Beiträge von Schwammer-Dieter

    22.10.2016: Im Wald und auf Wiesen bei Regen - Teil 2

    Liebe Pilz-Freunde,
    dies ist Teil 2 des Berichtes vom 22.10.2016.

    Teil 1 findet Ihr hier

    Und weiter geht's...


    Fundnummer: 2016-10-22-1114
    Eine besonders schöne Kollektion vom Horngrauen Rübling (Rhodocollybia butyracea) konnten wir nicht unfotografiert lassen:
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    Fundnummer: 2016-10-22-1139
    Weißblauer Träuschling (Stropharia pseudocyanea)
    :
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    Fundnummer: 2016-10-22-1141
    Dieses Motiv haute mich schon im Wald von den Socken. Ich kann nicht sagen warum - aber ich kann das Bild immer wieder ansehen...
    Diese orangen Ausblassungen und der Schneckenfras-freie Hut, die Wassertopfen und so...
    Was sagt Ihr dazu?
    Fliegenpilz (Amanita muscaria)
    :
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    Im Vergleich dazu mal ein üblicher langweiliger Socken (der jedoch ein Geheimnis enthalten könnte, vielleicht seht Ihr es... einfach noch mal zurück blättern):
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    Fundnummer: 2016-10-22-1240
    Die epipterygia ist ein sehr gutes Beispiel wie kritisch die Abgrenzung der Varietäten ist:
    Mycena var. epipterygia hat 4-sporige Bas und Schnallen.
    Mycena var. epipterygioides, die mitunter auch als eigene Art geführt wird, hat 2-sporige Bas und ebenfalls Schnallen.
    Robich trennt die scharf ab. Nun hat ein Exemplar unserer Kollektion aber sowohl 2-sporige (ca. 40%) als auch 4-sporige Bas. Nach Robich wären die nicht zuzuordnen, er nennt für var epipterygia ausschließlich 4-sporige Bas. Aronsen beschreibt aber auch 2-sporige Bas für var. epipterygia, für die ich die heute gefundenen auch mit Sicherheit halte. Also ganz normale M. epipterygia var epipterygia. Findet man wie ich heute zunächst nur ein paar 2-sporige Bas und sucht dann nicht weiter, hat man auch schon die falsche Varietät bestimmt.

    Dehnbarer Helmling (Mycena epipterygia var. epipterygia):
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    Für eine typische var epipterygioides wäre neben den konstant 2-sporigen Basidien auch intensiv gelbgrüne Farbtöne nötig. Wenn diese aber ausgeblasst sind wird die Abgrenzung wieder schwierig. Letztendlich wieder so ein Fall, in dem wohl nur die Genetik Aufschluss darüber geben kann, ob epipterygioides nun eine eigene Art/Varietät darstellt oder nicht.

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    Wir tappten weiter des Wegs...
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    The Fog...
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    Fundnummer: 2016-10-22-1258
    Hypholoma elongatum ist raus, da an Sphagnum gebunden.
    Es ist Hypholoma polytrichi und zwar eine sehr intensiv gelbe Form davon. Der kann so was ohne Weiteres, wenn man das nicht weiß ist das Ding natürlich ein Rätsel. Damit hab ich auch einen uralt-Fund von mir geknackt, als ich grad mein erstes Mikro hatte bin ich mal über so was gestolpert, was mich natürlich sehr ins Schwitzen brachte.
    Aber jetzt kein Problem mehr. ;)

    Es ist der Moos-Schwefelkopf (Hypholoma polytrichi):
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    Fundnummer: 2016-10-22-1329

    Ein Täubling... nichts für Matthias ;) - aber ich schaute mir das Ding mal an...

    Morphologische Daten:

    Fundort:
    ca. 550 müNN. ca. N50, O12, auf lehmigen, steinigen Boden bei Fichte
    Fundzeit: 22.10.2016
    Wuchsform: gesellig
    Hutform:
    konvex, verbogen
    Huthaut-Konsistenz: bei feuchter Witterung: schleimig und klebrig, wenn trocken: matt
    Huthaut-Farbe: violett, Zentrum oliv-violett
    Huthaut-Abziehbarkeit: 1/2 abziehbar
    Fleischfarbe unter Huthaut
    : weiß
    Hut-Fraßstellen-Rand-Verfärbung: keine
    Hutrand: nicht gerieft
    Lamellen: gelblich creme, wenige Y-Gabeln, keine Zwischenlamellen, Queradern am Grund
    Lamellenschneiden: glatt
    Lamellensprödigkeit:
    spröde
    Lamellen-Stielübergang:
    fast gerade angewachsen
    Stiel:
    leicht runzelig, seidig weiß, glänzend, leicht keulig, zusammendrückbar, hohl, innen weiß, absolut nicht verfärbend weder außen noch innen
    Stielbasis:
    rund
    Fleisch: weiß, nicht verfärbend
    Größe: Hutdurchmesser 3-4 cm, Stiellänge 4 cm, Stieldurchmesser ca. 10 mm
    Sporenpulverfarbe: Pantone 141U = ████ - das ist keine Romagnesi-Farbe, am ehesten: IVa/IVb im direkten Vergleich mit der Romagnesi-Tafel
    Geruch: vor Ort unzerrieben: neutral, ganz leicht fruchtig
    Geschmack: mild und mild bleibend auch nach längerem Kauen

    Makrochemische Reaktionen:
    KOH 40%: auf Stielrinde: keine Reaktion
    Anilin pur: auf Stielrinde: keine Reaktion
    Sulfovanillin (Kristalle nicht gelöst): keine Reaktion
    Guajak: im Hutfleisch und auf Stielrinde sofort blau (ohne grün)
    Phenol: im Stielfleisch: nach 5 Minuten blass weinrot, nach 10 Minuten tief weinrot, auf Stielrinde: nach 2 Minuten weinrot
    Eisensulfat FeSo4: im Hutfleisch nach 3 Minuten blass-rosa und so bleibend, auf Stielrinde: quasi null (minimal rosa)

    Mikroskopische Daten:

    Sporen:
    Präparat: Sporenabwurf; Untersuchungsmedium: Melzers Reagenz; Messwertanzahl: n = 82
    Test auf Normalverteilung nach Anderson Darling: Länge: normalverteilt; Breite: normalverteilt; Q: normalverteilt
    Standardabweichung S. D.: von L × B: 0,8 × 0,6 µm; von Q: 0,06
    Median: von L × B: 8 × 6,6 µm; von Q: 1,2
    Arithmetischer Mittelwert Me: von L × B: 8 × 6,6 µm; von Q: 1,2
    Abmessungen nach t-Verteilungsverfahren mit 80%-Konfidenzintervall: für L × B: (6,3) 6,9 - 9 (9,6) × (5,3) 5,8 - 7,4 (8,5) µm; für Q: (1,05) 1,13 - 1,28 (1,42)
    Abmessungen nach t-Verteilungsverfahren mit 90%-Konfidenzintervall: für L × B: (6,3) 6,6 - 9,3 (9,6) × (5,3) 5,6 - 7,6 (8,5) µm; für Q: (1,05) 1,11 - 1,3 (1,42)

    Warzen:
    stumpf
    Präparat: Sporenabwurf; Untersuchungsmedium: Melzers Reagenz; Messwertanzahl: n = 46
    Test auf Normalverteilung nach Anderson Darling: normalverteilt
    Arithmetischer Mittelwert Me: 0,74 µm; Standardabweichung S. D.: 0,14 µm; Median: 0,73 µm
    Abmessungen nach t-Verteilungsverfahren: mit 80%-Konfidenzintervall: (0,43) 0,56 - 0,92 (1,08) µm; mit 90%-Konfidenzintervall: (0,43) 0,51 - 0,97 (1,08) µm

    Ornament:
    selten isoliert, meistens einige Warzen durch feine bis gratige Linien miteinander verbunden, partielles Netz ausbildend.
    Das ist Typ C2 nach Romagnesi/Woo.


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    Mit diesen Daten kann das nur der Kiefern-Täubling (Russula cessans) sein:
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    Hier (fast) zum Abschluss noch ein Paar Bilder vom Wald... bevor wir heim fuhren.
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    Zuhause angekommen schaute ich schnell noch in unseren Garten und wurde farbenfroh überrascht...

    Fundnummer: 2016-10-22-1506
    Ein Papageiensaftling (Gliophorus psittacinus) der mich farbtechnisch umhaute!
    Ist das nicht ein geiles Ding?
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    Fundnummer: 2016-10-22-1521

    Daneben noch schnell einer der Blauen Träuschlinge.
    In einigen Beschreibungen kann man lesen, dass diese durch den Geruch, Beflockung des Hutes und die Färbung der Lamellenschneiden (im Alter) bestimmt werden könnte. bestimmt werden könnten. Bei dem Fund war der Geruch jedoch absolut neutral (nicht nach Pfeffer), Eine Hutbeflockung nicht vorhanden und keine alten Fruchtkörper vorhanden um die Schneidenfarbe beurteilen zu können.
    Die Cheilozystiden geben jedoch immer Auskunft: Es waren keine Chrysozystiden vorhanden, Sondern Lepto-Cheilozystiden, keulenförmig, oft kopfig gekeult.
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    Damit ist das der Weißblaue Träuschling (Stropharia pseudocyanea):
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    Fundnummer: 2016-10-22-1534
    Dann noch der Schwärzende Saftling (Hygrocybe conica):
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    Fundnummer: 2016-10-22-1537
    Und ein Weißes Spitzkeulchen (Clavaria falcata):
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    Das war's für heute....
    Es grüßen und freuen sich über jeden Kommentar
    Dieter & Matthias

    22.10.2016: Im Wald und auf Wiesen bei Regen - Teil 1

    Liebe Pilz-Freunde,
    es regnete - aber das hielt mich und Matthias natürlich nicht davon ab eine längere Tour in Angriff zu nehmen.
    Wir steuerten ein Waldgebiet an, welches auch einige Magerrasen-Wiesen und normale Wiesen enthält.
    Allerdings waren wir wegen des Regens dann mehr im Wald als auf den Wiesen.
    Wieder gab es einiges neues zu finden... sehr es Euch an.

