Beiträge von Bibliothekar

    Hallo Manuel,


    das Problem ist, dass der 1. Pilz nicht vollständig entnommen wurde. Es fehlen also wichtige, bestimmungsrelevante Merkmale. Hüllreste am Stielende sind aber zu erkennen. Der Habitus würde sowohl zu einem Knollenblätterpilz, womöglich der gefährliche Grüne, aber auch zu einem Scheidenstreifling passen. Ein Ring am Stiel ist in der Regel ein flüchtiges Merkmal. Ohne das Stielende wird eine genauere Bestimmung als Amanita sp. nicht möglich sein. Solche Pilze künftig mit größter Vorsicht aus dem Boden aushebeln, um eine Beschädigung des Stielendes zu vermeiden. Die Scheide bei den Scheidenstreiflingen ist sehr labil.


    Beste Grüße

    Stefan F.

    Hallo Peter,


    das klappt so nicht bei den schnellen Medien. Maximal bekommst Du, wenn überhaupt, den Text von deinem Interview parallel zur Veröffentlichung. Da kann man sich dann hinterher mokieren, wenns nicht passt. Bei Funk und Fernsehen läuft das vormittags so: "Hallo, wir würden uns gern in 2 Stunden mit Ihnen im Wald [wo es gar keine Steinpilze gibt!] treffen und einen Beitrag über die großen Steinpilze machen. Oh, das ist schade, können Sie mir eine andere Person benennen? ...".


    Beste Grüße

    Stefan F.

    Hallo,


    ich empfehle aber auch immer Ibsens Spruch mit dazu.


    "Man schlinge Wissen nicht wie Grütze,

    Man nehme nur was einen nütze."
    Quelle: Ibsen, Peer Gynt, 1867


    Man wird aber ohnehin niemals für jede Frage das richtige Buch im Regal haben können. Wichtig ist auch, nach Wissen richtig zu suchen.


    Beste Grüße

    Stefan

    Hallo,


    schau mal nach, ob die Lamellen unter dem Hut einen schönen Ring um den Stiel bilden. Ich vermute nämlich den Halsbandschwindling Marasmius rotula bei deinem Fund.


    Beste Grüße

    Stefan F.

    Hallo,


    interessant wäre doch, ob sich das Sporenpulver ins Rosa hin verfärbt (L. leucothites) oder nicht. Leider haben wir sicher nicht mehr die Möglichkeit eines Sporenabwurfes.

    Bei Beorns Variante Ackerlingsschirmling müsste ja der Ring so einigermaßen verschiebbar sein, oder?


    Beste Grüße

    Stefan

    Hallo,


    vielen Dank für die tollen Experimente. Ich will selber auch mal ein wenig experimentieren, wenn sich Material findet. Natürlich in der Küche, des Duftes wegen.


    Hier mal die Ausmaße der Wuzelstränge bei der Stinkmorchel. Echte Rhizomorphen sind es aber wohl nicht.



    Beste Grüße

    Stefan

    Liebe Pilzfreunde,


    ausschlaggebend ist immer der Feuchtigkeitsanteil in der Gallertmasse des Hexeneis. Erst wenn hier ein bestimmtes Feuchtigkeitslevel erreicht ist wird sich das Receptakulum entfalten und die Haut des Eis durchbrechen. Die Wurzelstränge können schon eine große Ausdehnung annehmen. Für die Stinkmorchel gibt es hierzu Untersuchungen. Diese pumpen das Wasser in die Gallerte und speichern es dort. Daraus versorgt sich dann das Receptakulum. Also, nicht das Ei gießen, sondern die Wurzelstrangpunkte.


    Beste Grüße

    Stefan

    Hallo Wrestler,


    so im Gras und vom Habitus her sollte man den Pilz auch mit Pholiotha gummosa dem Gummischüppling vergleichen. Die Huthaut hast Du sicher nicht näher untersucht, oder?

    Pholiota astragalina findet sich ja eher an Nadelholzstümpfen.


    Beste Grüße

    Stefan

    Hallo Werner,


    für L. evosmus gefällt mir die Farbe nicht so sehr und beim Fund wurde der hohle Stiel angegeben, der bei L.evosmus voll sein soll.


    Beste Grüße

    Stefan

    Hallo Schupfnudel,


    vergleiche doch mal deinen Fund mit dem Rotbraunen Milchling Lactarius rufus. Größer würden die mehr ausflachen und in der Mitte des Hutes ist dann meist eine deutliche Papille sichtbar. Sonst würde deine Beschreibung in die Richtung passen. Das Sporenpulver wäre blass cremfarben. Meist unter Fichte und Kiefer, aber gelegentlich auch unter Birke.


