Entoloma cf. clypeatum?

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  • Moin moin,


    beim Sensen, wie jedes Jahr an der Stelle, ist mir eine Hundertschaft Pilze unter die Klinge gekommen. Ziemlich fetter Boden, lehmig. Die stehen zusammen mit Giersch und Himbeeren. An Gehölz gibt es Apfel, Rosensträucher, und Schneeball. Hut bis etwa 7 cm. Jung braun, spitzkugelig. Älter eher grau, silbrig, faserig. Der Spitzbuckel in der Mitte bleibt bestehen. Lamellen weiß, erst die richtig alten werden etwas ockerfarbem. Buchtig angewachsen, Zwischlamellen vorhanden. Stiel weiß, nicht verfärbend, +/- hohl, bis 7 cm lang, 1,5 cm dick, nach unten teil keulig werden. Wächst büschelig bzw. gesellig.

    Lamelle. Die Sporen sind +/- 6-eckig, 8-10 * 7-9 µm, Q ~ 1-1,3. Schnallen sind mir nirgends aufgefallen.

    HDS

    und Trama unter HDS

    Wenn ich mit diesem Thread vergleiche Entoloma? so sieht hier eigentlich alles passend aus für den Schildrötling. In meinem Schlüssel komme ich aber nur zu clypeatum, wenn ich eine Farbe von "weiß, gelblich, elfenbein" annehme, statt "grau, braun", dieser Schlüssel würde mich sonst zu E. aprile führen, der aber vom Biotop her unpassend ist.


    Kann man E. clypeatum damit bestätigen? Oder kommen noch weitere Arten in Betracht?


    LG, Bernd

  • Hi Bernd,

    das ist wohl eher ein Fehler in "Deinem" Schlüssel (welchen benutzt Du?).


    Im Schlüssel in FE 5A wird gefragt:


    5. Hut mittelbraun bis dunkelbraun, gelbbraun oder graubraun ... 6

    5* Hut blass, creme oder hellgrau ... 7


    6. Stiel rasch hohl werdend, faserig, Hut relativ dünnfleischig, deutlich durchscheinend gerieft, unter Ulmus ... E.aprile

    6* Stiel normalerweise nicht hohl, mit relativ festem Fleisch und deutlicher Stielrinde, Hut undeutlich durchscheinend gerieft, unter Rosaceen ... E.clypeatum


    Wobei clypeatum in diesem Sinne wohl auch ein Arten-Aggregat ist.


    Gruß,


    Wolfgang

  • Hallo Wolfgang,


    danke. Das ist plausibler.

    Für Entoloma habe ich nur den Schlüssel in der litauischen Mycota, Band VIII-3 von 1999 (Vincentas Urbonas, auf litauisch verfasst), dass der an der Stelle falsch oder ungenau ist, scheint offensichtlich. Wobei das nicht wirklich verwundert, wenn für die meisten Arten nur niedrige einstellige Belege vorhanden sind und der Autor des Schlüssels viele davon wohl nie in der Natur gesehen hat.


    LG, Bernd