Pfynwald 18.10.2020

Es gibt 2 Antworten in diesem Thema, welches 2.214 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Clavaria.

  • Hallo zusammen


    Vergangenen Sonntag war ich mit den Kindern unterwegs. Zum Glück haben sie genug Geduld, wenn ich am Boden kauernd Pilze sammele.

    Es ist zwar dort recht trocken, aber die Pilze trauen sich doch langsam ans Tageslicht.


    Sämtliche Waldlichtungen waren voller Ackerschirmlinge, denen ich aber nur geringe Beachtung schenkte.

    Das Bild entstand letztes Jahr in der gleichen Gegend:



    Interessanter waren die folgenden Sachen:


    1: Clitocybe inornata

    Auch so eine Art, die umkombiniert wurde. Sie trägt heute den klangvollen Namen Atractosporocybe inornata.

    Diesen Namen werde ich erst akzeptieren, wenn das Verwenden alter Namen unter Strafe gestellt wird.

    Typisch sind die langen, spindelförmigen Sporen, die grauen Lamellen und der widerliche Geruch.


    2: Hebeloma laterinum

    Zwei Kollektionen, beide mit Kakao-Geruch, die eine blass und schlank, die andere braun und robust. Aber sonst absolut identisch.

    Auch der Geruch muss nicht immer so sein bei der Art, die kann auch süsslich-birnenartig riechen.


    3: Panaeolus olivaceus

    Früher liess ich Dungpilze links liegen, inzwischen kann ich nicht mehr widerstehen.

    Die Sporen waren wie vorgeschrieben sehr fein rau und junge Sporen hatten einen schaumigen Inhalt.


    4: Protostropharia luteonitens (nochmal, dieses Mal auf Kuhdung).

    Siehe mein anderer Beitrag von gestern Abend. Den kleinen Asco, der da noch wuchs, habe ich nicht untersucht.


    5: Psathyrella cf. badiophylla

    Daran habe ich mir fast die Zähne ausgebissen, kam aber schliesslich nach Gröger und Melzer auf diese Art.

    Allerdings sind die Sporenmasse in jeder Publikation anders (Moser, Gröger, Melzer, Ludwig, Bon... alle schreiben was anderes).

    Gibt es hier einen Psathyrella-Spezialisten, der dazu etwas sagen kann? Ich habe keine Abbildung oder verlässliche Beschreibung, nur ein fragwürdiges Bild bei Dähnke.

    Standort: Beweidete, recht trockene Magerwiese mit Föhren und Flaumeichen in Reichweite.

    Keine Pleurozystiden gefunden, trotz intensiver Suche. Schnallen überall vorhanden.


    Danke fürs Anschauen und allfälliges Feedback.


    Lg, Raphael

  • Hallo Raphael,


    schöne Kollektionen!

    Nach welcher Literatur bestimmst du deine Hebelömchen? Kollektion 2 sieht für mich typisch aus. Bei Kollektion 1 hätte ich leichte Zweifel, die recht schlanken Stiele, die offenbar auch nicht bräunen, sind untypisch für H. laterinum. Allerdings ist die Art verflucht variabel, und wenn du mit FE14 geschlüsselt hast, wird's schon stimmen.


    Beste Grüße

    Hias