Beiträge von lamproderma

    Hallo Jan-Arne,
    Ich würde auch die Rötlings-Theorie bevorzugen, da gibt es im Frühjahr einige. Der Geruch nach Salatgurke ähnelt auch dem Mehlgeruch, das spricht auch für Rötlinge. Aber da kommst Du ohne mikroskpoische Untersuchung nicht weiter. Auch das Biotop ist wichtig, Mischwald allein reicht nicht, da müßte man schon die Bäume drumrum wissen.
    LG Ulla

    Hallo Chris,
    schön, daß Du versucht hast den Schleim zu mikroskopieren.;)
    Man sieht dort aber, daß die Sporen kollabiert sind, d.h. sie haben durch Entwicklungsstörungen ihre ursprüngliche Form verloren. Normalerweise sind Schleimpilzsporen meist rund und haben oft ein Ornament. Das kann man hier nicht mehr sehen. Auch am Capillitium erkennt man hier nur, daß es ein Schleimpilz aus den Stemonitales ist. Bei Comatricha sollte man immer den gesamten Fruchtkörper unters Mikroskop legen, vorher aber die Sporen gründlich auspusten, damit man die Capillitiumstruktur und die Columella, dh. wie das Capillitium am Stiel angewachsen ist, sieht. Das ist nicht so einfach und gelingt nicht immer. Leider kann ich erst mal nicht mehr dazu sagen.
    Ich denke aber, daß Du aber Deinen Schleim getrost unter Comatricha nigra ablegen kannst. Die Art ist die Wahrscheinlichste.
    LG Ulla

    Hallo Chris,
    kann mich nur meinen Vorrednern anschließen. Comatrichta ist auf jeden Fall richtig. Der schwarze Stiel und das rundlich bis längliche Köpfchen mit braunem Sporenstaub und die Größe der Fruchtkörper sprechen dafür. Am wahrscheinlichsten ist wirklich C. nigra. Diese Art kommt das ganze Jahr vor, gern an noch recht hartem Holz wie Schnittflächen von Stämmen. Da hat man wirklich immer Probleme die Fruchtkörper heil abzubekommen.
    Allerdings wirkliche Klarheit bekommt man immer nur durchs Mikroskopieren.
    LG Ulla

    Hallo Chris,
    das dürfte Geastrum nanum sein, der Kleine Erdstern. Das ist ein Trockenrasenbewohner und gut erkennbar durch sein gefurchtes Peristom (Mündung). Bei getrockneten Exemplaren sieht man meist auch, daß er etwas gestielt ist (d.h. zw. Kopf und Unterteil ist ein kurzer Stiel).
    LG Ulla

    Hallo Ralf,
    mit der Zahl der Spiralleisten vom Capillitium habe ich da auch meine Probleme. :shy: Ich denke je dichter gewickelt es scheint, desto mehr sind es. Zum Glück wird ja meist nur nach einfach gewickelt (1-2) bei Trichia varia bis mehrfach gewickelt (bei den anderen Trichien) gefragt.;) Mit vielen freien Enden sind die lang zugespitzten Elaterenenden gemeint. Manchmal verzweigt sich auch das Capillitium, dann teilt sich ein Capillitiumstrang in zwei Enden. Das ist aber nicht immer so. Im Myxo-Buch von Neubert et al. sind natürlich alle Eventualitäten genannt.
    schönen Abend
    Ulla

    Hallo Ralf,
    mit Trichia botrytis liegst Du denke ich richtig. :thumbup: Ist ja eine Winterart, mikroskopisch auch leicht zu erkennen durch die lang zugespitzten Elateren des Capillitiums und makroskopisch erkennbar durch die feldrig aufreißende Peridie.
    LG Ulla

    Hallo Ralf,
    Badhamia ist sicher der richtige Ansatz, man sieht auf der Oberfläche schon andeutungsweise die Kalkkruste. Die traubenförmigen Fruktifikationen sprechen sehr für B. utricularis. Wenn Du die reifen fFruchtkörper mikroskopierst, dann nicht so doll aufs Deckgläschen drücken, denn die Sporen hängen in lockeren Grüppchen zusammen (auch Bestimmungsmerkmal), wenn man zu stark drückt sieht man das nicht mehr.
    LG Ulla

    Hallo Tuppie,
    also Schleimis in dem Zustand wie Du ihn abgebildet hast sollten unter normalen Bedingungen innerhalb einer Woche reif werden. In reifem Zustand halten sie sich ja auch noch eine ganze Weile wenn sich nicht direkten Witterungseinflüssen (wie Regen, Schnee oder Wind) ausgesetzt sind. Aber da kann immer noch was dazwischenkommen, wenns mal kalt, zu naß oder trocken wird. Schleimis sind eben empfindliche Wesen.
    Da hilft nur, nochmal hingehen und nachsehen.
    LG Ulla

