Täublingsbestimmung Russula velenovskyi ?

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 988 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von magicman.

  • Hallo Pilzfreunde,


    heute möchte ich euch einen roten milden Täubling vorstellen,

    den ich aufgrund seiner makroskopischen Eigenschaften R. Mezeri velenovskyi nennen möchte.

    Diese Einschätzung ist aber wage und es gibt einige Fragezeichen.


    Ich habe eine Kollektion von drei recht fragilen, matten Täublingen an folgender


    Stelle finden können, in der Nähe standen auch noch div. junge Laubbäume.


    Bild Fundort



    1. Fundort: lehmig, Mischwald, Hasel oder Rosengewächse?

    2. Geruch unauffällig

    3. Geschmack: Mild bleibend

    4. Hut: Eine FK Kollektion mit bis zu 5-6 cm Hutdurchmesser, die Farbe möchte ich Ziegelrot

    benennen, auffällig matt und bereift, Hutrand leicht gerieft und der Rand gehöckert?

    5. Die Huthaut lässt sich bis ca. zur Hälfte abziehen und es zeigt sich eine

    rote Verfärbung!

    6. Stiel: 4-6cm, zylinderische Form, weich, wattig und ist nicht rötlich angehaucht!

    7. Lamellen: Ocker-gelb brüchig und am Stiel angewachsen, dicht stehend

    8. Sporenpulverfarbe: noch Ockergelb IIIc nach Romagnessi/Maxmüller Farbtafel

    9. Chemie: Guajak Reaktion im 8 Sekundenraster schnell ca 20 Sekunden, siehe Bild


    - Bilder





    - SPP



    - Guajak Reaktion / schnell ca 20 Sekunden



    Meine Einschätzung:

    Rote oder rötliche R. mit mildem Geschmack, die keinen rötlich angehauchten Stiel,

    eine Matte bereifte Huthaut vorweisen und nicht den festen Habitus des Zinnober-Täubling

    vorweisen, erleichtern die makroskopische Bestimmung und schränken aus meiner Sicht

    die Bandbreite des Kandidaten deutlich ein.


    Anbei ein paar Kandidaten:



    R. Emeticicolor - Reifzinnobertäubling:

    Wie alle Zinnobertäubling hart und die Hutfarbe eher blasser und die Sporenpulverfarbe ist viel zu hell (Creme)


    R. Zvarae:

    Geschmack und Geruch würde passen, Hut samtig aber eher blasse Farbtöne und

    weißes Sporenpulver! Passt nicht.


    R. Lateritia:

    Mild, Sporenfarbe würde passen (ocker bis dottergelb), aber glänzende Huthaut und nicht samtig



    R. Paludosa:

    Geschmack soll leicht bitterlich werdend, unter der Huthaut rötend und halb abziehbar

    würde passen, aber im Geschmack leicht bitterlich werdend, Huthaut nicht samtig matt

    passt wohl eher nicht


    R. Laeta:

    Huthaut matt aber die Farbe eher blass als ziegelrot, Guajak langsam! grün

    Der Habitus eher fest. Guajak langsam passt eigentlich nicht


    R. Melzeri:

    Huthaut samtig, recht kleiner Täubling, fragiler Stiel, Hutrand leicht gerieft

    Sporenfarbe hell ocker! Aus meiner Sicht gibt es die meisten Übereinstimmungen!

    Nach Maxmüller zeigt dieser eine langsame Schärfe (Romagnessi) und ist in der Guajak Reaktion

    fast negativ!?


    Edit: Dank Karl, Claus und Thiemo

    R. velenovskyi:

    Nach Maxmüller: Geruch unbedeutend, Geschmack mild und der Hutmitte oft gebuckelt (Diese Eigenschaft kann ich für meine FK nicht erkennen)

    SPP Ockergelb, Gerne bei Birke Buche und Eichen




    Vielen Dank für eure Kritik und Hilfestellung :)


    lg Rainer

  • Hallo Rainer

    Eine genaue Beurteilung der Sporenpulverfarbe ist besser möglich, wenn Du das Sporenpulver zwischen zwei Objektträgern verteilst. Die Schicht sollte möglich gleichmäßig und nicht zu dick sein. Betrachtung sollte bei Tageslicht erfolgen.


