Hallo Harald,
ich hab mich mit der Saftlingsbestimmung auch lange Zeit relativ schwer getan, weil man anfangs den Eindruck bekommt, das wäre eigentlich gar nicht so schwierig und dann sehen sie am Ende doch alle gleich aus. Wenn man sich da aber mal reinfuchst, ist es gar nicht so schwer. Auf die Bedeutung des Lamellenansatzes wurde ja schon von Wolfgang hingewiesen. Mit der Beurteilung der Schleimigkeit hatte ich lange Zeit große Probleme, das läßt sich aber eigentlich wunderbar mikroskopisch beurteilen. Bei den schleimigen Saftlingen hat man mikroskopisch beim Radialschnitt über der eigenlichen Hutschicht immer ein Gezumpel von Hyphen, die sehr locker angeordnet sind (Abstand der Hyphen ca. eine Größenordnung mehr als die Hyphendicke) und oft von einer körnigen Masse umgeben sind. Ist nicht so einfach das in Worte zu fassen, aber wenn man zum Vergleich einmal sicher bestimmbare Arten wie G. psittacinus oder H. conica und H. miniata angeschaut hat, entwickelt man eine gute Vorstellung.
H. chlorophana
H. miniata
Ansonsten kommt es, wenn man mikroskopisch an die Saftlinge herangeht noch auf die Zellenlänge der Lamellentrama an. Das ist aber in einem Lamellenpräparat auch meistens gut zu sehen. Die langzelligen Arten haben da eigentlich immer deutlich sichtbare Hyphenbüschel (zum Üben kann man sich H. conica anschauen, Vergleichsmaterial mit kurzen Zellen ist wiederum H. miniata).
H. conica
H. miniata
Zu den Sporen gibt es wenig Spezifisches zu sagen, da macht man einfach einen Abwurf, mißt und achtet ggfs. noch auf die birnenförmigen Sporen, wie sie bei H. miniata vorkommen.
Björn
