Liebe Claudia,
mich hat es deutlich mehr geschleudert als dich, unser Oerling hat mir die ersten mikroskopischen Schritte beigebracht. Meine Pinzette war nicht spitzig genug, ich habe mir eine aus der Apotheke geleistet. Und eine gebogene für die Lamellenentnahme vom Myko-Shop bestellt.
Einen Mikroskopierkurs habe ich Monate danach besucht, der Vortragende hat die Präparate ausnahmslos unter der Stereolupe gefertigt. Mit dem Hinweis, "nicht viel größer als ein Punkt". Wer so wie ich keine Stereolupe hat, murkst meist herum, legt sich Felsen auf den Objektträger. Stereolupen, werden auch als Stereomikroskop bezeichnet, gibt es günstig im Internet, eine sehr gute Adresse ist der Myko-Shop. Da bekommst du fast alles, Literatur, Reagenzien usw.
Mittlerweile gehe ich so vor, vielleicht kommt noch der eine oder andere Tipp von unseren Spezialisten für mich dazu,
1) einen Tropfen Wasser, ich bevorzuge KOH3 auf einen Objektträger geben
2) eine Probe unter der Stereolupe entnehmen
3) ohne quetschen ansehen; sind Sporen, Basidien, Zystiden usw. ersichtlich?
4) behutsam mit Griff der Präpariernadel ganz leicht kreisend quetschen
5) jetzt können eventuell Basidien, Hyphen usw. vermessen und auf Schnallen abgeklopft werden
6) Sporen vermessen, unterm 100er. 20 - 30 sollten es sein, von den kleinsten bis zu den größten
Ein weiteres Präparat ist notwendig, diesmal in einem Tropfen Wasser + Melzers Reagenz,
7) ob die Sporen J+ oder J- sind
8) noch eines oder mehrere in Kongorot, Baumwollblau usw., nach Bedarf
Die Seite für den Pilzmikroskopiker kann ich dir empfehlen, gute Lektüre bis zu deinem Kurs, 
Alte Schlappen zu mikroskopieren bringt nix, vielleicht findest du etwas in Richtung Austern oder Samtfußrüblinge, typische Winterpilze halt. Dazu könnte ich dir die Mikomerkmale abfotografieren und senden.
Willkommen im "Club der scharfen Gläser", 
LG
Peter