Beiträge von Helmut

    Servus,


    da will ich mich anschließen. Die Blaufüßigen wachsen sogar alpin über 2000 m bei Zwergweiden u. a., sowohl auf saurem Boden als auch über kalkigem Karst (wenn's denn wirklich nur eine Art ist) :rolleyes: .


    Gruß


    Helmut

    Schaut doch gut aus! Anbei noch ein Ausschnitt der Mikrozeichnung aus einem Arbeitsblatt - oben die Cheilozystiden, unten die Pleurozystiden. Ist doch gar nicht so weit weg, oder?



    Gruß


    Helmut


    Servus Pablo und Stefan,


    das dürfte jetzt schon in die richtige Richtung gehen. I. xanthomelas müsste aber bräunende oder schwärzende Stiele haben - zumindest beim Trocknen. Wenn er das nicht macht, wäre I. praetervisa mein Tipp - dazu passt auch die faserige Hutoberfläche.


    Gruß


    Helmut

    Servus Andreas,


    neben den violetten Tönen - ergänzend zu Pablo - stört mich auch der gelbliche Farbton in der Hutmitte. Sind die Farben real, also waren die Farbtöne auch in neutralerem Licht so, oder ist das standortbedingt? Alles andere würde gut passen. Geschmack, aber auch Geruch (Ausschluss T. saponaceum?) müssen aber schon geprüft werden.


    Gruß


    Helmut

    Also,


    hier mal einige Fotos von zwei eigenen Kollektionen, die ich als appendiculata bestimmt hatte. Ohne viele Worte zeigen die m. E. die Variabilität und die Übergänge. Zuerst ein Fund von 2007 (ganz typisch), dann einer von 2011, mit Ausschnitt-Vergrößerungen (drei Bilder). Auch in der Mikroskopie scheint eine größere Variabilität vohanden zu sein, da will ich noch eine Mikrozeichnung einscannen. Aber wer weiß, vielleicht gibt's ja hier im Forum noch andere Ideen?






    Gruß


    Helmut


    Hallo ihr lieben,


    normalerweise sage ich nix, wenn ein (Inocyben)Experte hier was im Forum schreibt. In dem Falle möchte ich Helmuts Bestimmungsvorschlag anzweifeln, denn für I. appendiculata halte ich das nicht. Nimm es mir bitte nich übel Helmut, wenn ich da nochmal kritisch nachhake. :shy:


    Lieber Stefan,


    da gibt es nichts übel zu nehmen, so ist's genau richtig und es freut mich. Das gibt erst das Salz in der Suppe. Nur so kommen wir weiter! Die Zeiten, in denen einem "großen Vorsitzenden" oder "Experten" einfach alles geglaubt wird (Hauptsache, das Bild hat einen Namen), sollten vorbei sein. Vielleicht liege ja auch ich daneben, werd's mir nochmal genauer ansehen.


    Die I. appendiculata war ziemlich "aus der Hüfte geschossen" und nur mal schnell mit den wenigen Eigenfunden verglichen. Eine ausführlichere Antwort muss ich noch ein wenig zurück stellen. Habe mir erst einen neuen PC angeschafft und bin noch dabei, die nötigen Programme einzurichten, damit ich Bilder verkleinern kann usw. Außerdem muss ich einige interessante Funde von heute noch verarbeiten (nicht nur Risspilze).


    Gruß


    Helmut

    Servus beisammen,


    unangenehmer Geruch und behangener Hutrand lassen an I. appendiculata denken. Der Hut ist zwar schon recht blass dafür, die Sporen sollten ein wenig größer sein und die Zystiden gefallen mir auch nicht dafür. So kopfige habe ich zwar in Einzelfällen auch schon gesehen (siehe Anhang, altes sw-Foto), in der Masse sahen sie aber immer so aus wie sie sollten (siehe z. B. Stangl). Ich denke, es müsste trotzdem die Art sein. Schau doch noch mal ins Mikro, Abeja, wie die Hymenialzystiden in Masse aussehen.


    Gruß


    Helmut

    Servus,


    da muss ich mich dem Lob anschließen. I. adaequata kenne ich schon sehr lange, aber da wäre ich nicht drauf gekommen. So habe ich die Art noch nicht gesehen. Das bisserl Rot hatte ich nicht erkannt. Eine Sache ist mir allerdings noch nicht klar: Der Unterschied zwischen adaequata und jurana. Welche hat nun die großen Sporen und welche die kleinen? Oder ist das doch variabler? Ich komme noch aus der "guten alten Zeit", wo kein Zweifel bestand, dass es sich bei den beiden Namen um nur eine Art handelt. Selbst bei Ferrari (2006) war das noch so.


