Hallo Maria,
im Kräuterbuch von Hieronymos Bock aus dem Jahre 1546 ist tatsächlich ein kleiner Abschnitt zu den Pilzen. Es wäre somit das älteste deutschsprachige "Pilzbuch". Aber, wie Peter schrieb sind es die 4 Bände von Schaeffer, in denen es ausschließlich um Pilze geht. Mein Weg ist bei der Suche nach älterer Literatur: Werk aus der Datenbank oder dem Buch von MykoLibri ermitteln und dann in Google suchen "Autor Titel PDF". Suche nicht zu früh aufgeben.
Ja, die NS-Organisation "Reichsarbeitsgemeinschaft Ernährung aus dem Wald" (RAW) hat einige solcher Heft herausgegeben. Sie dienten aber der Unterstützung der Mangelwirtschaft durch den Kriegsausbruch. Berüchtigt die Schrift "Die Pilzverwertung und ihre Zukunftsaufgaben" von Bötticher aus dem Jahre 1944. Zitat: "Wehrmacht und Rüstungsindustrie wollen Pilze haben! Helft mit, damit diesem Begehren weitgehend entsprochen werden kann.". Alle Pilze eines Waldstückes sollten als Eiweißquelle gesammelt werden. Es gab schlimme Versuche an Schweinen mit Giftpilzen. Zum Glück für die Schweine war gerade der Grüne Knollenblätterpilz im Jahr der Experimente rar.
Die führenden Kräfte der RAW haben nach dem Krieg in Ost- und Westdeutschland aktiv die Pilzberatung mit aufgebaut.
Beste Grüße
Stefan F.