Sporormiella spec. (auf Kaninchenkötel) ?

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 1.903 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von bwergen.

  • Hallo beinand
    gestern habe ich den trocken Kot eingesammelt heute ist er schon voll mit Pilzen.


    Liege ich hier mit der Gattung Sporomiella richtig??? Welche Merkmale sind wichtig zur Bestimmung der Art (zb. Septierung der Sporen)


    Gefunden wurde der >Dung auf einer Sonnenexponierten Stelle.









    LG,Eike

  • Hallo,


    könnte S. australis sein. Man achte bei dieser Gattung auf die Anzahl der Zellen, auf die Ausrichtung der Septierung und der Keimspalte sowie auf die Ascusbasis (kurz- oder langstielig).


    S. australis müsste Sporen < 47 µm haben.


    lg björn

    Projekt Fungi: 3277

    [FERTIG] Band 1a: 440 Pyrenomyceten mit 0-1fach sept. Sporen; Band 1b: 380 Pyrenomyceten mit 2-M.

    Band 2a: Pezizomycetes, Hypogäische Eurotiomycetes, Lecanoromycetes, Arthoniomycetes

    Band 2b: Leotiomycetes, Geoglossomycetes, Taphrinomycetes, Laboulbeniales, Orbiliomycetes

    Band 3: Rindenpilze, Heterobasidiomycetes, Cyphelloide Pilze
    Schwarzwälder Pilzlehrschau


  • Liege ich hier mit der Gattung Sporomiella richtig???


    Damit liegst du richtig, Eike!
    Geschrieben wird das allerdings Sporormiella, mit einem zusätzlichen r in der Mitte.
    Es gibt nur zwei Gattungen mit braunen, vierzelligen Sporen an Dung.
    Neben Sporormiella ist das noch Preussia, deren Fruchtkörper im Gegensatz zu Sporormiella Cleistothecien sind (also kugelig ohne Hals), die bei Reife aufbrechen und so die Sporen freigeben.
    Sporormiella-Arten haben immer einen +/- deutlichen Hals (Ostiolum), durch den bei Reife die Sporen entweichen.


    Nobi


    PS: Deine Mikrobilder werden immer besser! :thumbup:

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  • Um die Anatomie noch etwas detaillierter darzustellen:


    Einen "Ostiolus" als solchen haben die Dothideomycetes eigentlich nicht, sondern eine "Mündungsplatte", die bei Reife mehr oder weniger auf- oder wegbricht. Die vorgezogene Spitze täuscht dann sozusagen einen Ostiolus vor, bei welchem es sich um eine perforierte Öffnung der Sordariomycetes handelt.


    Also nochmal der Zusammenhang:
    Dothideomycetes haben Pseudothezien mit Mündungsplatte oder Cleistothezien ohne diese (unregelmäßiges Aufbrechen).
    Sordariomycetes haben Perithezien mit perforierter Öffnung. Wenn diese vorsteht, nennt man sie Ostiolus. Es gibt Arten z.B. aus der Gattung Hypoxylon mit kaum sichtbarem oder keinem Ostiolus. In dem Fall sollte man einfach von "Perithezienmündung" sprechen.


    lg björn

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  • Lieber Björn,


    danke für die Vertiefung dessen, was ich zu Sporormiella schrieb!
    So detailliert war mir das nicht bekannt. :thumbup:


    Allerdings bleibe ich dem Ostiolum treu (39600 Treffer bei Google), da der von dir ins Spiel gebrachte Ostiolus lediglich auf 23 Treffer kommt!
    Außerdem bin ich der Meinung, dass sich Ostiolum von lt. Ostium herleitet und soviel bedeutet wie kleine Tür, kleiner Eingang, kleine Mündung!


    Nobi

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  • Hallo Nobi,


    ich meinte natürlich OstioluM, aber Ostiolus scheint so eine Art "Eindeutschung" zu sein, wie es mit vielen lateinischen und auch anderssprachigen Begriffen passiert.


    Die Etymologie ist korrekt, lat. ostiole ist "kleine Tür (ostium ist "Tür").


    lg björn

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