Beiträge von boccaccio

    Hallo Kaiserling,


    wenn man sich mit Pyrenos beschäftigt, sollte man schon etwas Arbeit in die Substratbestimmung investieren oder aber nur solche Funde näher untersuchen, bei denen man das Substrat sicher bestimmen kann. Ich tippe hier mal auf Buche.

    Was den Schlüssel angeht, solltest du dir die Sporen noch mal ganz genau anschauen und prüfen, ob eine Keimspalte oder Keimpore vorhanden ist.


    Björn

    Hallo zusammen,


    wenn das Bäumchen wirklich ein falscher Mehltau vom Phlox ist, mußt du das unbedingt genauer dokumentieren. Da gibt es nämlich Peronospora phlogina, die laut K&S bis jetzt nur aus dem Raum St. Petersburg bekannt ist. Also nach blassen oder gelblichen Blattflecken suchen und schauen, ob da unterseits ein weißlicher bis grauer Pilzrasen drauf ist.


    Björn

    Hallo Yvonne,


    bei Scutellinias ist das Sporenornament für die Bestimmung sehr wichtig. Hierfür benötigt man reife Sporen (idealerweise aus einem Abwurf) und betrachtet das Ornament am besten in Baumwollblau.


    Björn

    Hallo zusammen,


    am letzten Samstag war ich noch mal an der Mosel. Diesmal sogar mit pünktlichen Zügen auf Hin- und Rückfahrt! Dazu auch noch einige hübsche Pilze:


    1. Bremia lactucae ex Lactuca serriola


    2. Peronospora galii ex Galium mollugo agg.


    3. Orobanche caryophyllacaea auf Galium mollugo agg. mit Nelkengeruch


    4. Uromyces scutellatus ex Euphorbia cyparissias


    5. Puccinia hieracii ex Hieracium sp.


    6. Puccinia coronata ex Rhamnus cathartica


    7. Puccinia lagenophorae ex Senecio vulgaris, zum ersten Mal mit Aecien und Telien gefunden


    8. Entyloma matricariae ex Tripleurospermum perforatum


    9. Puccinia dentariae ex Cardamine bulbifera


    10. Puccinia mirabilissima ex Mahonia aquifolium


    11. An der Mosel dann Neolentinus cyathiformis


    12. Asplenium septentrionale


    Björn

    Hallo zusammen,


    am letzten Sonntag war ich noch mal in der Eifel unterwegs. Diesmal allerdings nicht auf Kalk, sondern bei Mechernich in sauren Gefilden. Insbesondere wurde dort in der Gegend früher Blei abgebaut. Das ehemalige Bergbaugelände ist zwar nicht zugänglich, weil das Risiko besteht, dort in bis zu 30 m tiefe Schächte zu fallen, aber am Rand sieht man trotzdem etwas Galmeiflora und kann sich einige Steine mit Flechten einstecken.


    1. Eine hübsche Flechte mit hyalinen, unseptierten Sporen


    2. Das müßte Rhizocarpon reductum sein, Sporen messen 25-30 x 11-12 µm


    3. Auf dem Boden wachsend, ein Stereocaulon?


    4. Peronospora violae ex Viola arvensis


    5. Urocystis anemones ex Anemone nemorosa


    Björn

    Hallo zusammen,


    am ersten Mai bin ich in der Eifel entlang der Urft von Nettersheim nach Urft und von dort aus dann weiter über Keldenich nach Kall gewandert. Dabei gab es auch wieder etliche Pilze zu bestaunen:


    1. Didymium tussilaginis an Blättern von Petasites hybridus


    2. Eine gesunde Pflanze: Laserpitium latifolium


    3. Noch eine gesunde Pflanze: Buglossoides purpurocaerulea


    4. Ochropsora ariae ex Anemone nemorosa


    5. Orchis mascula


    6. Saxifraga granulata


    7. Puccinia hysterium ex Tragopogon pratensis, dazu noch Pustula obtusata


    8. Puccinia nitida ex Aethusa cynapium


    9. Uromyces armeriae ex Armeria maritima


    10. Taphrina padi ex Prunus padus


    11. Pyrenopeziza pulveracea ex Filipendula ulmaria


    12. Lophodermium petiolicola ex Quercus rubra


    Björn

    Hallo zusammen,


    das ist in der Tat eine Scutellinia. Die Artbestimmung ist nur mittels Mikroskop möglich (es geht hier um Arten, nicht Unterarten!), wobei es auf Holz und mit den langen Haaren wohl auf S. scutellata/crinita herauslaufen wird.


