Hutfarbenfrage Russula fragilis

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  • Hallo Täublingsfreunde,


    mit EINHELLINGER kommt man mit SpP Ib und scharf direkt zu den Atropurpurinae. Da weder Erlen vorhanden, noch NH3 pos rosa Reaktion war lande ich also bei Russula fragilis. Soweit passt ja auch alles, Makro- wie Mikro-Merkmale. Das was mich stört ist die vorhandene und überwiegend braune Hutfarbe mit dem nur leicht violettem Hutrand. Habe ich bis jetzt eigentlich nur in intensiveren Farben, aber noch nie in so düsteren Farben aufgefunden. EINHELLINGER erwähnt kein braun, MARXMÜLLER zeigt kein braun und ich habe auch im Netzt keine vergleichbaren braunen Fotos gesehen. Ok, er heisst ja Wechselfarbiger- bzw. Zerbrechlicher Spei-Täubling habe aber sonst keine andere Idee, könnt ihr da mal drüberschauen ob ich den unter dem Namen ablegen kann? Ich gebe euch mal die Funddaten:


    R21-019 fragilis

    07.08.2021 - 13:52

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    Anz. Exemplare: 2

    Haupt Baumpopulation: Kiefer

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    SPORENPULVER, Ib,

    GESCHMACK, verzögert, scharf, sehr scharf/brennend,

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    FUNDORT, Mischwald, Laubwald, Waldweg, Laubschicht, feucht, Kollin 400 - 800 m,

    BÄUME 20m UMKREIS, Buche (Fagus), Kiefer (Pinus), Lärche (Larix),

    EXEMPLARE, jung, paarweise,

    HUT GRÖSSE, 4 - 6 cm,

    HUT FARBE, violett/purpur, bräunlich/braun,

    HUT OBERFLÄCHE, gedrückt/vertieft, matt, seidig,

    HUT MITTE, dunkler, br/gr/sw,

    HUT RAND, glatt - nicht gerieft, leicht gerieft, lappig,

    PEELING, 1/3 abziehbar, 1/2 abziehbar,

    UNTER HUTHAUT, weisslich,

    LAMELLEN, spröde, weiss bis creme, rel eng-stehend, Y-gabelig,

    STIEL OBERFLÄCHE, weisslich/creme, ockerlich/bräunlich, fleckend,

    STIEL KONSISTENZ, weich, voll, wattig, wässrig,

    GERUCH, neutral,

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    Chemie:

    FeSo4, negativ / falb-ocker, nur schwach rosa,

    GUAJAK (8 sec), Stiel: + bleibt blass gn/bl, Lam: 0 negativ,

    PHENOL (gepr.),

    KOH (gepr.),

    NH3 (gepr.),

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    Sonst. Angaben: dunkel-violetter Hutrand, Hut nächster Tag mehr braun-schwarz-violett


    1) Fundstelle, nächstliegender Baum ist Kiefer


    2) rel. feuchter Zustand


    3) der grössere der beiden Pilze


    4) hielt ich wegen dem leicht verzögerten doch sehr scharfen Geschmack erst für eine R. badia


    5) Huthaut 1/3 - 1/2 abziehbar, darunter weisslich


    6) Stielbasis leicht gelbfleckig


    7) Lamellen weisslich und gegabelt


    8) am nächsten Tag


    9) der Kleine ist fast nur braun-schwarz


    10) ausser Schneckenfrass sehe ich auch keine Kerben


    16) SpPulver Ib


    18) Dz mit oelartigem Inhalt, zahlreich, geschnäbelt, kopfig, in allen Formen, iPh keine,

    Ornament netzig wie vorgeschrieben


    Seht ihr da eine normale R. fragilis halt nur in violett-braun?

    Danke für eine Korrektur oder eure Meinung dazu


    claus

  • Hallo Claus,

    den hatte ich heute auch, denke ich ( Mikros stehen noch aus, SPP sehr hell aber noch nicht endgültig bestimmt)

    Bei mir mit etwas mehr violett und unter Eiche , wie es sich gehört

    Der heisst nicht umsonst Wechselfarbiger Speitäubling, sicher äusserst farbvariabel, es gibt ja auch komplett entfärbte Kollektionen


    Gruss

    Uwe

  • Hallo Claus,


    von der Hutfarbe würde ich mich nicht irritieren lassen. Romagnesi schreibt selbst „sie kann - außer Zinnoberrot oder Orange- alle Farben aufweisen (…)“.


    Ich wüsste anhand der Angaben auch nichts besser passendes.


    LG Thiemo

    Bestimmungen anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Sichere Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben!

  • Hallo Uwe, hallo Thiemo,


    danke erstmal für das schöne Bild und die Rückmeldung und dass ich mit der Bestimmung nicht so verkehrt liege.

    Na gut, dann muss ich also akzeptieren, dass der Kleiderschrank eines Täubling noch ein Stück breiter ist wie angenommen. ==taube


    Liebe Grüsse

    claus