Hallo Ralf,
auf sowas bin ich auch schon reingefallen und habe auch am Wochenende solche Gebilde gesehen.
Spätestens unterm Mikroskop entpuppte sich das als was tierisches. Ich habe erst gedacht, daß das Insekteneier sind, aber am Wochenende kam die Erleuchtung, da lagen die durchgekauten Reste eines Frosches direkt neben diesen Eiern. Ich vermute, daß ein Tier den Frosch verspeist hat und dabei den Laich aus dem Frosch ausgeschieden hat. Wäre zumindest jetzt meine Vermutung.![]()
Wenn du ein Mikroskop hast, kannst Du die Teile ja mal drunter quetschen.
Schleimpilzstrukturen dürfte man da nicht sehen.
LG Ulla
Beiträge von lamproderma
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Hallo Lukas,
die Zinnoberrote Tramete sieht schon etwas ungewöhnlich aus, hatte ich auch noch nicht an Buche.
Bei Deinem 2. Fund würde ich auch auf den Orangeseitling - Phyllotopsis nidulans - tippen. Früher wurde der meist nur an Nadelholz vor allem im Gebirge gefunden, aber in den letzten 20 Jahren wird er bei uns in Sachsen-Anhalt zunehmend an Laubholz (verschiedene Wirte) gefunden. Scheint sich auszubreiten.
LG Ulla -
Hallo malone, schöne Funde habt Ihr gemacht. Da soll man nicht sagen es gibt keine Pilze.

Natürlich möchte ich auch was zu den Schleimis sagen. Metatrichia vesparium und Hemitrichia calyculata würde ich auch vermuten, obwohl es immer noch ähnliche Arten gibt (M.floriforme und H. clavata), die mikroskopisch aber leicht abzutrennen wären. Aber ich habe im Frühjahr meist die erst genannten Arten gefunden.
Zu Foto Nr. 17: das könnte aufgrund der Kalkknoten im Capillitium eine Physarum oder Craterium sein (nach Badhamia sieht es nicht aus). Ich tippe auf letzteres. Sieht interessant aus. Könnte was Besonderes sein.
Aber das müßte man genauer untersuchen, falls Ihr einen Beleg mitgenommen habt. Ich fürchte aber fast, daß das nicht der Fall ist, wäre schade!:(
LG Ulla -
Hallo mentor,
schöne Frühjahrsimpressionen aus Deinem Garten!
Zum Bild Nr. 3 kann ich Pablo nur bestätigen: ein Schleimpilz. Die Gattung ist auf jeden Fall Metatrichia, sicherlich Metatrichia vesparium. Aber das müßte man mikroskopieren, denn es gibt noch eine zweite Metatrichia, die makroskopisch ähnlich ist (M.floriforme).
LG Ulla -
Hallo Hartmut,
wie immer schöne Fotos.:)
Die unbestimmte Pflanze ist Carex humilis, die Erd-Segge.
Zum unbestimmten Schleimi weißt Du ja eigentlich, daß Du ihn mir schicken kannst. Bin ja immer an jedem Fund aus Sachsen-Anhalt interessiert. Falls Du am 5.4.14 zur Vortragstagung des LFA nach Halle kommst, kannst Du ihn mir ja mitbringen, falls Du ihn mitgenommen hast. Würde mich freuen.
LG Ulla -
Hallo Pablo,
hast ja schon tolle Funde gemacht, bei uns sieht es mit Blätterpilzen noch sehr mau aus, ist viel zu trocken, auch die Frühjahrsascos ducken sich noch ab (bis auf die Ciboria-Arten, Urnula craterium und Sarcoscypha a.). Aber du hast mir mit Deinen Funden auch bei einer Bestimmung geholfen: Gloeoporus taxicola. Den hatte ich letztes Wochenende auch auf Kiefer und wußte nicht viel damit anzufangen. Nun bin ich schlauer.:)
Scytinostroma portentosum hatten wir vor einiger Zeit auch, an Weide. Ich bin von dem Geruch ebenfalls fasziniert. War ganz überrascht.
Danke Dir für die super Bilder.
LG Ulla -
Hallo Holger, ich würde Mario zustimmen und auch auf Inocybe dulcamara tippen. Der hat so eine filzige Hutoberfläche. Das Biotop würde auch passen, Bergbaufolgelandschaft mit Pioniergehölzen.
Aber wie gesagt, ohne Mikroskop ist bei Rißpilzen immer Unsicherheit dabei.
I.dulcamara gehört zu den Arten ohne metuloides Zystiden, während man die bei I.lacera immer findet.
Vielleicht kommst Du dieses Jahr zu 'ner Antwort.
LG Ulla -
Hallo Stefan,
ich könnte mir auch Daedaleopsis confragosa, den Rötenden Wirrling (färbt aber nicht immer eindeutig) vorstellen, der bildet manchmal auch keine Hüte aus.
