Erfahrungen mit "natürlich" oder "trocken" einmachen, einwecken?

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  • Hallo


    Ich habe mich schon einige male am Einmachen von Steinpilzen in Olivenöl versucht - mit Erfolg.


    Ich habe die Pilze in einem Wasser-Essig oder Wasser-Weiswein Gemisch aufgekocht, dann die zugeschnittenen oder halbierten Steinpilze in die Gläser gefüllt und mit Olivenöl aufgefüllt.

    Danach wanderten die befüllten Gläser in den Backofen wo das Ganze nochmals auf 140° erwärmt worden ist und heiss verschlossen wurde.


    Ich habe nun in einem Video vom eine weiteren einmachmetode gehöhrt nämlich folgende:

    Pilze ohne zugabe von Flüssigkeiten oder Gewürzen Roh in die Glässer stecken, Gläser Verschliessen und bei 140° in den Steamer für 1h einmachen.

    Die Pilze "schwimmen" dann im eigenen Saft und sind haltbargemacht.


    Hat jemand erfahrugn damit? mir gefällt die Vorstellung dass der Pilzsaft nicht weggeschüttet werden muss. Zudem scheint es mir sehr Eifnach zu sein...

    Ich habe noch einige gefrorene Steinpulze (Teilweise Ganze) mit denen ich das einmal probieren werden bin aber über erfahrungen Dankbar.


    Bin gespannt!

  • Prinzipiell geht das, warum auch nicht.

    140°C Wasserdampf ist eine sichere Sterilisationsmethode.

    Aber, wie erzeugst Du 140°C Dampf? Dafür braucht es gehörigen Druck im Autoklaven und ab 100°C explodieren Dir vielleicht irgendwann deine geschlossenen Gläser, weil sie den Innendruck von 140°C Wasser nicht aushalten.


    Überhaupt ist mit überhitzem Wasser in geschlossenen Druckbehältern nicht zu spaßen. Bei der geringsten Leckage kommt es zu einer Dampfkesselexplosion die sich gewaschen hat.

    Ich habe in meiner Jugend mal mit Eiern in der Mikrowelle experimentiert und wusste natürlich um die Gefahr des Platzens. Deshalb habe ich die Zeit kurz gewählt.

    Das Ergebnis war ein heisses Ei, das nicht explodiert ist, bis ich es öffnen wollte. Der Druckabfall beim Aufschlagen und die überhitzte Eisubstanz haben gereicht, dass der Inhalt mit einem Knall in allen vier Zimmerecken und auf meiner Brille geklebt ist. Glücklicherweise in festem Zustand.

    Jetzt weiss ich, wie man sich beim Öffnen einer Briefbombe fühlt. In der ersten Zehntelsekunde völlig entspannt.

  • Hallo, mikromeister



    Danke für deine Antwort. Ich habe es zwischenzeitlich probiert, mit mässigem Erfolgt.


    Der überdruck wie von dir beschreiben ging trotz geschlossenem Glas weg. Durch das Entweichen der Flüssigkeit ist nun aber ein Tel des Pilzes wie gebacken.


    Ich glaube ich gehe nun einmal wie folgt vor:


    Einmachglas mit 2/3 (rohen) Pilzen befüllen.


    Auffüllgen mit Olivenöl gut 1/2


    Glas offen im Backofen ca. 40min bei 140°


    Heiss verschliessen.



    Ich hoffe das so die Pilze im Öl schwimmen aber die Flüssigkeit nicht überkocht.

  • Hallo Zuesli0,


    also ich wecke auch jedes Jahr Pilze ein, sie "im eigenen Saft" einzukochen scheint auch mal interessant, werde ich nächte Saison mal testen - danke für die Idee =)


    Nun zu meiner Haltbarmachung: nach dem Anbraten der entsprechend zerkleinerten Fruchtkörper in Öl/Butter mit etwas Salz (bei vielen Pilzen kommt so das Aroma besser zur Geltung), lösche ich im Topf mit reichlich Wasser ab und lasse das Ganze kurz (2-5 min) aufkochen. Dann fülle ich gleichmäßig verteilt die Pilzstücke und den Sud in Weck- oder Einmachgläser ab und stelle sie noch heiß und verschlossen in den Backofen. Nun werden sie noch ca. 1 h bei 120 °C Umluft "eingekocht" - die Temperatur reicht, dass ausreichend Dampfdruck im Inneren der Gläser entsteht, um die noch vorhandene Luft (zum. teilweise) zu verdrängen, aber nicht unbedingt zu schnell zu viel, dass mir die Gläser platzen könnten - damit konserviere ich seit einigen Jahren und der Unterdruck in den Gläsern ist teilweise recht beachtlich - also nicht mit handelsüblichen Konservengläsern zu vergleichen! Es sollte nur ausreichend Platz zwischen Füllhöhe und Deckel bestehen, da mir gerade zu Anfang die (überfüllten) Gläser durch die Deckel "übergekocht" sind - kommt aber auch immer auf das Glas und das Füllgut an, da ist Ausprobieren angesagt :D


    Wenn es etwas intensiver sein darf oder Platzmangel herrscht, dann koche ich die kleingeschnippelten, gebratenen Pilze gerne in recht wenig Wasser ca. 30 min mit etwas Salz, lasse sie etwas abkühlen und siebe das "Kochwasser" ab. Die Pilze aus dem Sieb gebe ich dann erneut in den Topf, wieder mäßig Wasser hinzu, bis sie annährend bedeckt sind - aufkochen und Prozedur wiederholen.

    Die zusammengeschütteten Pilzsude verwende ich dann nachdem ich einen Großteil des Bratfetts abgeschöpft habe, um separat gebratene Pilzstückchen in Einmachgläsern mit dem Gesamt-Sud zu übergießen und analog oben einzukochen - der so hergestellte Extrakt ist sehr aromatisch und bietet eine energie- und platzsparende Lagerungsmöglichkeit.

    Viele Grüße,
    mykoma