    Björn

    Hallo Jörg,


    wenn der Fund aus Südafrika ist, ist die Wahrscheinlichkeit, daß es sich um eine nicht-europäische Art handelt ziemlich hoch. Die nächste Frage wäre dann, inwiefern die südafrikanische Funga überhaupt schon ordentlich bearbeitet wurde.


    Björn

    Hallo JoBi,


    ob die Fruchtkörper wirklich zu jung waren, weiß ich gar nicht. Im Zweifelsfall hätte ich da einfach mal versucht einen Sporenabwurf zu machen. Was Literatur angeht, schau am Besten mal hier rein.


    Björn

    Hallo JoBi,


    das, was du als Sporen interpretiert hast, sind die jungen Basidien des Pilzes. Im Alter sind die dann deutlich septiert und haben teilweise sehr lange Sterigmen. Für die Unterscheidung zwischen Exidia und Myxarium muß man sich anschauen, ob die Basidien gestielt sind oder nicht. Das erkennt man auf deinen Bildern nicht wirklich, da wäre es wichtig, die Basidie mit ihrer Basalschnalle zu sehen.


    Björn

    Hallo zusammen


    in diesem Artikel steht folgendes zu C. sexdecimspora:


    Zitat

    The best-known family in the order Chaetothyriales is Herpotrichiellaceae, introduced by Munk (1953) with Herpotrichiella (Petrak 1914) as the type genus. Herpotrichiella moravica was selected as the type species, which is considered to be a synonym of Capronia pilosella (Untereiner 1997). Consequently, the currently accepted name for Herpotrichiella is that of its older synonym Capronia, introduced by Saccardo (1883) with Capronia sexdecimspora (Cooke) Sacc. as type species, characterized by setosa ascomata with asci containing 16 hyaline, 3-4-septate ascospores. As no interpretable type material of this species is available, the identity of this species remains uncertain. As yet, none of the species with 16-spored asci has been sequenced, and thus replacement of C. sexdecimspora by an extant neotype is difficult and the exact position of the reference for Capronia in the Herpotrichiellaceae remains uncertain. We propose to stabilize the nomenclature of Herpotrichiellaceae by selecting Capronia pilosella AFTOL 657 as reference for the family.


    Björn

    Hallo Marco,


    diese Bedeutung von hyalin war mir tatsächlich nicht bekannt und ich hätte bei C. sexdecimspora jetzt farblose Sporen erwartet. Die Frage ist natürlich auch, was der gute Herr Cooke 1871 mit hyalin meinte. Wenn man sich die Originalbeschreibung der Art durchliest, hat man danach übrigens auch keine rechte Vorstellung davon. Mein Rat wäre deshalb, Gernot Friebes direkt zu kontaktieren oder den Fund bei AscoFrance einzustellen, da liest Gernot glaube ich auch mit.


    Björn

    Hallo zusammen,


    es gibt von Gernot Friebes einen sehr detailreichen Schlüssel zur Gattung Capronia, der in Ascomycete.org 4, 55 (2012) erschienen ist. Wenn ich damit schlüssel, ist C. sexdecimspora eigentlich raus, weil die Art hyaline Sporen haben soll. Am ehesten paßt dann wohl C. pleiospora. Ich habe mit der Gattung selber aber wenig Erfahrung, im Zweifelsfall also vielleicht einfach mal Gernot direkt kontaktieren.


    Björn

    Hallo Andy,


    klassischerweise befeuchtet man Apothecien dieser Größe etwas, legt ein Deckglas drauf und beleuchtet das Ganze dann einige Minuten. Die Kombination aus Licht und Wärme regt wohl zum Sporenabwurf an. Alternativ kann man, gerade wenn man eine größere Menge Fruchtkörper nah beieinander hat - wie das etwa bei Byssonectria der Fall ist, auch einfach den Pilz direkt auf dem Objektträger absporen lassen, wie man es auch von Basidiomyceten kennt.


