Beiträge von mollisia

    Hallo Christoph,

    Tja, Pech gehabt. :giggle:

    Ein gutes Hefeweißbier schmeckt aber immer, auch ohne Unterhaltung von außen ^^

    Wobei: gibt's in Thüringen überhaupt a g'scheids Weißbier:?::saint:

    also ja natürlich - halt importiert aus Bayern ..... Wobei ich ja jetzt in Niedersachsen bin, aber selbst bis hierhin reicht der Mobilitätsradius von Paulaner ^^


    beste Grüße,

    Andreas

    Och menno, Christoph, jetzt hab ich mir grad ein Hefe eingeschenkt und die Chipstüte aufgemacht, und jetzt les ich dass es gar keine Fortsetzung gibt! ||

    Bissel schade aber schon auch :saint:

    Habe also bitte Verständnis dafür, dass ich auf Diskussion rund um Messtechnik nicht weiter eingehe. Ich bin raus aus dieser Diskussion (auf themanbezogene Inhalte von allen Seiten gehe ich gerne ein, aber nicht mehr auf das...).


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Hallo,


    also ich meine auch dieses Erscheinungsbild zu kennen und würde viel auf Sistrotrema brinkmannii wetten. Makroskopisch finde ich die typisch für ne nicht mehr so ganz frische Kollektion, dazu die kurzen Wurstsporen, und Algen hab ich auch meistens mit im Präparat. Wenn die noch gammeliger werden dann ist oft auch noch viel amorphe Kristallmasse mit dabei.

    Klar, 100% sicher bin ich nicht, aber ich wäre doch deutlich verwundert wenn was anderes rauskäme.


    LG, Andreas

    Hallo,


    ja, definitiv Mollisia lividofusca.

    Die Art kommt zwar gerne auf Eiche vor, aber beileibe nicht ausschließlich. Vor allem recht hartes, eher trocken liegendes Holz wird besiedelt (auch Rose, Schlehe, alle Laubbäume), aber auch in der Streu liegende Kiefern- und Lärchenzapfen.


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo Bernd,


    genau. Viele Merkmale genau wie bei anderen Flechten, z.B. komplett tiefblau auf Jod reagierendes Hymenium und solche Dinge. Das gibts bei inoperculaten Ascomyceten nur bei Flechten.


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo Christoph,


    ich erinnere mich nicht, mal eine Nadelwald-Rotkappe im Bayerwald gehabt zu haben. Da war ich wahrscheinlich immer zu spät dran. Jedenfalls kommen die bei mir im Thüringer Wald immer recht früh.

    Du magst recht haben, vielleicht habe ich nur vulpinum in variabler Ausprägung, aber dann sowohl unter Kiefer als auch unter Fichte.

    Hier mal ein Bild einer rein weißstieligen aus Fichtenwald und einer schon jung graustieligen aus einem anderen Fichtenwald.


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo Thorben,


    da kann ich Dir leider nix dazu sagen. KOH grün sehe ich nicht, sondern nur eine normale etwas mehr ins grau gehende Farbe nach KOH-Zugabe. Mag aber an der Aufnahme oder an meinem Monitor liegen. Die Sporen sind auch nicht so ganz astrein, ich glaube die Kollektion ist nicht so ganz optimal entwickelt. Aber jedenfalls spricht nichts dagegen, dass das in diesen "Mollisia olovaceocinerea-ss-Gminder-Komplex" gehört, aus dem inzwischen mehrere Phialocephalas beschrieben wurden. Welche davon, oder ob eine der noch unbeschriebenen Sippen aus der Gruppe - keine Ahnung .....


