absoluter Newbie braucht Rat

Es gibt 15 Antworten in diesem Thema, welches 8.630 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Pilzboy.

  • Hallo, liebe Pilzfreunde,


    nachdem ich Jahrzehntelang in der freien Natur unterwegs war, um die Bewohner des Waldes und mehr zu suchen, hat auch mich der Zahn der Zeit eingeholt und bin nicht mehr beweglich genug dazu.
    Etliche körperliche Gebrechen fesseln mich fast ans Haus, neben Bandscheibenvorfällen nun auch noch Herz-/Lungenprobleme, so dass Wegstrecken größer 200 bis 300 m zum Problem werden.


    Aber irgendwie haben mich Pilze immer schon fasziniert, hatte vor einigen Jahren mal so Fertigzuchtsets in der Bucht ersteigert, im Großen und Ganzen, außer Spesen nicht viel gewesen. Kann mich an mehrere Champignonsets erinnern und ein geimpfter Laib Brot für Seitlinge war auch dabei. Insgesamt haben diese Gehversuche damals locker 50 Teuros verschlungen, für eine Mahlzeit hat es jedoch nie gereicht.


    Würde ganz gerne in die Materie einsteigen, allerdings ohne sofort halbe Wälder zu roden oder ähnliches. Auf die Idee gekommen, bin ich eigentlich durch einen Beitrag, dessen Titel so in die Richtung ging " Pilze züchten auf Kaffeesatz ", da hier im Hause Unmengen an Kaffeesatz anfallen, allerdings ohne Filter. Es bleiben täglich Reste von 20 bis 30 Brühvorgängen in den Vollautomaten, deshalb auch ohne Filtertüten.
    Allerdings bin ich zur Zeit noch so unwissend, wüsste nicht mal, wo ich hier in der Nähe Körner zur Brutherstellung bekommen könnte, vermutlich die Bauern abklappern?
    Kann ich auch auf Körnern anbauen? Außerdem fallen hier häufiger Sägespäne an, und zwar die Überbleibsel aus den Säcken mit Holzbriketts, wenn ich die ernsthaft sammeln würde, käme da reichlich zusammen, bestimmt kann man davon auch was verwenden?


    Da ich ein Freund von 'Learning by Doing' bin, würde ich auch gerne ganz unten, also mit der einfachsten Sorte, anfangen. Gut, mit etwas Planung könnte ich mir später auch Holzstämme besorgen lassen, am Anfang möchte ich auf das Schleppen von Holz, Strohballen o.ä. gerne verzichten, Kaffeesatz, alte Brote und sowas, fällt dagegen immer an.
    Aus gesundheitlichen Gründen beziehe ich momentan leider noch Hartz 4, also Hunderte von Euros möchte ich auch nicht grade investieren, ziemlich viele Einschränkungen und Wünsche auf einmal, ich weiß.


    Wer hat diesbezgl. Ratschläge für mich?
    Vielen Dank Hugo

  • Hallo Hugo!


    Weiß jetzt gar nicht, ob sich hier ein "Zuchtpilzler" rumtreibt, dauert vielleicht noch ein bisschen.
    Will dich natürlich hier auch nicht verscheuchen, aber um die Wartezeit für dich zu verkürzen, kannst du ja auch hier mal anfragen:
    http://kulturpilz.de/


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130 + 4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134 + 7 (7.Platz im APR 2022) = 141 + 4 (KISD-Prozente von GnE) = 145 -15 (APR 2023) = 130 + 3 (10. Platz) = 133 + 3 (Unbewusst-Phal) = 136 + 5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141 + 5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146 + 7 (Phalplatz 1) = 153

