Ja,
die Zystiden von Oligoporus inocybe sehen tatsächlich gleich aus, wie in der Gattung Inocybe, deshalb der berechtigte Name.
LG
Frank
Ja,
die Zystiden von Oligoporus inocybe sehen tatsächlich gleich aus, wie in der Gattung Inocybe, deshalb der berechtigte Name.
LG
Frank
Hallo Pablo,
bei deinen Zystidenbreiten von 4-5 µm bist du eindeutig bei Oligoporus romellii, die früher noch unter O. sericeomollis s. l. lief.
O. sericeomollis s. str. hat Zystidenbreiten von 6-10 (15) µm. Normalerweise sollte der Wirt Nadelholz sein. Oligoporus romellii ist wahrscheinlich häufiger als O. sericeomollis, zumindest bei meinen Funden. Die beiden anderen Arten mit inkrustierte Zystiden sind extrem selten. Oligoporus inocybe hat allantoide Sporen und Inocybe davidiae hat zusätzlich Chlamydosporen und eine mediterrane Verbreitung.
Beste Grüße
Frank
Hallo Pablo,
makroskopisch könnte T. coerulea oder T. cinerascens in Frage kommen. Für T. cinerascens sind die Sporen etwas zu groß und diese Art hat normalerweise ablösende, dickere Fruchtkörper. Bei der Sporenform könnte es auch noch Thelephora terrestris f. resupinata sein, die aber dickere Fruchtkörper bildet. Also lege den Fund erst mal als T. cf. coerulea ab und sende ihn mir mal bei Gelegenheit mit zu.
Beste Grüße
Frank
Hallo Pablo,
Arbeiten an der Gattung Junghuhnia sind mir derzeit nicht bekannt. Wenn ich da was erfahre, können wir ja Material zur Verfügung stellen. Auf jeden Fall ist das Sammeln von Exsikkaten angebracht.
LG
Frank
Hallo Pablo,
in der Gattung Junghuhnia gibt es noch nicht viele DNA-Studien und die Unterscheidung der Arten ist auch im neuesten Werk von Ryvarden und Melo oft nur makroskopisch. Da er auch von intermediären Formen schreibt, ist eine genetische Klärung in dieser Gattung dringend nötig.
J. pseudozillingiana soll sich nur durch Wuchsform, Porenform und –“größe und die Beschaffenheit des Subikulums von J. nitida unterscheiden. Sequenzierungen sind mir hier nicht bekannt. Seltene nord- und osteuropäische Art. Ich kenne die Art nicht oder habe sie noch nicht erkannt.
J. pseudozillingiana: Hütchen bildend, Poren 2-3 P/mm, oft irregulär bis sinuos, Subikulum dicht
J. nitida: strikt resupinat, Poren 5-7 p/mm, regelmäßig, Subikulum locker
Dein Fund vom Dezember könnte doch auch J. lacera (= J. separabilima) sein?
Beste Grüße
Frank
Hallo Thorben,
wenn dein Fund wirklich eine Tulasnella ist und keine Schnallen hat, kommt nur Tulasnella violea in Frage. 100 % genau kann ich das nach deinen Mikrobildern nicht sagen. Überprüfe nochmal die Basidien! Ich sehe auf jeden Fall keine Schnallen und makroskopisch sieht Tulasnella auch so aus.
LG
Frank
Hallo Thorben,
in Fungi Europaei sind Rinden- und Schichtpilze aufgeführt, aber keine Heterobasidiomyceten. Deshalb findest du auch nicht die Gattung Tulasnella. Corticium roseum ist eine schnallentragende Art mit "riesigen" Sporen (20-22 x 8-12 µm), die bei dir also nicht in Frage kommt. Mit Tulasnella violea könntest du richtig liegen.
Beste Grüße
Frank
Hallo zusammen
und erstmal noch ein gesundes neues Jahr allen Forumteilnehmern.
zu den offenen Fragen in diesem Beitrag noch Folgendes:
-Daedalea quercina kann an vielen verschiedenen Wirten vorkommen. Ich kenne ihn außer an Eiche auch an Juglans
(Walnuss), Populus (Pappel) und Castanea (Eßkastanie)
- strikt resupinat kenne ich den Eichenwirrling nicht, aber es gibt eine knotige, poroide Form:
Daedalea quercina f. trametea
-den labyrinthischen Porling im ersten Bild halte ich auch für Datronia mollis
-Die gezeigten Schizopora-Bilder kann man so nur als Schizopora paradoxa sensu lato bezeichnen. Genauer geht es nur mikroskopisch. Wer Interesse hat, kann mal den Vergleich der drei Schizopora-Arten in Deutschland im Anhang nachvollziehen.
