Beiträge von lamproderma


    Hallo Nobi, Ihr müßt doch nicht Euer Licht unter den Scheffel stellen, habt doch auch tolle Sachen gefunden!
    Die Zipfellorchel haben wir bei uns noch nicht im Bergbaugebiet gefunden, kennen sie nur aus der Bitterfelder Ecke. Zipfellorcheln wachsen bei uns "nur" in den Wäldern um Freyburg auf Kalk. Gunnar hat mit Manfred Huth dieses Jahr auch schon eine an einem allerdings bekanntem Fundort gesehen.
    Schön wärs, wenn Ihr die Schleimis (oder auch die Erdsterne) noch einstellen würdet. Würde mich natürlich sehr interessieren.
    LG Ulla


    Hallo Sabine & Holger,
    ist eigentlich kein Problem Euch ein paar Verpeln zu zeigen. Falls Ihr die Zeit habt und den weiten Weg (ich weiß nicht wie weit er allerdings ist) auf Euch nehmen würdet, könnten wir nächsten Sonntag eine Verpel-Exkursion anbieten (hoffentlich regnets bis dahin nochmal, daß nicht alles vertrocknet ist). Es können auch gern noch andere Forums-Mitglieder dazustoßen, wer Lust hat.
    Meldet Euch, dann machen wir Zeit und Treffpunkt aus!


    Lebrac schrieb:
    Verpeln stehen bei mir auch ganz ober auf der Wunschliste.
    Was war das für ein Bergbau, von dem die Halden stammen?
    Viele Grüße
    Gerd lebrac


    Hallo Gerd,
    da sind bei uns Braunkohlenabraumhalden ca. 100 Jahre alt


    LG Ulla

    Hallo beinander,
    willst du endlich Pilze sehen, mußt Du früh beizeiten gehen!
    Das haben wir uns zu Herzen genommen und sind schon früh bei dichtem Nebel zu unseren Verpel- und Spitzmorchelstellen aufgebrochen. Die befinden sich hier vor allem auf Bergbauhalden im Geiseltal.

    Zielgerichtet marschierten wir los, stießen zunächst erst mal auf alte Halskrausenerdsterne, Geastrum triplex:

    Dann standen sie da wie gemalt, Spitzmorcheln in allen Größen :)

    .
    Unser Körbchen war bald voll.
    Nun ja, dann traten wir den Rückweg an und machten noch einen Umbogen über die Hochfläche der Halde wo dann auch noch Unmengen an Böhmischen Verpeln standen. :D:D
    Da kann man verschiedene Wuchsformen finden:
    Die "dürrwänstigen", langstieligen mit kleinen Hütchen stehen meist in Ligustergebüschen:

    während die fetten, kurzstieligen, aber mit großem Hut bei Espe wachsen (dort allerdings oft auch in irgendwelchen Gebüschen)

    Ja, Verpeln sammeln ist schon schweißtreibend, da man da meist durch mehr oder weniger undurchdringliche Gebüsche robben muß.<X
    Aber es hat sich ja gelohnt und man kehrt dann doch zufrieden nach Hause!:P
    Wir hätten nicht gedacht, daß sich trotz der recht trockenen Witterung
    doch so viele Spitzmorcheln und Verpeln gezeigt haben.
    Nun hoffen wir auf etwas Regen und daß wir vielleicht auch noch mit Speisemorcheln zum Zuge kommen.
    LG Ulla

    Hallo Pablo, schöne Funde hast Du gemacht.
    Vor allem die Pachyella. Hoffentlich bestätigt sich die Art!
    Über die "Käffchen"morchel (Mitrophora semilibera oder Morchella gigas) habe ich etwas geschmunzelt.:) Die kommt bei uns auch sicher bald.
    LG Ulla

    Hallo Mario,
    Melanoleuca cognata, ja sieht für mich schon danach aus. Diese mehr oder weniger einheitlich gelblich gefärbten Weichritterlinge habe ich auch so bestimmt. Ich habe sie allerdings auch mikroskopiert und mit den Merkmalen der entsprechenden Bestimmungsschlüssel verglichen.
    Der Pilz erscheint allerdings nicht nur ausschließlich im Frühjahr (trotz des Namens: Frühlings-Weichritterling), sondern auch im Herbst.
    Weichritterlinge muß man meiner Erfahrung nach immer mikroskopieren. Es ist nach wie vor eine schwierige Gattung, wo noch immer keine Klarheit bei den verschiedenen Bestimmungsschlüsseln besteht und man manchen Pilz nicht eindeutig bestimmen kann.
    LG Ulla

