Beiträge von boccaccio

    Hallo zusammen,


    als ich den schon gezeigten Tintling bearbeitet habe, fiel mir auch u.a. auch noch dieser kleine, schwarze Kollege auf durch seine hübsche Frisur auf (leider habe ich ihn nicht fotografiert, als er noch froh im Dung steckte), den ich für eine Podospora halten würde.


    Überblick über das Schlachtfeld

    Gezählt habe ich nicht exakt, aber da sollten so um die 100 Sporen pro Ascus sein

    Mit Lugol


    Die Sporengröße liegt bei (18.3+-0.5) µm x (12.2+-0.5) µm (ohne Pedicell gemessen). Wenn ich mich dann so durchschlüssel lande ich bei P. bifida oder P. setosa. Was sagen die Experten?


    Björn

    Hallo zusammen,


    der Schlüssel ist echt Gold wert! Vielen Dank dafür :)


    Ich hab heute noch mal den nachgewachsenen Fruchtkörper unters Mikroskop gelegt. Viel zu sehen gab es da leider nicht (und durchschneiden war auch nicht so richtig möglich). Man sieht aber recht schön die kugeligen, stacheligen Zellen und eine Basidie habe ich auch erwischt.


    jan-arne

    Muß ich dir den Fund noch mal extra melden oder nimmst du den dann direkt in die Liste auf?


    Björn

    Hallo Stefan,


    ich fürchte außer der Sporengröße kann ich da leider nicht mehr viel zu beisteuern. Das kleine Dingen ließ sich mit meinen Händen leider nicht in Teile zerlegen, von daher konnte ich mir leider keine Lamellen anschauen :( Wenn noch mal was nachwächst, kann ich aber mal mein Glück versuchen.


    Björn

    Hallo zusammen,


    am 03.02.2019 waren wir ja in der Gruga in Essen und ich habe mir Ziege mit nach Hause genommen. Darauf wachsen jetzt Tintlinge. Der Hut ist ziemlich klein (wenige mm groß), der Stiel kann dabei aber mehrere Zentimeter lang werden. Das ganze ist dann nach Öffnen des Deckels nicht sehr lange stabil (offenbar ist in der Ziegenlosung kein Viagra enthalten) und der Pilz kollabiert sehr schnell.


    Ob der erste Tintling zur gleichen Art gehört, kann ich nicht genau sagen:

    So sieht diie Hutoberseite im Mikroskop aus

    Bei höherer Vergrößerung sieht man dann diese Strukturen der Huthaut. Die Haare können bis zu 70 µm lang sein.

    Sporen gibt es natürlich auch:


    Jetzt sind Pilze mit Stiel und Hut im Moment ja so gar nicht meine Baustelle und wenn ich im Doveri schlüssel, will er Dinge von mir wissen, von denen ich keine Ahnung habe, bzw. die bei dem kleinen Fruchtkörper nicht wirklich testbar sind. Deshalb bin ich da über jeden Denkanstoß mehr als dankbar.


    Björn

    Hallo zusammen,


    bevor ich mich dann hoffentlich morgen den schon gezeigten Rindenpilzen mit größerer Aufmerksamkeit widmen kann, hier nur kurz der Vollständigkeit halber noch ein Pilz, den Jan-Arne mir gestern in die Hand gedrückt hatte. Auch wenn es auf den ersten Blick eher wie ein Kaugummi aussieht, ist es mit dem scharfen Auge dann wie erwartet eine Peniophora incarnata geworden.



    Björn

    Hallo zusammen,


    heute war ja direkt noch mal schönes Wetter angesagt. Das galt es zu nutzen - zumal man ja auch nicht weiß, wann es den nächsten Regen geben wird und im schlimmsten Fall hier bald alles wieder rappeltrocken sein kann. Diesmal ging es für mich an die Stadtgrenze zwischen Duisburg, Düsseldorf und Ratingen in Überanger Mark. Dort fanden sich dann folgende Pilze:


    1. Peniophora incarnata mit der üblichen Kombination von inkrustierten und nackten Zystiden


    2. Hier würde ich ja wieder auf Trechispora tippen, komme da dann aber zu nichts Passendem aus.

    Basidie 4-sporig

    Sporen globos

    Schnallen vorhanden

    Mit Melzer

    Und nochmal Basidien


    3. Encoelia furfuracea


    4. Hymenochaete rubiginosa an Quercus


    5. Hier würde ich auf Dasyscyphella nivea setzen. Gefunden am gleichen Eichenstamm. Sporengröße (8.2+-0.6) µm x (2.0+-0.3) µm

    Sporen

    Ascus mit Haken

    Asci und Paraphysen

    Haare

    Nochmal Sporen

    Excipulum

    Haare


    6. Polyporus brumalis


    7. Phaeobotryosphaeria visci auf Viscum album. Wahrscheinlich auch alles andere als selten, aber oft übersehen. Für Nordrhein-Westfalen scheint es bis jetzt noch keine Funde zu geben.


