2 Schleimer Physarum +Stemonaria Cf ??

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 1.923 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Felli.

  • Servus miteinander,

    Hier ein paar Schleimer auf einem Hainbuchenast, den ich im Januar mitnahm;

    darauf fand ich diese schleimigen Stränge


    seit dem hatte ich den Ast in einer Plastikbox im Garten und wollte nun das "Klump" entsorgen-

    noch ein kurzer Blick und weg damit - aber nein-,

    da waren diese hübschen Gesellen drauf:


    Unterm Mikro gab es dann die rundlichen- kartoffelförmigen, rauhen Sporen 6-10µ,

    die anscheinend ein sich lösendes Perispor besitzen


    und eine Plage/ kahle Stelle



    Ausserdem gab es noch Kalkknoten am glatten, leicht netzig-verzweigtem Capilitium



    Bin ich da bei Physarum richtig ?

    P. nutans evtl.?

    Und sind die schleimigen Adern das Plasmodium dieser Art oder wieder was anderes?



    Der Zweite im Bunde war witziger Weise ein Einzelexemplar,

    braun mit schwarzem Stiel und Schale. Dachte da erst an Stemonites

    aber die haben ja kein Schälchen wo das Capilitium drauf/drin sitzt.


    Dieses Capilitium war dickwandig, dunkelbraun, verzweigt und hatte spitze Enden.


    Das Sporenornament der etwa 7µ grossen Sporen war punktiert-liniert / unterbrochen netzig



    Kann das Stemonaria irregularis sein ?


    Herzlichen Dank für euer Interesse


    LG

    Felli

  • Hallo Felli,

    schön, daß Du in Deiner Kulturschachtel noch mal reingeschaut hast. Manche Schleimis brauchen eben etwas länger um zu fruktifizieren.

    Dein erster Myxo ist wirklich eine Physarum, aber nicht Ph. nutans, sondern ich würde eher Ph. leucophaeum vermuten. Ph. nutans ist viel zierlicher und die Köpfchen nicken meist.

    Die schleimigen Stränge sind das Plasmodium, auf der Suche nach einer Stelle zum Fruktifizieren.

    Der 2. Fund mit dem Einzelfruchtkörper würde ich nicht als Stemonaria irregularis bezeichen, denn S. irregularis hat warzige Sporen. Deine haben ein eindeutig gut sichtbares Netz. Die anderen Stemonaria-Arten würde ich ebenfalls ausschließen (haben zwar teilweise netzige Struktur), da die Sporengröße nicht stimmt. Die haben Sporen über 8 um.

    Der Zweite im Bunde war witziger Weise ein Einzelexemplar,


    braun mit schwarzem Stiel und Schale. Dachte da erst an Stemonites


    aber die haben ja kein Schälchen wo das Capilitium drauf/drin sitzt.

    Was meinst Du mit "Schälchen wo das Capillitium draufsitzt"? Reste von der Peridie?


    Ich würde eher an Stemonitopsis denken. Da kommt z.B. St. amoena in Frage. Sporengröße und Skulptur würde passen. Leider hast Du die Columella mit dem angewachsenen Capillitium nicht in der Mikroaufnahme. So sieht man nicht ob der Fruchtkörper ein teilweise vorhandenes Oberflächennetz beim Capillitium hat. Aber bei einem Fruchtkörper ist es immer schwierig. Der ist schnell "wegmikroskopiert". Deshalb denke ich als Arbeitsname "Stemonitopsis amoena", allerdings nicht mit 100%iger Sicherheit. Da bräuchte man mehr Material. Hast Du die Plasteschachtel mit dem Material noch, da kannst Du dem Schleim ja eine zweite Chance geben. Vielleicht kriecht da noch Plasmodium rum und es kommt eventuell noch was.

    LG Ulla

  • Servus Ulla

    herzlichen Dank für deine Unterstützung

    Dein erster Myxo ist wirklich eine Physarum, aber nicht Ph. nutans, sondern ich würde eher Ph. leucophaeum vermuten. Ph. nutans ist viel zierlicher und die Köpfchen nicken meist.

    Ha, ich hatte schon Makroaufnahmen der Ph. leucophaeum, aber mir erschienen die Kalkanteile zu gering bei der jetzigen Aufsammlung. Danke für die Aufklärung


    Was meinst Du mit "Schälchen wo das Capillitium draufsitzt"? Reste von der Peridie?


    Du wirst es nicht glauben, aber ich hab noch alles was auf diesem Bild ist übrig.

    Leider hast Du die Columella mit dem angewachsenen Capillitium nicht in der Mikroaufnahme.

    Kannst du mir sagen wie ich das am besten anstelle ?

    Soll ich das ganze unters Mikro quetschen ?

    Schnitte machen klappt bei sowas wohl nicht.


    LG

    Felli

  • Hallo Felli,

    also das Schälchen was du meinst ist ein Peridienrest. Das spricht wieder für Stemonitopsis.

    Um den gesamten Fruchtkörper unters Mikroskop zu quetschen muß er richtig reif sein. Dann muß man die Sporen auspusten, da sie sonst das Capillitium und die Columella verdecken. Dann den gesamten Fruchtkörper unters Mikroskop bei Vergrößerung wo man den gesamten Fruchtkörper sehen kann. Da sieht man dann die Struktur des Capillitium, wie es an der Columella angewachsen ist und ob es ein Oberflächennetz gibt. Das ist bei den Stemonitales sehr wichtig. Bei einer Aufsammlung mit einem Fruchtkörper ist es aber dann schwierig. Sicher hast Du ihn schon "vermikroskopiert". Deshalb ist es im Vorfeld schon wichtig zu wissen was man untersuchen muß. Beim nächsten mal klappt das dann sicher besser. Aber ich denke mit Stemonitopsis cf. amoena liegen wir schon recht richtig.

    LG Ulla

  • Servus Ulla ,

    Ja, dann werd ich mal den Rest ausschütteln/pusten und schauen was da noch übrig bleibt wenn ichs unters Mikro lege.

    Wenns klappt stell ich die Bilder ein.

    LG

    Felli