    Link: Gnolmengalerie

    Link: APR 2023

    Link: Phalabstimmung 2023

    Link: Nanzen

  • Hallo Ingo,


    vielen Dank, damit ist mir natürlich auch schon sehr geholfen.
    Bestimmt gibt es auch schon etliche Beiträge, grade für Anfänger, aber so ganz falsch bin ich hier im Forum auch nicht, denn trotz meiner langjährigen Erfahrung beim Sammeln, war es immer nur ein kleiner Anteil an Sorten, die ich gesucht habe, bzw. bei denen ich mir sicher war, sie auch bestimmen zu können.
    Wenn ich die essbaren Pilze auf einem Haufen hätte, die ich bestimmt schon habe stehen lassen, nur weil ich nicht sicher war, bzw. sie garnicht kannte, könnte ich mich wohl lange Zeit von Pilzen ernähren.
    Deshalb werde ich bestimmt dem Forum treu bleiben, denn so ab und an, vor allem in gesundheitlich besseren Phasen, werde ich bestimmt wieder losgehen und brauche dann auch mal Hilfe bei der Bestimmung einzelner Sorten. Und genug Lesestoff gibt es hier ja auch noch dazu.


    Also, nochmal meinen besten Dank
    Hugo

  • Hallo Hugo.
    Ich kann die das Buch "Das Pilzzuchtbuch" von Schuldes empfehlen, ich persönlich mag es, wenn man Wissen irgendwo kompakt zum Nachschlagen hat. Bei Foren ist es ja immer so ein bisschen verstreut und man muss zuweilen ziemlich lange suchen, bis man was wiedergefunden hat, was man vor ner gewissen Zeit mal irgendwo gelesen hat.


    Zu deinen Fragen:
    Du erwähntest ja, dass du nicht sehr viel Geld ausgeben möchtest. Ich persönlich arbeite am liebsten steril, dafür sind nur ein Dampfkochtopf (6 Liter sollten es für den Anfang schon sein) und eine Impfbox nötig. Letztere kann man sich aber für wenig Geld selbst bauen.
    Körner bekommst du in Geschäften, in denen Futtermittel gehandelt werden (Raiffeisen z.B.) Da gibts das Kilo Weizen für ca. 40 cent, das reicht völlig aus. Als Substrat eignen sich vor allem Hartholzspäne und Strohpellets, abhängig vom Pilz. Manche benutzen auch die Holzbriketts, damit habe ich aber keine Erfahrung. Es sollten dann aber Buchenbriketts sein, Nadelholz und Eiche wird von den meisten nicht gern verspeist :)


    Man kann aber auch unseril züchten, indem man versucht, einen Pilz zu klonen. Das funktioniert ganz gut mit Austernpilzen. Man nimmt einen Pilz aus dem Laden, bricht oder reißt ihn auseinander und versucht ein Stück vom inneren des Hutes oder Stiels zu entnehmen, welches man dann auf ein Stück feuchter Wellpappe legt. Das wird dann bei Zimmertemperatur im Dunklen gelagert und nach ein paar Tagen sollte man weißes Mycel um das Pilzstück erkennen können. Das kann man dann nach und nach mit ganz wenig aufgeweichten, aber keinesfalls nassen, Strohpellets füttern.


    Brot eignet sich nicht zur Zucht, Kaffeesatz kann man als Zuschlag (max 20%) verwenden, aber damit steigt das Kontaminationsrisiko erheblich, wie bei allen Dingen, die viele Nährstoffe enthalten. Würde ich dem Anfänger nicht empfehlen.


    Wenn du nicht steril arbeiten kannst/willst, dann klappt das mit der Körnerbrut nicht.


    Ich hoffe, ich konnte ein wenig Licht ins Dunkel bringen :)


    Liebe Grüße, Carsten

  • Danke Pilzboy,


    ein wenig Licht hast Du schon ins Dunkel gebracht, allerdings sind noch nicht alle Fragen beantwortet.


    Einen Dampfkochtopf haben wir, der wartet schon lange auf einen Einsatz und seit ein paar Minuten weiß ich auch, dass es offensichtlich eine Impfbox für die Pilzzucht gibt :)
    Damit sollte klar sein, wie wenig Ahnung ich bisher von der Materie habe, aber deshalb bin ich ja hier.


