blutroter Hautkopf?

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 2.970 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Servus,


    mit der Bitte um Bestimmung / Verifikation:


    aus Mischwald mit überwiegend Fichten


    Hut: 1cm (der kleine Pilz) - 3 cm (der große)
    matt, feinfilzig, dunkelrot


    Lamellen: entfernt, ausgebuchtet, dunkelblutrot


    Stiel: wie der Hut gefärbt, längsfaserig


    Geruch: schwach wie der Rettichhelmling.


    Leider konnte meine Kamera dieses intensive Blutrot nicht einfangen.





    LG Hukos

    liebe Grüße


    Marion und Marcus


    Pilze sind für uns wie Hunde: Sie treiben uns bei jedem Wetter raus in die Natur und bescheren uns das ein- oder andere Ungeziefer :worm: im Haus. Nur dass wir sie nicht füttern - sondern futtern!
    100 Pilz-Chips (die vom Anfang) warten auf's Setzen

    Einmal editiert, zuletzt von Hukos ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Hukos!


    So richtig blutrot erscheint der mir nicht, aber diese Schleierlinge sind auch alles andere als einfach. ;)
    Theoretisch könnte ich mir hier zB auch noch einen Purpur - Hautkopf (Cortinarius phoeniceus / Cortinarius purpureus) vorstellen, der weniger intensiv gefärbt ist, vor allem auf der Hutoberfläche gerne ins ockerliche übergeht und eher an laubbäume gebunden ist. Cortinarius sanguineus wäre vorwiegend ein Nadelbaum - Begleiter.
    Aber daran kann man sich in einem Mischwald eben kaum orientieren.



    LG, Pablo.

  • Servus Pablo,


    Danke für Deine (wie immer fundierte und lehrreiche) Einschätzung.
    Das Rot des Pilzes war am Standort sehr intensiv,
    die Kamera konnte das leider überhaupt nicht wiedergeben.


    Der Pilz wurde zum Exikkat (<- hoffentlich heißt das so -- getrocknet halt ;) )
    für den Fall, dass ich mir doch mal ein Mikroskop anschaffe.


    LG Hukos

    liebe Grüße


    Marion und Marcus


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    • Offizieller Beitrag

    Hi.


    Ja dann kann das schon gut hinkommen. :thumbup:
    Fichten passen auch ins Konzept. Ein Mikroskop ist zumindest in diesem Fall kaum nötig, einige Schleierlinge erkennt man ganz gut makroskopisch. Es ist halt immer eine Frage der erfahrung (und die kommt ja automatisch mit den Funden) und der Literatur. Da ist es gut ein Buch zu haben, daß möglichst viele Arten der Gattung beinhaltet. Oder vielleicht so ungefähr die ganze Gattung minus die Telamonien oder so (das wären immer noch so an die 500 Arten, grob geschätzt).



    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    Dermocyben werden eh "nur" nach Farben des Hutes, Stieles und Lamellen bestimmt. Die Sporenmaße sind da eher nicht heranzuziehen; werden auch nicht im Funga Nordica Schlüssel abgefragt.


    l.g.
    Stefan


    P.S. Cortinarius phoeniceus ist meist Kiefern gebunden und hat einen genatterten Stiel; Cortinarius sanguineus kommt meist bei Fichte. Wenn dein Fund Hukos wirklich einfarbig blutrot (ohne genatterten Stiel) war, kommt kaum was anderes raus als C. sanguineus.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Stefan!


    Wenn Cortinarius phoeniceus das Gleiche ist wie Cortinarius purpureus, dann kommt der durchaus auch ganz gerne bei Rotbuche vor. :)



    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag


    Davon steht aber in der Funga nordica glaube ich nix; fast alle anderen Quellen bezüglich Cortinarien halte ich nicht unbedingt für vertrauenswürdig. Bernd sieht das ähnlich. ;)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Stefan!


    Dann hat die Funga Nordica den offfensichtlich an den mir bekannten Fundpunkten im Odenwald unter Rotbuchen noch nicht beobachtet. :cool:



    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag


    Oder du/ihr hast/habt die getarnte Kiefer übersehen. :evil: Vielleicht können die sich neuerdings auch unsichtbar machen. :evil: :saint: :giggle:

    • Offizieller Beitrag

    Tja...


    Oder der Pilz kann auch mit Lärche?
    Spaß beiseite, beim nächsten Fund achte ich mal genauer drauf (Umkreis 20Meter). An eine Stelle erinnere ich mich allerdings, das war da wo die Kiefernsteinpilze wohnen. An dem Hang gibt es definitiv weit und breit keine einzige Kiefer. Wird aber nochmal überprüft, in der Nähe ist ja auch der Stachelingshang (wo durchaus eiine Kiefer steht, die ich anfangs nicht entdeckt hatte), da muss ich in diesem Jahr eh noch mal vorbei.



    LG; Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Pablo,


    klar such mal. Ich kann auch nur sagen, was ich in der FN gelesen habe, bzw. bei welchen Bäumen ich den fand nämlich Kiefer und einmal Fichte. Ich ibn auf deine Ergebnisse gespannt. Und natürlich ist auch die FNnicht unfehlbar und Pilze lesen ja eh keine Bücher. :giggle:


    l.g.
    Stefan


    P.S. Vielleicht ist beim Fundort nur eine kleine Kiefer, die du damals übersehen hast.

    • Offizieller Beitrag

    Hi.


    Nuja, an der einen Stelle hatte ich ja eben wegen den Kiefernsteinpilzen ausgiebig gesucht. Und auch andere Leute mal nach Kiefern suchen lassen.
    Blöderweise habe ich die GPBWs jetzt nicht greifbar, aber ich meine mich zu erinnern, daß da auch Laubbäume erwähnt werden. Schlichtweg igrnorieren sollte man die Angaben ja auch wieder nicht, auch wenn man mal was übersehen kann, sind da Daten von sehr gründlichen Kartierern eingeflossen.


    Pilze verändern ja je nach den klimatischen Bedingungen auch ihre Lebensgewohnheiten. Soll heißen: Wenn man sich nach norden zu aus dem Verbreitungsareal der Rotbuche hinaus begibt, findet man auch keine Fichtensteinpilze, keine Reifpilze und keine Flockis mehr, die mit Rotbuchen Mykorrhiza bilden. Weil da eben keine Rotbuchen sind. Somit hat man da ein anderes Partnerspektrum als in Mitteleuropa in den Regionen, wo Buchen eben den überwiegenden Baumbestand bilden.4


    Da FN vorwiegend Daten aus den nördlichen Regionen berücksichtigt, sollte man schon damit rechnen, daß die gleichen Arten zwar auch auf Kreta vorkommen können, sich da aber ökologisch anders verhalten. Mal ganz grob ausgedrückt.



    LG, Pablo.