    Wegen der Menge müssen wir diesen Bericht diesmal auf 2 Teile aufteilen.

    Teil 2 findet Ihr hier

    Wir schreiben den Bericht wieder zusammen.
    Wie immer: Meine Texte sind schwarz, Matthias' Texte sind grün. ;)
    Meine Bilder sind mit einem schwarzen
    , Matthias' Bilder sind mit einem grünengekennzeichnet.
    Und los geht's...

    Fundnummer: 2016-10-22-0945
    Stielcortex-Endzellen zahlreich, Hut silbrig, zum Aufreissen tendierend, ohne Rosa-Töne, Chzys i.d.R. ungestielt und unter 30µm. -> Eindeutiger kann man filopes nicht finden.
    Zerbrechlicher Fadenhelmling (Mycena filopes)
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    Fundnummer: 2016-10-22-0952
    Hebeloma ist für mich immer eine kleine Besonderheit - deshalb freute ich mich mal wieder "was anderes", dass Matthias im Handumdrehen bestimmt hatte...
    Dunkelscheibiger Fälbling (Hebeloma mesophaeum):
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    Fundnummer: 2016-10-22-0957
    Mal häufig - mal selten bei uns ist der Bärtige Ritterling (Tricholoma vaccinum):
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    Fundnummer: 2016-10-22-1002
    Die Zungenkernkeule (Tolypocladium ophioglossoides) hatte ich noch nie fotografiert. Deshalb tat ich es 'mal:
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    Fundnummer: 2016-10-22-1008
    Dann mal etwas seltenes! - Wenn auch leider nur ganz jung...
    Zunächst haderten wir diesem so zu bestimmen, dann wagten wir es (nach Lesen des Pilzkompendiums) aber doch...
    Gelbwarziger Fliegenpilz (Amanita muscaria subsp. flavivolvata)
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    Fundnummer: 2016-10-22-1028
    Für mich ein Erstfund - für Matthias nichts neues - Klebriger Helmling (Mycena vulgaris):
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    Fundnummer: 2016-10-22-1037
    Dark and wet - The White Milking Black Helmetling ;-))): Weißmilchender Schwarzhelmling (Mycena leucogala):
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    Fundnummer: 2016-10-22-1038
    Ein Duett:
    Neben dem Mehlräsling: Mycena leptocephala. Das ist eine mit typischen elliptischen Sporen, aber wenig langen Cheilos. Also ein Zwischending zwischen den langzystidigen und denen mit den bauchigen Zys und breitelliptischen Sporen.

    Mehlräsling (Clitopilus prunulus) und Grauer Nitrathelmling (Mycena leptocephala):
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    Fundnummer: 2016-10-22-1102
    Geil und selten - konnte nicht widerstehen diesen noch mal zu knipsen - Ihr kennt Ihn ja schon von früheren Berichten:
    Den Rötenden Wachstrichterling (Cantharellula umbonata):
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    Fundnummer: 2016-10-22-1111
    Jaaaaaaaaa, ein Standard - ich weiß - aber schaut mal wie schön er da steht... kann man doch nicht einfach dran vorbei geh'n...
    Rötlicher Holzritterling (Tricholomopsis rutilans):
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    Weiter zum Teil 2

    Danke Pablo,

    Habe nochmal meine notizen angehört (waren auf Diktiergerät-File). Prima ist dass ich aufgrund des Zeitstempels sehen konnte dass ich nur ca. eine Minute wartete auf die Verfärbung.

    Das war dann wohl zu wenig Zeit.... Ich notierte auh dass der Pilz sehr trocken war.

    Da ich absoluter Leccinum-nicht-Kenner bin, bin ich sicher dass Du und Matthias undStefan da Recht habt --> habe diesen nun als Vielfärbender Birkenpilz (Leccinum variicolor) abgehakt.

    Ich verspreche mich mit den Röhrlingen besser zu beschäftigen ;-))) momentan lasse ich diese etwas links liegen.

    Beste Grüße

    Dieter

    Hallo Uwe,
    vielen Dank auch an dieser Stelle.
    Ich sehe hier eher etwas in der Nähe des Kupferroten Moor-Hautkopf (Cortinarius uliginosus).
    Cortinarius rubellus hat auch jung keine gelben Lamellen und auch keinen solch markanten kupferrot überfaserten Stiel.
    Aber dies können wir leider nicht mehr klären, da wir diesen Pilz nicht mitnahmen und auch nicht untersuchten.
    Beste Grüße
    Dieter

    Vielen Dank Uwe für Deinen wertvollen Beitrag, den ich sehr willkommen heiße.
    Zunächst:
    2016 hatte ich quasi null Ahnung von makrochemischen Reaktionen von Cortinarius und habe diese mangels Wissen nicht durchgeführt, obwohl die Fläschchen hier im Regal standen. Ich habe auch 2016 erst mit dem Mikroskopieren begonnen, was ebenso nicht förderlich für die Bestimmung dieses tollen Pilzes beitrug.
    Ich war also froh Gattung "Cortinarius" erkennen zu können. Auch heute bin ich noch ein totaler Anfänger in diesem Bereich.
    Nun zurück zu Deiner Frage:
    > Wie bist du in Funga Nordica auf den Schlüssel H gekommen.
    Ich habe auch "Key G" untersucht, der mich in eine Sackgasse führte, deshalb blieb ich bei "Key H".
    Konkret waren die Schlüsselwege "Key G":
    763 > 1 > 2 > 3 > subgen. Phlegmacium p. 782 > 1 > 5 > 6 > 8 > 9 > Key G p. 814 > 1 > 5 > 7 > 8 > 9 > 10 > Sackgasse
    763 > 1 > 2 > 3 > subgen. Phlegmacium p. 782 > 1 > 5 > 6 > 8 > 9 > Key G p. 814 > 1 > 5 > 6 > Sackgasse
    Aber ich lasse mich sehr gerne eines besseren belehren, und freue mich über Deine eventuelle Hilfestellung dazu.
    Nun zu C. largus:
    Das Probem ist, dass ich hier wie Du siehst schon am Schlüsselpunkt 1 über C. largus hinausschoss, weil eben "Cap margin with violaceous or bluish colors, at least when young" absolut nicht zutrifft.
    Natürlich ist mir auch bekannt das FN durchaus mit vorsicht zu genießen ist. Also bin ich absolut bereit für (D)eine Korrektur an diesem Schlüsselpunkt.
    Was meinst Du - soll ich hier eine phylogenetische Analyse vornehmen? das wäre etwas was ich weit besser beherrsche als eine morphologische Bestimmung.
    Ich freue mich sehr über Deine weitere Hilfestellung dazu.
    Beste Grüße
    Dieter

    Danke Matthias,

    es gibt ein angefangenes Projekt aus Jahr 2017 von mir: "Russula-UV" - welches aufgrund von Bildern von Matthias die er mir zeigte in meinem Kopf mal so nebenbei "entstand.

    Ein lichtdichter "Kasten", ausgestattet mit verschiedenen UV-LEDs mit PWM-ansteuerung mit verschiedenen wellenlängen die ursprünglich nur Russula auf deren UV-Reflexions-Eingenschaften untersuchen sollte.

    Es ist nicht so einfach als man denkt. Kamera, Beleuchtungszeit, Wellenlänge, Trocknungszustand des Pilzes, und und und spielen eine Rolle.

    Ich hoffe im Jahr 2020 damit weiter machen zu können - für 2019 stehen andere Sachen an.

    Ich vermute aber, dass UV-Aufnahmen von Pilzen Bestimmungen (vor allem bei Russula) vereinfachen könnten. Das ist jedoch noch eine Hypothese.

    Beste Grüße

    Dieter

    Da ja Helmlinge trotz vieler anderer Funde, die ihr hier präsentiert habt, das Hauptthema eurer neuesten Dokumentation sind, hätte ich mal eine Frage bzgl. Mycena-Arten an euch (und jeden anderen, der das hier liest und auch Ahnung davon hat):

    Bei einer Internet-Recherche über biolumineszente Pilze, die auch bei uns heimisch sind, fand ich in einer Liste außer den "üblichen Verdächtigen" (Panellus stipticus, Hallimasch-Arten und in südlicheren Gefilden auch den Ölbaumpilz) etliche Helmlingsarten, die auch in Deutschland bzw. Europa vorkommen, deren Mycel, und sogar einige, deren Fruchtkörper nachtleuchtend sein sollen. Habt ihr sowas bei Helmlingen schon mal wahrgenommen oder gar fotografiert?