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo Christoph,


    puh, also das mit den Nadelwald-Rotkappen seh ich anders, ehrlich gesagt halte ich die nur für molekular trennbar (wenn überhaupt). In Thüringen sind diese Nadelwald-Rotkappen ja gebietsweise die häufigste Rotkappen-Art und ich hab insbesondere im Unterpörlitzer Wald schon mehrere hundert Fruchtkörper gesehen in den letzten 15 Jahren. Und da war wirklich alles dabei: schneeweiß im Stiel aber auch dunkel grauschuppig bei noch jungen Exemplaren, fuchsrote, braunrote, trüb rostbraune Hüte oder auch mal gelborange wie ne Birkenrotkappe, Stielschuppen schnell braunrötlich nachdunkeln oder auch bei alten Schlappen noch hell rauchgrau, Fleischverfärbung eher langsam bis grauviolettlich gehend oder innerhalb von 2 Minuten sofort so verfärbend. Rötend habe ich nie gesehen. Biotop ist ein relativ nährstoffarmer Kiefern-Fichtenwald mit auffallend vielen Kiefernbegleitern (Boletus pinophilus, Lactarius deliciosus, Suillus-Arten etc.), aber auch Fichtenbegleitern (Lactarius deterrimus, Sarcodon imbricatus etc.). Den von Dir oben angeführten Unterscheidungsmerkmalen nach hätte ich dort also einen Hybridschwarm von Leccinum vulpinum ss.str. und piceinum ... Diese Variabilität kenne ich von weiteren Standorten in Thüringen zwischen Eisenach und Rudolstadt von etlichen Standorten.

    Also dies ist einer der gar nicht sooo seltenen Fälle wo ich zwar die molekularen Ergebnisse als "Totschlagargument" akzeptieren muss, aber die morphologische Trennung für mich nicht nachvollziehbar ist. Ich kanns jedenfalls nicht.


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo,


    ja, makroskopisch wäre das für mich Mollisia lividofusca und zwar so sicher dass ich es nicht mal mikroskopisch überprüfen würde.

    WENN Du es aber mikroskopisch überprüfen willst, dann ist in erster Linie das bräunliche Subhymenium ein einzigartiges Merkmal - allerdings nicht in jedem Fruchtkörper ausgeprägt. Das müsstest Du also noch testen. Das was auf dem letzten Bild braun ist, das ist das Excipulum (also die Außenschicht), aber das war die vielleicht eh klar.

    Du solltest deine Aperturblende weiter öffnen, um ein deutlicheres Bild zu bekommen. Momentan ist deine Tiefenschärfe zu groß und du bekommst dadurch kein klares zweidimensionales Bild (außer Mikrobild 4, das sieht ganz okay aus)


    beste Grüße

    Andreas

    Hallo Christoph,

    Ich fand da z. B. Trichoderma vs. Hypocrea nerviger. Klar, Trichoderma ist älter und muss daher eben verwendet werden, seit anamorphe Taxa auch zählen.

    Bei der Zusammenführung von Anamorphen-Gattungen und Teleomorphen-Gattungen ist ausnahmsweise mal die Prioritätsregel ausgesetzt, und es sollen von den Spezialisten der jeweiligen Gruppen die Gattungen ausgewählt werden, die die größere Bedeutung haben. Ich glaube irgendwo beim IF gibts da sogar ne Diskussionsplattform dazu.

    Im Falle von Trichoderma/Hypocrea trifft beides zu, Trichoderma ist sowohl älter als auch wesentlich bedeutsamer vertreten in der wissenschaftlichen Landschaft als Hypocrea, insbesondere im Bereich biologische Schädlingsbekämpfung.


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo Thorben,


    leider fehlt mir ein Überblick wie das Hymenium aufgebaut ist, und es ist auch nicht klar, wo im Fruchtkörper Schnallen vorhanden sind. Ich könnte mir vorstellen, dass es Athelia epiphylla s.l. ist. Dann müssten in den hymenialen Hyphen die Shcnallen fehlen und nur an den basalen vorhanden sein.


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo Christoph,


    >>Und das ist die Stärke von MycoBank - denn da steht das... Typus von Tapesia ist Tapesia fusca.<<


    ja, da hast Du recht, aber diese Information bekomme ich im Regelfall auch anderswoher ohne großen Aufwand. Ich würde mir das vor allem andersrum wünschen, dass bei Mollisia fusca steht "ist Typusart von Tapesia" oder "xy ist Typusart von Russula sekt. Decolorantes" ....