    Beste Grüße

    Stefan F.

    Hallo Maria,


    um diese Zeit an Holz, würde ich immer mit dem Rosablättrigen Helmling (Mycena galericulata) vergleichen. Es würde mich nicht wundern, wenn dann ältere Exemplare rosaliche Lamellen bekommen. Queradrig am Grunde sind die Lamellen auch und am Stiel angewachsen. Warum sollten die so jung nicht so schön weiß sein?


    Beste Grüße

    Stefan F.

    Hallo Bastian,


    der Pilz sollte unbedingt mikroskopiert werde. Wenn es eine Lichenomphalia wäre, so dürften sich keine Zystiden und Schnallen im gesamten Fruchtkörper finden lassen.


    Beste Grüße

    Stefan F.

    Hallo Sandra,


    wie schrieb ich im Editorial der DGfM-Mitteilungen 2019-2:


    "... dieser Tage schwebte eine philosophische Muse an mich heran, küsste mich und verschwand schnell wieder im Denknebel. Ich hatte von ihr den Auftrag erhalten, über unser Objekt der Begierde, die Pilze, nachzudenken.


    Ja, die Pilze, wie stehen sie denn nun da und fühlen sich, so als geliebtes, vergöttertes, gesuchtes, gekochtes, gebratenes, getrocknetes, unverzichtbares, bewundertes, durchschautes, untersuchtes, nützliches, gefährliches, schädliches, zerstörerisches, gehasstes und bekämpftes Wesen?

    Ja es gibt unter Ihnen die Schönen, die Edlen, hochverehrt und geliebt, wie Trüffel, Kaiserling und Steinpilz, aber es gibt auch die schlimmsten Rabauken in der Truppe, wie Hausschwamm, Fußpilz und die Braunfäule der Kartoffel und Tomate. Es gibt Mörder, wie den Grünen Knollenblätterpilz aber auch Ärzte, wie den Birkenporling. Es gibt prachtvolle, wie den Fliegenpilz und unscheinbare, weniger gut gelungene, wie die Hexenbutter. Es gibt sie unübersehbar, wie den Riesenporling und dem normalen Auge nahezu unsichtbar, wie die vielen bodenbewohnenden Mikropilze. Man findet sie überall oder gar nicht, wenn die große Dürre sie vergrämt. Sie bezaubern durch eine ungeahnte Formenvielfalt, obwohl sie "untendrunter" oft ziemlich gleich aussehen. Da man ganze Bücher über sie schreiben könnte, wurde das auch reichlich gemacht. Ja, die Pilze sind so wahnsinnig spannend, dass man sich einfach für sie begeistern muss.


    Dies ist dann die Brücke zu uns, dem Pilzverein, den es ohne diese seltsamen Wesen gar nicht geben würde. Wir müssten dann Überraschungseierfiguren oder Bierdosen sammeln. Ja, den Pilzen gelingt es auch, aus eigentlich notorischen Einzelgängern eine eingeschworene Gemeinschaft zu formen, die voller Elan für ihre Ziele kämpft. Ich denke, das ist Tusch, Applaus und eine tiefe Verbeugung unsererseits wert. ..."


    Geb aber zu, ausschlaggebend war lange Zeit die Aussicht auf eine leckere Mahlzeit.


    Beste Grüße

    Stefan F.

    Hallo Sandra,


    neben der sehr guten Kenntnis der wichtigsten Giftpilze und natürlich auch Speisepilze, ist auch ein sicheres, souveränes Auftreten gefragt. Du bist der Chef bei der Korbkontrolle und kannst den zu Beratenden vieles Interessantes zu den Pilzen erzählen. Sag nicht nur das ist Pilz xy sondern auch woran man ihn gut erkennen kann und mit welchen Pilzen er verwechselt werden könnte. Bei einzelnen Pilzen darf man auch mal unsicher sein und passen. Man kann sich diesen Pilz auch zur näheren Untersuchung erbitten und ruft dann später an. Nur, ein Giftpilz darf niemals bei den freigegebenen Pilzen landen. Auch leicht giftig ist giftig! Bei roh giftig auf die richtige Zubereitung hinweisen. Anfassen, ansehen, riechen und, wenn erlaubt auch kosten oder durchschneiden. Naturschutz, Gesetze und Sammeltips nicht vergessen.


    In der Regel wird es auch einen Abschnitt geben, wo man sich zu Pilzen äußern soll, die man wenigstens bis zur Gattung bestimmen können sollte. Also auch Gattungsmerkmale einprägen.


    Ich wünsche viel Erfolg bei der Prüfung.


    Beste Grüße

    Stefan F.