    Eine sehr starke Guajakreaktion tritt innerhalb von 2 sek. auf. Am besten mal mit einem der Schwärztäublinge versuchen. Eine Guajakreaktion nach mehr als 10 sek ist eher schwach.

    Russula melzeri hat eine etwas körnige oft zum Rand feinrissige Hutoberfläche, erreicht kaum 3 cm Hutdurchmesser und ist völlig ausgeschlossen.

    LG Karl

  • Vielen Dank für eure Kritik und Hilfestellung :)

    Hallo Rainer,


    Kritik gibt es bei deinem Expose keinfalls, höchstens paar Hinweise.


    - dein Sporenpulver zur Bestimmung ist zu dick, bitte einen Objektträger - SpP - Deckglas - leicht andrücken - bestimmen, IIIb? IIIc?

    - Der Lamellenrand ist rötlich sichtbar

    in der Nähe standen auch noch div. junge Laubbäume.

    - ja, jede Menge Birken wie ich das einschätze
    für mich fehlt wegen diesen Birken eine weitere Art (R. v) in deiner Aufstellung, da passt für mich aber deine Huthautbereifung nicht.

    FRAGE: ist es möglich, dass auf deinem ersten Täublingsbild ein weiterer Täubling irgendwann hinter den zwei Exemplaren gestanden hat, sein Sporenpulver dort hinterlassen hat und zwecks Foto entnommen wurde?

    Das wäre meine Idee zur Arteinschätzung gewesen, müsste mikroskopisch aber geprüft werden


    Lg

    claus


    @Edit

    Karl war schneller

  • Hallo Karl,


    @SPP Bewertung

    Dein Einwand ist natürlich berechtigt, die Objektträger sind schon so gut wie bestellt (ebay). Ich habe gemerkt, daß meine Farbeinschätzung je nach Anschäufung des SpP etwas variiert.


    @Guajak Reaktion

    Nach meinem bisherigen Kenntnissstand ist eine Guajak-Reaktion dann auffällig, wenn die zu erwartende Verfärbung (blauschwarz/blaugrün)

    schneller als 20-30 Sekunden (schnell) und deutlich länger als 30 Sekunden dauert (langsam). Zwischen 20 und 30 Sekunden

    ist diese ohne besondere Aussagekraft. Eine weitere Auffälligkeit wäre keine Verfärbung.


    Russula melzeri

    Die Hutstruktur meiner Fruchtkörper sind nicht "feinrissige" und der Hutdurchmesser ist grösser als 3-4 cm. Wenn dies ein K.O. Kriterium für

    R. melzeri ist? Kommt dieser wohl nicht in Frage!


    Wie wäre deine makroskopischen Einschätzung für meinen Fund?


    lg Rainer

  • Hallo Claus,


    in der zweiten Reihe standen in einem Abstand von ca. 10 bis 20 Meter viele Junge Birken und sind noch am Bildrand zu erkennen.


    Zwischen den beiden Täublingen stand nicht das dritte Exemplar, dieser FK wuchs 1-2 Meter entfernt.

    Welchen Täubling meinst Du mit R. v. ? :kaffee:


    lg Rainer

  • Welchen Täubling meinst Du mit R. v. ?

    Naja, ich bleibe mit den Merkmalen immer bei R. velenovskyi hängen.


    Lg

    claus

    Das heisst du hast nach Einhellinger geschlüsselt?

    Das Werk von F. Maxmüller ist bezüglich der makroskopischen Merkmale von R. velenovskyi nicht sehr ergiebig (Mild, Geruch unbedeutend und keine Chemische Reaktion geprüft!, SPP Farbe von II d, III a und III a-b mit ordentlicher Bandbreite)

  • magicman

    Hat den Titel des Themas von „Täublingsbestimmung Russula Mezeri?“ zu „Täublingsbestimmung Russula velenovskyi ?“ geändert.