    Gruß


    Helmut

    Servus Matthias,


    das ist wohl einer aus dem großen unbekannten Verwandtschaftskreis von Inocybe rimosa (Kegeliger Risspilz). Dünnwandige Cheilozystiden und fehlende Pleurozystiden sind typisch, nur der angegebene Geruch passt nicht. Da könntest Du recht haben mit dem "angegammelten".


    Gruß


    Helmut

    Servus Matthias und Stefan,


    da schließe ich mich an. Makroskopisch schon typisch der weiße Stiel, der sich zur Basis hin gern verjüngt. Auch in Bayern keine Rarität.


    Gruß


    Helmut

    Servus Oehrling,


    das ist natürlich nicht einfach zu beantworten. "Aus heutiger Sicht" geht kaum, da gerade heute zu Vieles im Umbruch ist. Selber bin ich diesbezüglich noch "von gestern", mit Stangl und Kuyper sozusagen "aufgewachsen" und nicht über DNA-Analysen verfügend. Was ich dazu schreibe, ist meine persönliche Meinung, andere Risspilz-Interessierte können durchaus anders darüber denken oder andere Erfahrungen gemacht haben. Die Arbeit von Stangl war damals trotzdem ein wegweisendes Werk und ist heute noch kaum verzichtbar, wenn man sich mit der Gattung näher beschäftigt. Die größte Schwäche in dem Buch sind die weitgehend fehlenden Diskussionen: Abgrenzung zu ähnlichen Arten, Einschätzung der Synonyme aus der Literatur etc.


    - obsoleta: Nach "meinem Konzept" bei Beachtung der sehr blassen Farben und rel. kleiner Sporen (bei 4-sporigen Basidien) oft gut aus der sehr schwierigen Gruppe der Rimosae abzugrenzen.
    - flocculosa: Eine Sammel-"Art", da wurde zu viel zusammengeworfen
    - fuscidula: Die Art "sensu Stangl" ist m. E. bei Übereinstimmung aller Details einigermaßen gut festzulegen, ist aber eine schwierige Gruppe (habe etliche "cf"-Kollektionen).
    - huijsmanii: Unkritisch (aber sehr selten, hatte ich erst zweimal)
    - lacera: Nicht ganz ohne, da sollte Wert auf die Varietäten gelegt werden und möglichst nicht nur mit dem Stangl bestimmen
    - nitiduscula: Wieder eine Sammel-"Art", da gibt es mehr Arten rund um nitidiuscula, aber auch rund um tarda.
    - phaeodisca: Passt, wenn alles passt (nicht nur dunkle Scheibe und hellerer Rand), die var. geophylloides geht noch besser abzugrenzen. die Varietäten halte ich vom Gefühl her für eigene Arten.
    - phaeocomis/cincinnata (Synonymie?) mitsamt var. major: Die gehen ganz gut.
    - pusio: Eigentlich gut festzulegende Art. Eine saubere Abgrenzung - z. B. zu amethystina - ist mit dem Stangl aber nicht einfach, und weitere ähnliche Arten fehlen da bzw. sind synonymisiert.
    - queletii: Gut charakterisiert!
    - splendens: Aus meiner Sicht ein Konglomerat aus verschiedenen Arten.
    - assimilata/transitoria (Synonymie?): M. E. gute Arten, die sich aber nur durch sehr feine und schwer beschreibbare Details unterscheiden, am Besten durch die Ökologie. Da gibt es aber auch andere Meinungen dazu.
    - mixtilis: "Eigentlich" gut charakterisiert und häufig, aber bei Stangl fehlt manche ähnliche Art.
    - napipes: Gut abzugrenzen, aber genau hinschauen, ob wirklich alle Merkmale passen (v. a. auch mikroskopische).
    - petiginosa: Gut festgelegt, aber Stangl führt nicht alle Arten


    Also wenn irgendein Merkmal bei Bestimmungsversuchen nicht passt, am Besten im Forum zur Diskussion stellen. Es gibt natürlich noch weitere Arten, die nicht in Deiner Liste stehen und bei genügend Erfahrung manchmal schon makroskopisch zu erkennen sind, in jedem Fall in der Kombination mit der Mikroskopie (asterospora, calospora, fibrosa, curvipes, muricellata, sambucina, sindonia, squarrosa usw. usf.). In jedem Fall sollte man verschiedene Quellen zu Rate ziehen, Bücher wie Internet-Seiten. Die Seite von Ditte kennst Du ja, da ist das Meiste mit DNA-Analysen hinterlegt.


    Gruß


    Helmut

    Servus,


    aufgrund der relativ entfernten Lamellen war mein erster Gedanke L. pyrogalus. Ist eine Hasel in der Umgebung auszuschließen? Auch der Geschmack dürfte etwas schärfer sein (was natürlich der individuellen Wahrnehmung unterliegt). Was spricht denn sonst dagegen?