Hinweis: In "Poroid fungi of Europe" von Ryvarden und Melo sind die Mikrobilder von Schizopora radula und Schizopora paradoxa vertauscht!
Beste Grüße
Frank
Ja, der frische Pilz war im guten Zustand, da er nicht in Folie, sondern in der kleinen Streichholzschachtel war.
LG
Frank
Hallo Romana, Pablo und Alex,
der gelborangene Porling aus dem Wiener Prater ist heute eingetroffen. Wie Alex schon richtig vermutet hat, handelt es sich um Frantisekia mentschulensis. Meine Sporenmessungen stimmen mit Spirin und Zmitrovich überein. Sie gehen bis max. 5 x 2 µm und sind zylindrisch.
Frantisekia fissiliformis, wie früher europäische Funde bestimmt wurden, ist eine amerikanische Art, mit kürzeren (max. 4 µm) und elliptischen Sporen. Die amerikanische Art ist strikt resupinat, die europäische bildet kleine Hütchen. Weitere Unterschiede gibt es kaum.
Es wird sich wohl noch bei einigen anderen Arten herausstellen, dass die amerikanischen Arten genetisch nicht mit den gleichbezeichneten europäischen Arten übereinstimmen. Hier haben sich doch im Laufe der Evolution Arten getrennt!?
Beste Grüße und nochmals allen ein schönes Weihnachtsfest
Frank
Hallo Pablo,
was du oben als Antrodia serialis zeigst, könnte durchaus auch Cartilosoma rene-hentic sein. Die Sporenform würde passen und makroskopisch kannst du ja mal mit der Literatur vergleichen.
LG
Frank
Hallo Mario und Pablo,
noch pünktlich vor dem Fest kann ich diesen Porling einen Namen geben. Es ist
Cartilosoma rene-hentic B. Rivoire, Trichies & J. Vlasák 2015
Diese Art ist nah verwandt mit Antrodia ramentacea und hat nur Skelethyphen im Context nicht in dem Röhrentrama. Außerdem findet man im Context viele sehr dickwandige generative Hyphen mit großen Schnallen.
Wenn man nur das Röhrentrama untersucht, kommt man schnell zu einen monomitischen Porling, was die Bestimmung erschwert. Es gibt noch zwei weitere Funde dieser Art in Deutschland, beide an Tilia (Linde).
Beste Grüße und schöne Weihnachten
Frank
P.S. Die entsprechende Literatur bekommt ihr per PN.
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Hallo Frank,
daran habe ich auch nicht geglaubt, ich denke das es wahrscheinlich nicht so kompliziert ist ich übersehe einfach nur etwas, ist aber auch nicht so schlimm ist für mich ein guter Übung.
Hier erst mal noch die Sporen Maße aus den Abwurf.
# Länge Breite Q. Fläche (L*B)
[ µm] [ µm] [ µm ²]
---------------------------------------------------
1 10,73 4 2,68 42,92
2 7,98 3,27 2,44 26,09
3 7,87 3,09 2,55 24,32
4 8,5 2,79 3,05 23,72
5 9,9 3,31 2,99 32,77
6 9,38 3,46 2,71 32,45
7 8,36 2,92 2,86 24,41
8 8,65 3,23 2,68 27,94
9 8,82 3,01 2,93 26,55
10 8,07 2,83 2,85 22,84
11 9,07 3,36 2,7 30,48
12 8,17 3,01 2,71 24,59
13 8,27 2,79 2,96 23,07
14 7,96 3,52 2,26 28,02
15 9,42 3,74 2,52 35,23
16 7,18 3,01 2,39 21,61
17 8,6 2,79 3,08 23,99
18 9,9 3,74 2,65 37,03
19 8,81 2,87 3,07 25,28
20 7,71 2,95 2,61 22,74
21 8,6 2,59 3,32 22,27
22 7,42 2,83 2,62 21
23 7,55 3,18 2,37 24,01
24 8,71 3,18 2,74 27,7
25 8,04 2,93 2,74 23,56
26 8,36 3,13 2,67 26,17
27 8,46 3,17 2,67 26,82
28 9,78 2,81 3,48 27,48
29 8,2 2,99 2,74 24,52
30 9,14 3,09 2,96 28,24
31 7,68 2,9 2,65 22,27
32 8,42 3,18 2,65 26,78
33 8,95 3,01 2,97 26,94
34 8,22 3,32 2,48 27,29
35 8,59 3,32 2,59 28,52
36 8,07 3,77 2,14 30,42
37 8,74 3,37 2,59 29,45
38 8,36 3,32 2,52 27,76
39 8,91 3,29 2,71 29,31
40 9,19 2,82 3,26 25,92
---------------------------------------------------
min 7,18 2,59 2,14 21
max 10,73 4 3,48 42,92
mittel 8,57 3,15 2,74 27,06
Hier noch ein Bild der Sporen
Ich habe noch mal den Kontext mikroskopiert diesmal sehr nah am Holz und ich könnte mir vorstellen das diese hier Skeletthyphen sind oder?
