Der Südschwarzwald lebt! :)

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 5.749 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Pilzkäppchen.

  • Hallo, liebe Pilzgemeinde.


    Ich darf vermelden, dass unser heutiger Ausflug in den Hotzenwald ausgesprochen erfreulich und ergiebig war.


    Ausgezogen waren wir, um Heidelbeeren, Brombeeren und Johanniskraut zu ernten.
    Von allem gab es reichlich und glücklich wollten wir schon heimwärts aufbrechen, da es bereits leicht zu nieseln begonnen hatte und die grauen Wolkenberge am Himmel nichts Gutes verhießen.
    Natürlich können auch wir unseren "Pilzblick" aber nicht ausschalten und so dauerte es nicht lange, da entdeckte ich einen wunderschönen Parasolpilz auf der Wiese am Waldrand.


    Und damit war es auch schon um uns geschehen - statt zurück zum Parkplatz zu gehen, entschlossen wir uns, doch noch einen unserer Steinpilzplätze aufzusuchen - und wurden fündig. Nebenbei entdeckten wir ein ganzes "Feld" von Ziegenlippen - bestimmt 30 Stück. Sie waren zumeist noch klein, also nahmen wir nur eine Handvoll mit und ließen die anderen stehen.
    Überall auch kleine Inseln mit Pfifferlingen - da müssen wir die Tage noch mal vorbeischauen; die meisten waren noch zu klein zum Mitnehmen.


    Nun aber fix zurück!


    Doch auf dem Weg zwischen Waldrand und Weide leuchtete es uns von einer Böschung unter einer Espe aus rot entgegen.
    Wir konnten es kaum fassen: etwa 35 Espenrotkappen standen dort - wie aus dem Bilderbuch. Ein paar nahmen wir weg, die meisten stehen noch und dürfen weiterwachsen.
    Glücklich zogen wir mit dem reichgefüllten Korb nun endlich zum Parkplatz weiter.
    Und beim Einsteigen bemerkte meine Frau noch zwei Hasenbovisten hinter dem Weidezaun. Beide noch wunderbar knackig und schneeweiß im Inneren.


    Nun gibt es ein leckeres Nachtessen:


    Kalbsgeschnetzeltes mit Steinpilz und Espenrotkappen.
    Und zum Nachtisch gibt's Heidelbeermuffins.


    Den Parasol bekommt meine Jüngste morgen als "Cordon bleu" - sie ist ganz verrückt danach.
    Und die Hasenbovisten bekommt einer unserer Freunde, der sie liebt.


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    Die restlichen Pilze verspeisen wir morgen in einem Risotto. :)


    Ach ja... und dann fand ich noch diesen:


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    Leider ist unterwegs der unterste Teil des Pilzes abgefallen...vielleicht erkennt ihn trotzdem jemand?
    Gefunden auf einer Weide nahe Tannen, Kiefern und Fichten.
    Riecht am ehesten nach Champignon, Huthaut leicht feucht und glatt, Hutrand leicht eingerollt, Stiel leicht wollig geschuppt (teilweise zartrosa), Fleisch weiß, Lamellen weiß und zum Hutrand hin gegabelt, rötet leicht unter der Haut und am Stiel beim Anschneiden.


    Herzliche Grüße


    Pilzkäppchen

  • Danke. :)


    An den Perlpilz hatte ich wegen verschiedener Merkmale, vor allem wegen der Rotfärbung, auch schon gedacht... aber dass wirklich alle "Perlen" restlos weg sind, habe ich noch nie gesehen...

  • Hallo Pilzkäppchen,


    Beachtlicher Fundbericht :thumbup: Meine Rotkappenstellen (Espe) haben bisher noch nicht viel hervorgebracht, vielleicht geht es ja jetzt aufwärts in den nächsten Tagen ;)

  • Hallo,


    für mich sah das jetzt auch wie ein Perlpilz ohne Flocken aus. Das habe ich selbst aber auch noch nicht gesehen... schon komisch.


    Darf ich fragen, wie du den Parasol zubereitest?

  • Klar. :)


    Da ich jetzt ja nur einen habe, muss er halbiert werden. Wenn ich mehrere habe, lass ich sie am Stück.
    Nur die Stiele werden entfernt (das geht am Besten durch festen Druck auf die Mitte der Hutoberseite mit gleichzeitigem Ziehen am Stiel).
    Dann putze ich sie (nie nass, sonst werden sie matschig; einfach abwischen und zwei-, dreimal lamellenseitig auf die Arbeitsplatte fallen lassen, damit sich eventueller Dreck aus den Lamellen lösen kann), dann lege ich auf die Lamellenseite eines Hutes eine große Scheibe (oder auch zwei, je nach Hutdurchmesser) Schinken und streue geriebenen Gruyère-Käse drüber, der Hutrand wird mit verquirltem Ei bestrichen und der zweite Hut wird mit den Lamellen nach innen draufgesetzt. Dann das Pilzpaket durch das verquirlte Ei ziehen (Pfeffer, Salz und Paprikapulver geb ich immer schon zum Ei dazu) und dann in Semmelbröseln wenden, bis der ganze Pilz fest paniert ist.
    In heißer, geklärter Butter ausbacken - fertig. :)


    Dazu Salat servieren und ein paar Zitronenscheibchen über dem "Parasol-Bleu" auspressen.
    Schmeckt besser als Fleisch. ;)


    Gruß vom Pilzkäppchen



    edit: () hinzugefügt


  • ...für mich sah das jetzt auch wie ein Perlpilz ohne Flocken aus. Das habe ich selbst aber auch noch nicht gesehen... schon komisch.
    ...