    Björn

    Hallo Lara,


    ich würde den hellen Bereich um die Spore als Sporenwand deuten und entsprechend mitmessen. Wobei ich bei einer Scutellinia aber eh erstmal versuchen würde, einen Sporenabwurf zu bekommen. Wenn das nicht gelingt, kann man das Teil dann auch direkt entsorgen, weil man für die Bestimmung ja später das Sporenornament braucht, was nur bei richtig reifen Sporen ordentlich zu beurteilen ist.


    Björn

    Hallo zusammen,


    am letzten Samstag habe ich mich früh morgens auf den Weg ins Ahrtal gemacht. Ziel waren u.a. die Orchideenwiesen bei Lohrsdorf. Die Bahnfahrt war dann schon das erste Abenteuer, denn offenbar dachte ein Fahrgast, daß die Cannabislegalisierung auch das Kiffen im Zug erlauben würde. Also 20 Minuten Aufenthalt in Bonn, bis die Bundespolizei für Ordnung gesorgt hatte. Zum Glück hatte ich in Sinzig 25 Minuten Umsteigezeit! Und dann ging es auch schon los.


    Vom Bahnhof in Bad Bodendorf erstmal ein bißchen den Berg hinauf zum Trüffellehrpfad. Der war insgesamt sehr enttäuschend, denn außer diesem Schild und einigen kleinen, recht frisch gepflanzten Bäumchen, an denen z.T. noch dranstand um welche Art es sich handelt, gab es dort nichts zu sehen oder gar zu lernen.


    1. Dann der erste Pilz: Ramularia didyma var. didyma ex Ranunculus auricomus agg. Erkennbar an den Konidien in Ketten, die relativ schmal sind.


    2. Beim Bücken nach Helvella acetabulum fielen mir dann kleine schwarze Punkte auf alten Crataegus-Blättern auf: Lophiodermium foliicola. Die Art hatte ich bis jetzt noch nicht.


    3. Immer wieder am Wegrand: Urocystis anemones ex Anemone nemorosa


    4. Trichopezizella nidulus an alten Stängeln von Polygonatum multiflorum


    5. Auf den Wiesen standen immer wieder größere Mengen von Colchicum autumnale und daran dann regelmäßig Urocystis colchici


    6. Auch die Orchideen fingen an zu blühen: Orchis militaris


    7. Neottia ovata


    8. Orchis mascula


    9. Aecidium euphorbiae ex Euphorbia cyparissias


    10. Ochropsora ariae ex Anemone nemorosa, dazu im Doppelbefall Urocystis anemones


    11. Hyaloperonospora dentariae ex Cardamine bulbifera


    12. Hier wieder Euphorbia cyparissias mit einem Uromyces-Befall, dazu aber auch der graue Rasen von Peronospora cyparissiae


    13. Uromyces scutellatus ex Euphorbia cyparissias, Sporen ohne Kappe auf den Keimporen und mit länglichen Warzen


    14. Wieder etwas Neues für mich: Entyloma corydali ex Corydalis solida


    15. Für Claudia: Auch im Westen gibt es violette Buschwindröschen


    16. Bei der Burgruine Landskrone dann Puccinia hieracii ex Hieracium sp. Auf dem Weg zum Gipfel kam mir übrigens ein junger Mann entgegen, der neugierig fragte, was ich da suche. Als ich "Pilze" antwortete, hub er zur Gegenfrage an - aber nicht, wie erwartet "Pilze um diese Jahreszeit?" sondern: "Auch solche mit Psilocybin". Nachdem ich verneinte und ihm meine gesammelten Phytos zeigte, fragte er dann, ob man den Brand auf Colchicum essen könne....


    17. Auf einem Felsvorsprung der Burg dann poa bulbosa mit einem Rostpilz, den ich aber nicht weiter bestimmen konnte.


    18. Unten im Tal dann Euphorbia lathyris als Gartenflüchtling mit Melampsora euphorbiae-dulcis


    Und zu guter Letzt: Der Grund, warum man auf Weinbergen nicht groß nach Phytos suchen muß...



    Björn