LG Ulla -
Hallo Nobi,
auf jeden Fall ist die Art häufiger geworden. Früher bei uns (Sachsen-Anhalt) nur von Nadelholz im Gebirge bekannt, seit mehreren Jahren auch auf verschiedenen Laubhölzern in niedrigeren Lagen.
LG Ulla -
Hallo Pablo,
schöne Vorstellung von "PC".
Dieser Pilz ist auch bei uns sehr häufig geworden.
Im Moment wird die Art von der DGfM kartiert (für die 3.Serie der Deutschland-Kartierung). Falls Du Daten dazu liefern kannst, wäre schön. Diese dann bitte an Andreas Gminder (als Verantwortlichen für die Kartierungserie, möglichst mit MTB/Q) schicken.
Du kannst die Daten auch an mich per PN senden. Ich schicke sie dann weiter an Andreas.
LG Ulla -
Hallo Jan-Arne,
Ich würde auch die Rötlings-Theorie bevorzugen, da gibt es im Frühjahr einige. Der Geruch nach Salatgurke ähnelt auch dem Mehlgeruch, das spricht auch für Rötlinge. Aber da kommst Du ohne mikroskpoische Untersuchung nicht weiter. Auch das Biotop ist wichtig, Mischwald allein reicht nicht, da müßte man schon die Bäume drumrum wissen.
LG Ulla -
Hallo Chris,
schön, daß Du versucht hast den Schleim zu mikroskopieren.;)
Man sieht dort aber, daß die Sporen kollabiert sind, d.h. sie haben durch Entwicklungsstörungen ihre ursprüngliche Form verloren. Normalerweise sind Schleimpilzsporen meist rund und haben oft ein Ornament. Das kann man hier nicht mehr sehen. Auch am Capillitium erkennt man hier nur, daß es ein Schleimpilz aus den Stemonitales ist. Bei Comatricha sollte man immer den gesamten Fruchtkörper unters Mikroskop legen, vorher aber die Sporen gründlich auspusten, damit man die Capillitiumstruktur und die Columella, dh. wie das Capillitium am Stiel angewachsen ist, sieht. Das ist nicht so einfach und gelingt nicht immer. Leider kann ich erst mal nicht mehr dazu sagen.
Ich denke aber, daß Du aber Deinen Schleim getrost unter Comatricha nigra ablegen kannst. Die Art ist die Wahrscheinlichste.
LG Ulla -
Hallo Chris,
kann mich nur meinen Vorrednern anschließen. Comatrichta ist auf jeden Fall richtig. Der schwarze Stiel und das rundlich bis längliche Köpfchen mit braunem Sporenstaub und die Größe der Fruchtkörper sprechen dafür. Am wahrscheinlichsten ist wirklich C. nigra. Diese Art kommt das ganze Jahr vor, gern an noch recht hartem Holz wie Schnittflächen von Stämmen. Da hat man wirklich immer Probleme die Fruchtkörper heil abzubekommen.
Allerdings wirkliche Klarheit bekommt man immer nur durchs Mikroskopieren.
LG Ulla -
Hallo Chris,
das dürfte Geastrum nanum sein, der Kleine Erdstern. Das ist ein Trockenrasenbewohner und gut erkennbar durch sein gefurchtes Peristom (Mündung). Bei getrockneten Exemplaren sieht man meist auch, daß er etwas gestielt ist (d.h. zw. Kopf und Unterteil ist ein kurzer Stiel).
LG Ulla -
Hallo Toffel, danke für die tolle Erklärung, so ist es wirklich einfacher.

LG Ulla -
Hallo,
ich hab zwar von Porlingen nur minimale Ahnung:shy:, aber für Schmetterlingstrameten halte ich das nicht, denn die Poren sind eigentlich viel zu weit dafür. Ich könnte mir vielleicht Bjercandera fumosa vorstellen
. Sicher findet sich aber noch ein Spezi, der mehr dazu sagen kann.
LG Ulla -
Hallo Ralf,
mit der Zahl der Spiralleisten vom Capillitium habe ich da auch meine Probleme. :shy: Ich denke je dichter gewickelt es scheint, desto mehr sind es. Zum Glück wird ja meist nur nach einfach gewickelt (1-2) bei Trichia varia bis mehrfach gewickelt (bei den anderen Trichien) gefragt.;) Mit vielen freien Enden sind die lang zugespitzten Elaterenenden gemeint. Manchmal verzweigt sich auch das Capillitium, dann teilt sich ein Capillitiumstrang in zwei Enden. Das ist aber nicht immer so. Im Myxo-Buch von Neubert et al. sind natürlich alle Eventualitäten genannt.
schönen Abend
Ulla -
Hallo Ralf,
mit Trichia botrytis liegst Du denke ich richtig.
Ist ja eine Winterart, mikroskopisch auch leicht zu erkennen durch die lang zugespitzten Elateren des Capillitiums und makroskopisch erkennbar durch die feldrig aufreißende Peridie.