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo Christoph,


    ja, das war auch so mein Kenntnisstand, wollte mich nochmals versichern. In manchen Fällen bedauerlich meiner Meinung nach, weil dadurch die Möglichkeit genommen wird, so heterogene Alt-Gattungen wie Tapesia (oder Sclerotium z.B.) außen vor zu lassen.

    Tapesia ist tatsächlich nur zugunsten von Mollisia ein nom. rej., ansonsten ganz normal gültig. Und wird leider wieder auftauchen in neuer Definition, was ich halt verwirrend finde, da viele Mykologen noch Tapesia im alten Sinne im Kopf haben (Subikulum war Gattungsmerkmal), denn die Gattung wurde ja erst 1994 zum nom. rej. erklärt.

    Aber s is wies is, weil s is ja immer wies is, ne ....


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo Christoph,


    das meiste was Du schreibst ist mir klar, war teils auch nicht meine Frage. Ich hab leider im Code da nicht ganz konkret einen Paragraphen dafür gefunden, wie die Regeln zu Typifizierung sind. Was passiert denn deiner Kenntnis nach wenn ich einen Teil der Cortinarien als neue eigene Gattung abgrenzen möchte, nämlich alles was bisher in den Untergattungen Leprocybe und Dermocybe war. Dann habe ich (mindestens) zwei Arten die als Typusart für eine bereits beschriebene Gattung stehen. Wenn diese beiden jetzt (fiktiv, fürs Beispiel ....) jeweils auf eine von Schaeffer beschriebene und von Fries sanktionierte Art darstellen - wie muss dann meine neue Gattung heißen? Ich vermute mal es geht dann nach Seitenzahl, also welche Art früher im sanktionierenden Werk steht. Oder welche früher bei Schaeffer steht?

    Und du bist sicher, dass ich die neue Gattung dann entweder Leprocybe oder Dermocybe nennen MUSS, und nicht z.B. "Leprocortinarius" mit Cortinarius sommerfeltii als Typus? Ich habe das wie gesagt so explizit im Code nicht gefunden.

    Das müsste dann ja entsprechend auch für Untergattungen und Sektionen gelten? Eine neue Sektion von Tricholoma, die die Arten a, b, c und d enthält, kann ich doch nennen wie ich will, egal ob die Art d bereits mal Typusart der Gattung xy war - aber da gilt dann vermutlich dass es nicht dieselbe Rangstufe ist ..... Wenn die Art d aber mal Typusart einer Sektion gewesen ist, dann muss ich diese Sektion für meine Gruppe übernehmen, auch wenn die Definition und Artenzusammensetzung meiner Sektion ganz anders ist als die ursprüngliche?


    Ich denke gerade übrigens an Tapesia, wenn Mollisia aufgeteilt wird. Dann MUSS ich den clade mit Mollisia fusca zwingend Tapesia nennen, obwohl die damalige Umgrenzung der Gattung Tapesia außer fusca nur Arten enthielt die mit Mollisia nichts zu tun haben und teils sogar Basidiomyceten waren?! Das wäre total verwirrend, wenn plötzlich die Gattung Tapesia in völlig neuer Umgrenzung und Definition wieder auftauchen müsste. Ich würde da lieber eine andere Art aus diesem Clade zur Typusart bestimmen und einen anderen Gattungsnamen verwenden. Und ich bin auch noch nicht restlos überzeugt davon dass ich das nicht dürfte.


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo,


    meines Wissens ist das Sache desjenigen, der die neue Gattung umgrenzt/beschreibt.

    100% sicher bin ich nicht, ob man auch dann frei ist in der Wahl der Typusart, wenn in der Gattung schon eine Art ist früher schon als eine Typusart einer Gattung definiert wurde. Aber ich meine ja. Ansonsten gäbe es ja auch ein Problem, wenn in einer neuen Gattung jetzt mehrere Arten wären die für verschiedene (synoynme) Gattungen als Typusart bereitständen.

