Entoloma, sect. Nolanea

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 2.173 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Rötselfreunde!


    Diese Pilze:

    sind mir am 21.11. in der Viernheimer Heide begegnet, und zwar in einer Kiefernschonung mit sandigem Untergrund (zwar mineralsandig, aber sauer geung um ein paar braune Ritterlinge wachsen zu lassen) im Moos.
    Die Fruchtkörper sind insgesamt bis zu 6 cm hoch
    riechen und schmecken unauffällig
    die Hüte sind hygrophan, feucht deutlich (fast 2/3) gerieft, die Oberfläche glatt, sehr fein und nur zerstreut bereift
    trocken erscheinen die Hüte eher radialfaserig, nur noch undeutlich gerieft
    Die Stiele sind hohl, brüchig, dunkelbraun, Stielspitze bereift, Stielbasis weißfilzig.



    Sporen:


    heterodiametrisch, 5 bis 6 eckig, bis ~9 µm breit, bis ~11 µm lang


    Huthaut:


    Kutis, Hyphen sehr unterschiedlich in der Breite (bis ~20 µm), Pigment inkrustiert ist klar, ob auch intrazellulär ist mit der mikr. Ausrüstung schwer zu beurteilen. Schnallen vorhanden.


    Hymenium:


    Zystiden kann ich da nicht erkennen, aber viele Basidiolen in recht untechiedlichen Größen. Basidien mit Basalschnalle (ist auf dem Bild leider kaum zu erkennen, sorry).


    Stiel:


    Stielspitze mit Zystiden, vereinzelt auch mit Basidien.
    Auch hier Schnallen vorhanden.
    Gegen Stielmitte kaum noch Kaulozystiden zu finden.


    Ich weiß, die Untergattung ist heftig.
    Ich habe mal trotz schwieriger Ausrüstungslage versucht so viel wie möglich rauszuholen. Wenn's nicht klappt, dann klappts eben nicht.
    Mein ganz vager Verdacht wäre Entoloma cuspidiferum, auch wenn dazu die Hyphen der Huthaut zu breit sein sollten.



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,
    ich hätte da einen Vorschlag. Wie wäre es mit Entoloma sericeum (Seidiger Rötling).
    LG Jörg:D:D:D

    [font="Courier New"]Pilzfreunde Chemnitz e.V.[/font]


    Lieber Pilzberater als Pilzebrater
    Keine Verzehrfreigabe im Forum

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Jörg!


    Den kenne ich größer, im Wuchs robuster, mit anderer Stielfarbe und Ökologie, dazu mit starkem Mehlgeruch und isodiametrischen Sporen.
    Glaube ich nicht, daß das der ist. ;)



    LG, pablo.

  • Im Gerhardt (Seite 234) ist ein fast identisches Foto, sogar mit Kiefernnadeln. Kann auch sein, ich liege falsch mit dem Vorschlag.
    :D:D:D
    [hr]
    Ok, dann ist es was Anderes.
    LG :D:D:D

    [font="Courier New"]Pilzfreunde Chemnitz e.V.[/font]


    Lieber Pilzberater als Pilzebrater
    Keine Verzehrfreigabe im Forum

    Einmal editiert, zuletzt von Parasol58 ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Es kann auch sein, Gerhard liegt falsch mit dem Photo.
    Das passiert ja auch in den besten Büchern mal.
    Rötlingsbestimmung ohne ein paar Mikromerkmale funktioniert aber meistens ohnehin nicht.
    Entoloma sericeum hat Sven >hier mal gezeigt<.



    LG, Pablo.

  • Sieht aus, als wäre das Foto im Gerhardt falsch.
    Den Entoloma makroskopisch sicher zu bestimmen ist kaum möglich, das ist mir schon klar.:D:D:D

    [font="Courier New"]Pilzfreunde Chemnitz e.V.[/font]


    Lieber Pilzberater als Pilzebrater
    Keine Verzehrfreigabe im Forum

  • Hallo,


    Entoloma sercieum hat einen flachen Hut und hat isodiametrische Sporen.
    Entoloma cuspidiferum habe ich ein einziges Mal gefunden. Das ist eine Art der Hochmoore, mitten im Sphagnum. Er hätte auch deutlich abstehende, deutlich kopfige Stielzystiden.


    Ich hätte ihn jetzt erst mal in der infula-Verwandtschaft eingeordnet. Die Sporengröße wäre allerdings etwas kleiner, nur bis 10 µm eigentlich. Wie zuverlässig sind deine Sporenwerte?


    beste Grüße,
    Andreas

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Andreas!


    Entoloma infula?
    Danke! :thumbup:
    Da muss ich mich mal schlau machen und ein bisschen zu lesen. Hatte ich bislang gar nichta uf dem Schirm.
    Ja, das Schwierige ist, daß es wenig Bilder zu solchen Arten gibt, vor allem wenig Mikrobilder und Zeichnungen.



    Wie zuverlässig sind deine Sporenwerte?


    Nicht sehr.
    Zumal ich hier den Apikulus mitgemessen habe.
    Das hätte ich dazu schreiben müssen, sorry.
    :/



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,


    von E. infula sollte es schon Bilder geben. Wahrscheinlich sind einige deutlich heller. Ich meine aber, dass infula schon so dunkel sein darf. Eigentlich eine Graslandart, aber ich erinnere mich an einen Fund in der Mainzer Gegend im Mainzer Sand am Wegrand im Mischwald.
    Aber es ist nur ein Hinweis auf eine mögliche Richtung, keine Bestimmung!


    beste Grüße,
    Andreas

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Nach Bildern von infula hatte ich noch gar nicht gesucht.
    Wenig Material gefunden hatte ich zu cuspidiferum. ;)


    Aber es ist nur ein Hinweis auf eine mögliche Richtung, keine Bestimmung!


    Na klar. :thumbup:
    Wie auch, übers Internet ohne Pilz in der Hand: Das wäre ja fies.
    Ich gehe das auf jeden Fall durch.



    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo nochmal.


    Entoloma infula (Bischofsmützenglöckling) gefällt mir übrigens sehr gut. :thumbup:
    Die Sporen kann ich nochmal nachmessen, das stimmt wohl nicht.
    Das Waldstück grenzt an die Viernheimer Heide, Gebiet Glockenbuckel. Das wäre eigentlich dann der passende Standort für die Art. Gut möglich, daß diese Kollektion einfach um 30 Meter "verrutscht" ist. Der Standort im schattigen Wald könnte dann auch die hier ziemlich dunklen Farben erklären.



    LG, Pablo.