Brauner Kellerschwamm??

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 1.674 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Goldröhrling.

  • Liebe Pilzfreunde!!


    Mir wurde ein Fruchtkörper eines resupinaten holzzerstörenden Pilzes vorgelegt und ich bin mit meiner Bestimmung bei dem Braunen Kellerschwamm (Coniophora puteana) herausgekommen. Könnt ihr das bestätigen? Bei mir sind da nämlich so ein paar kleine Unsicherheiten ?(


    Beschreibung:

    • Fruchtkörper zu großen Teilen weiß (Zuwachsrand) und zu einem kleinen Teil braun (Sporenbildung). Unterseite schwarz
    • Konsistent des Fruchtkörpers ledrig, filzig
    • Geruch des Fruchtkörpers pilzlich bis leicht muffig
    • Auf der Oberfläche des Fruchtkörpers mehrerer braune, ca. 1 mm dicke Warzen
    • Gelbbraune Sporen mit Öltropfen im Inneren, elliptisch, Größe: 12x6µm

    und so sieht das gute Stück aus:


    Ich erkenne in dem sporenbildenenden Bereich Warzen, die ja typisch für den Kellerschwamm sind. Da ich vorher noch nie einen Kellerschwamm gesehen habe und auf Bildern in der Literatur die Warzen über den gesamten Fruchtkörper verteilt sind, bin ich mir nun gar nicht sicher, ob das wirklich Warzen sind oder vielleicht eine Wachstumsanomalie? Jedenfalls finde ich keinen anderen holzzerstörenden Pilz, der Warzen ausbildet. Meine Frage nun, sind das wirklich Warzen?


    Hier noch ein Bild der Sporen (ca. 12x6µm)


    In der Literatur habe ich weiterhin gelesen, dass die Sporen des Braunen Kellerschwammes cyanophil sind. D.h., sie lassen sich mit Baumwollblau anfärben. Aber wie sieht das aus, wenn sich hellbraune Sporen mit Baumwollblau anfärben lassen? Werden die knalle-blau? Ich habe mal mit Baumwollblau gefärbt und dieses Ergebnis erhalten (so einen leichte Blaufärbung kann man erkennen, finde ich!!):


    Über Eure Hilfe zur Bestimmung des Pilzes wäre ich sehr dankbar!


    Viele Grüße

    Kerstin

  • Hallo Kerstin,


    ich würde das auch für Coniophora puteana halten.

    Auf dem letzten Sporenfoto kann ich keine Blaufärbung erkennen, da ist was nicht richtig gelaufen mit dem Baumwollblau. Denn auch der Hintergrund ist ja transparent und nicht blau. Die Sporenwand müsste noch blauer erscheinen als das restliche blau gefärbte Präparat. Dazu musst du das Baumwollblau aber auch so lange einwirken lassen, dass es das Gewebe komplett durchdringen kann. Manche erwärmen dazu das fertige Präparat (ohne Deckgläschen!) mit dem Feuerzeug eine Zeit lang, aber ich finde das brauchts normalerweise nicht.


    beste Grüße,

    Andreas

  • Danke Andreas!! :Kuschel:


    Ich habe noch einmal gefärbt und es hat tatsächlich geklappt: blaue Sporen!!! :ghurra:


    Aber da stellt sich mir eine ganz neue Frage: Warum sind nicht alle Sporen gefärbt?? Ca. die Hälfte ist nicht gefärbt!!


    Danke und liebe Grüße

    Kerstin

  • Hallo,


    das reicht auch noch nicht für den Nachweis einer Cyanophilie. Da müsste die Sporenwand tief dunkelblau sein.

    Bei Dir haben sich die unreifen und damit farblosen Sporen bläulich gefärbt, was man bei den reifen gelbbraunen nicht sieht weil deren Pigmentierung das überdeckt.

    So wie diese Sporen jetzt gefärbt sind wird grundsätzlich alles farblose Pilzgewebe gefärbt. Die Sporenwand müsste schon deutlich dunkelblauer sein als der Rest.


    Ob Coniophora wirklich immer cyanophile Sporen hat, bin ich mir nicht so sicher. Mit der Dextrinoidität ist das ja in der Gattung auch etwas schwankend, und da dextrinoide Sporen meist auch cyanophil sind, würde es mich nicht wundern, wenn die Cyanophilie auch schwankt.


    beste Grüße,

    Andreas


    beste Grüße,

    Andreas