LG Ulla -
Hallo Ralf,
Badhamia ist sicher der richtige Ansatz, man sieht auf der Oberfläche schon andeutungsweise die Kalkkruste. Die traubenförmigen Fruktifikationen sprechen sehr für B. utricularis. Wenn Du die reifen fFruchtkörper mikroskopierst, dann nicht so doll aufs Deckgläschen drücken, denn die Sporen hängen in lockeren Grüppchen zusammen (auch Bestimmungsmerkmal), wenn man zu stark drückt sieht man das nicht mehr.
LG Ulla -
Hallo Tuppie,
also Schleimis in dem Zustand wie Du ihn abgebildet hast sollten unter normalen Bedingungen innerhalb einer Woche reif werden. In reifem Zustand halten sie sich ja auch noch eine ganze Weile wenn sich nicht direkten Witterungseinflüssen (wie Regen, Schnee oder Wind) ausgesetzt sind. Aber da kann immer noch was dazwischenkommen, wenns mal kalt, zu naß oder trocken wird. Schleimis sind eben empfindliche Wesen.
Da hilft nur, nochmal hingehen und nachsehen.
LG Ulla -
Hallo Tuppie,
Deine Nr. 5 ist wirklich leider noch zu unreif, solange ein Schleimi noch schleimig ist, hat man meist keine Chance der Bestimmung. Mitnehmen lohnt sich dann auch oft nicht, da Schleimis sehr empfindlich aufs Mitnehmen reagieren und dann nicht mehr ausreifen. Zu den anderen haben sind schon die entsprechenden Arten genannt worden.
LG Ulla -
Hallo beisammen,
also wie Ihr schon auf den Fotos seht, wächst Urnula in keinem sehr wertvollen Biotop. Sie fruktifiziert immer auf Wurzeln oder liegendem Totholz (nur dünnere Äste bis ca. 5cm) von Laubholz besonders Flieder, Hasel, Esche.
Oft sind es auch gestörte Stellen wie Wegränder oder in Hanglagen. Durch seine dunkle Farbe ist der Pilz natürlich sehr schwer zu entdecken, da er oft auch im Laub verborgen ist. Die Fruchtkörper werden im Winter als Primordien schon angelegt und kommen dann bei wärmeren Temperaturen im Februar-April. Allerdings brauchen sie wie viele Frühjahrsascomyceten eine lange Zeit zur Sporenreifung. Die Fruchtkörper von gestern waren auch noch nicht reif, aber es gibt im Laubwald keine vergleichbare andere Art.
LG Ulla -
Hallo Alina,
an alten abgestorbenen Süßkirschen findet man den Kirschbaum-Kraterpilz, Craterocolla cerasi. Das ist ein Gallertpilz, der im Winter oder Frühjahr fruktifiziert, der aber im Gegensatz zu Deinem Fund immer rosa-rötlich gefärbt ist. Deshalb denke ich, daß es dieser nicht sein kann. Irgendwie sieht mir das eher wie eine Harzauscheidung der Kirsche aus, obwohl die eigentlich nicht weich, sondern eher hart ist.
Vielleicht hat jemand eine bessere Idee?
LG Ulla
Hier auch zum Vergleich ein Foto von Craterocolla cerasi -
Hallo zusammen,
waren heute wieder mal auf der Pirsch. Im Winter suchen wir immer Ecken auf, die wir bisher nicht kannten und dann bei günstigerer Jahreszeit und Witterung dann wieder aufsuchen wollen. So trieb es uns heute ins Gebiet um Eisleben.
Wir haben es nicht bereut, denn bei dieser Tour konnten wir einen neuen Fundort für den Schwarzen Kelchpilz, Urnula craterium nachweisen.
Inzwischen ist Urnula craterium bei uns in Sachsen-Anhalt gar nicht mehr so selten wie in anderen Gegenden. Aber trotzdem ist es jedes mal wieder eine Freude diesen interessanten Pilz zu finden.
Lg Ulla -
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Hallo Ulla,
Deine Bemerkung zu den harten roten Nectria-artigen Fruchtkörpern rührt daher, daß ein Teil der Sporocarpien nicht richtig ausgereift sind, d.h. in der Entwicklung stecken geblieben sind. Das sieht man ganz gut auf Deinem Foto. Das passiert oft bei schlechten Witterungsbedingungen.können solche "gescheiterten" Fruktifikationen eigentlich jemals wieder vital werden, ähnlich wie ein Sklerotium? Oder ist es nach der Zellteilung zu spät? Aber es wäre nicht sehr vorteilhaft, wenn die Sterberate bei ungünstigen Bedingungen so hoch ist.
Viele Grüße
ToffelHallo Toffel,
in frühen Entwicklungsstadien (als Plasmodium) können Schleimpilze bei ungünstigen Wachstumsbedingungen ja wie ein Sklerotium verhärten und bei besseren Bedingungen wieder "auftauen" und sich weiter entwickeln, aber wenn sie schon im Stadium der Fruktifikation sind, dabei gestört werden und nicht ausreifen, geht das m.M. nicht mehr. Warum das so ist kann ich allerdings leider nicht erklären. Das ist nur so meine Erfahrung.
LG Ulla