    Übrigens muss jede systematische Einheit oberhalb der Art eine Typusart definiert bekommen, also auch Untergattungen und Sektionen.


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo,


    zu jeder Gattung muss eine bestimmte Art als Typusart definiert sein. Alle Arten, die nicht auf Gattungsebene von dieser Typusart trennbar sind, gehören damit zur selben Gattung.


    Wenn also eine Gattung molekular bearbeitet wird, dann versucht man von möglichst vielen Arten dieser Gattung Sequenzen zu bekommen, zumindest aber von jedem Repräsentanten der bisherigen Untergattungen/Sektionen und auch von den nächsten Nachbargattungen. Dann kann man oft sehen, welche Arten nahe beieinanderstehen, also "zusammengehören" und als Gruppe von anderen Gruppen mehr oder weniger deutlich abgesetzt sind. Diese Gruppen werden Kladen oder clades genannt und bilden dann oft bei Aufsplittung neue Gattungen.

    Habe ich also festgestellt, dass mein großer Bau der Mycena-Arten deutliche Gruppenbildung zeigt, und ich plausibel machen kann, dass einzelne Gruppen soweit entfernt von anderen sind dass ich da eigene Gattungen erkenne, dann muss ich zuerst mal schauen, in welcher Gruppe die Typusart der Gattung Mycena steckt. Diese Gruppe wird dann weiterhin Mycena heißen. Hat man Pech, dann steht die Typusart ganz alleine da - siehe Coprinus comatus (Typusart von Coprinus, weswegen alle anderen Tintlinge jetzt Coprinellus etc. heißen) oder auch Cortinarius wäre so ein Problemfall, weil bei Aufsplittung die Typusart Cortinarius violaceus vermutlich eine eigene Gattung bilden würde.

    Die anderen Gruppen, die ich zu eigenen Gattungen definieren möchte, muss ich mir anschauen, ob sie Arten enthalten, die vielleicht schon als Typusarten von anderen, bisher als Synonym angesehenen, Gattungen definiert sind. Dann hätte ich ja schon einen verwendbaren Gattungsnamen für mein Absprengsel. Soweit ich weiß bin ich aber nicht verpflichtet, diese Art als Typus meiner neuen Gattung zu definieren, ich könnte auch eine andere aus dem Clade nehmen und dann der Gattung einen neuen Namen geben. WENN ich aber eine Art zum Typus der neuen Gruppe definieren, die bereits Typusart einer Gattung ist, dann muss ich auch diesen Gattungsnamen verwenden.


    Im konkreten Fall Mycena: Bisher wurden schon einzelne Gattungen aus der großen Gattung Mycena rausgeköst, z.B. alle Arten die keine dextrinoide Lamellentrame aufweisen. Atheniella mit der Typusart Atheniella adonis usw. Trennt man die Rettichhelmlinge nun ab, so könnte man Mycena pelianthina als Repärsentanten, also als Typusart wählen. Ein Synonym von Mycena pelianthina ist Prunulus denticulatus, die Typusart von Prunulus. Insofern müsste man dann Prunulus als Gattungsnamen für die abgegrenzte Rettichhelmlings-Clade wählen. Man könnte wohl aber auch z.B. Mycena rosea als neue Typusart dieses clades wählen, und da Mycena rosea noch von keiner Gattung die Typusart ist, kann man einen neue Gattung beschreiben - wie wäre mit Rapimycena gen. nov.? Und Rapimycena rosea (Gramberg) xy comb. nov. wäre dann die Typusart.

    Gleiches gälte natürlich, falls man alle milchenden Helmlinge in eine eigene Gattung stellen würde. Kann man machen, vorausgesetzt das Merkmal ist nicht mehrfach unabhängig voneinander in verschiedenen Helmlingsgruppen entstanden. Diese Frage kann dann wiederum die molekulare Analyse beantworten.


