Seitlingsunklarheit

Hallo,

der Rillstielige ist es sicher nicht - Dein Pilz hat ja gar keinen rilligen Stiel (oder kaum). Lungen-Seitling halte ich für eine gute Idee, aber Austern-Seitling würde ich nicht zu 100% ausschließen wollen.

beste Grüße,
Andreas

Hallo Reinhard,

ich sehe das wie Andreas, den Rillstieligen würde ich ebenfalls ausschließen.
Mit den Seitlingen ist das "im Moment" eh so eine Sache.
Rotbuche ist ein durchweg bevorzugtes Substrat, davon stehen unsere Wälder hier rund um Reutlingen, dem Schönbuch, der Schwäbischen Alb gerade zu voll. Ich hoffe, das bleibt auch so.
Den wirklich typischen und makroskopisch klar feststellbaren Austernseitling - pleutrotus ostreatus - habe ich bislang allerdings nur nach Frostperioden und im Winter - dann allerdings in Massen - , aber eben typisch in der Erscheinungsform finden können.
Das interessante dabei ist, dass offensichtlich eine Vermengung mit der Zuchtform stattfindet, die wiederum keinen Frost benötigt, um Fruchtkörper auszubilden.
Das Wetter spielt eine erhebliche Rolle, was das Erscheinungsbild der Austernseitlinge betrifft. Je mehr Niederschlag (auch nach kurzem Nachfrost) wird das Bild verzerrter. Die Fruchtkörper bleichen aus, werden vom Hutfleisch dünner, die Lamellen werden immer länger, gleichen sich von der Erscheinungsform Pleurotus pulmonarius an.

Ein gemeinsamer Besuch mit Pablo, Björn und Stefan (Climbingfreak) bei einem ebenso unmöglichen Fund führte zum Ergebnis "außergewöhnlich komischer Seitling", da selbst mikroskopisch keine abschließende Sicherheit zu erlangen war.
Letztendlich haben wir uns einstimmig auf Pleurotus ostreatus geeinigt.

Ich würde das Substrat mal im Auge behalten, ein einzelner Fruchtkörper ist bei den Genannten ja auch nicht unbedingt die Regel.

LG,
Markus