2) Fokus und Schärfe
Sind die Bilder unscharf, lohnt sich evtl. ein genauerer Blick: ist das Bild a) falsch fokussiert (schärfste Bereiche an unerwünschter Position)?
Oder ist es b) insgesamt (überall) unscharf? Dann ist vermutlich die Belichtungszeit zu lang und das Bild verwackelt.
Oder ist c) die Schärfentiefe zu gering, also nicht alle relevanten Bildbereiche scharf sondern nur einige?
Ein Blick in die Metadaten der Bilddatei schadet nicht. Ganz wenig Theorie: Blende, Belichtungzeit und Sensorempfindlichkeit stehen in direktem Zusammenhang. Eine weit geschlossene Blende (große Zahlen) bildet mehr Bildbereiche annähernd scharf ab, lässt aber weniger Licht durch, weshalb entweder die Belichtungszeit länger oder die Empfindlichkeit höher sein muss.
Sehr weit offene Blenden (= kleine Zahlen) bilden nur das scharf ab, was genau im Fokus ist. Fotografiert man senkrecht auch ein Schnittbild, kann das ok sein, bei einem Blick den Stiel entlang auf die Hutunterseite dagegen ungünstig.
Als Richtwert für eine Belichtungszeit, die freihändig i.d.R. noch klappt, habe ich 1/60 im Hinterkopf.
Bei der Empfindlichkeit ist bis 400 ISO meiner Meinung nach noch ok.
Jetzt kann man sich natürlich fragen, warum man sich das überhaupt angucken soll, wenn man dann doch nichts daran ändern kann. Hm, ja, ... ich finde es schon hilfreich zu erahnen, wo es hakt und wo die Automatik vielleicht Schwächen hat. Außerdem bieten auch einfache Kameras mitunter zumindest einige Einstellungsmöglichkeiten. Bei meiner schon im Eingangsbeitrag erwähnten Smartphone-Kamera kann man zumindest den ISO-Wert manuell einstellen, was auch durchaus ratsam sein kann.
Zu a)
Zwar lässt sich bei manchen einfachen (Handy-)Kameras der Fokusbereich auch verschieben, ich komme damit aber nicht immer so besonders gut klar. Motiv in die Bildmitte nehmen ist oft der einfache Weg und goldener Schnitt oder sonstige gestalterische Feinheiten spielen hier keine Rolle.
Zu b)
Wenn keine Möglichkeit besteht, die Kamera aufzulegen, und man auch nicht an Blenden- oder ISO-Zahl herumschrauben kann, bleibt eigentlich nur noch eine Möglichkeit: mehr Licht. Reflektoren oder ähnliches wird man wohl nur zur Hand haben, wenn man etwas ambitionierter fotografiert. Bleibt zusätzliches Blitzen (mit möglichen negativen Auswirkungen auf die Farbwiedergabe) oder, wenn es nicht gerade ein Standortfoto ist, ein Umzug des Motiv an einen helleren Ort.
Für c) bleibt außerdem noch die Option, den Abstand zum Motiv zu vergrößern. Dadurch erhöht sich die Chance, dass der tiefenscharfe Bereich alle relevanten Teile umfasst, und die Pixelzahlen auch billiger Kameras erlauben einiges an nachträglichem Zuschnitt, sofern die Bilder nur in forumtaugliche Auflösung gebracht werden müssen.