Beiträge von Helmut

    Servus,

    nachdem derzeit auch in der Oberpfalz nur wenig Pilzfruktifikation zu verzeichnen ist, nehme ich euch mal mit ins vergangene Jahr. Vor genau einem Jahr hatte ich in einer Sandgrube folgende Arten notiert: Pisolithus arhizus (Erbsenstreuling), Cantharellus cibarius (Pfifferling), Thelephora caryophyllea (Nelkenförmiger Erdwarzenpilz), Peziza bzw. Legaliana badia (Kastanienbrauner Becherling), Neottiella vivida (Punktiertsporiger Moosbecherling), Lactarius aquizonatus (Wässriggezonter Fransenmilchling), Russula versicolor (Vielfarbiger Täubling), Russula medullata (Ockersporiger Speisetäubling), Inocybe tjallingiorum, eine noch unbestimmte Mallocybe und einHautkopf (Cortinarius, Dermocybe) mit gelben Lamellen. Bei letzterer dachte ich "schon wieder Cortinarius croceus", aber irgendwie wirkte er auffällig. Also trotzdem Foto gemacht, eingepackt und mikroskopiert. Und dann die große Überraschung: Anstatt ovaler bis elliptischer, warziger Sporen zeigten sich sehr lange schlanke, die eher an Röhrlinge erinnerten oder an Inocybe lacera, nahezu ohne warziges Ornament. Die Bestimmung als Cortinarius (Dermocybe) aureifolius war dann einfach. Persönlicher Erstfund. Fotos hänge ich an.

    Also gelbblättrige Hautköpfe immer mikroskopieren (und nicht nur die)!

    Gruß

    Helmut



    Hallo Schleierlings-Freunde,

    nachdem ich jetzt nach einigen Monaten fertig bin mit dem Einscannen meiner Pilz-Dias (1983 bis 2005) geht es jetzt an das Aufarbeiten vieler Auffälligkeiten und Unklarheiten.

    Eine Dermocybe-Kollektion vom 23. Juni 1994 aus einem Fichtenforst mit Sphagnum (By. Wald), die ich damals als C. sanguineus bestimmt hatte, zeigte Unterschiede zu dieser Art: Das Stielfleisch ist weißlich, der Basalfilz rosa und die Hut- und Stielfarben sind weniger intensiv karminrot als bei C. sanguineus. Dies entspricht den Angaben in der Literatur zu C. sanguineus var. vitiosus (z. B. Moser 1983, „Funga Nordica“ 2012, Ludwig 2017), bzw. jetzt lt. Mycobank.org Cortinarius vitiosus (M. M. Moser) Niskanen, Kytöv., Liimat. & S. Laine 2012.

    Über Zustimmung, Einwände oder neuere Erkenntnisse würde ich mich freuen.

    Gruß aus der Oberpfalz

    Helmut

    Schaut nicht nach Schleimkopf aus, noch nicht einmal nach Cortinarius. Der wuchs aber nicht auf Holz, oder?

    Gruß Helmut

    Servus Raphael,

    probier's vielleicht mal in der Verwandtschaft um I. tiliae (frühere oft als I. oblectabilis bestimmt). Für tiliae selber scheinen mir die Sporen ein wenig zu klein und auch die Höcker dürften etwas ausgeprägter sein.

    Gruß Helmut

    Hallo Raphael,

    ein sehr schöner Fund T. bonii! Der ist mir noch nie untergekommen, obwohl ich viel in den Alpen unterwegs bin und mich schon immer sehr für Ritterlinge interessiert habe.

    Bezüglich T. aestuans habe ich jedoch einen Einwand. Den meine ich von unseren Sandkiefernwäldern her gut zu kennen und der sieht schon anders aus. Das Foto erinnert mich eher an T. psammopus, den hatte ich auch schon mal mit richtig gelbem Hut (vor langer Zeit, nicht sequenziert, aber Exsikkat vorhanden). Wer weiß, vielleicht gibt es ja zwei Lärchenritterlings-Arten? ;)

    Gruß Helmut

    Servus Raphael und die anderen Lorchel-Interessierten,

    bei der Nachbearbeitung meiner Funde von 2024 bin ich über dieses Thema hier im Forum "gestolpert", weshalb ich es nochmal nach vorne bringen will. Mein Arbeitsname war auch H. alpestris. Die Frage stellt sich, ob alle alpinen Kollektionen mit grubigem Stiel H. philonotis sind oder ob noch weitere Verwechslungsarten dort oben existieren. H. alpestris scheint jedenfalls etwas Anderes zu sein.