    Gruß


    Helmut

    Servus Stefan, Harald-Andres und Pablo,


    die Meinung von Stefan kann ich nur unterstreichen. Er hat in kurzer Zeit unheimlich viel dazu gelernt. Das geht heute ratzfatz mit dem Internet und den Pilzforen, wenn man ein bisserl dran bleibt. Als ich damals anfing, die erste Inocyben zu fotografieren und mitzunehmen, musste ich noch Wochen warten bis der Film voll war, entwickelt zurück kam, bis ich Zeit hatte, die Dias zu rahmen und mühselig zuordnen konnte, welches Bild welcher Fund war. Scheinbar besondere Funde schickte man dann an die wenigen Spezialisten oder - damals noch häufiger - "Alleskenner".


    Wegen jeder vielleicht profanen Kollektion (z. B. einer "cf. nitidiuscula" mit Abweichungen) wollte man die aber auch nicht ständig belästigen. Also saß ich meist alleine an meinem Mikroskop und wunderte mich so manches mal, wie unterschiedlich doch Kollektionen mit den selben Namen sein konnten. Damals waren gerade die Bücher von Stangl und Kuyper frisch auf dem Markt, und denen bin ich anfangs fast blind gefolgt. Die Hauptfrage, die mich bald beschäftigte, betraf die Variabilität: Welche Merkmale liegen in der Variationsbreite einer Art und welche könnten eine Abgrenzung auf Art-Niveau begründen? Genau auf diese Frage kann heute die DNA-Analyse Hinweise geben.


    Zum Glück habe ich von Anfang an Fotos gemacht, Exsikkate angelegt und Aufzeichnungen geführt. So kann ich heute noch Jahrzehnte alte Kollektionen nachbestimmen oder revidieren (und da habe ich hunderte unbestimmte oder unsichere). Leider verfüge ich nicht über die Möglichkeit der Sequenzierung. Der eine oder andere besondere Fund wurde von Ditte und Bernd dankenswerterweise im Rahmen ihres Projektes mit analysiert. Trotzdem gibt es tatsächlich auch nicht wenige Arten, die sich mit den zur Verfügung stehenden Schlüsseln gut festlegen lassen. Von diesen Erfolgserlebnissen kann man zehren. Mit anderen Gattungen wie den Täublingen oder den Cortinarien (und noch viel "schlimmeren") gibt's ähnliche Probleme. Also nicht unterkriegen lassen und fleißig weiter Risspilze posten! Am Besten schöne Kollektionen mit jüngeren, mittleren und älteren Fruchtkörpern.


    Gruß


    Helmut

    Servus Harald Andres,


    Deinen Zweifeln an den genannten Arten kann ich mich anschließen. Vergleich doch mal mit I. proximella, die passt aus meiner Sicht besser.


    Allerdings ist das generell keine einfache Artengruppe, die möglicherweise noch einer eingehenden Bearbeitung harrt. Daraus einen Einzelfruchtkörper sicher bestimmen zu wollen, kann leicht in die Irre führen.


    I. cicatricata ist mir bisher auch noch nicht begegnet, auch wenn die Art im Stangl aufgeführt ist (nur 1 Fund und von der Formulierung her nicht 100%ig sicher). Und es gibt noch einige Arten mehr, die ich gerne mal finden würde.


    Gruß


    Helmut

    Servus Peter,


    der Risspilz könnte auch ohne Stiel gehen! Ich vermute einen Vertreter der Cervicolores, am Ehesten I. bongardii. Da hätte der Geruch den Weg zur Bestimmung abkürzen können. Wenn's stimmt, hat er nur dünnwandige Cheilozystiden, keine Pleurozystiden und die Basidien sollten pigmentiert und ziemlich lang sein. Schau's Dir mal im Mikroskop an und vergleiche mit der Literatur oder den dem Netz (vor allem "inocybe.org").


    Gruß


    Helmut

    Servus Norbert,


    da passt wirklich FAST alles zu I. mixtilis - sowohl makroskopisch als auch die Hymenialzystiden und die Sporenlänge - aber überhaupt nicht die Sporenbreite. Die von Dir angegebenen x3,8-4,5 µm (mit Höckern gemessen) liegen signifikant unter dem Soll. Das entspricht keiner der Literaturangaben, die ich kenne, keiner meiner sehr zahlreichen Eigenfunde und auch nicht dem Neotypus von Stangl. Überall beginnt die Sporenbreite erst bei (5) 5,5 µm! Das ist eigentlich ein Ausschluss-Kriterium für die Art! Aber es ist eben das einzige. Vier Erklärungen scheinen möglich:
    - Du hast Dich vermessen (was ich nicht glaube, denn auch die Fotos zeigen sehr schmale Sporen)
    - Die Variabilität in der Sporenbreite ist größer als bisher angenommen.
    - Es handelt sich um eine (genetische) Abnormität / Mutation.
    - Es ist eine ganz andere, vielleicht noch nicht beschriebene Art.