    Björn

    Hallo zusammen,


    heute ging es wieder mal in die Gruga um nach den dortigen Pilzen zu schauen. Man merkte deutlich, daß es die letzten Tage warm und trocken war. Pilze gab es aber trotzdem:


    1. Rostpilz an Bambus, wohl Puccinia phyllostachydis


    2. Leucocoprinus heinemannii im Tropenhaus


    2a. Was anderes aus dem Tropenhaus


    3. Noch ohne Namen, aus dem Nebelwaldhaus


    4. Trochila laurocerasi


    5. Didymium squamulosum


    6. Hier würde ich momentan auf eine Trechispora tippen.

    Sporen sind warzig

    Schnallen vorhanden

    Basidiolen

    Noch mal Schnallen

    Basidie. Auch wenn die hier 2-sporig aussieht, waren die insgesamt 4-sporig

    Schnallen waren nicht überall vorhanden

    Basidien


    7. Terana caerulea


    8. In Nachbarschaft zum Rindenpilz gab es dann noch diesen weiblichen Rindenpilz. Leider im Mikroskop ohne Sporen oder Basidien

    Keine Schnallen

    Zystiden


    9. Albugo candida s.l. auf Cardamine sp.


    Björn

    Hallo Karl,


    vielen Dank für die ausführliche Antwort und die Übernahme in Mykis. Was den genauen Fundort angeht, war das übrigens im Köllnischen Wald an der Lindhorststraße, MTB 4407/32.


    Die Funde aus den Niederlanden und Belgien hatte ich auch schon entdeckt. Außerdem gibt es wohl Funde in Dänemark, England, der Ukraine und den USA. Vielleicht motiviert der Fund hier ja jetzt einige andere auch mal gezielter nach dem Pilz zu schauen (was auch immer gezielt hier heißen mag).


    Björn

    Hallo zusammen,


    ich glaube, der ist auch nicht so einfach zu entdecken. Ich habe ja heute noch mal das alte Präparat rausgekramt und komplett durchsucht (weil ich ja wußte, daß irgendwo diese seltsamen Basidien sein müssen) und hab die da nur an einer kleinen Stelle entdeckt.


    In der Tax.-Ref.-Liste von Mykis wir die Art aufgeführt.


    Heißt das, der Pilz wurde in Deutschland schon mal gefunden, ist aber aus welchen Gründen auch immer (noch) nicht bei pilze-deutschland zu finden? Oder heißt das einfach nur, daß ich den Pilz prinzipiell direkt kartieren könnte? (In der Praxis geht das dann doch nicht, da ich als Linux-Nutzer kein Access ans Laufen bekomme und bei brd.pilzkartierung.de die Filobasidiella nicht mit drin ist).


    Björn

    Hallo Claudia,


    K steht für Kalilauge, C für Natriumhypochlorit und P für para-Phenylendiamin. Die tüpfelt man auf die Flechte und schaut ob und ggfs. welche Farbreaktion es gibt. KC heißt dann entsprechend, daß man erst Kalilauge aufträgt und anschließend einen Tropfen Natriumhypochlorit draufgibt. Umgekehrt braucht es in seltenen Fällen auch die CK-Farbreaktion, wo man das entsprechend umgekehrt macht.


    Björn

    Hallo zusammen,


    ich hatte ja hier schon meine Funde von der Exkursion in den Köllnischen Wald in Bottrop vorgestellt. Als ich gestern die Bilder von Granulobasidium vellereum auf einer Krustenpilz-Gruppe auf Facebook vorgestellt habe, machte mich H. Wassink darauf aufmerksam, daß auf einem Bild noch ein weiterer Pilz zu sehen sei: Filobasidiella lutea. Bei pilze-deutschland.de gibt es dazu noch keine Fundmeldungen, es könnte sich hier also um einen Erstfund für Deutschland handeln. Eine Beschreibung des Pilzes findet sich hier.


    Also habe ich das Präparat noch mal rausgekramt (hat doch auch manchmal sein Gutes, wenn man nicht immer alles sofort aufräumt und sauber macht) und genauer nachgeschaut. Und in der Tat fand sich dieser Pilz, der offenbar auf Granulobasidium vellereum parasitiert und sich sonst an keinem anderen Pilz vergreift. Makroskopisch tritt der Pilz nicht wirklich in Erscheinung und verursacht allenfalls eine leichte Verfärbung seines Wirtes.