    Hallo Tuppie,
    Deine Nr. 5 ist wirklich leider noch zu unreif, solange ein Schleimi noch schleimig ist, hat man meist keine Chance der Bestimmung. Mitnehmen lohnt sich dann auch oft nicht, da Schleimis sehr empfindlich aufs Mitnehmen reagieren und dann nicht mehr ausreifen. Zu den anderen haben sind schon die entsprechenden Arten genannt worden.
    LG Ulla

    Hallo beisammen,
    also wie Ihr schon auf den Fotos seht, wächst Urnula in keinem sehr wertvollen Biotop. Sie fruktifiziert immer auf Wurzeln oder liegendem Totholz (nur dünnere Äste bis ca. 5cm) von Laubholz besonders Flieder, Hasel, Esche.
    Oft sind es auch gestörte Stellen wie Wegränder oder in Hanglagen. Durch seine dunkle Farbe ist der Pilz natürlich sehr schwer zu entdecken, da er oft auch im Laub verborgen ist. Die Fruchtkörper werden im Winter als Primordien schon angelegt und kommen dann bei wärmeren Temperaturen im Februar-April. Allerdings brauchen sie wie viele Frühjahrsascomyceten eine lange Zeit zur Sporenreifung. Die Fruchtkörper von gestern waren auch noch nicht reif, aber es gibt im Laubwald keine vergleichbare andere Art.
    LG Ulla

    Hallo Alina,
    an alten abgestorbenen Süßkirschen findet man den Kirschbaum-Kraterpilz, Craterocolla cerasi. Das ist ein Gallertpilz, der im Winter oder Frühjahr fruktifiziert, der aber im Gegensatz zu Deinem Fund immer rosa-rötlich gefärbt ist. Deshalb denke ich, daß es dieser nicht sein kann. Irgendwie sieht mir das eher wie eine Harzauscheidung der Kirsche aus, obwohl die eigentlich nicht weich, sondern eher hart ist.
    Vielleicht hat jemand eine bessere Idee?
    LG Ulla
    Hier auch zum Vergleich ein Foto von Craterocolla cerasi

    Hallo zusammen,
    waren heute wieder mal auf der Pirsch. Im Winter suchen wir immer Ecken auf, die wir bisher nicht kannten und dann bei günstigerer Jahreszeit und Witterung dann wieder aufsuchen wollen. So trieb es uns heute ins Gebiet um Eisleben.
    Wir haben es nicht bereut, denn bei dieser Tour konnten wir einen neuen Fundort für den Schwarzen Kelchpilz, Urnula craterium nachweisen.
    Inzwischen ist Urnula craterium bei uns in Sachsen-Anhalt gar nicht mehr so selten wie in anderen Gegenden. Aber trotzdem ist es jedes mal wieder eine Freude diesen interessanten Pilz zu finden.
    Lg Ulla


    Hallo Toffel,
    in frühen Entwicklungsstadien (als Plasmodium) können Schleimpilze bei ungünstigen Wachstumsbedingungen ja wie ein Sklerotium verhärten und bei besseren Bedingungen wieder "auftauen" und sich weiter entwickeln, aber wenn sie schon im Stadium der Fruktifikation sind, dabei gestört werden und nicht ausreifen, geht das m.M. nicht mehr. Warum das so ist kann ich allerdings leider nicht erklären. Das ist nur so meine Erfahrung.
    LG Ulla

    Hallo beisammen,
    zum Fund von Poronia punctata vom Naumburger Pilzfreund W. Huth kurz eine Bemerkung. Der Fund stammt aus Sachsen-Anhalt im Saale-Unstrut-Trias-Land. Dort wird ein ehemaliger Truppenübungsplatz der russischen Armee durch Wildpferde "Koniks" seit einigen Jahren beweidet. Dort wurde Ende 2012 diese schöne Pilzart auf den Pferdeäpfeln gefunden.
    LG Ulla

    Hallo Ralf, ich kann dem nur zustimmen, Trichia varia.
    Deine Bemerkung zu den harten roten Nectria-artigen Fruchtkörpern rührt daher, daß ein Teil der Sporocarpien nicht richtig ausgereift sind, d.h. in der Entwicklung stecken geblieben sind. Das sieht man ganz gut auf Deinem Foto. Das passiert oft bei schlechten Witterungsbedingungen. Die Sporen sind normalerweise kugelig und einzeln. Das Kollabieren und "kettenförmige" Auftreten der Sporen ist auch auf die Wachstumbedingungen zurückzuführen. Aber das Capillitium ist wirklich eindeutig.
    LG Ulla

    Hallo Jonas,
    für mich sieht Dein Fund eigentlich nicht so richtig wie Inonotus radiatus aus. Der hat normalerweise nie so stark konsolenförmige Fruchtkörper, ist mehr schmalhütig mit herablaufender Porenschicht. Diese ist m.Erfahrung nach auch nicht so weißlich sondern mehr gelblich und irgendwie schillernd (daher Schillerporling). Ich würde ihn eher in Richtung Ischnoderma resinosum stellen, weiß aber nicht ob der an Erle vorkommt. Daß Du Seten gefunden hast irritiert mich natürlich auch. Vielleicht meldet sich Frank (Tomentella) noch mit seiner Meinung.
    LG Ulla

