Hallo Patrick, habe deinen Pilz erst am Freitag erhalten, kam gut erhalten an. Leider hatte ich erst gestern Abend Zeit ihn unters Mikroskop zu quetschen, da ich gestern noch bei Hannover bei der Landeskoordinatoren-Sitzung der DGfM war.
Also wie ich schon vermutete: Melanoleuca auf jeden Fall. Der Pilz hat flaschenförmige- bis spindelige Zystiden mit Kristallschopf. Die Sporen sind <9um. Nach dem Schlüssel in F. Gröger: "Bestimmungsschlüssel für Blätterpilze und Röhrlinge in Europa" (der mir im Moment als der schlüssigste in der Literatur erscheint) kommt man dann in den Subgenus Macrocystis und wenn man dann im Schlüssel "mit weißem Stielfleisch" weiter geht (ist am Exsikkat leider nicht eindeutig bzw. gut zu erkennen) landet man bei Melanoleuca vulgaris. Gröger schreibt allerdings in den Anmerkungen: daß das eine umstrittene und vielleicht nicht aufrecht zu erhaltene Art ist, die eventuell eher mit Melanoleuca polioleuca vereinigt werden muß, diese Art soll sich nur durch dunkles Stielfleisch von M.vulgaris unterscheiden. Gröger hat aber selbst Funde mit hellem Stielfleisch als M.polioleuca beobachtet. Man sollte seiner Meinung dazu noch die Kaulozystiden (am Stiel) untersuchen. Die Stielreste in Deinem Beleg haben da aber dazu nichts ergeben.
Ich würde die Art deshalb besser als M. polioleuca s.l. bezeichnen.
Hoffentlich habe ich Dir damit geholfen.
LG Ulla[hr]
Hallo, ich nochmal,
wollte nur noch eine Bemerkung zu M. cognata (die hier schon mal im Gespräch war) machen. Diese Art ist im gleichen Subgenus zu findet, soll aber auch manchmal septierte Zystiden haben (habe ich keine gesehen). Auch denke ich , daß der Habitus ein anderer ist. Die Lamellenfarbe des Belegs ist viel zu hell und die Hutfarbe zu dunkel (ist ja graubraun und nicht gelbbraun). Das paßt m.M. also nicht auf diese Art, deshalb lest im vorigen Beitrag weiter.
LG Ulla