    Hallo Klaus,
    ich stimme Malone zu und denk auch, daß das "nur" ein Judasohr an ungewöhnlicher Wuchsstelle ist. Die Konsistenz sieht nach Gallertpilz aus und nicht nach Scheibenlorchel.
    Da würde vielleicht der "Fingernageltest" helfen: mit dem Fingernagel versuchen den Pilz zu zerteilen:
    Gallertpilz: geht nur schwierig, ist gummiartig; Becherling: geht leicht
    LG Ulla

    Hallo Lothar,
    ist ja toll, daß Enteridium so gehäuft dieses Jahr bei Dir fruktifiziert. Auf Bild 13 sieht man das ja sehr gut. Ich habe auch noch nicht so viele Fruchtkörper auf einen Haufen gesehen. Aber das ist sicher abhängig von der Witterung und die war scheinbar dieses Jahr optimal!:D
    Zu dem gelben Belag auf der Rinde kann ich allerdings nichts sagen, vermute aber, daß das nicht mit dem Schleimi zusammenhängt, vielleicht ein Rindenpilz in Entstehung?
    LG Ulla

    Hallo beisammen,
    möchte Euch auf eine interessante Veranstaltung bei uns in Sachsen-Anhalt hinweisen.
    Vielleicht hat jemand Lust dahin zu kommen.
    Gäste sind immer willkommen!;):)

    Hier die Einladung samt Programm:


    E i n l a d u n g
    z u r p i l z k u n d l i c h e n V o r t r a g s t a g u n g


    Der Landesfachausschuss (LFA) Mykologie Sachsen-Anhalt und der Landesverband der Pilzsachverständigen Sachsen-Anhalt e.V. (LVPS) laden zu einer gemeinsamen pilzkundlichen Vortragstagung ein.


    Tagungstermin: Sonnabend, 05.04.2014
    Beginn: 10.00 Uhr


    Tagungsort: Leibniz-Institut für Pflanzenbiochemie Weinberg 3 06120 Halle(Saale) im Mothes-Saal


    Programm:
    10.00 –“ 10.15 Uhr H. Zimmermann
    Begrüßung, Organisatorisches und Termine 2014
    10.15 Uhr U. Richter
    Der Scharlachrote Kelchbecherling - ein standorttreuer Frühjahrsbote
    10.30 Uhr Dr. Heinrich Dörfelt
    Pilzpfanne kontra Pilzschutz
    11.15 Uhr D. Penke
    Die Pilzflora der Kiesgrube im NSG –žGöttersitz–œ bei Bad Kösen
    11.35 Uhr P. Hildebrandt
    Pilze auf Halden um Gräfenhainichen
    11.50 Uhr
    Mittagspause
    Es gibt Getränke (Kaffee, Tee und Mineralwasser), selbstgebackenen Kuchen usw. (kostenfrei)
    12.40 Uhr R. Geiter und G. Hensel
    Pilze auf Sand
    13.00 Uhr W. Huth
    Veränderungen der Pilzflora durch extensive Beweidung auf dem Rödel bei Freyburg
    Im Anschluss Kurzexkursion (nur bei günstigem Wetter) auf das gegenüberliegende Campusgelände der MLU (Gebiet der ehem. Kasernen der sowjetischen Armee)
    Organisation: R. Knoblich


    Wir würden uns freuen, vielleicht jemand aus dem Forum begrüßen zu können!
    LG Ulla

    Weisheit schrieb:
    "ich habe sehr aufmerksam die letzten Einträge gelesen, weil in meinem "Hausforum" es auch gerade um den Stäublingsschleimpilz geht. Ich lese hier, dass die Haut nicht von Anfang an slibrig glänzend sein soll. Nach diesem Merkmal zu urteilen, müsste mein Pilz auch zu dieser Art gehören.
    Könntet ihr das eventuell bestätigen?"