    Und weil die molekularen Analysen nun neuerdings solche Fragestellungen der direkten Verwandtschaft beantworten können, was früher nur aufgrund von Merkmalsähnlichkeiten gemacht werden konnte, haben wir so einen großen Veränderungsschub derzeit, was Verwandtschaftsverhältnisse angeht. Man geht halt erst mal davon aus, dass ähnliches auch nahe verwandt ist, aber wir wissen ja schon vielen Beispielen aus dem gesamten Bereich der Natur, dass es oft konvergente Erscheinungen gibt, oft als Anpassung an bestimmte Nischen. Siehe die Stromlinienform bei Delphin, Hai und Pinguin. Und trotzdem ist der Delphin mit nem Eichhörnchen näher verwandt als mit dem Hai ....


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo,


    zwischen "montan" und "alpin" ist ein großer Unterschied! Aber in beiden Fällen kommt es immer drauf an, wo auf der Welt man sich befindet um diese Höhenstufe in Höhenmeter angeben zu können. Die afromontane Stufe beginnt auf 3000 Metern, während die Tundra zur alpinen Stufe gehört - auf Meereshöhe.


    Es gibt jede Menge Pilzarten, die nur und ausschließlich alpin vorkommen - oder eben in Skandinavien dann entsprechend niedriger weil dort der alpine Bereich bis auf Meereshöhe absinkt. Eigentlich sind montan und alpin eher klimatische Begriffe als auf bestimmte Höhenlagen definiert. So beginnt z.B. die alpine Stufe in den Alpen meist gegen 1800 Meter etwa, aber nördlich der Alpen am Feldberg im Schwarzwald schon bei 1500 Meter. Im Harz hat der Brocken einen kleine alpinen Bereich rund um den Gipfel, und das ist auf 1150 Metern Höhe. Die alpine Stufe beginnt dort wo die Baumgrenze aufhört. Wobei das eigentlich auch nicht ganz richtig ist, denn in der alpinen Zone gibt es eben doch "Bäume", nämlich die Kriechweiden z.B. Und insofern findet man alpine Pilzarten gelegentlich auf an der Nordsee in den Dünen mit Kriechweide (wenn es denn wirklich dieselben Arten sind).

    Aber für den "Normalgebrauch" kann man tatsächlich jede Menge alpiner Pilze definieren, die eben in den Matten mit Kriechweide oder Silberwurz Mykorrhiza machen. Auch viele Entoloma-Arten sind nur aus den alpinen Lagen bekannt. Sicherlich seid ihr beim Schlüssel von Risspilzen oder Schleierlingen schon auf entsprechende Schlüsselfragen gestoßen.

    Hallo Raphael,


    ich fände das toll und spannend, zumal ich mir für 2022 endlich fest einen Alpen-Pilzkurs ins Programm eingeplant habe.


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo Harald,


    Prunulus ist eigentlich eine uralte Gattung von S.F. Gray, die vor allem von Murrill sehr exzessiv gennutzt wurde wenn ich mich recht erinnere. Also nichts wirklich Neues.

    Ich kann mir vorstellen, dass Prunulus als eigene Gattung kommenwird, denn Mycena ist ja trotz Ausgliederung etlicher Arten (Atheniella, Phloeomana, Roridomyces, ...) immer noch polyphyletisch.

    Prunulus hat Mycena pelianthina als Typusart. Ob gerade diese Art mit gefärbten Schneiden mit den anderen Rettich-Helmlingen zusammenfällt, weiß ich nicht. Falls nicht, wäre der Gattungsname Prunulus für die "echten" Rettichhelmlinge zu überdenken. Aber wahrscheinlich gibt es halt einen Rettich-Helmlings-Clade inklusive pelianthina. Allerdings führt der Index Fungorum die Rettich-Helmlinge noch allesamt unter Mycena, auch M. pelianthina.


