Xerocomus cisalpinus = Starkblauender Rotfußröhrling

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 7.771 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

    • Offizieller Beitrag

    Xerocomus cisalpinus Simonini, H. Ladurner & Peintner
    Starkblauender Rotfußröhrling
    Synonyme:
    - Xerocomellus cisalpinus (Simonini, H. Ladurner & Peintner) Klofac


    Basidiomycota --> Agaricomycetes --> Agaricomycetidae --> Boletales --> Boletaceae --> Xerocomus --> Xerocomus cisalpinus



    Hut: bis 8 cm breit; eher flach polsterförmig ; fein filzig oder samtig; vom Hutrand her feldrig aufreißend; dunkelbraun, gelbbraun, olivbraun, rosabraun usw., also recht variabel; meist mit rosalicher oder rötlicher Subkutis, daher auch Fraßstellen fast immer rosa


    Stiel: bis 10 cm lang; zylindrisch und meist eher schlank, gerne etwas verbogen; leuchtend gelb (v.a. Stielspitze) bis ockergelb, meist mit roten Flecken zur Stielbasis hin; teilweise auch mehr oder weniger rötlich überfasert oder beflockt; auf Druck blauend; Basismycel weißlich bis blass cremegelblich


    Röhren: meist kürzer als Hutfleischdicke; gelblich, im Alter auch olivgelb; Poren gleichfarben, rundlich bis eckig; bei Verletzung und auf Druck blauend


    Fleisch: fest bis gummiartig –“ weich; gelblich bis cremefarben, im Stiel zur Stielbasis hin auch mit roten Flecken (nicht Punkten!) oder Maserungen; Im Schnitt überall oder wahllos irgendwo deutlich und rasch blauend, meist vor allem in der unteren Stielhälfte und im Hutfleisch über dem Röhrenboden; mit typischem Filzröhrlingsgeruch und Geschmack (also leicht säuerlich)


    Speisewert: essbar


    Sporenpulver: olivbraun


    Vorkommen: weit verbreitet und wohl recht häufig, allerdings wohl oft noch fehlbestimmt als X. chrysenteron oder X. pruinatus; in Laub und Nadelwäldern ohne besondere Bodenbedürfnisse; meidet zu nasse Standorte und stark stickstoffreiche Böden; Mykorrhiza mit Laub- und Nadelbäumen; hier (Oberrheinebene und südwestlicher Odenwald) meist bei Buche und / oder Eiche


    Verwechslungen: In erster Linie mit anderen Filzröhrlingen.
    Die Arten aus der Gruppe um den Eichen –“ Filzröhrling (X. engelii) unterscheiden sich durch feine, rote Pünktchen in der untersten Stielbasis.
    Besonders ähnlich sind der Bereifte Rotfuß (X. pruinatus) und der Echte Rotfuß (X. chrysenteron), die sich in erster Linie durch weniger stark blauendes Fleisch (auch Poren und Stieloberfläche) und einen oft kräftigeren Wuchs unterscheiden.
    Der Schwarzblauende Röhrling (Boletus pulverulentus) blaut wesentlich stärker.
    Der Maronenröhrling (Boletus badius) blaut nicht am Stiel.


    Wissenswertes: die Beschreibung orientiert sich hauptsächlich an eigenen Funden. Zu Mikromerkmalen und Tips zu weiterführender Literatur bietet sich wie immer bei Röhrlingen die >Beschreibung von Boris Assyov< an.



    Bilder:





    Links zu verwandten und ähnlichen Arten im Archiv:
    >Xerocomus pruinatus = Bereifter Rotfußröhrling<
    >Xerocomus chrysenteron = Echter Rotfußröhrling<
    >Xerocomus porosporus = Düsterer Rotfußröhrling<
    >Xerocomus engelii = Eichen - Filzröhrling<
    >Xerocomus chrysonemus = ?<
    >Xerocomus bubalinus = ?<
    >Boletus pulverulentus = Schwarzblauender Röhrling<
    >Boletus badius = Maronenröhrling<

  • Hy Beorn!


    Bin hier noch blut jung (stolze 2 Tage) und habe schon gleich eine Frage.
    Hast du Erfahrung kulinarischer Art was Boletus pulverulentus angeht?
    Habe letzten Herbst einige gefunden aber stehen gelassen weil ich noh in der Lernphase bin und mir nicht sicher war. Nachdem ich mein Wissen bisher vorwiegend aus Büchern bezogen habe, habe ich einerseits gelesen dass es ein guter Speißepilz ist, andererseits eher bitter und mäßig schmeckt. Vielleicht kannst (magst) du mir weiterhelfen.


    Lg


    der Beisser

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Beisser!


    Das gehört hier eigentlich gar nicht hin. Pilzportraits sind eigtlich nur für Pilzbeschreibungen und die dazugehörenden Bilder, Diskussionen über Taxonomie und Merkmale, Arttrennungen usw, Korrektur in den Beschreibungen...
    Wenn es um Rezepte, Speisegewohnheiten und der Gleichen geht, da gibt es ein eigenes >Unterforum<. Dort kannst du dazu auch gerne ein Neues Thema eröffnen.
    Hier sprengt das sonst den Rahmen.


    Auch meinst du ja >einen ganz anderen Pilz<. ;)
    Den sollte ich vielleicht mal oben unter den Verwechslungsmöglichkeiten ergänzen.



    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Andreas!


    Das ist hier lediglich der Einfachheit geschuldet.
    Die Arten sind bisher ja nur makroskopisch vorgestellt und unterschieden. Die Trennmerkmale zwischen Xerocomus und Xerocomellus nach Sutara wären aber ja ausschließlich mikroskopischer Natur (Huthaut, Hymenophoraltrama & laterales Stielgewebe).


    Das hat aber nichts damit zu tun, daß ich das nicht anerkennen würde. Es gibt da eben konstante Unterschiede in den Mikromerkmalen und phyllogenetisch ist da ja wohl auch etwas verschieden.


    Die zu Xerocomellus zu zählenden Arten sind ja mindestens in der Synonymie auch so betitelt. Aber ich mag's doch so gerne ganz einfach. ;)



    LG, pablo.