Suillellus mendax

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  • Am vergangenen Wochenende hatten wir ein Vereinswochenende in der Rhön verbracht. Dabei ist uns dieser ins Netz gegangen:



    Leider nur ein etwas desolater Fruchtkörper, der sich bei näherer Betrachtung als Boletus mendax entpuppte. (Boletus geht mir leichter über die Lippen - Suillellus kann ich erst nach drei Bier aussprechen...)
    Als vermeintliche Netz-Hexe aufgepickt, stellten sich doch alsbald Zweifel ein, weil das Netz nur im oberen Bereich des Stieles war und auch nur auf einer Seite. Das ging dann in flockenähnliche Strukturen über. Also wie ein Zwitter zwischen Netzi und Flocki. Die Hutfarbe ging tendenziell mehr in die luridus-Richtung aber mit Rottönen untersetzt.
    Die mikroskopische Untersuchung ergab Sporenmaße von ca. 15 x 5,5 µ und die Kontrollmessung bei luridus 12,5 x 5,5 µ.
    B. mendax hat also deutlich längere Sporen als B. luridus.
    Wäre mal interessant - als Anregung in die Runde, die Hexenröhrlinge künftig mal genauer unter die Lupe zu nehmen. Sicherlich stellt sich die eine oder andere Netzhexe als B. mendax heraus.


    Beste Grüße
    Harald

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Harald!


    Ok, das ist immerhin ein Q von 2,7 bei eurem mendax.
    Dennoch bin ich nach wie vor skeptisch, bei jeder Netzhexe mit Q>2,5 einen mendax draus backen zu wollen.
    Auch bei astreinen Netzhexen kann man gut und gerne auf einen Qm von 2,6 kommen. Man muss nur einen gut ausgereiften Fruchtkörper nehmen und dann auch die richtigen Sporen messen. Ich habe es sogar schon geschafft, Boletus mendax und Boletus luridus in nur einem einzigen Fruchtkörper nachzuweisen. :D


    Hat jetzt aber nichts mit eurem Fund zu tun, der immerhin auch von den (ebenso wichtigen) äußeren merkmalen her ganz gut ein mendax im Sinne der Originalbeschreibung sein kann.



    LG; Pablo.