Beiträge von Bibliothekar

    Hallo Jeniche,


    fahr doch einfach im September ein Stück zu den Wäldern Richtung Sauerland. Wenn sie da sind kannst Du ihnen eigentlich nicht entgehen. Schau einfach auf die Wegränder. Oft reichen auch Birken am Straßenrand in ruderalen Gebieten. Direkt in der Stadt wirst Du wenig finden, da werden sie zu schnell aus Unnütz zerstört. Aber baumreiche Friedhöfe dürften sie meist auch im Angebot haben. Das letzte Jahr war tatsächlich erstaunlich arm an Fliegenpilzen. Es sind wunderschöne Pilze, deren Suche man eigentlich nicht planen muss. In höheren Lagen lösen sie meist Ende August die bräunlichen Königs-Fliegenpilze ab. Betrachte die Natur und die Pilze einfach mit den Augen und nicht nur mit dem Magen und der Zunge. Und schon, weil er zauberhaft schön ist, ist der Fliegenpilz ein Zauberpilz und kein gefährliches Monster. Er zeigt nur ab und an die Zähne.



    Beste Grüße

    Stefan F.

    Hallo Stropharia,


    sowohl der Baum als auch der Pilz müssen einen Zustand haben, wo man jeweils einen Vorteil aus der Symbiose ziehen könnte. Nicht immer spielt der Partner mit. Erzwungene Mykorrhiza ist nicht häufig. Versuche mit Beimpfungen bereits in der Baumschule werden aber durchgefürt. Der Mykorrhiza-Pilz ist wohl eher auf das Zucker der Bäume angewiesen als die Bäume auf die Nährstoffe über den Pilz. Die können auch Saprobionten und Bakterien liefern. Andere Formen der Mykorrhiza, z. Bsp. mit Kleinstpilzen laufen da schon etwas anders ab. Diese befinden sich meist schon im Boden oder kommen aus der Aufzucht mit. Bei Sporen ist die Wahrscheinlichkeit ideale Bedingungen vorzufinden wohl nicht sehr groß für die Entstehung guter Mycelien. Sonst hätten wir wohl schon die Pilzzucht im Walde.


    Beste Grüße

    Stefan F.

    Hallo,


    unser europäischer Wald hatte ja auch eine Vergangenheit. Vor 12.000 Jahren, am Ende der Eiszeit, waren die Bäume und Wälder fast verschwunden. Sie konnte der Kälte nicht, wie in Nordamerika, nach Süden über die Alpen ausweichen. Vor 300 Jahren hätten wir an vielen Orten nur 1/6 der heutigen Waldfläche vorgefunden. Es gab kein wichtigeres Bau- und Brennmaterial. Schon allein das Bergbau- und Hüttenwesen verschlang gigantische Holzmengen. Die beginnende, nachhaltige Forstwirtschaft setzte vor 300 Jahren eben besonders auf schnellwachsendes, gerades Holz der Fichten und Kiefern, schön in Reihen ausgerichtet, dass dann entsprechend der Prozentzahl als kleine Fläche geerntet und neubepflanzt wurde.


    Beste Grüße

    Stefan F.

    Hallo,


    mal abgesehen von den Ausreißern in extrem trockenen Jahren, gibt es aber keine allgemeine Zunahme von Waldbränden auch nicht in der betroffenen Fläche. Dabei sind in dieser Statistik 1991-2020 nicht einmal die verheerenden Waldbrände der 70iger Jahre aufgeführt. Manche Pilzfreunde bedauern unterschwellig sogar den Trend, wenn es weniger Brandstellenpilze gibt.


    Waldbrände in Deutschland insgesamt bis 2020 | Statista
    Diese Statistik zeigt die Entwicklung der Anzahl von Waldbrände in Deutschland insgesamt in den Jahren von 1991 bis 2020.
    de.statista.com


    Beste Grüße

    Stefan F.

    Hallo Nobi,


    bei Renft sollte man auch immer den Gerulf Pannach als Textdichter mit erwähnen. Ja, die Leipziger Musikszene war schon sehr speziell. Es gab da auch noch das Cockpit mitten in der Stadt unter dem Burgkeller. Das war der Gin-Cola-feuchte Treffpunkt der Musiker-Szene, geöffnet von 11 bis 23 Uhr. Leider saß auch immer die Stasi mit an den Tischen und immer öfter fehlten die Musiker, die in den Westen gingen. Legendär war auch die Central-Halle in Gaschwitz bis 1974 der Kohlenbagger kam und für wenige Jahre hatten wir Musiker einen Heidenspaß bei den Jam-Sessions im Elstertal.


    Beste Grüße

    Stefan F.

    Hallo Peter,


    genauso, wie er auch schnell wieder ausblasst, kann er sehr hell anfangen. Sind die Pilze dort alle sehr hell, kann man ja auch in Richtung weißer Mistpilz Conocybe apala abfragen. Die dunkleren Lamellen kommen wohl noch mit der Sporenreife.


    Beste Grüße

    Stefan F.