    Hallo Grüni, ich selbst habe leider noch nie einen leuchtenden Pilz oder Myzel gesehen. Ich denke Matthias hat den Herben Zwergknäueling (Amerikanische Art in Zucht) leuchtend fotografiert--> oh mann das ist lange her wo er mir das erzählt hat --> Matthias habe ich das richtig in Erinnerung?

    Aber: Es gibt bei uns viele Waldstücke die zum Beispiel "Leuchtholz" und Pfälzisch "Leichtwoold" genannt werden. Das stammt von den Myzel des Hallimasch ab.

    Mycena die leuchten gibt es auf jeden Fall. Mycena interrupta zum Beispiel:

    The magical world of Australia's hidden fungi - Blueprint for Living - ABC Radio National (Australian Broadcasting Corporation)

    Wenn ich den einmal finde, dann werde ich dort ein Zelt aufstellen und nicht mehr weg gehen bis meine Speicherkate voll ist.
    Beste Grüße

    Dieter

    Na dann - ein kleiner <3-Pilz-Wettbewerb Mädels und Jungs:?:  :giggle::giggle::giggle:


    Schaun wir mal ob dieses Bild vom Bewimperten Schildborstling (Scutellinia crinita) jemand toppen kann... (das Motiv hat meine Tochter Amina "entdeckt")


    Der Gewinner / die Gewinnerin erhält von mir einen Pilzchip!

    Einzige Regel: Nur die Mädels dürfen abstimmen! Hihiiii.... :love::love::love::*:*<3<3

    Beste Grüße

    Dieter

    Danke Claudia und RudiS,

    Auch Deine Schmackigkeitstabelle mag ich gern. Allerdings finde ich Samtfüsslinge völlig unterbewertet. Ich käme aber auch nicht auf die Idee, die (nur) zu braten. Die kommen bei mir in die Suppe und schmecken seeeeehr gut. Wichtig sind halt frische FKs und die Frische ist bei denen gar nicht so einfach zu beurteilen.


    Danke für den Tipp. Ich hatte die Samtfußrüblinge schon in allen Variationen probiert.
    Ich stimme Dir voll zu dass diese in der Suppe hervorragend sind. :kaffee: Gebraten waren sie aber nichts für meinen Gaumen.
    Aber es gibt eine leckere Variante da haut es Euch um:
    Nur anbraten, dann in Käsesoße einrühren, fertig köcheln lassen und die Soße über Nudeln drüber - bisschen Grünzeug - schmeckt schwammertastisch kann ich Euch sagen! 8o:daumen:
    Da läuft mir gleich das Wasser im Mund zusammen und ich möchte gleich los und ein paar holen.
    Beste Grüße
    Dieter

    08.10.2016: Im Helmlings-Eldorado gab's was auf die Mütze! - Teil 4

    Liebe Pilz-Freunde,
    dies ist Teil 4 des Berichtes vom 08.10.2016.

    Teil 1 findet Ihr hier
    Teil 2 findet Ihr hier
    Teil 3 findet Ihr hier

    Und weiter geht's...


    Fundnummer: 2016-10-08-1410

    Dann eine wunderschöne Cortinarius, bei der ich dachte "kriegen wir schon" - aber Pfeifendeckel! - nichts war's mit kriegen wir schon. Zumindest NOCH nicht. Dieser geht demnächst in eine Sequenzier-Runde.


    Morphologische Daten:

    Fundort: ca. 550 müNN. ca. N50, O12, bei Fichte (weiter weg waren auch Birken)
    Fundzeit: 08.10.2016
    Wuchsform: einzeln
    Hutform:
    konvex
    Huthaut: violett, mit silbergrauer radialfaseriger Maserung, Zentrum orangerötlich, feucht: glänzend, trocken: unbekannt
    Hygrophanität: unbekannt
    Hutrand: mit etwas cremefarbenem Behang, fein nach innen eingerollt
    Lamellen: violett, mit Zwischenlamellen
    Lamellenschneiden: etwas schartig gewellt
    Lamellen - Stielübergang:
    ausgebuchtet angewachsen
    Stiel: oben violett, vom Sporenpulver orangebraun gefärbte faserige Zone, darunter mit dichtem schollenartigem cremefarbenem Velum, mit orangen Flecken
    Stielbasis:
    leicht verbreitert, rund
    Fleisch: im Stiel oben violett, unten creme-weiß
    Größe: Hutdurchmesser ca. 6 cm, Stiellänge ca. 8 cm, Stieldurchmesser ca. 12 mm
    Sporenpulverfarbe: nicht getestet
    Geruch: neutral, etwas muffig / erdig
    Geschmack: nicht probiert
    Exsikkat-Farben: Hut: hellbraun, Lamellen: rotbraun, Stiel: sehr hellbraun

    Mikroskopische Daten:

    Sporen:
    ellipsoid bis breit ellipsoid, mit dicken Wänden, warzig

    Präparat: aus Lamellenstück (Exsikkat) ausgewaschen; Untersuchungsmedium: GSM; Messwertanzahl: n = 54
    Test auf Normalverteilung nach Anderson Darling: Länge: nicht normalverteilt; Breite: normalverteilt; Q: normalverteilt
    Standardabweichung S. D.: von L × B: 0,5 × 0,3 µm; von Q: 0,06
    Median: von L × B: 7,5 × 6 µm; von Q: 1,27
    Arithmetischer Mittelwert Me: von L × B: 7,5 × 6 µm; von Q: 1,26
    Abmessungen nach Quantil-Verfahren mit 80%-Standardbereich: für L × B: (6,3) 6,9 - 8,1 (9) × (5,4) 5,6 - 6,3 (6,9) µm; für Q: (1,12) 1,18 - 1,33 (1,43)
    Abmessungen nach Quantil-Verfahren mit 90%-Standardbereich: für L × B: (6,3) 6,8 - 8,5 (9) × (5,4) 5,5 - 6,3 (6,9) µm; für Q: (1,12) 1,16 - 1,36 (1,43)
    Abmessungen nach t-Verteilungsverfahren: nicht anwendbar, da nicht normalverteilt

    Pleurozystiden & Cheilozystiden:
    keine

    Basidien:
    4-sporig, ca. 26 - 32 × 8 - 9,5 µm

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    Der Pilz lässt sich nicht wirklich schlüsseln. Nach Rücksprache mit Karl Soop und eigenen Recherchen gehört er wohl in Sektion Anomali. Aber selbst hier passt der Pilz nicht wirklich zu irgend einer Art. Am ehesten passt er noch zu Cortinarius anomalus - muss aber ein cf. bekommen. Wer hierzu noch eine Idee hat --> bitte bei mir melden. Der Pilz wird in jedem Fall noch sequenziert.

    Hier also eventuell der Braunviolette Dickfuß (Cortinarius cf. anomalus):
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    Fundnummer: 2016-10-08-1458
    Eine der schönsten Helmlinge, wie ich finde. Auch nicht selten, man muss nur im Herbst bei feuchtliegenden Farnstängeln genau hinsehen, denn die sind ziemlich klein.
    Ich war total begeistert über diesen (für mich) Erstfund, den ich natürlich niederkniend ausgiebig fotografierte.
    Der wunderschöne Farn-Helmling (Mycena pterigena):
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    Fundnummer: 2016-10-08-1537
    Die Helmlingsarten rissen nicht ab...
    Braunschneidiger Helmling (Mycena olivaceomarginata)
    :
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    mush-14282.jpg


    Fundnummer: 2016-10-08-1554
    Dann wieder eine optisch Bombe...
    Lilaseidiger Risspilz (Inocybe lilacina)
    :
    von Baby... (empfand ich als das geilste Bild der Tour):
    mush-14285.jpg


    über Heranwachende...

    mush-14284.jpg


    Bis erwachsen mit Oma...

    mush-14283.jpg


    Fundnummer: 2016-10-08-1605
    Zwischendurch auch mal einer der Ritterlingsarten die wir sahen...
    Bärtiger Ritterling (Tricholoma vaccinum)
    :
    mush-14286.jpg


    mush-14287.jpg


    mush-14288.jpg


    Fundnummer: 2016-10-08-1612
    Dieser Fund war der erste seit Jahren. Mittlerweile sind fünf weitere hinzugekommen.
    Für mich ebenso der Wahnsinn - mein Lieblingshelmling, den wir in kommenden Touren noch öfter zeigen...
    Dieser machte diesmal den krönenden Abschluss der Helmlings-Parade.
    Rosa Helmling (Mycena rosella):
    mush-14289.jpg


    mush-14290.jpg


    mush-14291.jpg


    mush-14292.jpg


    mush-14293.jpg


    mush-14294.jpg


    mush-14295.jpg


    Zugabe:
    Da ich nach dieser Tour einen weiteren Einzel-Pilz Geschmackstest machte, gibt es heute mal wieder einen aktuelle Geschmackstest-Übersicht als Zugabe.
    An diesem Tag machte ich den
    Geschmackstest mit dem Kuhmaul (Gomphidius glutinosus). Dieser schnitt jedoch sehr schlecht ab - nämlich mit nur Note 2.
    Ich hatte diesen Pilz als wohlschmeckend in Erinnerung, aber dieser Test belehrte mich eines Besseren.

