Scutellinia umbrorum

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  • Scutellinia umbrorum gehört zu den relativ einfach zu bestimmenden Arten dieser Gattung, sofern die Merkmale gut ausgebildet sind und man keine wachstumsbeeinträchtigten Apothecien vor sich hat.



    Beschreibung


    S. umbrorum ist ein Saprobiont. Man findet sie stets entweder direkt auf Holz, mindestens aber auf Resten pflanzlichen Substrats, nie direkt auf Erde.


    Apothecien 0,5 - 1 cm im Durchmesser. Die Farbe reicht von hellorange bis zu einem kräftigen rot-orange. Die Randhaare sind m.o.w. büschelig gewachsen, nie gleichmäßig über den Rand verteilt. Die Wurzeln der Randhaare sind bi-, selten trifurcat, dunkelbraun und zu den Spitzen heller werdend. Die durchschnittliche Länge beträgt um 400 µm, schwankt zwischen 200 und 500 µm, bei einer Breite von ca. 25 - 50 µm. Schumacher gibt als Haarlänge bis 750 -(950) µm an, was ich aber noch nicht beobachten konnte.
    Die lateralen Haare sind kürzer, bis etwa 200 µm, hellbraun und mit einer einfachen oder bifurcaten Wurzel versehen. Sie stehen recht gleichmäßig, wesentlich lockerer verteilt als die Randhaare.


    Die Sporen sind breitelliptisch bis ovoid mit einem großen Öltropfen, der meist erst nach dem Einfärben mit BWB bei nicht ganz ausgereiften Sporen zu sehen ist. Die von mir gemessenen Werte sind 17,1-21,8 x 11,9-13,4 µm. Schumacher gibt Werte von 16,8-25,2 x 12,7-17,2 µm an.*


    Die Ornamentation besteht aus unregelmäßig angeordneten Warzen, die um 0,5 - 1,0 µm breit und 0,5 - 1,0 µm breit sind. Die Warzen können gelegentlich zusammenfließen und/oder durch Grate verbunden sein, was größere Maße vortäuscht. Die Paraphysen sind in der Regel unverzweigt, kräftig orange gefärbt und können an den Spitzen bis 12,5 µm breit werden.


    * Bei allen Scutellinien ist darauf zu achten, dass man nur Apothecien untersucht, die mit gesunden 8-Sporigen Asci versehen sind. Manchmal findet man im Wachstum gestörte Proben, bei denen in vielen Asci nur 4-6 normale Sporen enthalten, während die übrigen verkümmert sind oder fehlen. Sporen aus solchen Asci sind oft wesentlich größer und/oder mit einem groberen Ornament versehen. Dies führt zu Fehlbestimmungen.






  • Hallo Ralf,


    ich habe mir mal Scutellinia umbrorum mit kleineren und dazwischen größeren rundlichen Warzen im Sporenornament erklären lassen.
    So habe ich den Pilz auch schon mehrmals auf mit Sägespänen durchmischter Erde vorgefunden.



    Bei Deiner Aufsammlung erscheint mir das Sporenornament etwas zu regelmäßig.


    LG, Gábor

  • Hallo Gabor,


    die Ornamentation dieser Art ist recht veränderlich. Solche wie Du sie zeigst hatte ich auch schon mehrfach. Typisch sind die nicht, auch wenn Schumacher sie auch so darstellt. Man kann sich nicht alleine darauf beziehen, sondern muss die Summe aller Merkmale beachten.
    Die von Dir gezeigten Sporen könnten z.B. wunderbar auf S. erinaceus passen. Den verdacht hatte ich auch schon bei meinen Aufsammlungen, leider hat der Rest nie gepasst.