    Denke mal, ich versuche mich in den nächsten Tagen etwas schlauzulesen, um dann gezielt nachfragen zu können. Bisher bin ich bei Körnerbrut davon ausgegangen, dass die nur zum Beimpfen von Baumstämmen gedacht ist, kann mir aber auch gut vorstellen, dass man direkt auf Getreide als Substrat anbauen kann. Raiffeisen wäre in meiner Nähe vorhanden, das ist auch kein Problem.


    Da Du schreibst, Brot eignet sich nicht zur Zucht, ich hätte vor Jahren mal in der Bucht Austernpilze in der Bucht erstanden, die auf Brot angesetzt waren. Anfangs habe ich auch ein paar Pilze geerntet, vielleicht ein halbes Pfund, aber die 2. Welle blieb aus. Möglicherweise war es aber auch Jemand, der damit schnelles Geld verdienen wollte.


    Wie gesagt, ich lese mal ein wenig und bei Bedarf frage ich nochmal nach, wenn es Recht ist.


    Vielen Dank
    Hugo

  • Hallo Hugo
    Lesen ist Wissen und Wissen ist Macht!
    Deine vielen Fragen lassen sich nicht mit ein paar Sätzen beantworten.
    Werde ich auch nicht machen, da sitze ich noch um 4 Uhr hier.
    Eine einfache Start Möglichkeit wäre sich 1L Körnerbrut zu kaufen und sich ein Substrat aus Hartholz Heizbriketts und Strohpeletts herzustellen.
    Meine Mischung für Austern ist 250g Strohpeletts und 750g Hartholz Heizbriketts mit 1,5L kochenden Wasser übergossen. Mit 1L Körnerbrut von Austern kann man gut die 8fache Menge des Beispiels beimpfen.
    Die Brut natürlich erst zu fügen wenn das Substrat wieder kalt ist und in mehrere kleine Folietüten füllen und die Tüten ringsherum mit kleinen Löschern versehen.
    Bei 20-24 °C einwachsen lassen, nach 3-4 Wochen sehe ich bei mir meist die ersten kleine Pilze, erst dann mache ich Schlitze in die Tüten damit die Pilze Platz zum wachsen haben.
    Mehr gehört nicht dazu und die ganze Sache mit den klonen muss man sich wirklich in mehren Foren anlesen! Auch wenn dir das Forum hier mehr zu sagt kann man ohne anmeldung in anderen Foren zu den Thema lesen.

  • Das Pilzzuchtbuch gibt es z.B. hier sehr günstig


    http://www.amazon.de/gp/offer-…ed?ie=UTF8&condition=used


    Ist zwar die ältere Auflage, aber soviel kann sich da nicht geändert haben. Dass du nen Dampfkochtopf hast ist doch schonmal super, damit kannst du gut was erreichen. Auf Körnern anbauen macht nicht bei vielen Pilzen Sinn. Wenn du, wie von Pilzonkel beschrieben, mit einem Glas Brut die achtfache Menge Substrat beimpfen kannst, wäre es ja schon ne ziemliche Verschwendung.
    In dem Buch wird auch auf alle nötigen Utensilien und den Bau einer einfachen Impfbox eingegangen.
    Ich würd's dir sehr empfehlen.


    Liebe Grüße

  • Nochmal meinen Dank, so ungefähr wie Pilzonkel es schreibt, hatte ich es mir gedacht, erstmal klein anfangen und langsam reinwachsen.
    2 Fragen drängen sich mir aber noch auf, die bestimmt auch ohne großen Zeitaufwnd beantwortet werden können, dafür schonmal meinen Dank.


    1.: Wie sieht es mit dem Faktor Licht aus, hätte da verschiedene Möglichkeiten anzubieten, allerdings in unseren Kellern ist die natürliche Lichtquelle sehr begrenzt, eben kleine Kellerfenster, außerdem würde ich dort nie die optimalen 20 - 24 °C erreichen, auch im Sommer kaum. Irgendwo hatte ich schon gelesen, dass die Zucht in Wohnräumen nicht optimal sein soll?


