Beiträge von Pälitzhofer

    Der zweite winzige Winzling ist heute aufgetaucht:

    Paradiachaeopsis solitaria

    Die Sporocarpien sind klein, kugelförmig, dkl braun. Das Capillitium ist spärlich ausgebildet und etwas verzweigt. Es ist am Ansatz sind die Fäden deutlich dicker als an den Enden. (Bei der häufigeren P. fimbriata ist das ja genau anders). Die Sporen haben 14-15 µm diam.



    Hallo Freunde der kleinen Pilze,

    seit langem habe ich es mal wieder geschafft, Feuchtkammerkulturen anzulegen.

    Auf Birkenrinde (südliches MeckPomm) habe ich zwei besonders winzige Winzlinge gezogen, die ich hier zeigen möchte.

    Als erstes Echinostelium minutum:

    Die Fruchtkörperchen waren ca. 0,5 mm hoch. Das Capillitium ist spärlich und leicht verzweigt. Die Sporen liegen bei ca. 8 µm.




    Hallo Freunde der kleinen Pilze,

    langsam hat sich mein Probe vom Reh von Mitte Dezember erschöpft. Ich finde da momentan nichts Neues...

    Darum habe ich gestern (!) eine neue Probe direkt bei mir am Dorf gesammelt. Heute geht es schon los!

    Das Erste, was mir auffiel, waren beginnende Pilobolusse.

    Fast hätte ich dabei heute (nach gerade mal 24 Stunden) die kleinen Apothecien übersehen:


    Die Fruchtkörper (leider nur 2, von dennen ich einen geopfert habe) sind deutlich scheibenförmig und etwas größer als 1 mm. Die Farbe würde ich mit altrosa bis grauweißlich beschreiben.


    Unter dem Mikroskop zeigen sich die schönen 8sporigen Asci.


    Die Ascosporen sind sehr einheitlich 18-20 x 10 µm.


    Ich komme bei der Bestimmung auf Ascobolus roseopurpurascens - natürlich nur unter Vorbehalt. Ich bin noch blutiger Anfänger.


    Viele Grüße

    Manfred

    Hallo Freunde der kleinen Pilze,

    mein Reh entwickelt sich... Heute konnte ich die nächste Art entdecken.

    Pyknidien mit Strukturen am Hals:


    Asci 4(!)-sporig:


    Unreife Ascosporen früh mit Septum, reife Sporen 18-20 x 11,5-12,5 µm:


    Aus McPomm sind bisher 2 Funde in der DGfM-Datenbank, wobei der Durchforschungsgrad hier sicher sehr gering ist. Darum habe ich keinen Idee, ob die Art häufig oder nicht ist. Sollte ich das Forum hier mit Trivialitäten zumüllen, dann bremst mich bitte.


    Viele Grüße

    Manfred

    Hallo Kogge,

    das sieht erst mal so aus. Insbesondere das Schadbild paßt...

    Das Graue ist vermutlich die Anamorphe. Kannst Du noch ein Foto mit mehr details posten?

    LG

    Manfred

    Hallo noch mal und inzwischen einen herzlichen Guten Morgen!


    Ich sollte ins Bett...


    Dann ist auf eminem Reh noch eine kleine Gemeinheit gewachsen:

    Kleine Perithezien, auf der Oberfläche und nicht eingesenkt.


    Die Asci sind 8-sporig. Die Sporen sind vermutlich 2-zellig. Herzlichen Dank an alle, die hier im Forum über 1-sporig/2-sporig, Pedizellen und über Arnium/Podospora/Schizothecium geschrieben haben. Ich vermute mal 2-zellig und somit kein Arnium. Auffällig ist bei vielen Sporen ein "Querstrich" den ich als Keimspalte deute??? Sie Sporen sind 16-19 x 13-15 µm. Manche sind andeutungsweise rautenförmig.



    Wer kann mir helfen? Ich tippe auf Podospora fimbriata oder Schizothezium vesticola - also geraten und nicht bestimmt. :/


    Viele Grüße

    Manfred

    Sie sprießen!!!


    Hallo allerseits!


    Mein Reh - oder besser dessen Hinterlassenschaft - läßt die Pilze sprießen!

    Gestern habe ich meinen ersten Coprinus geerntet. Es war ein C. stercoreus.


    Heute waren plötzlich viele isabellfarbene Apothezien zu sehen.


    Die Ascuswände wurden mit Melzer blau. Paraphysen dünn, septiert und unverzweigt. Asci öffnen mit "Deckel".


    Die Sporen sind feinwarzig 18-21 x 12-14 µm.


    Hiermit taufe ich den Pilz feierlich auf den Namen Iodophanus carneus.

    Mir fehlt bei den Coprophilen der Überblick. Nach DGfM-Verbreitungskarte wäre das der 3. Nachweis für McPomm - aber wer sucht schon danach... Ist der häufig?


    Viele Grüße

    Manfred

    Hallo Pablo,

    Ich bin nochmal den Ryvarden (Poroid Fungi in Europe) durchgegangen. Du hast Recht. Es bleibt nur die Ischnoderma. Bisher kenne ich sie nur von Buche und ohne den süßlichen Geruch. Man lernt nicht aus! Herzlichen Dank für die Hilfe!

    Manfred

    Hallo allerseits.

    Ich stehe mal wieder auf dem Schlauch...

    Auf Erle habe ich diesen schönen großen Porling gefunden. Die Fruchtkörper sind um die 10 cm im Durchmesser und 2-3 cm dick. Erst dachte ich, das es sich hier um einen seeehr hellen Inonotus cuticularis handelt.