    Und heute wieder einmal eine Übersicht aller Geschmacksbewertungen (1 = mies, 10 = das Beste was es gibt):
    mush-14321.jpg

    Das war's für heute....
    Wir hoffen Ihr hattet viel Spaß dabei mit uns auf Tour zu gehen.
    Wie immer freuen wir uns auf Eure Kommentare.
    Beste Grüße

    Dieter & Matthias

    08.10.2016: Im Helmlings-Eldorado gab's was auf die Mütze! - Teil 3

    Liebe Pilz-Freunde,
    dies ist Teil 3 des Berichtes vom 08.10.2016.

    Teil 1 findet Ihr hier
    Teil 2 findet Ihr hier
    Teil 4 findet Ihr hier

    Und weiter geht's...


    Fundnummer: 2016-10-08-1240
    Haben wir schon gezeigt und zeigen wir noch öfter:
    Kahler Erlenschnitzling (Naucoria scolecina)
    :
    mush-14251.jpg


    Fundnummer: 2016-10-08-1244
    Im Gegensatz zu den von Teil 3 nur als Naucoria cf. escharioides hat Matthias diese Kollektion bestimmt.
    Es ist der Honiggelbe Erlenschnitzling (Naucoria escharioides):
    mush-14252.jpg


    Fundnummer: 2016-10-08-1246
    Aber weiter geht's mit den Helmlingen...
    Dehnbarer Helmling (Mycena epipterygia)
    :
    mush-14253.jpg


    Fundnummer: 2016-10-08-1249
    Immer wieder schön:
    Orangeschneidiger Helmling (Mycena aurantiomarginata)
    :
    mush-14254.jpg


    mush-14255.jpg


    Fundnummer: 2016-10-08-1303
    Rüblinge gab es auch...
    Nadel-Blasssporrübling (Gymnopus perforans)
    :
    mush-14256.jpg


    Fundnummer: 2016-10-08-1305
    Mäuseschwanzrübling (Baeospora myosura)
    :
    mush-14257.jpg


    Fundnummer: 2016-10-08-1310
    Auch ein toller Erstfund für mich...
    Seidiger Sklerotienrübling (Collybia cirrhata)
    auf Pilz-Leichen:
    mush-14258.jpg


    mush-14259.jpg


    mush-14260.jpg


    mush-14261.jpg


    Fundnummer: 2016-10-08-1314
    Zum Kuhmaul machte ich diesmal eine Geschmacksbewertung --> siehe Teil 4 ganz unten.
    Kuhmaul (Gomphidius glutinosus)
    :
    mush-14262.jpg


    mush-14263.jpg


    Fundnummer: 2016-10-08-1322

    Dann ein weiterer Erstfund (inzwischen jedoch öfter gefunden) - ein Rötling...

    Morphologische Daten:

    Fundort: ca. 550 müNN. ca. N50, O12, im Moos im Nadelwald
    Fundzeit: 08.10.2016
    Wuchsform: einzeln
    Hutform:
    konvex
    Huthaut: braun, nach außen hin heller werdend, kahl (auch im Zentrum kahl), glänzend, Lamellen etwas durchscheinend
    Hygrophanität: ja
    Hutrand: fein eingerollt
    Lamellen: grau, mit Zwischenlamellen
    Lamellenschneiden: feinst haarig
    Lamellen-Stielübergang:
    tief ausgebuchtet angewachsen
    Stiel: cremeweiß, glänzend, längsfaserig
    Stielbasis:
    ohne Besonderheiten
    Fleisch: ohne Besonderheiten
    Größe: Hutdurchmesser ca. 1,5 cm, Stiellänge ca. 6 cm, Stieldurchmesser ca. 4 mm
    Sporenpulverfarbe: nicht getestet
    Geruch: neutral
    Geschmack: nicht probiert

    Mikroskopische Daten:

    Sporen:
    isodiametrisch, jedoch micht ausgesprochen eckig, mit höckeriger Oberfäche

    Präparat: aus Lamellenstück (Exsikkat) ausgewaschen; Untersuchungsmedium: GSM; Messwertanzahl: n = 36
    Test auf Normalverteilung nach Anderson Darling: Länge: normalverteilt; Breite: normalverteilt; Q: normalverteilt
    Standardabweichung S. D.: von L × B: 0,5 × 0,4 µm; von Q: 0,06
    Median: von L × B: 7 × 6 µm; von Q: 1,18
    Arithmetischer Mittelwert Me: von L × B: 7,1 × 6 µm; von Q: 1,19
    Abmessungen nach Quantil-Verfahren mit 80%-Standardbereich: für L × B: (5,9) 6,5 - 7,7 (8,2) × (5,1) 5,5 - 6,5 (6,6) µm; für Q: (1,06) 1,11 - 1,26 (1,32)
    Abmessungen nach Quantil-Verfahren mit 90%-Standardbereich: für L × B: (5,9) 6,4 - 7,9 (8,2) × (5,1) 5,4 - 6,5 (6,6) µm; für Q: (1,06) 1,07 - 1,28 (1,32)
    Abmessungen nach t-Verteilungsverfahren mit 80%-Konfidenzintervall: für L × B: (5,9) 6,4 - 7,8 (8,2) × (5,1) 5,5 - 6,5 (6,6) µm; für Q: (1,06) 1,1 - 1,27 (1,32)
    Abmessungen nach t-Verteilungsverfahren mit 90%-Konfidenzintervall: für L × B: (5,9) 6,2 - 8 (8,2) × (5,1) 5,3 - 6,6 (6,6) µm; für Q: (1,06) 1,08 - 1,29 (1,32)

    Basidien:
    4-sporig, ca. 30-40 × 8-10 µm

    mush-13358.jpg


    Pleurozystiden & Cheilozystiden:
    keine

    Schnallen:
    überall nur vereinzelt

    HDS:
    Epikutis aus liegenden Hyphen, Pigment intrazellulär und sehr blass

    Sorry, das war das best machbare Bild dazu:
    mush-13359.jpg


    Schlüsselung nach Gröger:
    S. 478 > A* > B* > C > G > H > Teilschlüssel a bis c, S. 486 > Teilschlüssel b > 1 > 1b > 3 > 3a > 4 > 4b > 5 > 6 > 6b > Entocybe turbida
    Alternativen habe ich geprüft.

    Hier nun dieser tolle Erstfund:
    Geradrandiger Rötling (Entocybe turbida):
    mush-13360.jpg


    mush-13361.jpg


    Fundnummer: 2016-10-08-1337
    Weiter mit den Rest der Standard-Rüblinge...
    Rosshaar-Blasssporrübling (Gymnopus androsaceus)
    :
    mush-14264.jpg


    mush-14265.jpg


    Fundnummer: 2016-10-08-1351
    Die "Leptis" wie wir sie oft auf den Touren nennen dürfen natürlich im Helmlings-Eldorado nicht fehlen...
    Grauer Nitrathelmling (Mycena leptocephala)
    :
    mush-14266.jpg


    mush-14267.jpg


    mush-14268.jpg


    mush-14269.jpg


    mush-14270.jpg


    mush-14271.jpg


    Weiter zum Teil 4

    08.10.2016: Im Helmlings-Eldorado gab's was auf die Mütze! - Teil 2

    Liebe Pilz-Freunde,
    dies ist Teil 2 des Berichtes vom 08.10.2016.

    Teil 1 findet Ihr hier
    Teil 3 findet Ihr hier
    Teil 4 findet Ihr hier

    Und weiter geht's...

    Fundnummer: 2016-10-08-1109
    Es riss nicht ab mit den Helmlingen...
    Zerbrechlicher Fadenhelmling (Mycena filopes)
    :
    mush-14220.jpg


    mush-14221.jpg


    Fundnummer: 2016-10-08-1117
    Für uns wieder mal ein Erstfund. Bis heute ist die Art bei uns auch an keinem anderen Standort erschienen.
    Gesägter Rötling (Entoloma serrulatum):
    mush-14222.jpg


    mush-14223.jpg


    mush-14573.jpg


    mush-14224.jpg


    mush-14225.jpg


    Fundnummer: 2016-10-08-1130
    Saftlinge gab es natürlich auch...
    Kirschroter Saftling (Hygrocybe coccinea)
    :
    mush-14226.jpg


    Fundnummer: 2016-10-08-1132
    Dieser orange Safti muss 'ne orange Variante von chlorophana sein, quieta ist schon bei der Lamellenhaltung raus und aurantiosplendens hat eingeschnürte Sporen.
    Stumpfer Saftling (Hygrocybe chlorophana):
    mush-14227.jpg


    mush-14228.jpg


    mush-14229.jpg


    mush-14230.jpg


    Fundnummer: 2016-10-08-1145
    Überall gab es Erlenschnitzlinge, die aus Zeitgründen nicht näher untersucht wurden.
    Hier wahrscheinlich der Honiggelbe Erlenschnitzling (Naucoria escharioides):
    mush-14231.jpg


    mush-14232.jpg


    Ein "Steinpilz"? :)
    mush-14233.jpg


    Fundnummer: 2016-10-08-1150
    Weiter ging's mit dem
    Natternstieligen Schwefelkopf (Hypholoma marginatum):
    mush-14234.jpg


    Gleiches Motiv aber mit reduziertem Blitz aufgenommen:
    mush-14235.jpg


    Na, da bleiben wir lieber ohne Blitz ;)
    mush-14236.jpg


    mush-14237.jpg


    mush-14238.jpg

    Fundnummer: 2016-10-08-1155
    Ein nicht bestimmter aber hübscher Becherling (Peziza spec.):
    mush-14239.jpg


    mush-14240.jpg


    Fundnummer: 2016-10-08-1200
    Bei genauem Hinsehen eigentlich ein Massenpilz. Jedenfalls dort, wo es Kiefern gibt. H. cucullata scheint seltener zu sein.
    Hakenloser Nadelhaubenpilz (Heyderia pusilla):
    mush-14241.jpg


    mush-14242.jpg


    mush-14243.jpg


    Fundnummer: 2016-10-08-1224

    Dieser Fund entpuppte sich als der interessanteste der Tour und auch der schwierigste.
    Er konnte nur teilbestimmt werden, doch vielleicht hat ja jemand noch eine Idee.