    2.: Welche Folientüten würden sich empfehlen, reichen normale, sprich etwas stärkere Gefrierbeutel, eine größere Rolle, wie es sie in der Bucht gibt, kann ich ja später immer noch besorgen?


    Neben Kellerräumen hätte ich noch eine große Garage zur Verfügung, war früher mal eine Backstube, aber auch hier sieht es mit dem Licht spärlich aus und eine Heizung ist ebenfalls dort nicht vorhanden. Möchte, wenn möglich, nicht noch nur wegen der Pilze, eine Lampe brennen lassen und zusätzliche Stromkosten erzeugen.


    Viele Grüße
    Hugo


    P.S.: Wegen des Buches bin ich jetzt etwas verwirrt, warum soll es bei manchen Händlern gebraucht 25 Euro kosten, wenn es überall neu für die Hälfte angeboten wird? Ist dort endlich die Anleitung drin, wie man Pfifferlinge und Steinpilze züchten kann? :)

  • hi,


    schau mal hier
    etwas zum schmunzeln:
    http://www.pilzforum.eu/board/…ighlight=pilzis+abenteuer


    oder für mehr Hintergrund:


    http://khs.web.netic.de/pages/heimwerken/pilze.html


    betreffs Beutel


    die kannst du bei shitake.de beziehen, sind bereits gelocht, ich nehme letzter Zeit aber immer mehr einfache Plastik-Boxen ca 30x25x20 mit Deckel und Luftschlitzen (Supermarkt) gefüllt zu 3/4 hoch
    zum Klonen nehme ich grundsäztlich die Kleinstboxen dieser Serie voll luftdicht verschlossen, bis die Brut startet, dann öffne ich und stelle sie in eine grosse geschlossene Box. feucht halten. das erreiche ich mit einem KunstfaserKüchentuch, das dauerhaft feucht am Boden in der Box liegt. Wenn die Brut überquillt setze ich um in kleinere Marmeladengläser mit 3mm Luftloch im Deckel, mit gleicher Menge Körnermasse zumischen. diese Glaskulturen kommen abermals in geschlossene Boxen. damit ist eine Verseuchung nahezu ausgeschaltet und die Kulturen bleiben feucht, auch bei Heizungsluft.


    wenn der Glasinhalt nun gut durchwachsen ist, meist komplett weisses Substratgespinst, wird endgültig in Mischsubstrat weiter kultiviert. Mischverhältnis nehme ich üppig 1:4, das geht schneller und ist sicherer in Bezug auf das leidige Grünpilzzeug.


    Viel Spass und eneso viel Erfolg

  • Hallo
    Pilzboy du hast recht, ich habe mich ein wenig zu kurz geäußert. Mit 8 fachen Menge meinte ich die Menge vom Beispiel "250g Strohpeletts und 750g Hartholz Heizbriketts mit 1,5L kochenden Wasser " x8
    Das Beispiel sollte nur für die Substrat- Wassermenge dienen!
    Austern und Ulmen gehen schon mit der doch recht großen Menge!
    Wer einmal seine Körnerbrut selber macht geht eh spendabler mit dieser um, ich mache schon lange keine großen Mengen mehr ein Beutel wiegt bei mir fertig so 3-4Kg und wird mit einen 700ml Glas Brut beimpft beim Kräuter nehme ich sogar 2 Gläser.


    @ Hugo, klein anfangen ist der beste Weg. Erst mal anbau erfahrungen mit einfachen Sorten sammeln. Keine Experimente mit Kleie, Kaffesatz, Luzerne, Mais, Brot und der gleichen die bringen meist nur Schimmel. Züchter arbeiten auch nicht mit so was, die verwenden Stroh, Sägespäne fein grobe Späne oder Pferdemist/Hünnermist je nach Sorte. Oftmals setzen sie allerdings Kleie als Energiebringer ein da muss das Substrat abe recht lange sterilisiert werden. 1,5 Sunden abkühlen lassen noch mal 1,5 Stunden wir Hobbypilzler brauchen das aber nicht zu machen wir nehmen einfach mehr Körnerbrut und lassen die Kleie weg.