    Hallo Veronika,
    Dein Schleim ist keine Enteridium (Stäublingsschleimpilz) sondern eine Fuligo, d.h. eine Lohblüte. Ich tendiere zu Fuligo septica entweder die var. rufa (am Rand des Fruchtkörpers ist eine rötliche Färbung zu sehen) oder var. candida.
    Das müßte aber genauer untersucht werden, vom Bild ist das nicht genau zu erkennen. Die schaumige Oberfläche spricht aber auf jeden Fall dafür.
    Fuligo hat auch im Innern des Fruchtkörpers kalkhaltige Strukturen (wenn man die Sporen ausbläst sieht man das), das hat Enteridium nicht. Die Sporen sehen auch ganz unterschiedlich aus.
    Enteridium bildet erst im reifen Zustand immer diese glatte Oberfläche aus. Die Sporenfarbe der reifen Fruchtkörper ist dann auch mehr braun, während sie bei Fuligo schwarz ist.
    Lycogala flavofuscum ist völlig auszuschließen, der hat eine richtig ledrige, dicke glatte Peridie und unterscheidet sich auch mikroskopisch.
    ich hoffe, daß hat Dir etwas geholfen!
    LG Ulla

    Hallo Malone, tolle Fotos, ja leider gibts z.Z. nur "Kleinzeug". Aber schön ist es trotzdem.:)
    Will mich natürlich zu den Myxos äußern:
    Nr. 8+9 Comatricha oder Lamproderma ? Wäre interessant zu untersuchen!!
    11: Arcyria cinerea , etwas "vergilbt", ist aber nicht A.pomiformis, da zu langzylindrisch
    14+15 Hemitrichia calyculata ist möglich (Capillitium müßte mikroskopiert werden)
    17: sieht nach Arcyria globosa aus, wäre was Besonderes, da nicht so häufig!
    (hast du da was aufgesammelt?)
    18 Badhamia utricularis
    24 Trichia decipiens (Capillitium müßte ebenfalls mikroskopiert werden).
    Falls Du's genauer wissen willst, melde Dich.
    Danke nochmal für die Daten und die Karten von der Physarum bitectum. Der Beleg wird sich im meinem Herbar wohlfühlen. Daten werden in Mykis registriert.
    LG Ulla

    Hallo Mausmann,
    ja dieser Geselle ist mir auch schon untergekommen. Das ist ein Käfer der gern in Bauchpilzen sein Zuhause hat, aber auch Enteridium lycoperdon aufsucht. Es könnte sich dabei um Lycoperdina bovistae, den Schwarzglänzenden Stäublingskäfer, handeln.
    Hier eine Nahaufnahme:


    Bin allerdings kein Käfer-Spezi. Foto stammt von meinem Partner. Es gibt eine ganze Reihe von Käferarten, die sich auf Pilze spezialisert habe. Da kämen natürlich auch andere in Frage.
    LG Ulla

    Hallo Peter, na klar habe ich auch nach schleimis geschaut, aber auf dem trockenrasen ist das jetzt die falsche Jahreszeit. Im angrenzenden Wald fand ich aber auf Blättern Didymium squamulosus.


    Von Malone:
    "Was die Steppentrüffel angeht,
    wäre ich schon scharf auf mehr Info"


    Gastrosporium ist bei uns im mitteldeutschen Trockengebiet nicht selten. Sie kommt auf Halbtrockenrasen in der oberen Lößschicht bei verschiedenen Grassorten (Pfriemengras-Stipa capillata, Aufrechte Trespe-Bromus erectus) vor. Meist findet man sie, wenn der Boden durch verschiedene Einflüsse wie Trittspuren von Tieren oder nur durch Auswaschungen durch Regen aufgebrochen ist. Wenn nicht, muß man an entsprechenden Biotopen buddeln. Oft sieht die Steppentrüffel wie ein "Vogelsch..." aus, aber meist hat sie noch einen Mycelschwanz. Auch die Konsistenz unterscheidet sie von dem Vogelsch.....
    Ich weiß allerdings nicht ob es bei dir solche Biotope gibt.
    Hier mal ein Foto von einem anderen Standort

    LG Ulla

    Hallo Mausmann,
    zum ersten thread gibts ja nicht viel mehr zu sagen als Toffel schon gesagt hat, obwohl ich mich zum Thema Lycogala terrestre zurückhalte.
    Schöne Fotos allesamt.
    Beim 2. Beitrag könnte Nr.8+9 (nach dem 1. thread fortlaufend) eventuell eine Cribaria mal werden , ist aber total unsicher, kann auch was ganz anders sein.
    10.: Physarum sp. (unsicher ev. Ph. leucophaeum)
    11.+13. noch "lebendiges" Plasmodium in der Ausformungsphase von eventuell Ceratiomyxa fruticulosa var. porioides
    12. auf jeden Fall eine der gelben Cribraria-Arten
    14. Ceratiomyxa fruticulosa var. porioides - Spitzenbild!!!:D:thumbup:
    15/16. Tubifera ferruginosa, auch toll fotografiert: da weiß man woher der Name "Kaviarpilz" für diese Art kommt
    Ich will zu Deinem Beitrag aber auch noch was beisteuern, auch wenns kein "anomymer" Schleimer ist:


