Beiträge von mollisia

    Hallo Raphael,


    du könntest ein Stückchen zum Sequenzieren schicken, dann dürfte wenigstens die Gattung klar(er) sein nachher.

    Obwohl - letztes Jahr hatte ich im Hunsrück einen LBM bei dem ich keine Ahnung von der Gattung habe, auch nach dem Sequenzieren nicht ...... Aber ein Versuch wärs wert.

    Solltest Du die Kosten scheuen, würde ich die übernehmen, wenn ich ein Pilzchen als Beleg haben kann dann.


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo,


    hmm, also makroskopisch wäre mir da der Hut zu glatt. Der scheint mir bis zum Rand hin nicht schuppig zu sein, und nur witterungsbedingt so aufgebrochen. Ansonsten ist den Bildern ja nicht viel zu entnehmen, und die Mikromerkmale finde ich auch eher banal und auf wahrscheinlich etliche Risspilze zutreffend.

    Insofern kann natürlich sein, es spricht nichts wirklich dagegen (außer der glatten Hutoberfläche), aber auch nichts zwingend dafür, meiner Ansicht nach.


    Anbei Bilder einer Kollektion von I. furfurea aus Jena, hier noch als rufotacta beschriftet.


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo Bernd,


    aufgrund der Größe und des einzelnen Wachstums hätte ich den auch als P. violaceonigra bestimmt. Hatte ich zwei mal im Rheintal vor 25 Jahren, im Auenwald auf fast nacktem Boden, auf gelegentlich im Frühjahr überflutetem Boden, kurz nachdem das Wasser wieder abgeflossen war.


    P. pseudosuccosa ist kleiner und wächst immer (?) gesellig - aber ob das konstant ist und ausreicht für eine sichere makroskopische Trennung ?! ....


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo,


    danke an Pablo für die schönen Bilder von cornucopiae. Der tief genabelte "tütenförmige" Hut ist auch gut zu erkennen, den ich für ein durchaus wichtiges Merkmal halte, neben den starken anastomosierenden Rippen. Letzteres kann der Austernseitling am Stielansatz aber auch haben, doch nie so stark ausgeprägt und herablaufend.


    Die Sulfovanillin-Reaktion, die Pablo da zeigt, ist meiner Erfahrung nach unbrauchbar, weil sie nach meinen Versuchen davon abzuhängen scheint, wieviel Vanillin in der Lösung ist. Wenn man dasselbe Hutstück an einer anderen Stelle anschneidet und in denselben Sulfovanillin-Tropfen nochmals eintaucht, dann wird die Reaktion blasser. Gebe ich nochmals etwas Vanillin in denselben Tropfen, dann wird das neuerliche Eintauchen mit einer frischen Schnittstelle wieder stärker.


    Ostreatus und pulmonarius immer sauber zu trennen halte ich auch für schwierig. Aber wenn sie typisch vorliegen ist es eigentlich kein Problem.


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo,

    P.S: Bei der Hybride war ich etwas vorschnell kommt wohl auch auf die Form an ich ergänze mal ein Bild von der Orchis x hybrida aus Nordostthüringen vom Wochenende

    am einfachsten ist die Hybride Orchis x hybrida am Helm zu erkennen, der rotviolett ist. Bei militaris ist er weiß, bei purpurea violettbraun.

    x hybrida ist die wohl häufigste Orchis-Hybride und fast überall vorkommend wo sich die beiden Arten begegnen.

    Wer am Kaiserstuhl oder am Ebringer Berg in der Gegend von Freiburg (Breisgau) Orchideen sucht, der wird gelegentlich noch dazu das Affenknabenkraut (Orchis simia) finden können. Das ist die dritte im Bunde und macht mit beiden Arten ebenfalls Hybriden, teilweise sogar Triple-Bastarde dann, weil die Hybriden ebenfalls fertil sind. Orchis simia hat noch dünnere Ärmchen aös O. militaris, ist aber vor allem gut daran zu erkennen, dass der Blütenstand von oben her aufblüht und nicht wie sonst üblich von unter her. Daran kann man dann auch die Hybriden gut erkennen.