    Zu den Buch, um Pfifferlinge und Steinpilze geht es dort leider nicht eher um Zauberpilze.
    Sich das zu kaufen überlasse ich jeden selber ich hab es auch, nochmal würde ich es nicht kaufen.
    Es sind zwar recht gute ansätze drinnen nur Leider auch Müll, ich Denke der Verlag hat es so Sinnlos zusammen geschnitten.
    Es gibt allerdings auch auf Youtube recht gute Viedeos, nur leider nicht auf deutsch. Gebe doch mal Pleurotus ostreatus ein.
    Deine Fragen:
    zu1 Austern und co. brauchen schon Licht, ich stelle sie wenn sie anfangen zu fruchten auch nur an das kleine Kellerfenster was bei mir an der Nordseite ist. Zum Fruchten brauchen Pilze meist weniger wärme. Sprich man kann das Mycel schon mal auf den Küchenschrank zum einwachsen stellen und das fruchten im Keller machen. Einfach mal seine Möglichkeiten ausloten mal ein Termometer hinlegen und die Temperaturen messen.
    Ich baue meine Sorten auch nach Jahreszeit an, einen Lungenseitling im Sommer den Kräuter oder Taubenblauen eher jetzt in der Kalten Jahreszeit.
    Habe auch schon im Sommer drausen die Beutel/Säcke gelassen da darf es aber auch nicht zu heiß werden.
    Schau dir mal die Seiten an http://www.mycelia.be/en/strai…-2153-pleurotus-ostreatus
    Dort findet man eigentlich zu den meisten Zuchtpilzen angaben, also lesen und Bilden!


    zu2 6-8L Gefrierbeutel reichen für den Anfang vollkommen.


    Hugo nicht Böse sein aber so ein Thema mit ein paar einfachen Sätzen zu beantworten ist nicht drin, deshalb ist es schon mal gut wenn du mit gekaufter Körnerbrut anfängst und wenn du der Meinung bist das ist es ich will mehr probieren erst dann mache die Schritte zum sterilen arbeiten!
    Viel Erfolg Pilzonkel
    PS. habe noch gemerkt der Link ist auf englich also kopieren und im google translate/übersetzer einfügen!

  • Vielen Dank für die Antworten, genauso werde ich es nach den Feiertagen mal versuchen.
    Allerdings werde ich mir soviel Basiswissen anlesen, dass ich hoffentlich nicht jedes Mal Körnerbrut oder Myzel kaufen muss, das Futter für die Kleinen scheint ja nun erschwinglich zu sein.


    Wobei ich da eine fixe Idee habe, und zwar verarbeite ich zuhause Eierkartons zu Papierbriketts, sprich, ich reiße die Kartons, die bei uns reichlich anfallen, in Stücke, weiche sie 1 bis 2 Tage ein, gebe eine Prise Tapetenkleister hinzu, damit es besser zusammenhält und presse die Briketts mit Hilfe einer Presse, die ich mir mal zugelegt habe.


    Nach allem, was ich bisher gelesen habe, sollte den Kleinen eigentlich der Sabber die Backen runterlaufen, bei dem Menu, oder? Möglicherweise könnte aber die Prise Tapetenkleister kontraproduktiv sein, wegen irgendwelcher Zusätze, die das Schimmeln verhindern sollen?


    Tendiere momentan dazu, mir einmalig eine Spritze mit Myzel vom Austernseitling zuzulegen und damit zu probieren. Dabei halten sich die Kosten im Rahmen und ich sammele erste Erfahrungen. Falls mir ohnehin darauf jetzt Jemand antwortet, was ist besser, Weizen oder anderes Getreide? Oder ist ihnen das egal, getreu dem Motto, es wird gegessen, was auf den Tisch kommt?


