, aber dann war es Russula olivacea agg. Verfärbt mit Phenol übrigens sehr schön weinrot.


    17. Russula aurea hatte Karl ja auch schon gezeigt.


    18. Albatrellus cristatus

    Huthaut

    Röhren


    19. Tricholoma luridum


    20. Amanita franchetii


    Björn

    Hallo zusammen,


    am letzten Sonntag ging es mit dem APR wieder mal nach Hösel bei Ratingen. Das Pilzaufkommen dort war zwar nicht mit den Pilzmengen in der Eifel vergleichbar, aber den einen oder anderen Fund gab es dann doch.


    1. Mycena stylobates

    Huthaut

    Cheilozystiden


    2. Sphacelotheca hydropiperis ex Persicaria mitis


    3. Asterophora lycoperdoides auf Russula nigricans


    4. Fistulina heptica


    5. Gymnopus brassicolens mit ekligem Geruch nach faulen Kohl

    Stiel

    Lamelle

    Huthaut

    Sporen


    6. Und zum Abschluß noch eine Clitocybe, die am Wegrand im Wald wuchs. Geruch nach Gummi, Sporen tendentiell tropfenförmig und messen 6.6+-0.4 x 4.0+-0.2 µm, Q=1.7+-0.1, 6.1-7.3 x 3.7-4.3 µm, Q=1.5-1.8. Beim Antrocknen wurde der Hut etwas dunkler, aber hygrophane Hüte sollten ja das Gegenteil tun. Wenn ich mich dann durch den Gröger Teilschlüssel a kämpfe, komme ich aber zu keinem gescheiten Ergebnis.


    Björn

    Hallo Karl,


    das mit den Sammlern und den Imperatoren scheint ein echtes Problem zu sein. Als ich letzten Donnerstag in der Eifel war, liefen mir zwei Pilzsammlerinnen in die Arme, die neben Steinpilzen auch Imperator luteocupreus im Korb hatten und dachten, das sei ein Hexenröhrling (dabei war die eine Frau nach eigener Aussage Pilzberaterin).


    Björn

    Zitat

    Nach dieser Anregung, in der Gattung Xerula zu suchen, habe ich jetzt Xerula pudens entdeckt. Mit dem könnte ich mich tatsächlich ganz gut anfreunden. Der hat diese dicken und auseinanderstehenden Lamellen. Was ich eigenartig finde, sind auch diese sehr dicken Lamellen. Das passt zu X. radicata nicht so gut.

    X. pudens hat aber Pileozystiden und ist damit raus.


    Björn