Schwefelporling? Wenn ja welches Substrat?

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  • Hallo Leute,


    ich habe heute höchstwahrscheinlich meine ersten Schwefelporlinge gefunden.

    Ich wollte aber nochmal nachfragen, ob es auch wirklich welche sind.

    Außerdem soll man ja etwas darauf achten, auf welchem Substrat der Pilz wächst.

    Das ist mir allerdings erst Zuhause wieder bewusst geworden


    Glücklicherweise habe ich ein paar Fotos gemacht, auf denen man den Stumpf und auch den umgefallenen Baum erkennen kann.

    Es ist aufjedenfall ein Laubbaum. Vlt kann ihn ja jemand bestimmen.

    Da wäre ich sehr dankbar.

    LG

  • Lieber Adem

    Niemand kann dir hier eine Verzehrsfreigabe geben. Denn wir wir riechen und spüren den Pilz nicht. Es ist in meinen Augen definitiv ein Schwefelporling. Der jüngste und weichste scheint es mir jedoch nicht mehr zu sein. Weiss nicht, ob der noch lecker ist - wenn, dann wohl nur der Rand. Es haben schon reichlich Schnecken gekostet; in Anbetracht des Schleimbelages oberhalb - das ist aber kein Problem. Eine Eibe war dein Baum sicher nicht, an Robinie mag ich auch nicht ganz glauben. Das wäre also gut - auch wenn es neuerdings heisst, dass das Substrat WOHL doch nicht so ein grosses Problem sei. Eiche scheint mir möglich. Darauf soll der Schwefelporling eher bitter schmecken. Weide wäre super, daran glaube ich hier eher weniger. Du siehst, es gibt keine Garantie, dass der Pilz lecker ist. Aber als persönlicher Erstfund kannst du den Schwefelporling verbuchen:-) Wenn du ihn essen möchtest, so so lege ihn zuerst einem Pilzsachverständigen vor.

    LG Andreas

  • Jung sieht der Pilz aus wie Bauschaum, dann wächst er tellerförmig und ist noch sehr hellgelb. So wäre die Konsistenz ziemlich weich und der Pilz korrekt zubereitet okay bis lecker. So dunkelorange wie deiner ist er wohl schon etwas alt und relativ hart.

  • Hey,


    auch von mir keine Verzehrfreigabe, aber ja, es ist ein Schwefelporling. Wie schon erwähnt wurde, definitiv nicht mehr der Jüngste. Überständig sieht er noch nicht aus, aber definitiv ausgetrocknet. Das Alter an sich wäre nicht so problematisch. Mir selbst sagen die älteren Fruchtkörper von der Konsistenz her mehr zu als die jungen weichen Exemplare.

    Aber bei dem vielen Schneckenfraß würde ich den nicht mehr essen wollen. Insbesondere dann, wenn er zwischendurch immer wieder mal Regen abbekommen haben sollte.


    Was das Substrat angeht: In dem Waldstück dürfte es entweder eine Buche oder Eiche sein. Genau lässt sich das leider nicht sagen, dafür sind die Bilder zu schlecht. Ich tippe von der Optik her eher auf Buche. Dazu passen auch die extrem rötlichen Hutfarben. Meine bisherigen Exemplare von Buche waren auch immer auffallend rötlich.


    Von Weide und Obstholz soll der Schwefelporling geschmacklich am besten sein. Meine Funde stammen überwiegend von Weide. Hatte aber auch schon von Buche und Eiche. Beide haben mild geschmeckt. Von Eiche hat er allerdings auf mich eine abführende Wirkung, wenn eine größere Menge gegessen wird.


    Wenn du schöne Schwefelporlinge finden willst, durchstreife am besten Auwälder, Wiesenlandschaften oder See-Gebiete mit hohem Weiden-Anteil. Dort ist die Art stärker verbreitet als im "normalen" Wald. Von Ende April bis Ende Juni sowie von August bis Oktober hat es meist die großen Schübe.


    Wenn du Bäume mit alten Fruchtkörpern findest, merke sie dir gut und besuche sie im nächsten Jahr regelmäßig. Wenn du mal weißt, wann das Habitat zündet, kannst du dir das notieren. Viele Habitate halten sich mit +-3 Wochen Genauigkeit an ihren Wachstumszeitraum. Nur wenn ein Habitat mal ein Jahr ausgesetzt hat, kann es passieren, dass aus einem Herbsthabitat ein Frühjahrshabitat oder umgekehrt wird.


    LG Christopher

  • Guten Abend zusammen,


    Vielen Dank für die ganzen schnellen Rückmeldungen, leider komme ich erst jetzt dazu zu antworten.
    Da waren wirklich viele wichtige und hilfreiche Tipps dabei, von bevorzugten Habitaten bis zu spezifischen Begebenheiten wie den roten Hutfarben bei Buchen.
    Ich bin für jeden Hinweis wirklich dankbar.
    Das Thema Pilze interessiert mich wirklich sehr, auch unabhängig vom Speisewert.
    Selbstverständlich erwarte ich keine Verzehrfreigabe, so eine Entscheidung muss gut durchdacht sein.
    Ein Verzehr darf erst erfolgen, nachdem der Pilz auch wirklich sicher bestimmt wurde und auch Doppelgänger ausgeschlossen worden sind, da bin ich ganz bei euch.
    Dafür sollte man selbst die Verantwortung tragen.
    Als ich sicher war, habe ich den Schwefelporling auch gegessen und kann berichten, dass er wirklich äußerst schmackhaft war.
    Die Anzeichen eines alten Fruchtkörpers (fehlender gelber Hutrand und viel Fraßschaden) waren zwar gegeben, aber die Konsistenz war immer noch angenehm weich, fleischig und saftig.
    Wie wohl ein junger Fruchtkörper von einer Weide schmecken mag.
    Die Stelle habe ich mir jedenfalls gemerkt, aber ich werde auch an Seegebieten mit Weiden mal Ausschau halten.


    Liebe Grüße

  • bis zu spezifischen Begebenheiten wie den roten Hutfarben bei Buchen

    Was aber nur eine Beobachtung von mir ist. Hatte bisher nur zwei Funde von Buche und da war es halt so. Heißt aber nicht, dass es immer so sein muss.

    Wie wohl ein junger Fruchtkörper von einer Weide schmecken mag.

    Nicht arg viel anders aber junge Fruchtkörper haben eine sehr weiche Konsistenz. Ich mag sie in dem Stadium nicht - zumindest nicht frisch.

    Bei mir wird Schwefelporling immer gestückelt und dann getrocknet. Anschließend dann nach Bedarf rehydriert und zu Nuggets verarbeitet. Da kommt die Huhn-artige Konsistenz am besten raus und so schmeckt er mir auch am besten.


    Hatte heute zu Mittag einen Chicken Nugget Burger aus Schwefelporling. Da kann der Plant Based Long Chicken vom Burger König einpacken. ^^


    LG Christopher