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo Bernd,

    um in einem langen Thread auf ein bestimmtes Posting hinzuweisen, werden alle Postings durchnummeriert. Die Nummer steht rechts oben in jedem Posting. Dein letztes hatte also die Nummer 47 ("#47"), meines gerade demzufolge die Nummer 48. Das kann manchmal nützlich sein, z.B. wenn man sich auf ein Bild beziehen will in einem längeren Thread indem verschiedene Leute verschiedene Bilder posten.


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo Bernd,


    ich bin mir Deiner Expertise voll im Klaren und widerspreche nur ungern, weil Du im Mikroskopieren sicherlich noch mehr Erfahrung hast als ich. Aber die Hypothese der Zweierpacks auszuschließen, weil man das auf den Basidien nicht sieht, halte ich für etwas zu kategorisch. Bei den Arten, die Sporen teilweise in Tetraden abgeben habe ich das auch noch nie auf der Basidie selbst beobachten können. Und es handelt sich ja auch immer nur um einen kleinen Teil von Sporen.


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo Christoph,

    Ein Perispore ist per Definition eine Hülle außerhalb der eigentlichen Sporenwand, und das kann ich hier einfach nicht erkennen. Aber wo nun genau die Grenze zwischen einem echten Perispor liegt zu einer sich blasig abhebenden Sporenwand die aber kein echtes Perispor ist, das bin ich überfragt. Ultrastrukturell sicherlich nachweisbar, aber jetzt so für unsere Praxis?

    Servus Andreas,


    Dass das Perispor (und dann auch das Ektospor) nicht zur Sporenwand gehören, kenne ich so nicht. Du schreibst per definitionem - hast du eine Quelle dafür?

    KIRK et al. (2010): Dictionary of Fungi, 10th edition (auch in den früheren Ausgaben so enthalten)

    Zitat: "perispore (perisporium), sheath outside the true spore wall"


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo,


    also Athelia kommt wegen des Aufbaus nicht in Frage meiner Ansicht nach.

    Diese dünneren Hyphenende oder was würde ich auch nicht als Zystiden ansehen, vermutlich sind sie belanglos.

    Und ob die Basidien wirklich keine Schnallen haben würde ich nochmal überprüfen.


    Ich könnte mir Sistotremastrum niveocremeum vorstellen, aber das ist nur ein vager Verdacht.


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo Ingo,


    deswegen solltest Du nicht frustiriert sein. Ohne Exsikkatmaterial gehts einfach nicht, man kann nicht alles selber frisch finden.

    Arbeiten mit Herbarmaterial ist immer nicht so schön wie Frischmaterial, in manchen Fällen hat man auch deutlich weniger Merkmale zur Verfügung. Elemente quellen nicht immer wieder so auf wie sie frisch waren, Zystiden wollen sich nicht finden lassen usw. Alles bissel anstrengender, aber kein Grund zur Verzweiflung. Und manchmal sogar schöner: Versuche mal durch einen frischen Fruchtkörper vom Judasohr einen guten Schnitt zu machen .... - plötzlich wirst Du Trockenmaterial zu schätzen wissen *ggg*


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo,


    ich halte das auch für Austern-Seitling - für Lungenseitling ist er mir eher zu kräftig.


    Meine Ansicht über den Rillstieligen ist, dass das ein sehr seltener Pilz aus dem Auwald ist, gerne auf Ulme, mit eher tütenförmigem Hut. Und ich denke dass die meisten Fundmeldungen von Rillstieligem Seitling sich auf Austernseitlinge mit anastomosierendem Lamellenansatz beziehen. Es kann aber gut sein, dass meine Artauffassung von P. cornucopiae zu eng ist.


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo,


    bei einigen dieser Sporengebilden sieht man meiner Ansicht nach recht eindeutig, dass es sich um zwei zusammengeklebte Sporen handelt. Das wiederum ist ein nicht so verwunderliches Phänomen, denn es gibt etliche Arten von Trichterlingen und auch anderen Arten (manche Corticiaceen z.B.), bei denen das Vorkommen von Sporentetraden gar als Artmerkmal gilt. Hier sind es natürlich keine Tetraden, sondern Paare, denn der Pilz ist ja zweisporig und nicht viersporig.