Die Sind ziemlich lang und unseptiert.
Ach so hätte fast vergessen, der Pilz ist jetzt in trochenen zustand etwas zäher geworden, lässt sich aber immer noch gut schneiden.
Also sende das "Ding" doch einfach zu mir.
LG
Frank
Hallo Leute,
ich habe ein bisschen in die Ryvarden Schlüssel geschaut und bin an eine seltene Art von Tyromyces gekommen bei den die Sporen passen würden, wird aber her als Resupinat wachsend beschrieben daher denke ich nicht das der passen kann. T. mappa schon mal was davon gehört?
Hallo Mario,
Oligoporus mappus (=Fibroporia mappa, =Tyromyces mappa, =Antrodia mappa) ist eine extrem seltener, strikt resupinater und sehr dünner Porling an Nadelholz. Er ist nur aus Scandinavien, Italien und Nordamerika, wo er beschrieben wurde, bekannt. Der hat zwar Sporen bis 12 µm Länge, aber kommt nicht in Frage.
Beste Grüße
Frank
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Hi Frank!
Weiß ich ja nicht, ich versuche es mir nur zu erklären.
Vielleicht bin ich auch auf dem falschen Dampfer, passiert hin und wieder.
Aber wenigstens habe ich jetzt was von Ptychogaster aurantiacus gehört.
Viele Grüße
Ingo
Zu dieser Anamorphe, die jetzt Sporotrichum versisporum heißt, habe ich mich erstmal kurz schlau gemacht. Diese scheint keine richtigen Fruchtkörper auszubilden, sondern kommt auf Fruchtkörpern von Laetiporus sulphureus vor und bildet Kolonien von Konidien, deshalb auch keine Bilder im Netz. Wieder was gelernt!
LG
Frank
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Hallo!
Zitat
Neben der Farbe ist auch das Substrat (wenn das tatsächlich Laubholz ist) sehr ungewöhnlich.
Ich weiß schon, dass das von Bildern immer schlecht zu sagen ist, aber ich weiß auch, wie oft sich hier viele mit dem Substrat irren.
Wenn ich mir das Zweiglein anschaue, dass der mittlere Fruchtkörper umschlossen hat, und wo es basal mit der Verdickung endet, also ich würde da auf jeden Fall Nadelholz favoritisieren.
Thema Farbe: sieht bei euch am Bildschirm denn das Holz natürlich aus? Also bei mir kommt es fast blau an, und deswegen vermute ich, dass der Fotoapparat zu grellfarbig eingestellt ist.
Im Internet habe ich keine Bilder von Ptychogaster aurantiacus gefunden, scheint was sehr seltenes zu sein.
VG Ingo W
Hallo Ingo,
also wenn es doch Nadeholz sein sollte und die Farben übertrieben dargestellt, kannst du natürlich Chips auf Olligoporus ptychogaster setzen.
LG
Frank
Hallo Mario und Pablo,
wenn die Sporenmaße und –“formen stimmen, kann das echt ein Weihnachtsrätsel werden. Geht man davon aus, das der Pilz, wie du schreibst, sehr weich ist, sind fast alle Gattungen, die makroskopisch in Frage kommen, durch die Sporen ausgeschlossen.