    Unter dem Mikroskop aber dann die Ernüchterung: KEINE ankerförmigen Seten in der Huthaut. Keine Seten im Hymenophor. Keine schwarzbraune Verfärbung mit KOH. Ergo kein Inonotus.

    Der frische Fruchtkörper roch schwach nach Anis. Aber das ist doch keine Trametes suaveolens! Bjerkandera fumosa ist kleiner.

    Ansonsten: Generative Hyphen mit Schnallen, Basidien 4-sporig, Basidiosporen allantoid (!!!) um 5-6 µm.

    Viele Grüße Manfred



    Hallo Freunde der kleinen Pilze!

    Über Weihnachten habe ich endlich mal wieder Zeit, kleine Pilze anzuschauen. Während andere also "süße Düfte, schöne Gaben..." genießen, hängt meine Nase über Feuchtkammerkulturen. In der einen reifen gerade Köddeln vom Reh. Pilobolus crystallinus konnte ich schon beobachten. Nun kommen die Ascomyceten.

    Der erste auffällige war ein Ascobolus: Fruchtkörper sehr

    klein (kaum 1 mm) mit nur wenigen Asci, gelblich-weißlich. Sporen (22-)25-26(-30) µm, mit anastomosierenden erhabenen Linien.

    Bestimmt habe ich mit Ellis & Ellis (1998) und Richardson & Watling (1997). Beide bringen mich ziemlich direkt zu Ascobolus albidus.

    Könnt Ihr das bestätigen oder korrigieren?

    Viele Grüße aus Mecklenburg

    Manfred


    Hallo Freunde der sehr kleinen Pilze!

    Wir hatten einen schönen jungen Pfirsichbaum. Dieser ist plötzlich und unerwartet von uns gegangen. Er ist im Frühjahr einfach nicht mehr ausgeschlagen.;(

    Jetzt bin ich bei der Obduktion der Leiche.

    An den Zweigen finden sich viele winzig kleine schwarze Punkte (deutlich < 1mm). Unter der Rinde liegen dort mehrere kleine Pyknidien. In diesen werden Konidien auf kleinen kurzen Zellen gebildet. Die Konidiogenese ist blastisch vermutlich (!) auf Phialiden. Die Konidien sind anfangs hyalin und einzellig, werden aber schnell phaeospor und 2-zellig. Sie sind ca. 22 x 10 µm groß und feinwarzig.

    Ich nenne den Verdächtigen erst einmal sehr (!) provisorisch Diplodia spec.

    Kennt jemand den Verdächtigen. Ist der Verdächtige überhaupt der Mörder oder war er einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort?

    Mit sachdienlichen Hinweisen wenden sie sich bitte an die zuständige Polizeibehörde oder hier im Forum direkt an mich.

    Herzliche Vorweihnachtsgrüße

    Inocybe


    Bei mir im Garten wuchsen über einige Jahre Hundsruten auf abgestorbenen Rhizomen vom Chinagras. Die sahen genau so aus und ich hatte die Funde damals als M. elegans bestimmt. Die Bestimmung ist mir anhand von Fotos von H. Kreisel bestätigt worden. Der Geruch war irgendwie "chemisch" wie eine Mischung aus Gummi und Brot - ganz merkwürdig...

    Auf Eibe hatte ich ihn auch noch nicht und würde ihn von dort auch nie essen! Was ist aber mit Robinie. Die ist doch auch giftig, vor dem Verzehr der darauf häufig wachsenden Schwefelporlinge wird meines Wissens nach nicht gewarnt. Gibt es Untersuchungen ob und wenn ja wieviel der zahlreichen Giftstoffe in den Fruchtkörper übergehen?

    LG Manfred

    Ja! Bingo! Hurra! ...oder auch Cool! oder Geil!
    ...je nach Alter der Leserschaft!


    Heute war mein Saftlingstag. In einer Schneise unter einer Hochspannungsleitung im Müritznationalpark bei Zwenzow habe ich völlig unerwartet Saftlinge in Masse gefunden! ...und es waren wirklich Massen!
    Es sind mindestens zwei Arten. Die ganz roten dürften H. coccinea sein. Bei Artangaben halte ich mich aber erst mal zurück. In den nächsten Tagen wartet das Mikroskop auf mich. (Für Tipps bin ich natürlich dankbar.)


    Viele Grüße
    Manfred

    Hallo,


    Ich sehe vor allem Rotfüßchen und keine Schönfüße. Rotfüße sind (inzwischen) mehrere Arten. Welche Du da gefunden hast, kann man so nicht entscheiden. Da braucht man mindestens Längsschnitt und Angabe der Begleitbäume.


    Viele Grüße
    Manfred
    [hr]
    Ulla war wenige Sekunden schneller 😀😀😀

    Hallo Craterelle,
    Also ich würde ja nieee..... Is ja jetz jiftich!
    Also: Meine Oma hat Grünlinge - wenn wir sie gebraten nicht mehr sehen konnten und weil sie uns aus den Ohren rausquollen (ich wohne in 'ner Sandecke) - in wenig Salzwasser gekocht, dann durch den Fleischwolf (gröbste Scheibe) gedreht und dann mit dem Salzwasser eingeweckt. Wenn wir dann im Winter langsam auf Grünlingsentzug waren, gab es Grünlingssuppe.
    Glas öffnen, Wasser abseihen (nicht weggießen!!!), eine helle Mehlschwitze machen und mit dem Grünlingswasser und etwas Leitungswasser abbinden. Grünlinge dazugeben, ggf. nachsalzen, pfeffern, etwas Sahne dazugeben. Fertig.
    Serviert wurde mit "Grutongs" :) also (damals) altbackene Brötchen in Würfelchen schneiden und mit Butter in der Pfanne anbraten.
    LECKER
    Bong Apetieh!
    LG Manfred