    Allen eine Frohe Weihnacht und reichliche Ernte
    Hugo

  • Hallo Hugo. Eigentlich ist das Getreide egal. Es funktioniert alles. Mit den Pappkatons: Die Nährstoffe müssten passen, allerdings kann ich mir vorstellen, dass es nicht genug Struktur hat, das könnte beim Durchwachsen zum Problem werden, vor allem auch weil es schwierig ist, den richtigen Feuchtigkeitsgehalt einzustellen.
    @ Pilzonkel: Ich hätte mir in diesem Buch auch mehr Infos zu für mich interessante Pilze gewünscht. Aber: Es werden sämtliche Arbeitsschritte, von der Mycelgewinnung bis zur Ernte genau dargestellt und auf Probleme eingegangen, sowie wertvolle Tipps gegeben. Auch auf alle Materialien und Utensilien wird eingegegangen. Wenn sich Hugo das mal durchliest, dann wird er auch verstehen, worüber wir so schreiben :)


    Ach und, keine Ahnung wo diese Preise manchmal herkommen. Such dir das billigste Angebot raus ;)


    Liebe Grüße

  • @ Pilzboy
    Ich möchte keinen Endtäuschen, aber Petris halten sich keine 5 Jahre auch nicht im Kühlschrank.
    Da steht nicht von schräg Agar nichts von Wasserkulturen, nichts von getrockneter Brut!
    Kann mich nicht erinnern das dort was von degenerieren steht, wenn man immer wieder auf das selbe Medium überimpft.
    Dauerkultur ja aber nicht nach diesen Buch, leider.
    Viele kleine Schritte gerade zum sterilen fehlen, oftmals sind es kleine Fehler die zum Mißerfolg führen.
    Einmal Körnerbrut machen und immer wieder davon neue machen vergeßt es, sicher geht das ein paar mal doch dann werdet ihr merken es wächst nichts mehr, warum ganz einfach das Mycel degeneriert!


    Wenn man einen selte Pilzart findet, Ulmenrasling zum Beispiel dann möchte ich den auf Dauer erhalten. Sicher wenn man den im Anbau zum fruchten bekommt kann man neu klonen doch was ist wenn man ein paar Versuche braucht und einen das Mycel derweil verloren geht weil man so einen Scheiß glaubt. Ärgerlich oder, hast du schon mal eine Petri angeschaut die ein Jahr im Kühlschrank lag. da ist nicht mehr viel Nährboden da weil das Mycel sich auch im Winterschlaf ernährt.
    Hatte schon Sorten die innerhalb eines halben Jahres 4mm Nährboden vollkommen verdaut haben (Taubenblauer), da war nur noch ein Hauch von einer Mycelschicht in der Petri!
    Ließt du so was in einen Forum wo es um den Anbau und Vermehrung geht, wohl kaum weil ein jeder Denkt er hat was verkehrt gemacht und sich nicht traut darüber zu schreiben.
    Aber so viel Charakter habe ich die Wahrheit zu schreiben, warum sollte ich Anfänger verarchen. Keiner ist für mich eine Konkurenz für mich ist die Pilzzucht ein Hobby kein muss um Geld zu verdienen.
    Auch wenn das jetzt alles ziemlich hart klinkt, Böse ist es nicht gemeint ich sauge selber alles auf was sinnvoll ist nur Leider gibt es zu vieles was ich nicht mehr glaube.
    Gestern habe ich einen albino Shiitake bekommen, so was seltenes werde ich wohl kaum aufs Spiel setzen, Pilzboy du verstehst doch Hoffentlich wie ich das meine!

  • Hallo Pilzonkel.
    Ich meine ja auch nur, dass es ein gutes Buch für Anfänger ist. Und ich finde, es sind alle nötigen Schritte zur von der Mycelgewinnung bis zur Ernte drin.
    Alles von dir Erwähnte würde ich "Zusatzwissen" nennen, das einen Anfänger ohnehin überfordert. Ich persönlich habe auch keine Dauerkulturen, ja nicht mal mehr Petris.
    Ich nehme für meine Nährböden die kleinste verfügbare Größe an Marmeladengläsern für den Haushaltsbedarf. Da kann ich dann auch etwas mehr Agar reinkippen, das Mycel kann dann länger davon zehren. Und um Überkochen muss ich mir auch keine Sorgen mehr machen.