    Mikroskopisch zeigen sich dann sehr lange Basidien. Oben an den Basidien werden die Sporen gebildet, allerdings nicht, wie sonst üblich, auf Sterigmen, sondern einfach direkt an den Basidien abspossend. Dabei können dann im Prinzip auch längere Ketten von Sporen gebildet werden. Die konnte ich aber nicht entdecken - aber ich quetsche meine Präparate ja auch immer wie irre.


    Das besondere an den Basidien ist, daß sie oben teil-septiert sind (muß man sich in etwa so vorstellen, als hätte da jemand Klöße kreuzförmig angeschnitten). Auf den Fotos kommt das leider nicht so gut raus, aber wenn man um die Schlitze weiß, kann man sie zumindest erahnen.


    Björn

    Hallo Matthias,


    aus der Nectria cinnabarina kann man doch jetzt eine schöne Abituraufgabe zum Thema Hypothesen-Tests draus machen :D


    Bei Nummer 2 habe ich heute Abend zum einen noch Schnallen gefunden, zum anderen fanden sich Gloeozystiden, die mindestens 150 µm lang sind. Damit lande ich dann letztenendes bei P. incarnata.


    Bei Nummer 3 sind die Sporen (4.1+-0.3) µm x (2.2+-0.1) µm, was zusammen mit der etwas körnigen Oberfläche wieder zu S. brinkmannii führt.


    Björn

    Hallo zusammen,


    ich habe heute noch mal in Nr. 4 reingeschaut. Dabei fielen zunächst einmal Zystiden auf, die 200 µm lang werden können. Schnallen sind auch vorhanden. Die Sporengröße ist (9.2+-0.5) µm x (4.6+-0.4) µm. Hat irgendwie schon Ähnlichkeit mit der Peniophora incarnata aus dem Hespertal von gestern, nur daß es hier deutlich weniger inkrustierte Zystiden gibt und diese inkrustierten Dinger hier auch aus dem Hymenium herausragen.



    Björn

    Hallo Matthias,


    ich finde Blattflechten ja deutlich einfacher. Da kommt man in den meinsten Fällen ganz ohne Mikroskopie (dafür dann mit ein wenig Chemie) zur Art, was für Grobmotoriker wie mich besser ist. Aber du schaffst es ja, immer wieder tolle Bilder von Krusten zu machen.


    Björn

    Hallo zusammen,


    erstmal herzlichen Dank an Jan-Arne dafür, daß er sich der Schleimpilze angenommen und ihnen einen Namen verpaßt hat (und für die Benutzung des Präteritums :D).


    Nr. 5 war gestern Abend auch noch mal unterm Mikroskop. Zunächst einmal scheint er tatsächlich runde Sporen zu haben:


    Dann gab es etwas Melzer:

    Und Baumwollblau


    Irgendwie scheinen die zahlreichen Sporen aber nicht identisch mit den Basidiosporen des ersten Bildes zu sein. Das würde dafür sprechen, daß man hier neben den Basidiosporen noch zahlreiche Chlamydosporen hat und es sich bei dem Pilz um Granulobasidum/Hypochnicium vellereum handelt.


    Björn

    Hallo zusammen,


    gestern ging es - mal wieder bei strömendem Regen - mit dem APR auf Exkursion ins Hespertal im Essener Süden. Dort hat es u.a. ein sehr interessantes, kleines Waldstück mit sehr viel Totholz. Aufgrund der feuchten Witterung habe ich diesmal leider fast gar keine Fotos vor Ort aufgenommen. Aber ein paar der gefundenen Pilze möchte ich hier trotzdem vorstellen.


    1. Sarcoscypha austriaca


    2. Eine Peniophora, die ich momentan mit einer Sporengröße von (9.3+-0.7) µm x (4.2+-0.4) µm und der rötlichen Farbe für P. incarnata halten würde. Ich will heute Abend aber noch mal schauen, ob ich auch wirklich Schnallen finden kann.


    3. Das hier dürfte wohl wieder mal eine Sistotrema sein. Da werde ich heute Abend auch noch mal mein Schlüsselglück versuchen.


    4. Radulomyces confluens


    5. Nectria cinnabarina s. str. Die Ascosporen waren alle einfach septiert (Alle Ascosporen? Nein, eine einzige Ascospore war tatsächlich zweifach septiert, aber bei mehr also 100 betrachteten Sporen reicht das nicht für N. nigrescens) und die NFF waren gestielt.


    6. Ein fieser Pilz... der lag gestern Abend auch schon kurz unterm Mikroskop, aber in erster Linie war da nur Schmock statt Pilz zu sehen...


    7. Tulasnella violea


    Björn