Corti an Fichte

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 1.814 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Im selben Gebiet wo ich vor einiger Zeit den vermuteten Kurzröhrigen Saftporling eingesammelt habe, fand sich auch noch ein aschgrauer Belag an einem liegenden Fichtenast.


    Also ebenfalls im Odenwald, Umgebung "Weißer Stein", ca. 450m üNN
    Fichtenhochwald, abgefallener dünner Ast am Wegrand, noch berindet


    Schicht kaum 2 mm dick, leicht knubbelig, kaum ablösbar, beim Kratzen ohne Verfärbungen, ohne bemerkenswerten Geruch.
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    Mikros:
    Sporen recht groß, allantoid, wirken fast ein bissel einfach septiert (?);
    Cystiden keulig; Basidien (vermute ich jetzt mal, daß die das sind) kugelig; Schnallen keine gefunden (was nichts heißen muss):
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    Mir fehlt jede Idee. Ich weiß, daß es ein paar wenige und seltene Peniophoras an Nadelholz gibt, aber ob sowas hier in Frage kommt? :/
    Tips wären klasse!



    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Ok, da war ich natürlich völlig in der falschen Richtung unterwegs. Kein Wunder, daß nichts passen will. Es beeindruckt mich immer wieder, wie ähnlich sich Pilze sehen können, obwohl sie noch nicht mal nahe verwand sind. Also ein Drüslings - Verwandter!
    Freut mich, der Fund. Einen solchen Pilz hatte ich bislang gar nicht untersucht.
    Jetzt habe ich gleich auch mal in der Nachbargattung (Sebacina) reingeschaut. Da finde ich jetzt auf die Schnelle nichts Passendes, also müsste die Suche nach Schnallen eigentlich überflüssig sein. Aber es kann ja nicht schaden.


    Zur Farbe / Beschaffenheit:
    Der Pilz hat sowohl nass als auch getrocknet einen metallischen Glanz, der mir jedoch nass eigentlich nicht bläulich erschien. Eher chromfarben. Nun ist er aber getrocknet, dabei sehr dünn geworden und schimmert irgendwie grauviolett oder silbrig mit blasslila Schein. Feldrig aufreißen tut er nicht.


    Bilder vom Exsikat:



    Und doch möchte ich mich nach der Beschreibung in den GPBWs nicht zwischen E. calcea (*) und E. grisea (*) etscheiden müssen. Zumal ich mit den Angaben "Hymenium dünn" vs. "Basidiocarpien ziemlich dick" nicht viel anfangen kann. Woher soll ich wissen, was in der Gattung als dünn oder dick zu gelten hat?
    Der Schlüsselpunkt, der hier zu E. calcea führt ("Bcarp. trocken rissig, wie ein heller Kalkanstrich aussehend") lässt mich aber eher zu E grisea tendieren.


    * Für interessierte Mitleser:
    Exidiopsis calcea = Kalkfarbener Krustenpilz
    Exidiopsis grisea = Graue Wachskruste
    deutsche Namen aus GPBWs, Band 1, Seiten 106 & 107



    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Frank!


    So mache ich das.
    In diesem "Herbar" wird sich der Pilz sicher wohlfühlen, trifft er doch eine Menge ebenfalls nur näherungsweise oder nur auf Gattungsebene bestimmte Freunde. ;)



    LG, Pablo.