    Tut mir Leid, das mit Degenerierung des Mycels glaube ich zwar, jedoch bin ich überzeugt davon, dass das nicht schon nach wenigen Impfvorgängen stattfindet. Viel mehr glaube ich, dass hier Nährstoffmangel eine Rolle spielt. Deshalb wechsele ich das Substrat regelmäßig. Dabei mische ich dann entweder meine Körnerbrut anders (Weizen, je ne Hand voll Hirse, Hafer, Sägespäne) und/oder ich impfe von Körnerbrut auf Getreide, beim nächsten Mal dann wieder auf Agar, dann wieder Getreide usw.
    So konnte ich bis jetzt noch keinen enormen Defizite verzeichnen.
    Wenn ich Nährböden geimpft habe, die ich nicht gleich brauche, dann kommen die sofort nach dem Impfen in den Keller, dann dauerts erstmal schon ein paar Wochen, bis der überhaupt durchwachsen ist. Ich hab jetz noch Nährböden im Keller, die da schon 4 Monate stehen, hab keine Probleme auf die Art. Habs auch mit Körnerbrut gemacht, nach dem Impfen gleich in den Keller, nach 3 Monaten Ausland bin ich wiedergekommen und die Brut war noch ok. Ich glaub, sie stand sogar 4 Monate, weil andere Sachen nach dem Ausland erstmal wichtiger waren.


    Klar versteh ich dich, wenn ich was Seltenes hätte, würde ich das auch wie meinen Augapfel hüten

  • Gut, gut, gewiss werde ich mir auch das Buch besorgen, möchte aber mit der Praxis baldmöglichst anfangen, deshalb noch eine Frage vorab.


    Wie schaffe ich es auf einfachste Art, mein Mycel bzw. meine Körnerbrut, die ich am Anfang sicherlich kaufen muss, zu 'verlängern', so dass ich nicht jedes Mal wieder neu kaufen darf.
    Wenn ich jetzt vermute, 10 Prozent an die Seite legen und irgendwie füttern, wäre das bestimmt zu einfach gedacht. Nach allem, was ich bisher erfahren habe, ist Pilzzucht nicht ganz so leicht, wie anderes Gemüse oder Pflanzen zu ziehen.


    Möchte zunächst von einer Impfbox nichts wissen und wenn es irgendwie geht, mir auch den Dampfkochtopf ersparen, aber ich fürchte, das wird wohl nichts werden, oder?
    Wie gesagt, mit einer einfachen Anfängersorte, wie den Austernseitling, würde ich mich erstmal zufrieden geben. Das Andere kommt dann später oder auch nicht, das wird man sehen.
    Einen Dampfi hätte ich zwar hier, glaube, die geforderten 6 Liter hat der nicht so ganz, aber notfalls müsste ich mich damit begnügen.
    Möchte auch auf keinen Fall Geld damit verdienen, wie manche schon geschrieben haben, nur just for fun und wenn es dann noch gut schmeckt, umso besser.

  • Es geht auch unsteril, aber Körnerbrut lässt sich nur steril herstellen, also mit Impfbox, DDKT und so...
    Wenn du wirklich ein low-budget Projekt starten möchtest, dann mach es wie von mir beschrieben mit dem Austernpilz und der Wellpappe, da brauchst du dir wirklich nur ein Stück vom Stiel zu nehmen und kannst den Rest der gekauften Pilze noch essen.
    Wenn du Körnerbrut kaufst und die dann immer ein bisschen fütterst, dann ist das im Prinzip nichts anderes als der Wellpappe versuch, nur dass du mehr Geld ausgibst.
    Ich verlinke mal auf das Unterforum "Pilze unsteril züchten" im "Kulturpilzforum":
    http://kulturpilz.de/viewforum…c13d21da7b4583a5a8fdc08c5


    Grüße