    Hallo Pablo, tolle Funde mit sehr schönen Fotos!:D
    Die Psathyrella laevissima hätte ich glatt erst mal unter Galerina (marginata-ähnlich) einsortiert. Die braunen Lamellen irritieren mich völlig!8|
    Aber Andreas kennt sich da ja wirklich besser aus, bewunderungswürdig!:thumbup::thumbup::thumbup:
    Bei den Schleimis kenne ich mich allerdings etwas besser aus und kann Dir bei Deiner Bestimmung nur zustimmen, auch wenn die Trichia decipiens und die Comatricha noch nicht reif sind. Da würde ich das cf. stehen lassen.
    LG Ulla


    [quote='lamproderma','https://www.newboard.pilzforum.eu/board/index.php?thread/&postID=214909#post214909']
    Hallo Mario,
    schön, Deine Fotoexkursion mit den in dieser Jahreszeit so typischen Vertretern.:D:D. Plicaturopsis crispa wird z.Z. für die 3. Deutschland-Kartierungsserie der DGfM erfaßt, kannst Du ja vielleicht noch an den DGfM-Landskoordinator für Kartierung melden oder direkt an Andreas Gminder (der hat die Erfassung der Daten übernommen).;)


    Klar kann ich das machen, aber wie genau müssen die Coordinaten den sein?



    Hallo,
    für die Kartierungsmeldung reicht: Meßtischblatt/Quadrant, Datum, Fundort und Substrat.
    LG Ulla

    Hallo Rolf,
    hab Deinen Tread leider erst jetzt entdeckt. Auch von mir willkommen im Forum. Schön daß Du mehr über Pilze wissen möchtest.
    Ich selbst wohne zwar nicht in Halle, aber in Merseburg. Da haben wir eine Pilzgruppe, die sich im Winterhalbjahr mit Vorträgen weiterbildet und in der Pilzsaison regelmäßig Exkursionen macht. Da kann jeder dazustoßen der sich für Pilze interessiert (auch blutige Laien).
    Ãn Halle existiert ebenfalls eine Pilz-Gruppe, die sich regelmäßig zu Vorträgen über Pilze, aber auch zu Exkursionen wo Pilze gesammelt werden treffen. Wenn Du Kontakt mit uns oder den Hallensern möchtest, schick mir 'ne PN.
    LG Ulla

    Hallo Mario,
    schön, Deine Fotoexkursion mit den in dieser Jahreszeit so typischen Vertretern.:D:D. Plicaturopsis crispa wird z.Z. für die 3. Deutschland-Kartierungsserie der DGfM erfaßt, kannst Du ja vielleicht noch an den DGfM-Landskoordinator für Kartierung melden oder direkt an Andreas Gminder (der hat die Erfassung der Daten übernommen).;)
    Aber das nur am Rande: Dein Schleim, den Du als Diderma sp. ansprachst halte ich eher für eine Badhamia. Bei zwei Fruchtkörpern sieht man daß im Innern der Fruchtkörper kalkige Capillitiumelemente sind. Ist das Substrat Sambucus? Da wachsen im Winterhalbjahr öfters Badhamien. Ich habe an Sambucus schon mehrfach Badhamia macrocarpa gefunden. Aber das muß man immer mikroskopisch absichern!
    Falls Du's genauer wissen willst und einen Beleg hast, melde Dich.
    Schönen Abend
    Ulla

    Hallo Tuppie,
    Dein schleimiger gestielter Winzling ist mit ziemlicher Sicherheit Didymium squamulosum:
    weißer, kalkhaltiger Stiel und kalkreiches Köpfchen sprechen dafür.
    Auf dem dritten Foto könnte es aber auch was anderes sein. Da ist kein Stiel erkennbar. Den müßte man sich genauer ansehen. Hast Du da einen Beleg?
    Wenn ja könnte ich ihn mir mal ansehen.
    Bin immer bereit Schleimis genauer zu untersuchen. Dazu sollte man natürlich einen Beleg haben, diesen trocknen und dann ev. in eine Streichholzschachtel einlegen oder einkleben. Danach ist dieser Beleg lange haltbar und auch bestimmbar.
    LG Ulla

    Hallo Ralf,
    toll daß Du Holwaya mucida auch auf Erle gefunden hast. Wir haben den bisher nur wie auch aus der Literatur bekannt, nur an Linde nachweisen können, sowohl die anamorphe Form als auch den Becherling. Er ist bei uns auf diesem Substrat auch nicht selten. Da sollte man vielleicht mal an Erle drauf achten ob er dort zu finden ist.
    LG Ulla