    Wir dachten vor Ort, es ist ein Zwergrötling, doch es war keiner und er hat mich fast in den Wahnsinn getrieben. ;-))

    Morphologische Daten:

    Fundort: ca. 550 müNN. ca. N50, O12, am Wegrand auf sandigem, nacktem Boden, neben Bachlauf im Mischwald
    Fundzeit: 08.10.2016
    Wuchsform: 3 Exemplare am Standort
    Hutform: konvex
    Huthaut: graubraun, kahl (auch im Zentrum kahl), Lamellen etwas durchscheinend
    Hygrophanität: ja, stark
    Hutrand: jung weißlich befilzt, alt kahl
    Lamellen: braunweiß, bogenförmig, mit Zwischenlamellen, 16 Lamellen erreichen den Stiel
    Lamellenschneiden: ohne Besonderheiten
    Lamellen-Stielübergang: bogenförmig etwas herablaufend
    Stiel: mittelbraun, oben kahl, unten stark myzelfilzig, längsfaserig, hohl
    Stielbasis: myzelfilzig, rund (nicht verdickt oder knollig)
    Fleisch: ohne Besonderheiten
    Größe: Hutdurchmesser 2-4 mm, Stiellänge ca. 1,5 cm, Stieldurchmesser ca. 1 mm
    Sporenpulverfarbe: nicht getestet, aber sicher Hellsporer oder Rosasporer
    Geruch: nicht getestet
    Geschmack: nicht probiert

    Mikroskopische Daten:

    Huthaut:
    Die obere Schicht ist ganz klar aus liegenden teilweise (fein) inkrustierten Hyphen bestehend. Ich entdeckte aber auch braune kugeleige Zellen (siehe Bilder) und braune, gegliederte Zellen. Bei diesen braunen Elementen bin ich nicht sicher ob sie zum Pilz gehören. In der Huthaut waren deutlich leptinoide Körnchen zu sehen. Die HDS hat viele Schnallen, auch in den tieferen Schichten.
    mush-14244.jpg


    Epikutis-Hyphen:
    Breite: (2.9) 3.7 - 5,6 - 7.9 (10.3) µm

    mush-14245.jpg


    Sporen:
    Die Sporen sind sicher hell, also weiß oder rosa. Die Oberfläche ist wahrscheinlich glatt. Sie sind sehr klein und es war mir nicht möglich, zweifelsfrei festzustellen ob sie leicht strukturiert sind. Sie sind tropfenförmig und haben eine weit abstehenden Apikulus der an der Spitze ein dunkles "Köpfchen" hat.
    Maße:
    Präparat: aus Lamellenstück (Exsikkat) ausgewaschen; Untersuchungsmedium: GSM; Messwertanzahl: n = 43
    Test auf Normalverteilung nach Anderson Darling: Länge: normalverteilt; Breite: normalverteilt; Q: normalverteilt
    Standardabweichung S. D.: von L × B: 0,6 × 0,3 µm; von Q: 0,17
    Median: von L × B: 5,8 × 3,2 µm; von Q: 1,81
    Arithmetischer Mittelwert Me: von L × B: 5,8 × 3,2 µm; von Q: 1,82
    Abmessungen nach Quantil-Verfahren mit 80%-Standardbereich: für L × B: (4,6) 5,1 - 6,3 (7,5) × (2,7) 2,8 - 3,6 (3,9) µm; für Q: (1,53) 1,61 - 2,06 (2,31)
    Abmessungen nach Quantil-Verfahren mit 90%-Standardbereich: für L × B: (4,6) 5 - 6,9 (7,5) × (2,7) 2,7 - 3,7 (3,9) µm; für Q: (1,53) 1,59 - 2,11 (2,31)
    Abmessungen nach t-Verteilungsverfahren mit 80%-Konfidenzintervall: für L × B: (4,6) 5 - 6,5 (7,5) × (2,7) 2,8 - 3,5 (3,9) µm; für Q: (1,53) 1,59 - 2,04 (2,31)
    Abmessungen nach t-Verteilungsverfahren mit 90%-Konfidenzintervall: für L × B: (4,6) 4,8 - 6,8 (7,5) × (2,7) 2,7 - 3,7 (3,9) µm; für Q: (1,53) 1,53 - 2,11 (2,31)
    mush-14246.jpg


    Cheilozystiden:
    selten, aber vorhanden. Form: schwer zu beschreiben --> siehe Bilder
    Maße: nicht wirklich messbar, weil sie in den Basidien steckten.
    Ungefähr: 32-40 µm x 4,5-8 µm. Auf jeden Fall länger als die Basidien. Sie ragen 15-30 µm hervor.
    mush-14247.jpg


    Pleurozsytiden:
    keine gefunden - quasi sicher nicht vorhanden.

    Basidien:
    4-sporig (es könnten auch 2-sporige untermischt gewesen sein), ich konnte keine Bilder davon machen, da sie alle gedrängt aneinander standen.
    Maße. ca. 20-25 x 6 µm

    Schlüsselung nach Gröger --> blau bedeutet: unsicher

    1 > 1b > 6 > 6b > 8 > 8b > 9 > 9b > 10 > 10b > 11 > 11b > 12 > 12a > 13 > 13b > 14 > 14b > 15 > 15b > 16 > 16b > 18 > 18b > 19 > 19b > 20 > 20a > Gattungsschlüssel 7 S. 46 > 1 > 1b > 4 > 4b > 11 > 11b > 12 > 12b > 13 > 13b > 14 > 14b > 15 > 15a > 16 > 16b > 17 > 17b > 18 > 19 > 19b > 22 > 22b > 23 > 23b > 24 > 24b > 25 > 25a > Tephrocybe cessans oder Tephrocybe interfurcata (interfurcatum?)

    1 > 1b > 6 > 6b > 8 > 8b > 9 > 9b > 10 > 10b > 11 > 11b > 12 > 12a > 13 > 13b > 14 > 14b > 15 > 15b > 16 > 16b > 18 > 18b > 19 > 19b > 20 > 20a > Gattungsschlüssel 7 S. 46 > 1 > 1b > 4 > 4b > 11 > 11b > 12 > 12b > 13 > 13b > 14 > 14b > 15 > 15a > 27 > 27b > 30 > 30b > 31 > 31b > 35 > 35b > 36 > 36b > Clitocybe p.p., Trichterling > A > Clitocybe phaeophtalma --> passt nicht

    1 > 1b > 6 > 6b > 8 > 8b > 9 > 9b > 10 > 10b > 11 > 11b > 12 > 12a > 13 > 13b > 14 > 14b > 15 > 15b > 16 > 16b > 18 > 18b > 19 > 19b > 20 > 20a > Gattungsschlüssel 7 S. 46 > 1 > 1b > 4 > 4b > 11 > 11b > 12 > 12b > 13 > 13b > 14 > 14b > 15 > 15a > 16 > 16b > 17 > 17b > 18 > 19 > 19b > 22 > 22b > 23 > 23b > 24 > 24b > 25 > 25b > 26 > 26b > Mycena > Mycena ist es sicher keine. In den Sporen fehlen dafür die üblichen Inhalte und alles in der Gattung (inkl. Randgattungen, Phloeomana und co.) hat viel deutlichere Cheilos. Allenfalls die bei Phloeomana können ähnlich aussehen, aber da wäre die Schneide steril und die HDS ganz anders, und, und.