    Bei uns gibts viele Perlpilze, deshalb hatte ich auch schon häufiger welche mit abgewaschenen "Perlen". Ist nicht sooooo selten. :cool:

    Schönen Gruß,
    Hans aus Bremen
    ------------------
    "Es gibt Gottsucher, Ichsucher und Schwammerlsucher" (G. Polt)



  • Bei uns stehen sie auch zuhauf - dennoch hatte ich noch nie einen ganz ohne Beflockung gesehen.
    Aber gut zu wissen, dass man sich hier ganz einig ist. Das war ja mein Ziel: eine möglichst eindeutige Bestimmung. :)

  • Mhmmmm läääcker :thumbup: Danke vielmals! Das werde ich auch mal probieren. Heute waren nur leider keine Parasole zu sichten, aber wenn... mhmmm ich freu mich schon drauf^^

  • Leider diesmal keine Bilder, weil wir die Pilze diesmal schon mit einem Freund verarbeitet und verspeist bzw. eingefroren haben; nur eine kleine Meldung deshalb:


    Ein Pilzspaziergang von etwa 1,5 Stunden brachte uns heute 7 Sommersteinpilze, 15 Espenrotkappen, 8 Ziegenlippen, einen Hasenbovist, zwei Anisegerlinge, 10 Birkenpilze und 2 Parasol.


    Und ich habe den größten Steinpilz meines Lebens gesehen - etwa 30cm Durchmesser! Total vermadet natürlich, aber imposant. So langsam muss ich mir doch angewöhnen, einen Fotoapparat mitzunehmen. Den hätt ich Euch gern gezeigt. Und nebenan stand ein fast genauso großer.
    Keine Ahnung, wie die verborgen bleiben konnten; standen beide schon von Weitem sichtbar am Waldrand.


    Genau wie die Rotkappen und die Birkenpilze; die standen direkt am Spazierweg. Ich glaub, die Herren und Damen SpaziergängerInnen haben keine Ahnung, woran sie da so vorbeilaufen... - umso besser für uns! ;)



    Liebe Grüße vom


    Pilzkäppchen

  • Kann ich bestätigen. Was zur Zeit hier wächst ist Wahnsinn! Ich war die letzten drei Tage und jedesmal mein Körbchen voll bis obenhin und gerade bei Steinpilz eine super Qualität. Ich bin heute richtig schleckig geworden und habe nur noch Steinpilz und Hexenröhrling (Flockenstiliger) gesammelt obwohl auch unter jeder Lärche die Goldgelben Lärchenröhrlinge stehen. (wobei die auch besonders stark das Cäsium anreichern)


    Mein neuer Avatar ist übrigens von gestern, ein Spitzensteinpilz in unglaublicher Größe dafür, dass er noch komplett weiße Röhren hatte.

  • Hallo, miteinander. :)


    Ich war jetzt lange krank und nur sporadisch und zur Erholung für ganz kurze Zeit in den Wäldern, aber heute habe ich mich mit einem Freund und meiner Liebsten mal wieder aufgemacht.
    Leider ohne Fotoapparat, wie immer - bin einfach keine Fotografin.
    Deshalb nur ein knapper Bericht.


    An unserer bevorzugten Fichtensteinpilzstelle war wohl länger niemand mehr - in der Wiese am Fichtenhain fanden wir gleich 6 Steinpilze; jeder davon hatte etwa einen Durchmesser von mindestens 20cm, dazu noch ein paar kleinere Exemplare - alle wunderbar fest und ohne jede Made.
    Lediglich einer war ein wenig angefressen von einer Schnecke.


    Im Hain dahinter entdeckte ich im sonnenbeschienenen Moos gleich noch zwei Exemplare; lustig verwachsen, aber auch tadellos.


    Auf dem Weg über eine Wiese, die zwei Waldstücke verbindet, fanden wir dann mehrere knackige Hasenbovisten und eine Heiderotkappe, die leuchtend in der Abendsonne stand.
    Ein paar Pfifferlinge fanden auch noch den Weg in unseren Korb und zwei prächtige Maronen obendrein.


    Und als wir schon wieder auf dem Heimweg waren, schweifte mein Blick schließlich noch über eine Wiese, auf der zwei frisch aufgeschirmte Parasole schon auf mich warteten.


    So wurde unser knapp zweistündiger Wald- und Wiesenausflug nicht nur zu einem wunderschönen Spätsommererlebnis, das ich gerade besonders gut brauchen konnte, sondern auch zu einem Versprechen auf kulinarische Genüsse.


    Gegenwärtig brutzeln ein Teil der Röhrlinge und die Pfifferlinge in der Pfanne, um Bestandteil eines späten Abendessens zu werden.


    Mein Freund kann mit den restlichen Steinpilzen am Wochenende seine künftigen Schwiegereltern beeindrucken und die Parasole und die Hasenbovisten werden morgen paniert und zu Salat auf den Tisch kommen. :)


    Liebe Grüße


    Pilzkäppchen