    Die Erfahrung hat uns in den letzten Jahren aber gezeigt, dass dort, wo man irgendwie trennend ansetzen kann, dies auch über kurz oder lang von jemandem publiziert wird, und dann auch in den allerallerallermeisten Fällen über kurz oder lang allgemein angewandt wird.

    Ob und wann man neue Namen in einem populären Pilzbuch umsetzt, da hat natürlich jeder Autor seine eigenen Ansichten. Ich persönlich halte lieber etwas länger an alten Namen fest als dass ich versuche das alleraktuellste oder gar erst zukünftig aktuellste noch mit einzubeziehen. Weil ich glaube, dass das für den angesprochenen Personenkreis schlicht einfacher ist und ich auch nicht in der nächsten Auflage wieder Namen zurückändern möchte - was aber meine eigene Meinung ist und sowieso Ansichtssache.


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo,


    übrigens gibt es einen ganz guten Gattungsschlüssel der leider ein wenig ein Schattendasein fristet, nämlich der von BRESINSKY & BESL, Regensburger mykologische Schriften Band 11. Was daran besonders st, dass es zwei Schlüssel gibt, nämlich einen rein makroskopischen und einen rein mikroskopischen. Gerade letzterer ist während meiner Mikroskopierkurse sehr beliebt, weil man damit Exsikkate ohne jegliche Begleitdaten auf die Gattung bestimmen kann - natürlich nur wenn man eben auch die entsprechenden Merkmale sauber ermitteln kann, und natürlich auch in der Gattungsumgrenzung die damals (2003) herrschte.

    Auch hier zeigt sich, dass das Üben mit den Schlüsseln ein Verständnis dafür gibt, wie sich die Gattungen unterschieden und was die wichtigsten Merkmale sind.

    Ich stelle auch fest, dass ich mir beim Bestimmen eines unbekannten Pilzes am liebsten eine monographische Bearbeitung herhole und dann den Bestimmungsschlüssel durchlese bzw. konkret benutze, um dann bei in Frage kommenden Arten die Diskussion zu lesen. Dann noch ein Bild dazu anschaue und vielleicht eine Tafel mit Mikromerkmalen. Die Beschreibung selbst der Art(en) ist dann nur noch ein letzter vergleichender Schritt ob sich was widersprüchliches oder ergänzenswertes findet.


    Auch ich kann mir nicht vorstellen, wie man sich zielgerichtet in die Pilze einarbeiten kann, ohne Bestimmungsschlüssel zu verwenden. Bei allem Frust der aufkommen kann. Arten einzeln zusammenhangslos zu lernen bis man sie so genau kennt dass man sie makroskopisch ansprechen kann, das ist m.E. nur für eine sehr begrenzte Anzahl möglich. Selbst wenn man dann neuerdings halt nicht mehr "das ist der Flocki" sagt sondern " das ist einer der Flockis" ....


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo,


    ich habe derzeit als einziges Mikroskop in meinem Shop das Breukhoven C2-223, weil es das zu einem Sonderpreis derzeit gibt.

    Kostet eigentlich laut Breukhoven-Katalog 1005,55 (845,00 + MwSt.), gibt aber bei mir momentan für 859,00 Euro.

    Sonderpreis deshalb, weil Breukhoven das D1-Gerät (das ich sonst eigentlich vertreibe) auslaufen lässt, und einen Nachfolger D2 auf den Markt bringt. Dummerweise ist das D1 jetzt ausverkauft, aber das D2 noch nicht auf dem Markt. Daher kann man Breuckhoven (als Händler ...) derzeit das C2 zum Sonderpreis aus dem Kreuz leiern.

    Ich finde, ein sehr gutes Gerät um diesen Preis, und es kann sowohl ein Dunkelfeldkondesor dazu erworben werden als auch PhaKo-Einrichtung.

    Falls Interesse besteht kannst Du Dir die Daten ja mal im Breuckhoven-Prospekt anschauen: 20110716_BKH_DU Microscopie Cover EURO.qxp (breukhoven.nl) Seite 31/32.


    beste Grüße,

    Andreas