Pilz aus dem Garten

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 3.126 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von JanMen.

  • Hallo,
    habe in der Trockenheit bei uns im Rhein/Main Gebiet im Garten einen Pilz gefunden,
    zu dem ich Bestimmungshilfe brauche.
    Gefunden im Garten im Rindenmulch, gut versteckt unter einem großen Rhododendrenbusch und direkt neben einer Fungie. An diesen Stellen ist es sehr feucht und dunkel. Die Exemplare waren kaum zu erkennen, hatten fast die gleiche Farbe wie der Rindenmulch. Höhe ca 110m ü.N. Es gab mehrere Exemplare, die zusammen in mehreren Büscheln wuchsen. Es konnte nicht festgestellt werden ob der Rindenmulch oder der Rhododendron als Substrat dienten.
    Makroskopische Merkmale:
    Hut: gefundene Exemplare bis max. 50mm Durchmesser, abgeflacht, ausgebreitet mit stumpfem Buckel in der Mitte. Oberfläche glatt, matt. Oberfläche erscheint fast radialfaserig. Rand etwas hochgebogen. Nicht hygrophan. Farbe dunkelbraun, etwas ins rötliche gehend, zur Mitte hin dunkler, am äußersten Rand hellbeige bis cremefarben. Keine Velumreste feststellbar. Rand glatt bis leicht gekerbt und zum Teil stark eingerissen.
    Fleisch: cremefarben, dünnfleischig.
    Geruch + Geschmack: Geruch angenehm, Geschmack mild
    Lamellen: Cremefarben, glatte Schneiden, am Stiel ausgebuchtet mit kleinem Zahn angewachsen. Lamellen dichtstehend.
    Stiel: ca 40mm lang, mit ca. 6-7 mm Durchmesser. Zentral, zylindrisch, hohl, ursprünglich bei jungen Exemplaren rund zum Teil stark zusammengedrückt verformt. Hohl, längsfaserig, Oberfläche längsfaserig wirkend, im oberen Teil dunkelcremefarben, im unteren Teil dunkelbraun, zur Basis hin immer dunkler werdend. Fleisch faserig.





    Mikroskopische Merkmale:
    Sporen: elliptisch, glatt, mit wenig auffälligem Keimporus., Sporenpulver weiss bis leicht cremefarben. Abmessungen: L= 7-9,4 µ, B= 3,5-5,6 µ, Q=1,5-2; Mittelwerte: L=8,6, B=4,8 Q= 1,8.



    Basidien: Mit 4 Sterigmen, schlank zylindrisch
    Pleurozystiden: keine gefunden
    Cheilozystiden: ja, nur geringfügig größer als Basidien und Marginalzystiden. Teilweise etwas zugespitzt, aber auch mit kugelförmigem Ende.


    Meine Vermutung geht in Richtung Gattung Rübling, allerdings habe ich da nur einen gefunden, bei dem die Sporengröße passen könnte:
    der Üppige Rübling - Gymnopus luxurians. Dazu habe ich aber nur eine Beschrebung im Tintling gefunden. Weder im Pilze der Schweiz noch im GP
    Baden Wü. ist eine Beschrebung dazu zu finden. Allerdings habe ich bei der weiteren Suche im Netz einige Infos dazu gefunden und auch dass
    dieser Pilz gar nicht so selten bei uns vorkommt.


    Was meint ihr?


    Viele Grüße
    Klaus

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Klaus!


    Bei deiner Bestimmung gehe ich mit. Die Pilze sind zwar nach deinen Größenangaben etwas schmächtig für Gymnopus luxurians. Aber ich wüsste nicht, was da sonst noch in Frage käme. Im letzten Jahr hatte ich den mal gefunden, mit weniger deutlich striater Hutoberfläche, aber wenn man da mal durch die verlässlichen Bilder im Netz schaut, scheint das ein variables Merkmal zu sein.



    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hi!


    Ich weiß zwar nicht, was striate Hutoberfläche bedeutet (:D), aber für mich passt die Bestimmung: Üppiger Rübling. Der ist momentan sehr präsent.


    LG, Jan-Arne

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Jan-Arne!


    "striat" heißt so viel wie gestreift, meist im Sinne einer +/- deutlichen Maserung durch radiale Fasern. Die können eingewachsen sein oder etwas offen liegen, so wie hier.
    Ein Hutrand kann freilich auch gestreift sein, wegen einer Riefung oder durchscheinenden Lamellen, allerdings weiß ich nicht, in dem Zusammenhang den Begriff "striat" schon mal gelesen zu haben. Muss ich mal drauf achten.



    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Danke dir! :)