    Oder es gibt eine weitere Erklärung, die mir jetzt auf Anhieb nicht eingefallen ist. Von Deiner Kollektion sollte ein Trocken-Beleg (Exsikkat) angefertigt werden. Wenn Du selber keine Verwendung dafür bzw. kein Fungarium hast, dann kannst Du gerne den Beleg an mich schicken oder - falls Interesse besteht - an Ditte. Ich habe bisher keine Möglichkeit für Gen-Analysen.


    Gruß


    Helmut

    [quote pid='326532' dateline='1466534528']
    Wenn der Hut mehr zweifarbig wäre , würde ich Inocybe petiginosa favoritisieren , aber so weiß ich nicht weiter.
    [/quote]


    Servus Norbert,


    das hast Du schon richtig erkannt, dass das nicht petiginosa ist. Bei den gelben / ockergelben Höckersporern gibt es einige Arten, die in Frage kommen Wie war denn die Stielbasis? Gerandet knollig? Das sieht man leider auf den Fotos nicht. Interessant ist auch noch, ob der Stiel im Alter und beim Trocknen bräunt oder schwärzt. Und ein paar mehr Fotos von den Hymenialzystiden wären gut.


    Gruß


    Helmut

    Servus Ulla,


    ja das passt! Bis auf den "stark aromatischen Geruch" - der sollte eher schwach sein. Was man auch sieht ist das Röten der Art im Alter, beim Vergehen bzw. beim Trocknen. Der rechte Fruchtkörper scheint das am Rand schon zu zeigen. Ein rötender Höckersporer ist schon fast ein Alleinstellungsmerkmal. Schöner Fund!


    Eigentlich ist diese Art laut Literatur typisch für den Sommer, allerdings stammen meine wenigen Aufsammlungen alle aus dem September. Auch nach meiner Erfahrung eine seltene Art, von besseren Böden bei Laubbäumen wie Eiche!


    Gruß


    Helmut

    Servus,


    ja, eine Mallocybe ist das eher als I. lacera. Ich meine aber, dass ein Vertreter der Cervicolores eher in die engere Wahl kommt. Aber selbst wenn man den Fund in Händen gehabt, daran gerochen und ihn mikroskopiert hätte, wäre eine Bestimmung der genauen Art möglicherweise nicht leicht. "Einer ist keiner" - will sagen, es wäre besser, da ein "gute" Kollektion zu haben mit ganz jungen bis ganz alten Fruchtkörpern.


    Gruß


    Helmut

    [quote pid='325572' dateline='1465593010']
    Ähm...
    Hat zufällig jemand die Fungi Non Delineati XII / 2000?


    Oder irgendwelche Ideen zu diesem Pilz?



    LG, Pablo.
    [/quote]


    Servus Pablo,


    mit Ideen dazu kann ich nicht dienen, aber mit der Literatur. Werde mal sehen, dass ich den Beitrag und die Fotos zu H. confusa heute abend einscanne.


    Gruß


    Helmut

    Servus,


    spontan dachte auch ich gleich an I. mixtilis. Da gibt's zwar noch die eine oder andere ähnliche Art, aber hier scheint alles recht gut zu passen.


    Gruß


    Helmut

    Servus,


    oh, da hatte ich Thorben wohl falsch verstanden. Ich war der Meinung, die Zystidenwände wären hier eher hyalin in KOH, dabei hat I. pholiotinoides eine frappierend starke Gelbverfärbung (hätte wohl den Link von Thorben besser beachten sollen). Deshalb hatte ich pholiotinoides ausgeschlossen.


    Da würde mich jetzt aber schon interessieren, was Du, Ditte, zu einer Kollektion sagst, die ich ursprünglich als pholiotinoides bestimmt hatte. Ebenfalls ganz bereifter Stiel, mit den sehr stark reagierenden Zystidenwänden, aber wesentlich blasseren Hutfarben. Ich hänge mal Fotos mit an.


    Gruß


    Helmut

    Ja, schön! Also bis zur Basis bereift und Hymenialzystiden mit schwacher bis fehlender KOH-Reaktion. Die gelbbräunlichen Zellen sind keine Reaktion auf KOH, sondern waren schon vorher so. Sie sind auch die Ursache für die bräunlichen Verfärbungen in der Nähe der Lam.-Schneiden. Zystidenform und -Wandstärke passen aber in der Masse so gar nicht zu microteroxantha, so dass ich diesen Namen wieder in Zweifel ziehen muss. Es gibt vielleicht doch mehr Arten mit brauner Mitte und gelbem Rand.


    Gruß


    Helmut


    P. S.: Wenn trocknen, dann bald