Haareis – verursacht durch Exidiopsis effusa

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  • Hallo,


    am Wochenende habe ich mich mal wieder auf Exkursion begeben und habe einen Fund gemacht, welchen ich euch nicht vorenthalten möchte.


    Seit Mitternacht gab es Frost, welcher bis max. -2 – -3 °C ging. Ich war früh unterwegs, gegen 8 Uhr, da waren aktuell im Wald -2 °C. Dazu windstill.


    An einer Stelle mit Buchen sah ich von weitem, an den Ästen, welche am Boden liegen, ein weißes, flaumige Etwas.


    Bei näher Betrachtung erkannte ich, dass es Eis war, welches aus sehr feinen Fäden besteht. Ich dachte zuerst an eine reine physikalische Erklärung für die Entstehung dieser Haare. Wasser wird durch Holzporen gedrückt, wenn es gefriert, etc.


    Hätte ich gewusst, dass hier ein Pilz im Spiel ist, hätte ich die große Kamera ausgepackt und ordentliche Stackings gemacht… :gomg: Von daher bitte ich die schlechte Bildqualität zu entschuldigen.


    Was auffällt, immer da, wo das Haareis zu finden ist, sind die sonst dunklen Äste deutlich heller. Das erkennt man auch auf den Bildern.

    Und an diesen hellen Stellen wächst Exidiopsis effusa.


    Ein Freund hat mir dazu eine Webseite verlinkt, welche das Phänomen näher beleuchtet; sehr interessant: Mykologie – Wie haariges Eis entsteht











    Grüße,

    Steffen

  • Fantastisch Steffen :gbravo: ich habe selbst noch keines gefunden! Aber das ist wirklich was sehr schönes ! Gruss, corne :gwinken:

  • Corne


    Hi Corne,


    scheinbar müssen dazu etliche Witterungsbedingungen passen. Habe ich vorher auch noch nie gesehen.


    Grüße,

    Steffen

  • Danke, insbesondere auch für den Link. In die englische Wikipedia haben diese neueren Erkenntnisse bereits Eingang gefunden, in der deutschen heißt es noch:

    Zitat

    Wissenschaftlich ist die Entstehung des nur selten zu beobachtenden Haareises noch wenig erforscht. 1918 beschrieb der Meteorologe Alfred Wegener Haareis auf nassem Totholz.[3] Er vermutete einen „schimmelartigen Pilz“ als Auslöser, was jedoch von anderen Wissenschaftlern angezweifelt wurde, die rein physikalische Prozesse wie bei der Entstehung von Kammeis als Ursache annahmen.[4]


    Eine biophysikalische Studie von Gerhart Wagner und Christian Mätzler bestätigte 2008 Wegeners Vermutung weitgehend.[5] Demnach wird Haareis durch das Myzel winteraktiver Pilze (u. a. Schlauch- und Ständerpilze) ausgelöst

    und die Veröffentlichung von 2015 fehlt.