Oligoporus- Sporen zu groß
Tyromyces- Sporen zu groß, bzw. falsche Form
Skeletocutis –“ Sporen zu groß
Es bleiben also die –žharten–œ bzw. zähen Gattungen Antrodiella (Sporen zu groß),
Antrodia (Sporen passen zu keiner makroskopisch ähnlichen Art) und Trametes ??
Beste Grüße
Frank
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Hallo odynerus!
Die Nebenfruchtform von Tyromyces ptychogaster (Weißer Polsterpilz) kann manchmal einbräunen.
Dein Bild ist ja farbmäßig etwas stark aufgedreht, deshalb glaube ich schon, das mein Vorschlag hinkommt:
http://www.123pilze.de/dreamhc/download/Polsterpilz.htm
http://www.flickriver.com/search/Postia+ptychogaster/recent/
VG Ingo W
Hallo odynerus und Ingo,
die imperfekte Form des Schwefelporlings heißt Ptychogaster aurantiacus und könnte vielleicht hier auch in Frage kommen. Ich habe sie aber noch nie in der Natur gesehen. Vielleicht kommt Oligoporus ptychogaster auch an Laubholz vor, ist mir aber unbekannt.
Beste Grüße
Frank
"Das mit dem Auflösen in KOH werde ich mal noch machen, mal sehen was zu sehen ist. Sporen habe ich leider keine."
Hallo zusammen,
Diplomitoporus lindbladii wäre ein typischer resupinater Porling an liegenden Kiefernstämmen.
Mikroskopisch ist ein kleiner –žZauber–œ bei diesen Poling zu beobachten. Wenn man das Präparat in Wasser ansetzt, unter das Mikroskop legt und dann einen Tropfen KOH dazu zugibt, verschwinden die Skeletthyphen in Sekundenschnelle. Mikroskopiert man dagegen sofort mit KOH, hat man den mikroskopischen Eindruck, einen monomitischen Porling zu sehen und kommt zu keinem Bestimmungsergebnis!
Beste Grüße
Frank
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Hallo Pablo!
Hab ich mir schon gedacht, dass frisch nicht wirklich funktionieren wird. Kam nur auf die Idee, weil ich mal Coniophora puteana und ein Haplotrichum frisch nach Deutschland verschickt habe, aber die halten das möglicherweise besser aus.
Tja, Wien ist sicherlich eine Reise wert und ich find auch viele schöne Pilze hier - jahrelang hab ich die Wiener Wälder nicht ernst genommen, was Pilze betrifft, aber ich wurde eines besseren belehrt. Falls du mal nach Wien kommst können wir ja eine kleine Tour machen.
LG,
romana
Hallo Romana,
du kannst ja mal den Versuch des Frischpilzes mit der Post starten. Nur nicht in Folie, sondern in Papier, damit er nicht "schwitzt"!
Ich hatte auch schon Interesse an diesem Fund bei Pablo angemeldet.
Beste Grüße und schöne Weihnachten
Frank
Hallo Michael,
zumindestens nach Limbach-Oberfrohna hast du es nicht weit, wenn du mal Hilfe brauchst.
Beste Grüße
Frank
Hallo Peter,
das Nachfolgewerk von Leif Ryvarden und Ireneia Melo ist durch die Bebilderung aussagekräftiger und auch taxonomisch aktueller. Die Texte sind allerdings weitestgehend identisch mit den alten doppelbändigen Werk. Vielleicht kannst du direkt über Leif Ryvarden in Oslo noch das neuere Werk bestellen?
Mail: Fungiflora, postbox 95 Blinderen, N-0314, Oslo, Norway,
Email: leif.ryvarden@ibv.uio.no
Wenn du mit Porlingen arbeiten willst, könnte ich dir auch noch Fungi Europaei 10 "Polyporaceae s.l. " von Annarosa Bernicchia empfehlen.
Beste Grüße
Frank
Hallo Chris,
das müßte Tomentella atramentaria sein, wenn deine Sporenmaße stimmen. Die Mikromerkmale passen und auf Erde wächst diese Art auch gern mal, was bei Mykorrhizapilzen ja nicht unnormal ist.
Beste Grüße
Frank
Hallo Klaus,
das könnte eine junge Datronia mollis sein.
Beste Grüße
Frank
Hallo Magellan,
deinen Porling habe ich erhalten. Es ist eindeutig Rhodonia placenta. Ein Erstfund für Schleswig-Holstein!!
@Pablo-Deine Funde sind als nächstes dran.
Beste Grüße
Frank