    Gruß Helmut

    Servus,

    worauf gründet denn die Annahme T. portentosum? Bei den Fotos von uralten, evt. frostgeschädigten Fruchtköpern in sehr blassen Farben wäre es ein reines Ratespiel. Noch dazu ohne Angaben zum Pilz und zur Ökologie. Sorry für die deutlichen Worte, aber so bringt das nichts.

    Gruß Helmut

    Servus Matthias,

    sind nicht die Hüte, unabhängig von der Farbe, viel zu sehr faserig (wirken fast ein wenig faserschuppig) für die mixtilis-Verwandtschaft? Velumreste in der Hutmitte und der blasse Hutrand sollten weitere gute Merkmale sein. Spontan habe ich allerdings keine Idee für einen passenden Namen.

    Gruß Helmut

    Heute wird einfach alles zu Geld gemacht. Ich beobachte das schon lange und bin immer wieder erstaunt, wie viel Geld manche Leute noch z. B. für kaputte Fernseher oder uralte Smartphones haben wollen. Und nun gehen "Privatleute" hin und verkaufen Baumpilze als Vitalpilze. Vermutlich auch noch illegal, da für die Anwendung am Menschen bestimmt. Da gibt es doch sicherlich Gesetze und Vorschriften, die hier sicher nicht eingehalten werden, wie z. B. das Arzneimittelgesetz oder sonst andere.


    Grüße

    Oliver

    Servus, für Herstellung und Inverkehrbringen von Lebensmitteln gibt es durchaus Vorschriften, vor allem auf die Hygiene bezogen. Ob solche Internet-Angeboten der Kontrolle durch das Gesundheitsamt unterliegen, da hätte ich meine Zweifel.

    Gruß Helmut

    Servus Andy,

    interessant, dass es den auch weiter oben bei Fichte gibt. Ich kenne ihn bisher ausschließlich aus unseren armen Sandkiefernwäldern (Bayern, Oberpfalz, um 400 m). Sequenziert sind meine Kollektionen allerdings bisher nicht. Bei mir hieß der früher subglobisporum, da fucatum oft für den heutigen joachimii verwendet wurde.

    Gruß Helmut

    Servus Cognacmeister,

    der sieht für mich typisch nach T. roseoacerbum aus, den ich bisher nur einmal finden konnte (2009). Typisch aus meiner Sicht neben den Hutfarben die dichtstehenden Lamellen (alnders als bei Deinem als colossum bezeichneten, evt. stans - Fund, der graue, weiter entfernte Lamellen hat). Er sollte auch auf eher saurem, armem (Sand-)Boden gewachsen sein. Ich hänge mal ein Bild von meiner Kollektion an. Leider nur eine Studioaufnahme, aber am Fundort hatte es schon gedämmert und eine Horde Wildschweine kam auf mich zu.

    Gruß Helmut

    Servus,

    von mir gibt's noch folgende Ergänzungen zur Fundliste (Kapellen-Park):

    - Inocybe langei

    - Inocybe sindonia

    - Hebeloma mesophaeum

    - Inocybe obscuroides (=cincinnata var. major)

    - Tricholoma scalpturatum s. str. (det. nach Heilmann & Clausen)

    - Clavulinopsis laeticolor (det. nach Franchi & Marchetti 2021, "i Funghi clavarioidi in Italia")

    - Lactarius flexuosus

    - Cortinarius (Phl.) balteatocumatilis

    - Otidea bufonia? (keine aktuelle Literatur)

    - Agrocybe erebia

    - Hygrophorus lucorum

    - Lyophyllum rancidum

    - Inocybe mixtilis "agg."

    - Russula aeruginea

    - Dermoloma cuneifolium (agg.?)

    - Russula pectinatoides (St.-Basis mit rötl. Flecken und KOH-neg.)

    - Russula exalbicans

    - Lactarius glyciosmus

    - Russula puellaris

    - Lactarius pubescens

    - Leccinum variicolor

    - Suillus grevillei

    - Lactarius turpis

    Einige Arten sind noch unbestimmt.

    Gruß Helmut


    P. S.: die Liste vom "Kleeberg" (Samstagnachmittag) schaue ich später noch durch.