    Hallo Ditte,


    die Sporen waren 10,3 x 6,2 µm groß mit wenigen Ausreißern bis 12 µm. Der Fundort ein weitgehend bemooster, sehr breiter, sandiger Wegrand (wenige Birken, Buchen, Pappeln, mit Abstand dann Fichten) an einer "Fahrstraße" in Nähe zu einer Parkähnlichen Gestaltung mit schönem Grasrand um einen Teich auf der nicht sehr jungen Braunkohlen-Halde (30 Jahre?) die auch Kalkanteile beinhalten kann.


    Beste Grüße

    Stefan F.

    Vielen Dank Ditte und Sebastian!


    Beim Vergleich der Merkmale gehe ich bei meinem Fund vom 6. Juni 2022 auf einem Haldengebiet auch von Pseudosperma obsoletum aus. Makro- und mikroskopisch passt alles gut. Leider habe ich keine Mikroaufnahmen. Das geplante Exsikkat wurde vom extrem gierigen Gewürm verhindert.



    Beste Grüße

    Stefan F.

    Lieber Peter,


    den Vortrag will ich nicht verpassen. Ich konnte heute immerhin 8 Arten für Mykis notieren. Strobilurus tenacellus konnte sogar mehrfach gefunden werden.


    Beste Grüße

    Stefan F.

    Hallo,


    ich sehe besonders das Problem der Selbstmedikation mit Pilzen und Pflanzen durch Leidensträger, die meist gar keine Leiden haben, aber im Fund eines Chaga die Garantie auf ein 100-jähriges Leben sehen.


    Beste Grüße

    Stefan F.

    Hallo,


    bei der wissenschaftlichen Forschung geht es aber meist nur um den Wirkstoff und nicht um den produzierenden Pilz. Die potentielle Wirkstoff wird vielfach leicht modifiziert eingesetzt um ihn gezielt und wohldosiert an die richtige Stelle zu bringen. Das ist beim Verzehr von wirkstoffhaltigen Pilzen mitunter aber nicht so der Fall. Ergänzend zu einer konventionellen Behandlung kann eine zusätzliche Einnahme von Pilzen sogar gefährlich werden, wenn ein Wirkstoff dann quasi das Immunsystem dann ganz zum Erliegen bringt. Eine antibakterielle Wirkung an der falschen Stelle kann das bionische System des Körpers auch erheblich stören. Ein gesunder Körper sollte am besten gar nicht so sehr mit den erhältlichen oder heilsversprechenden Mittelchen traktiert werden.


    Beste Grüße

    Stefan F.

    Hallo,


    beim Praxisbesuch eines Naturheilkundlers muss ich aber auch eher die Girocard als die Karte der Krankenkasse mitnehmen. Für viele ein wichtiger Unterschied! Die Krankenkassen wollen noch nicht die vielen Sekundär-, Tertiär und Quartiärwirkstoffe bezahlen. Das mag Jeder für sich eigenverantwortlich entscheiden. Natürliche Heilmethoden sind halt so wie die Natur - stets etwas unberechenbar. Im Ernstfall sind mir da geprüfte Dinge sicherer.


    Beste Grüße

    Stefan F.

    Hallo,


    ein wichtiges traditionelles Element der TCM ist, dass ein Kundiger heilende Substanzen sammelt und verkauft. Dies ist sein Lebensunterhalt. Er kann dies zu Hause allein betreiben oder riesige Verkaufsräume aufbauen und so ein Geschäft betreiben.


    Bei wirksamen Substanzen in Pilzen gibt es den Glauben der Verzehr von Wildfunden oder Züchtungen ist das A und O. Dies machen sich auch geschäftstüchtige Personen oder Gruppen zu nutze und verstecken die Wirkstoffe in Bergen von Pulvern, die dann 10-krümelweise verkauft werden.


    Es gibt aber auch den wissenschaftlichen Bereich, der die Substanzen auf Stoffe, Wirksamkeiten und Strukturen untersucht. Da ist dann die Zielstellung eine Isolierung und Synthetisierung des Wirkstoffes, sehr oft mit veränderter Struktur. Diese Stoffe können dann gezielt dosiert Eingang in die moderne Pharmazie finden, mit einer ordentlich geprüften Zulassung. Auch dabei gibt es gute Profitmöglichkeiten.


    Wer nun glaubt, mit Selbstmedikation und eigener Sammeltätigkeit für sich selbst vorzusorgen, handelt eben dann auch auf eigenes Risiko und im Glauben an diese Dinge. Nur sollte er sich beim Verzehr von Wildfunden darüber im klaren sein, das diese nicht nur aus dem Wirkstoff bestehen. Dies gilt auch für Früchte und Pflanzen. Man nimmt so halt auch natürliche Schutz- und Abwehrstoffe mit zu sich, die industriell hergestellt dann oft des Teufels sind.


    Beste Grüße

    Stefan F.

    Hallo,


    ja, der Vortrag war ausgezeichnet und Schaeffer eine ganz besondere Persönlichkeit. Dass man seine Papiere noch betrachten kann, zeugt von selbiger Qualität. Faserige Materialien mit Zusätzen in eine flache Struktur zu bringen ist das eine. Eigenschaften zu erhalten, die den Namen verwendtbares Papier verdienen das schwerere.


    Beste Grüße

    Stefan F.