    Insofern könnten die von mir als Sporen mit herausquellendem Inhalt gedeuteten Gebilde in Wirklichkeit dann doch zwei Sporen sein. Da Sporen ja nicht unbedingt völlig gleichzeitig auf allen vier (zwei) Sterigmen einer Basidie reifen, könnte ich mir vorstellen, dass das zusammenkleben beider Sporen schon in einem relativ frühen Stadium der Sporenentwicklung stattfindet und dann die schneller wachsende Spore die kleiner praktisch vom Sterigmum abreißt. Damit hätte man dann ein Sporenpaar aus unterschiedlich großen/reifen Sporen. Vielleicht kann sich die Sporenwand auch auflösen/verbinden wenn zwei Sporen so gedrängt aneinander sitzen?


    Dass man keine Übergänge zwischen geschäumtem Inhalt und homogenem großen Tropfen findet, halte ich für normal. Solche Übergänge habe ich noch nie bewusst wahrgenommen, habe da allerdings auch noch nie gezielt drauf geachtet. Da bei Basidiomyceten die Unterschiede zwischen vitalen und toten Sporen nicht bestimmungsrelevant sind (oder zu sein scheinen ... ?!) hielt ich das nicht für notwendig.


    Ich glaube auch weiterhin, dass für die Artbestimmung dieser Kollektion all diese Sporenpaare irrelevant sind.


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo,


    das war auch mein erster Gedanke. So dicht stehende Lamellen hat ja auch nicht jeder, und der Rest passt auch prima. Bei flach ausgebreiteten Hüten wirken angewachsene Lamellen schon mal etwas herablaufend, weil sie dann einfach abwärts gerichtet am Stiel angewachsen sind durch den hochgebogenen Hut.


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo,


    Scutellinien sind oft recht gut zu bestimmen, unter der Voraussetzung dass sie voll ausgereift sind und dass man nicht zwischen scutellata und crinita unterscheiden muss.

    Leider sind sie oft nicht wirklich reif und dann hat man eine falsche Vorstellung vom Ornament und bestimmt dann automatisch falsch.

    Ein gutes Beispiel dafür ist die Sporenabbildung von Scutellinia scutelata in Pilze der Schweiz, die das Ornament einer unreifen scutellata-Spore zeigt. Da ist es fast isoliert warzig, während scutellata bei Vollreife ein amöboid zusammengeflossenes flaches Ornament hat. Und nur dieses ist charakteristisch und auch nur dieses wird in den Schlüssel verschlüsselt. Nimmst Du die unreife isoliert warzige Spore, dann landet man irgendwo bei subhirtella oder sowas.


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo Claudia,


    da habe ich eine andere Vorstellung davon, kenne den eigentlich auch nur aus der Nadelstreu.

    Den spitzen Caulozystiden nach finde ich die Idee von Werner mit Mycena amicta gar nicht mehr so schlecht. Makroskopisch wäre ich zwar nicht drauf gekommen, aber die Art ist ja derart vielgestaltig, also warum nicht? Ob die allerdings zweisporig sein kann, weiß ich nicht, aber viele Mycenen sind da ja bisweilen etwas unentschlossen ....


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo,


    die Lamellen sind in der Tat bei dem jungen erstaunlich hell. Aber dafür beim älteren deutlich rostbraun und nicht graubraun wie bei Inocybe. Außerdem fehlt die weiße Schneide, daher denke ich auch eher, dass es eine Telamonia ist.


    LG, Andreas

    Hallo,


    wer sich mit dieser Gruppe näher beschäftigen will, dem sei unter anderem diese beiden älteren Publikationen empfohlen:


    Bałazy, S. (1993): Entomophthorales. - Flora Polska vol. 24, Krakow, 356 p.


    Waterhouse, G.M. & Brady, B.L. (1982): Key to the species of Entomophthora sensu lato. - Bull. Br. Mycol. Soc.16: 113-143.


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo,

    da hat der Nobi Recht, das ist Flammulaster carpophilus.


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo,


    ich denke auch dass Nr. 4 Lachnum virgineum ist. Hymenoscyphus fagineus wäre nicht so weiß, größer und würde später wachsen.

    Nr. 9 dürfte wohl auch ein Rötling sein.

    Nr. 10 halte ich nicht für amicta, der müsste einen deutlich bereiften Stiel haben, was ich hier nicht zu erkennen vermag.

    Nr. 3 ist Gymnopus ocior. Der muss nicht immer gelbe Lamellen haben. Aber eine speckige, gerne ins rotbraun gehende Hutoberfläche.


    beste Grüße,

    Andreas