braunsporiger Spielplatzwiesenpilz

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 245 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Oehrling.

  • Und weiter gehts: Dieses Mal habe ich zwei Pilze in wenig Entfernung voneinander neben einem Spielplatz mit viel Rindenmulch.

    Die Pilze sind auf dem Rasen-/Moosbereich gewachsen, Holz direkt unter ihnen habe ich nicht entdeckt, aber vielleicht ist das auch beim Entnehmen abgerissen. Neben dem Grasstreifen einiges an Gebüsch, darunter Hartriegel, Erle, Linde, eine Kirsche und Ahorn.

    Es war schon etwas dunkel, ich hoffe die Bilder sind nicht zu verwackelt geworden und ich hab vergessen, Nahaufnahmen draußen zu machen, sorry... Ich hoffe, man kann da trotzdem noch genug mit anfangen..

    1) Pilz in der Mitte auf dem Rasen



    2) Habitat




    Und jetzt zum Pilz:
    3a) Pilz von oben



    3b) Pilz von unten


    Frisch kaum Geruch, ich bilde mir eine leicht süßliche Note ein? Aber vor allem riecht man halt das Moos/Boden...

    Leicht eingetrocknet finde ich einen leicht schärflichen Geruch nach Kresse(?)

    Hut hygrophan, ca 5cm


    4) Lamellen

     
    Die Lamellen sahen ein klein wenig bräunlich aus, ansonsten aber hell, vielleicht etwas cremefarben


    4b) Sporenpulver braun, vielleicht ganz leicht ins rötliche gehend, weniger ins schwarze.



    Die Lamellen waren ausgebuchtet angewachsen und untermischt, Lamellenscheide glatt.

    5) Schnittbild


    Stiel hohl werdend


    Kann das in Richtung Fälbling gehen? (Lüder: rost-bis erdfarben 1b-2b-3a-4b-5b eintönige Farben, rettihcartig/süßlich, sp lehmbräunlich)? Andererseits hören sich auch die Ackerlinge gar nicht so weit weg an (dunkelbraun 1a-48b kein Holz-62b-nicht breit angewachsen also kein Träuschling 64b Ackerlinge) Und den Unterschied zum mykologenrosa hab ich auch noch nicht drauf. Dachpilze wie beim letzten kann ich aber ausschließen und für Rötlinge hat mir ein bisschen der rosa Farbstich der Lamellen gefehlt, den ich beim eltzten Mal beim Dachpilz schon gesehen hatte.

    Also würde ich wohl als nächstes die Sporen anschauen:

    - Wenn unregelmäßig eckig, ists doch Entoloma

    - Wenn glatt, Agrocybe

    - Wenn (fein)warzig, Hebeloma

    ?


    Wenn denn dann die Gattung klar ist, würde ich mich dann erstmal nach nem weiteren Schlüssel umschauen, auf dass ich näher an die Art herankommen möge...

  • Und das ist sicher keine Gattung, bei der schon Geschmacktests gefährlich sind? (gibts da eigentlich gute Übersichten? Oder sind es einfach alle "tödlich giftigen" bei Verzehr? Oder...)

    Bin gerade unterwegs, werd mir den Pilz (und wohl auch den Geschmack) heute Abend dann mal ansch(mecken|auen)

  • Hallo Carolin,


    mein erster Tipp ist der Voreilende Ackerling (Agrocybe praecox). Das Habitat für diesen Pilz ist extrem typisch. Der Geruch wird in der Literatur als kakaoartig (Backkakao, nicht Trinkkakao, dieser riecht vorwiegend nach Vanillin!) mit einem Stich mehlig-ranzig beschrieben. Könntest du deinen persönlichen Geruchseindruck damit in Einklang bringen?

    Edit: der Geruchstest reicht erstmal, Geschmackstest (herb-bitterlich!) muss bei einem unbekannten Pilz aus Vorsichtsgründen nicht gleich sein, dieser hier würde wohl auch keine bahnbrechenden Erkenntnisse bringen..


    An den Lamellenseiten würdest du spärlich vorhandene flaschenförmige (sehen aus wie Babynuckelflaschenaufsatz aus Gummi) Pleurozystiden finden. Die muss man manchmal suchen, so spärlich sind sie. Und die Huthaut hat glühbirnenförmige Hyphenenden.


    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!