    Cribraria macrocarpa


    Bin gespannt,ob sich noch ein paar "unbekannte Schleimer" einfinden
    LG und schönen Abend
    Ulla

    Hallo Doris,
    ja, wo kann man den denn finden;:shy: wenn man ihn finden will? :rolleyes:
    Gibts da eventuell einen Tip? Der fehlt uns auch noch auf der Fotoliste (nicht auf der Speisekarte)
    LG Ulla

    Hallo beisammen, eigentlich hatten wir ja auch gehofft, schon die ersten Verpeln oder Morcheln zu ernten, aber da ist bei uns noch nichts los, viel zu trocken. Hoffen auf mehr Regen die nächsten Tage.
    Aber trotzdem gingen wir heute auf Pirsch und erkundeten im Mansfelder Land zwei kleine Trockentäler mit schönen Trockenrasenbeständen.
    Und wir wurden auch nicht enttäuscht, die ersten Frühblüher wie z.B. das Frühlings-Fingerkraut waren zu sehen, aber natürlich gabs auch Pilze.

    Geastrum nanum (=G.schmidelii), eine bei uns im mitteldeutschen Trockengebiet nicht so seltene Art in Trockenrasen.

    Disciseda candida.
    Darüber haben wir uns natürlich mehr gefreut, denn diese Art gehört zu den eher seltenen Gastromyceten.
    Als dritten im Bauchpilzbunde fanden wir noch einen Fruchtkörper von Gastrosporium simplex, der Steppentrüffel. War leider nicht fotogen aber hatten wir aus diesem Meßtischblatt-Quadranten noch nicht.
    LG Ulla

    Hallo Chris, sieht schon nach Enteridium lycoperdon aus. Der auf dem 1.Foto ist noch am reifesten, aber auch noch nicht richtig. Die anderen beiden sind noch völlig unreif, bilden dann später auch so eine feste Schicht auf der Oberfläche.
    Im vollreifen Zustand befinden sich dann die dunkelbraunen Sporen im Inneren des Fruchtkörpers.
    LG Ulla

    Nochn Nachschlag,
    Peter hat mir doch die Schleimis von Nr.17 geschickt. Dank sei ihm für die tolle und aufwendige Verpackung :D:D:D;). Ist alles heil bei mir angekommen.
    Die Untersuchung ergab dann Physarum bitectum. Die zeichnet sich durch oft plasmodiocarpes (würstchenförmiges) Wachstum aus. Bei Reife reißt die doppelwandige Peridie (außen meist mit granuliertem Kalk besetzt) auf und man kann die relativ großen Kalkknoten des Capillitiums sehen. Die Sporen sind rund wie bei den meisten Schleimis, recht stark warzig (zw. 10-14um groß). Selten ist allerdings das Wachstum auf Rinde, meist wächst die Art auf Laub oder kleinen Ästchen. Das hat mich erst an was anderes denken lassen.
    Aber ein schöner Fund, ist bei uns auch nicht so häufig. Würde ihn deshalb gern in mein Herbar aufnehmen.
    Lieber Peter, kannst Du mir dazu vielleicht noch die Funddaten dazu senden.
    Die 2. Art (gestielt mit kalkhaltigen weißen Köpfchen) aus Deinem Päckchen ist Physarum leucophaeum. Das ist allerdings eine recht häufige Art.
    LG Ulla

    Hallo Lothar,
    zur Standorttreue von Schleimpilzen kann ich nicht viel sagen, aber auf Grund der unzähligen Sporen, die solch eine Enteridium hat, glaube ich schon, daß sie unter günstigen Bedingungen wieder am gleichen Stamm wachsen kann. Schleimpilze haben ja kein Mycel, daß immer wieder am selben Standort wächst sondern müssen sich wieder aus Sporen zum Plasmodium und dann zu Fruchtkörpern entwickeln.
    Von den unreifen Fruchtkörpern hast Du ja ein Foto gezeigt, so sieht das Plasmodium farblich auch aus, ist dann aber flach auf dem Substrat sitzend bzw. kriechend.
    LG Ulla