    1 > 1b > 6 > 6b > 8 > 8b > 9 > 9b > 10 > 10b > 11 > 11b > 12 > 12a > 13 > 13b > 14 > 14b > 15 > 15b > 16 > 16a > 17 > 17b > Collybia > A A* > B > B* > C > C* > D > D* > E > E* > Teilschlüssel f, S. 235 > 1 > 1b > 2 > 2b > 3 > Sackgasse

    1 > 1b > 6 > 6b > 8 > 8b > 9 > 9b > 10 > 10b > 11 > 11a > Gattungsschlüssel 4 S. 37 > 1 > 1b > 3 > 3b > 10 > 10b > 11 > 11b > 12 > Sackgasse

    1 > 1b > 6 > 6b > 8 > 8b > 9 > 9a > alle Gattungen nicht möglich

    Per Sequenzierung ist wohl keine weitere Bestimmung möglich da nicht einmal die von Tephrocybe cessans vorliegen.
    Die best mögliche Bestimmung wäre also momentan Tephrocybe aff. cessans.
    Wenn von Euch noch jemand eine Idee hat --> bitte unbedingt melden.
    Graublatt (Tephrocybe aff. cessans):
    mush-14248.jpg


    mush-14249.jpg


    Weiter zum Teil 3

    08.10.2016: Im Helmlings-Eldorado gab's was auf die Mütze! - Teil 1

    Liebe Pilz-Freunde,
    eine unvergessliche Tour, die ich und Matthias nach einigen Regenfällen machten stelle ich Euch hier vor.
    Das Gebiet welches wir diesmal ansteuerten kannte ich noch nicht. Matthias sagte mir schon dass ich mich auf einiges gefasst machen muss, aber was ich dann sah werde ich nie vergessen. Neben einer Unzahl von Helmlings-Arten (hier in diesem Bericht sind nicht alle gezeigt) fanden wir neben einigen Erstfunden auch optische Super-Knaller. Ihr werdet sehen...

    Wegen der Menge müssen wir diesen Bericht diesmal auf 4 Teile aufteilen.

    Teil 2 findet Ihr hier
    Teil 3 findet Ihr hier
    Teil 4 findet Ihr hier

    Um alle Bilder zu sehen, ohne sie einzeln anklicken zu müssen könnt Ihr wie folgt vorgehen: Hier im Forum einloggen, ein Bild anklicken und den Haken in der Checkbox "Diese Einstellung merken" und "Speichern" klicken.

    Wir schreiben den Bericht wieder zusammen.
    Wie immer: Meine Texte sind schwarz, Matthias' Texte sind grün. ;)
    Meine Bilder sind mit einem schwarzen
    , Matthias' Bilder sind mit einem grünengekennzeichnet.
    Und los geht's...

    Fundnummer: 2016-10-08-0946

    Bevor ich zu Matthias fuhr schaute ich mich noch schnell auf einem nahe gelegenen Magerrasen um.
    Und schon sprang mir eine aufregende Cortinarius vor die Füße.

    Morphologische Daten:

    Fundort: ca. 550 müNN. ca. N50, O12, auf Rasen neben Vogelbeere, Hainbuche, Eiche (weiter weg), Roter Hartriegel (Cornus sanguinea) und Feldahorn (Acer campestre)
    Fundzeit: 08.10.2016
    Wuchsform: 2 Exemplare am Standort
    Hutform:
    konvex mit flacher Mitte
    Huthaut: ocker, mit eingewachsenen Schüppchen, Zentrum orangerötlich, Rand etwas schleimig
    Hygrophanität: unbekannt
    Hutrand: fein nach innen eingerollt
    Lamellen: rosa-violett, mit sehr vielen Zwischenlamellen
    Lamellenschneiden: glatt
    Lamellen - Stielübergang:
    ausgebuchtet angeheftet
    Stiel: oben violett, vom Sporenpulver braun gefärbte faserige Zone, nach unten hin weiß werdend, mit orangen und violetten Flecken an der Basis
    Stielbasis:
    zugespitzt wurzelnd
    Fleisch: im Stiel oben minimal violett, sonst weiß, etwas bräunend im Schnitt
    Größe: Hutdurchmesser ca. 6 cm, Stiellänge ca. 7 cm, Stieldurchmesser ca. 23 mm
    Sporenpulverfarbe: nicht getestet
    Geruch: nicht getestet
    Geschmack: etwas muffig, wie Papier

    Mikroskopische Daten:

    Sporen:
    amygdaloid und ellipsoid bis fast citriform, stark warzig

    Präparat: aus Lamellenstück (Exsikkat) ausgewaschen; Untersuchungsmedium: GSM; Messwertanzahl: n = 64
    Test auf Normalverteilung nach Anderson Darling: Länge: normalverteilt; Breite: normalverteilt; Q: nicht normalverteilt
    Standardabweichung S. D.: von L × B: 0,5 × 0,3 µm; von Q: 0,1
    Median: von L × B: 10,2 × 6,1 µm; von Q: 1,67
    Arithmetischer Mittelwert Me: von L × B: 10,2 × 6,1 µm; von Q: 1,68
    Abmessungen nach Quantil-Verfahren mit 80%-Standardbereich: für L × B: (8,8) 9,6 - 10,8 (11,2) × (5,4) 5,7 - 6,4 (6,8) µm; für Q: (1,48) 1,58 - 1,78 (1,96)
    Abmessungen nach Quantil-Verfahren mit 90%-Standardbereich: für L × B: (8,8) 9,5 - 10,9 (11,2) × (5,4) 5,6 - 6,6 (6,8) µm; für Q: (1,48) 1,55 - 1,86 (1,96)

    mush-13350.jpg


    HDS:
    ganz deutlich duplex, Subpellis aus dickwandigen honigbraun inkrustierten Hyphen

    mush-13351.jpg


    mush-13352.jpg


    mush-13353.jpg


    Schlüsselung nach FN:
    Seite 763 > 1 > 2 > 3 > subgen. Phlegmacium p. 782 > 1 > 5 > 6 > 8 > 9 > Key H p. 818 > 1 > 5 > 6 > 20 > 25 > 26 > 32 > 35 > 36 > Cortinarius variiformis
    Neben unsicheren Schlüsselpunkten prüfte ich auch die Verwechslungspartner: Cortinarius varius, Cortinarius olidus, Cortinarius triumphans --> alle 3 scheiden anhand der Merkmale aus.

    Es ist also ein toller Erstfund - der Vielgestaltige Schleimkopf (Cortinarius variiformis):
    mush-13354.jpg


    mush-13355.jpg


    mush-13356.jpg


    mush-13357.jpg


    Dann holte ich Matthias ab und auf ging's zu unserem Zielgebiet. Raus aus dem Auto, 3 Schritte gegangen und schon ging es los...

    Fundnummer: 2016-10-08-1034
    Der Ockergelbe Stromabecherling (Lanzia luteovirescens) auf Laub:
    mush-14200.jpg


    mush-14201.jpg


    mush-14202.jpg


    Fundnummer: 2016-10-08-1037
    Gleich neben dem Niederliegenden Schwindling (Rhizomarasmius setosus):
    mush-14203.jpg


    mush-14204.jpg


    mush-14205.jpg


    Hier sieht man gut warum der "niederliegend" getauft wurde:

    mush-14206.jpg


    mush-14207.jpg


    Fundnummer: 2016-10-08-1042
    Und schon ging es mit den Helmingen los:
    Weißer Rettichhelmling (Mycena pura f. alba)
    :
    mush-14208.jpg


    mush-14209.jpg


    mush-14210.jpg


    mush-14211.jpg


    Fundnummer: 2016-10-08-1045
    Körniger Flockenschüppling (Flammulaster granulosus)
    :
    mush-14212.jpg


    Fundnummer: 2016-10-08-1052
    Nicht selten, aber oft übersehen :)
    Rotbraunstieliges Sklerotienkeulchen (Typhula erythropus)
    :
    mush-14213.jpg


    mush-14214.jpg


    Fundnummer: 2016-10-08-1057
    Und schon wieder ein Helmling...
    Olivgelber Helmling (Mycena flavescens)
    :
    mush-14215.jpg


    mush-14216.jpg


    Fundnummer: 2016-10-08-1100
    Zwischendurch überall Fliegenpilze (Amanita muscaria):
    mush-14217.jpg


    Fundnummer: 2016-10-08-1103
    Und weiter mit Helmling Nummer 3:
    Gelbschneidiger Helmling (Mycena citrinomarginata)
    :
    mush-14218.jpg


    mush-14219.jpg


    Weiter zum Teil 2

    Hallo Stefan,

    Hallo Dieter,

    wieder mal sehr schöne Bilder. Zu der Inocybe; gibts dazu auch Mikros? Hast du Ditte mal kontaktiert? Vielleicht ist das was unbeschriebenes oder so.

    Zu der erstan hat Matthias Mikros gemacht - zu der zweiten wollte ich das machen, bab es aber zeitlich nicht geschafft.
    Ja beide Funde gehen an Ditte zur Analyse.

    Zum Birkenpilz; ich sehe da einen türkisenen Schimmer in der Stielbasis. Ist das nur auf dem Foto so oder hatte der Fruchtkörper im Original? Wenn ja, ist es nicht Scabrum.

    Uff, da muss ich meine Papiernotiz heraussuchen. Melde mich gleich wieder.


    OK, bin wieder da.
    Also ja: "Stiel Basis cyan gefärbt" --> Also "ozenagrün".
    Kibby Schlüssel war: CHKMx --> was mich ohne Mikroskopie direkt zu scabrum führte.
    Müsste ich richtiger Weise hier Graugrüner Birkenpilz (Leccinum scabrum var. thalassinum) schreiben?

    Oder hast Du (oder die anderen Pilzfreunde) eine weitere Idee?


    Beste Grüße
    Dieter

    Hallo,

    danke für die Infos und die Fehlermeldung. Ich muss hier nochmal meine Papier-Notizen heraussuchen. In diesem und in dan anderen Beitrag über die blauen Träuschlinge ist bei mir etwas durcheinander geraten (weiß jetzt nicht ob Bilder oder Mikrobilder oder Texte). Auch einen Pilz-Namen hatte ich wo falsch drin (hat Matthias schon bemerkt). Werd ich noch korrigieren.


    Update:
    Habe nochmal nachgeschaut - also passt schon - Es war mikroskopisch eindeutig caerulea. Ja, also die schneiden "weiß beflockt" stimmt nicht so wirklich --> ich ändere auf "nicht besonders weiß beflockt" --> Unter der Lupe ist es so wie es Pablo sagt, man sieht schon eine leichte weiße Beflockung., aber diese ist eben "nicht besonders".


    Hier schnell der voll-reinzoomer dazu:
    mush-14575.jpg


    Bis später

    Dieter

    30.09.2016: Rund um den Sumpf herum - Teil 2

    Liebe Pilz-Freunde,
    dies ist Teil 2 des Berichtes vom 30.09.2016.

    Teil 1 findet Ihr hier

    Und weiter geht's...

    Fundnummer: 2016-09-30-1520

    Morphologische Daten:

    Fundort: ca. 550 müNN. ca. N50, O12, unter Salix, Rhamnus und Picea
    Fundzeit: 30.09.2016
    Wuchsform: vereinzelt
    Hutform:
    konvex bis ausgeflacht, alt eher kein Buckel sondern etwas niedergedrückt
    Huthaut: braun, Zentrum schwarzbraun, Rand stark beige befasert
    Hygrophanität: nicht untersucht
    Hutrand: stark filzig beige befasert
    Lamellen: ockerbraun, mit Zwischenlamellen
    Lamellenschneiden:
    gleichfarbig

    Lamellen-Stielübergang:
    gerade angewachsen, etwas herablaufend
    Fleisch:
    nicht untersucht
    Stiel: braun, stark fetzig weißlich befasert, ohne Ringzone aber trotzdem abgesetzt oberhalb der Befaserung kahl
    Stielbasis: ohne Besonderheiten
    Größe:
    Hutdurchmesser ca. 1-2 cm; Stiellänge ca. 3-4 cm, Stieldurchmesser ca. 3 mm
    Sporenpulverfarbe:nicht untersucht
    Geruch:
    nicht untersucht
    Geschmack:
    nicht untersucht
    Exsikkat-Farben: komplett schwarzbraun

    Mikroskopische Daten:

    Sporen:
    ellipsoid bis manchmal etwas dacryoid, nur schwach warzig, hyalin-braun, dickwandig

    Präparat: aus Lamellenstück (Exsikkat) ausgewaschen; Untersuchungsmedium: GSM; Messwertanzahl: n = 50
    Test auf Normalverteilung nach Anderson Darling: Länge: normalverteilt; Breite: normalverteilt; Q: normalverteilt
    Standardabweichung S. D.: von L × B: 0,4 × 0,3 µm; von Q: 0,1
    Median: von L × B: 6,7 × 4 µm; von Q: 1,7
    Arithmetischer Mittelwert Me: von L × B: 6,7 × 4 µm; von Q: 1,7
    Abmessungen nach t-Verteilungsverfahren mit 80%-Konfidenzintervall: für L × B: (5,7) 6,2 - 7,2 (7,4) × (3,5) 3,6 - 4,4 (4,7) µm; für Q: (1,4) 1,5 - 1,8 (1,9)
    Abmessungen nach t-Verteilungsverfahren mit 90%-Konfidenzintervall: für L × B: (5,7) 6 - 7,3 (7,4) × (3,5) 3,5 - 4,5 (4,7) µm; für Q: (1,4) 1,5 - 1,9 (1,9)
    mush-15233.jpg


    Der Schlüsselweg nach FN:

    blau: unsichere Schlüsselpunkte

    FN Seite 763 > 1 > 2 > 4 > 5 > 6 > subgen. Telamonia p. 826 > 1 > 2 > 3 (90% sicher) > 4 (95% sicher) > 5 > Key P. sect. Hydrocybe p. 878 > 1 > 8 > 9 > 10 > 14 > 16 > 17 > 18 (75% sicher) > S. 882 Cortinarius decipiens var. atrocoeruleus --> Schreibfehler! Cortinarius decipiens var. atrocaeruleus (Sporenmaße etwas abweichend)

    Ausgeschlossene Alternativen:

    FN Seite 763 > 1 > 2 > 4 > 5 > 6 > subgen. Telamonia p. 826 > 1 > 2 > 3 (90% sicher) > 4 (95% sicher) > 5 > Key P. sect. Hydrocybe p. 878 > 1 > 8 > 9 > 10 > 14 > 16 > 17 > 18 (75% sicher) > S. 882 Cortinarius decipiens var. decipiens (Sporenmaße abweichend)

    FN Seite 763 > 1 > 2 > 4 > 5 > 6 > subgen. Telamonia p. 826 > 1 > 2 > 3 (90% sicher) > 4 (95% sicher) > 5 > Key P. sect. Hydrocybe p. 878 > 1 > 8 > 9 > 10 > 14 > 16 > 17 > Cortinarius albonigrellus (Sporenmaße abweichend, Q abweichend, Habitat abweichend, Stiel zu lang)

    FN Seite 763 > 1 > 2 > 4 > 5 > 6 > subgen. Telamonia p. 826 > 1 > 2 > 3 (90% sicher) > 4 (95% sicher) > 5 > Key P. sect. Hydrocybe p. 878 > 1 > 8 > 9 > 10 > 14 > 16 > C depressus Key O 21 > passt nicht

    FN Seite 763 > 1 > 2 > 4 > 5 > 6 > subgen. Telamonia p. 826 > 1 > 2 > 3 (90% sicher) > 4 (95% sicher) > 5 > Key P. sect. Hydrocybe p. 878 > 1 > 8 > 9 > 10 > 14 > 15 > Sackgasse

    FN Seite 763 > 1 > 2 > 4 > 5 > 6 > subgen. Telamonia p. 826 > 1 > 2 > 3 (90% sicher) > 4 (95% sicher) > 5 > Key O. sect. Incrustati etc. p. 873 > 1 > 4 > 8 (75% sicher) > 9 > Sackgasse

    FN Seite 763 > 1 > 2 > 4 > 5 > 6 > subgen. Telamonia p. 826 > 1 > 2 > 3 (90% sicher) > 4 (95% sicher) > 5 > Key O. sect. Incrustati etc. p. 873 > 1 > 4 > 5 > 6 > 7 > Sackgasse

    FN Seite 763 > 1 > 2 > 4 > 5 > 6 > subgen. Telamonia p. 826 > 1 > 2 > 3 (90% sicher) > 4 (95% sicher) > Key E, Sect. Brunnei p. 842 > 2 > 10 > 11 > 16 > 17 > 18 > 19 > Sackgasse

    FN Seite 763 > 1 > 2 > 4 > 5 > 6 > subgen. Telamonia p. 826 > 1 > 2 > 3 (90% sicher) > Key K, sect. Obtusi p. 864 > 1 > 4 > 5 > 6 > Cortinarius albovariegatus (Sporenmaße abweichend) passt auch morphologisch nicht (Hut)

    FN Seite 763 > 1 > 2 > 4 > 5 > 6 > subgen. Telamonia p. 826 > 1 > 2 > 6 > 9 > 12 > 13 > 15 > Key O, sect. Incrustati stc. p. 873 --> waren wir schon

    Damit dürfte dieser Corti geknackt sein:
    Blauschwarzer Wasserkopf (Cortinarius decipiens var. atrocaeruleus):
    mush-13425.jpg


    mush-13426.jpg


    mush-13427.jpg


    Fundnummer: 2016-09-30-1532

    Morphologische Daten:

    Fundort: ca. 550 müNN. ca. N50, O12, auf im Moos im Sumpf - bei Fichte, Kiefer und Birke und einige andere Laubbäume
    Fundzeit: 30.09.2016
    Wuchsform: 3 Exemplare am Standort
    Hutform: ausgeflacht mit Buckel
    Huthaut: beige-braun, faserig
    Hygrophanität: nein
    Hutrand: fasern teilweise fetzen-artig überstehend
    Lamellen: beige-braun, viele Zwischenlamellen, bauchig, Lamellen sind lappig uneben
    Lamellenschneiden: ohne Besonderheiten

    Lamellen-Stielübergang:
    gerade angewachsen
    Stiel: beige-braun, nicht bereift, längsfaserig
    Stielbasis: leicht verdickt
    Fleisch: ohne Besonderheiten
    Größe: Hutdurchmesser ca. 1,5 cm, Stiellänge ca. 2,5 cm, Stieldurchmesser ca. 1,5 mm
    Sporenpulverfarbe: nicht getestet
    Geruch: neutral
    Geschmack: nicht getestet

    Hier half uns Ditte mit der Bestimmung. Es handelt sich um den

    Struppigen Feuchtstellen-Risspilz (Inocybe lacera var. helobia)
    :
    (Deutscher Name ist frei ausgedacht anhand der griechischen Bedeutung "helos" = feuchte Wiese, sumpfige Niederung und "bios" =Leben)
    mush-13428.jpg


    mush-13429.jpg


    Fundnummer: 2016-09-30-1557
    Auch eine kleine Schönheit - der Rotköpfige Schleimpilz (Trichia decipiens):
    mush-13430.jpg


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    Fundnummer: 2016-09-30-1620
    So nebenbei (den zeigen wir noch des Öfteren ausführlicher):
    Kahler Erlenschnitzling (Naucoria scolecina)
    :
    mush-13437.jpg


    Fundnummer: 2016-09-30-1630
    Ein sehr erfreulicher Erstfund. Auch wenn ich normalerweise kein Cortinarius-Fan bin, die kleinen Arten unter Erle sind schon sehr interessant, gerade wenn sie dann auch noch so intensiv gefärbt sind.
    Violetter Erlen-Wasserkopf (Cortinarius bibulus):
    mush-13438.jpg


    mush-14562.jpg


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    mush-13441.jpg


    mush-13442.jpg


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    mush-14563.jpg


    Fundnummer: 2016-09-30-1649
    Rotbraunstieliges Sklerotienkeulchen (Typhula erythropus)
    :
    mush-13444.jpg


    Fundnummer: 2016-09-30-1652

    Ein Milchling - den ich mal schnell mikroskopisch fest hielt.

    Sporen:
    Präparat: aus Lamellenstück (Exsikkat) ausgewaschen; Untersuchungsmedium: GSM; Messwertanzahl: n = 46
    Test auf Normalverteilung nach Anderson Darling: Länge: normalverteilt; Breite: normalverteilt; Q: normalverteilt
    Standardabweichung S. D.: von L × B: 0,5 × 0,3 µm; von Q: 0,1
    Median: von L × B: 7,1 × 5,6 µm; von Q: 1,3
    Arithmetischer Mittelwert Me: von L × B: 7,1 × 5,6 µm; von Q: 1,3
    Abmessungen nach t-Verteilungsverfahren mit 80%-Konfidenzintervall: für L × B: (6) 6,4 - 7,8 (8,5) × (5) 5,3 - 6 (6,2) µm; für Q: (1,1) 1,2 - 1,4 (1,5)
    Abmessungen nach t-Verteilungsverfahren mit 90%-Konfidenzintervall: für L × B: (6) 6,2 - 8 (8,5) × (5) 5,2 - 6,1 (6,2) µm; für Q: (1,1) 1,1 - 1,4 (1,5)
    mush-13433.jpg


    Das ist der Olivbrauner Erlen-Milchling (Lactarius obscuratus s.str.):
    mush-13434.jpg


    mush-13435.jpg


    mush-13436.jpg


    Fundnummer: 2016-09-30-1704
    Einfach nur weil er uns so anleuchtete:
    Falscher Pfifferling (Hygrophoropsis aurantiaca):
    mush-13445.jpg


    mush-14564.jpg


    Fundnummer: 2016-09-30-1715
    Auch dieser blieb unbestimmt - aber wahrscheinlich der
    Kupferrote Moor-Hautkopf (Cortinarius uliginosus)
    :
    mush-13446.jpg


    mush-13447.jpg


    Fundnummer: 2016-09-30-1724
    Auch diese Gesellen sind von dem Standort schon seit längerem bekannt.
    Für mich einwillkommener Erstfund ;)
    Langstieliger Fälbling (Hebeloma incarnatulum):
    mush-13448.jpg


    mush-13449.jpg


    mush-14565.jpg


    mush-14566.jpg


    mush-13450.jpg


    Das wa
    r's für heute....
    Wir freuen uns über Eure Kommentare.

    Beste Grüße

    Dieter & Matthias

    30.09.2016: Rund um den Sumpf herum - Teil 1

    Hallo Pilz-Freunde,
    das Wetter war immer noch recht trocken, deshalb steuerten wir das Feuchtgebiet rund um einen Sumpf an.
    Wir hatten wegen der damaligen Pilze-Flut wenig Zeit, deshalb wurden von dieser Tour nicht alle Pilze bestimmt.
    Vielleicht habt Ihr ja die eine oder andere Idee.
    Seht was wir alles entdeckten...
    Wegen der Menge müssen wir diesen Bericht diesmal auf 2 Teile aufteilen.

    Teil 2 findet Ihr hier

    Um alle Bilder zu sehen, ohne sie einzeln anklicken zu müssen könnt Ihr wie folgt vorgehen: Hier im Forum einloggen, ein Bild anklicken und den Haken in der Checkbox "Diese Einstellung merken" und "Speichern" klicken.

    Wir schreiben den Bericht wieder zusammen.
    Wie immer: Meine Texte sind schwarz, Matthias' Texte sind grün. ;)
    Meine Bilder sind mit einem schwarzen ☻, Matthias' Bilder sind mit einem grünen
    gekennzeichnet.
    Und los geht's...

    Fundnummer: 2016-09-30-1311
    Vom Auto raus und: Ein sehr schönes Samthäubchen mit rot-stichigem Hut blieb leider ein Einzelstück und unbestimmt:
    Samthäubchen (Conocybe spec.)
    :
    mush-13401.jpg


    mush-13402.jpg


    mush-13403.jpg


    Fundnummer: 2016-09-30-1317

    Morphologische Daten:

    Fundort: ca. 550 müNN. ca. N50, O12, am Wegrand bei Picea abies und weiter weg noch Pinus sylvestris
    Fundzeit: 30.09.2016
    Wuchsform: gesellig
    Hutform: konvex, nur alt mit sehr flachem Buckel
    Huthaut: beige-braun, faserig
    Hygrophanität: nicht festgestellt
    Hutrand: fast ohne jeden Behang, scharfkantig
    Lamellen: creme (hell bis etwas dunkler), viele Zwischenlamellen
    Lamellenschneiden: weiß
    Lamellen-Stielübergang: fast gerade angewachsen (etwas ausgebuchtet)
    Stiel: hell beige-braun, kaum bereift, längsfaserig
    Stielbasis: leicht verdickt, mit weißem wattigem Filz
    Fleisch: ohne Besonderheiten
    Größe: Hutdurchmesser ca. 1,5-5 cm, Stiellänge ca. 3-7 cm, Stieldurchmesser ca. 5-8 mm
    Sporenpulverfarbe: nicht getestet
    Geruch: typisch spermatisch
    Geschmack: nicht getestet

    Leider ließ sich dieser Risspilz nicht ohne weiteres bestimmen. Immer passte etwas nicht.
    Wir werden hier aber noch versuchen nachzubestimmen.
    Risspilz (Inocybe spec.)
    :
    mush-13404.jpg


    mush-14568.jpg


    mush-13405.jpg


    mush-14569.jpg


    mush-13406.jpg


    mush-13407.jpg


    Fundnummer: 2016-09-30-1333
    Auch dieser Fund musste mangels Reife unbestimmt bleiben.
    Es könnte jedoch der Bräunliche Stäubling (Lycoperdon umbrinum) sein:
    mush-14567.jpg


    mush-13408.jpg


    mush-13409.jpg


    mush-13410.jpg


    Fundnummer: 2016-09-30-1358
    Dann einmal ein Trichterling, der sich bestimmen ließ.
    Gleichzeitig ein Erstfund (zumindest ein Foto-Erstfund - denn gesehen haben wir den wohl schon öfter).
    Der Kleinsporige Mehltrichterling (Clitocybe ditopa):
    mush-13411.jpg


    mush-14561.jpg


    mush-13413.jpg


    Fundnummer: 2016-09-30-1408
    Bei diesen sehr auffälligen und auch recht großen Becherchen bin ich erst vor kurzem auf den Namen gekommen.
    Das ist ganz klar eines meiner heutigen Favoriten!
    Das Zwerg-Haarbecherchen (Lachnum pygmaeum):
    mush-13414.jpg


    mush-13415.jpg


    mush-13416.jpg


    mush-13417.jpg


    mush-14570.jpg


    Fundnummer: 2016-09-30-1425
    Ein schöner, aber unbestimmter Schleimpilz (Cribraria spec):
    mush-13418.jpg


    Fundnummer: 2016-09-30-1456
    Dieser wurde bevor er in die Pfanne waderte geschlüsselt nach Kibby - Ergebnis: Gemeiner Birkenpilz (Leccinum scabrum)
    EDIT:
    Es ist wohl der Vielfärbende Birkenpilz (Leccinum variicolor):
    mush-13419.jpg


    Fundnummer: 2016-09-30-1500
    Birkenmilchling (Lactarius torminosus)
    :
    mush-13420.jpg


    mush-13421.jpg


    mush-14571.jpg


    mush-13422.jpg


    Schaut Euch das Bild mal genau an:
    mush-14572.jpg


    Fundnummer: 2016-09-30-1507
    Ein Standard: Braunknolliger Sklerotienrübling (Collybia tuberosa):
    mush-13423.jpg


    Fundnummer: 2016-09-30-1519
    Wieder an unserer bekannten Stelle, von der wir schon einmal berichtet haben.
    Ich denke das schönste Bild welches wir davon haben. Eines meiner Lieblingsbilder überhaupt.
    Grüne Erdzunge (Microglossum viride)
    :
    mush-13424.jpg


    Weiter zum Teil 2