Beiträge von Oehrling

    Hallo Reinhard,

    Nr. 12 ist bestimmt keine Galerina, der Pilz hat ja gar keinen Ring und zudem noch blasse Lamellen. Nr. 15 ist wohl kein Fichtenzapfenrübling, der typischerweise nicht auf, sondern direkt neben Fichtenzapfen wächst. MMn ist das eher ein Fichtenzapfenhelmling.

    Zu den anderen Pilzen sage ich nichts.

    FG

    Oehrling

    Hallo Minko,

    da dein Pilz zerschnitten und geputzt auf dem Küchentisch liegt, unterstelle ich Verzehrsabsicht. Amanita ovoidea ist hier gut möglich, jedoch hat diese Art mit Amanita proxima einen tödlich giftigen Doppelgänger, der hauptsächlich an der hier leider weggeputzten und nicht mehr sichtbaren Volva unterscheidbar ist. Daher besteht durchaus Vergiftungsgefahr, wenn du diesen Pilz essen würdest.

    FG

    Oehrling

    Hallo magicman,

    Nr. 1 halte ich für Amanita lividopallescens, bei Nr. 6 hänge ich mich auch noch an T. acerbum (der auf Deutsch gerippter Ritterling heißt) dran, bei Nr. 7 haben einige Exemplare eine Pseudoringzone und könnten daher das sein, was RIVA (1988) Tricholoma gausapatum nennt. Wer nicht an die Relevanz dieses Merkmals glaubt, darf die geruchlose Art unter Kiefer natürlich gern T. terreum nennen, hauptsache der Fund riecht nicht mehlig.

    Bei dem Pilz mit dem rosa Stiel kommt schlichtweg zu viel in Frage - ist denn zumindest die Sporenpulverfarbe bekannt? Die Bilder taugen leider keinen Schuss Pulver, so unscharf und detailarm wie sie sind.

    Die Pezizale, von der nur Zerbrochenes und Schneckenzerfressenes zu sehen ist, ist in dieser Form mMn ein Fall für das Mikroskop.

    FG

    Oehrling

    Hallo zusammen,

    Russula fuscorubroides riecht laut SARNARI, der GALLI 1996 zitiert, nicht nach Stachelbeerkompott. Das halte ich für ein noch besseres Unterscheidungsmerkmal. Ich selber hatte auch schon ausgesprochen rote vermeintliche queletii-Exemplare, die partout nicht nach Stachelbeeren riechen wollten. Außerdem wäre R. fuscorubroides ein Pilz mit nur mittelmäßiger Schärfe, jedenfalls weitaus weniger scharf als R. queletii. Der Pilz ist im Pareys Buch der Pilze farblich treffend abgebildet, aber leider nur extrem kurz beschrieben.

    Hallo Corinne,

    im SARNARI Band 1 auf S. 644 ist eine kurze Erläuterung dazu zum Nachlesen vorhanden. Deinen Fund würde ich von der Farbgebung und dem Sporenornament als R. queletii bezeichnen. Einen fruchtigen Geruch und sehr scharfen Geschmack hast du auch festgestellt, das passt auch beides.

    FG

    Oehrling

    Hallo Harald,

    ich wollte nicht in Abrede stellen, dass hier der rhodoleucus möglich ist. Ich gönne ihn euch auch. Aber es wurde schon so getan, als sei der Nachweis erbracht, und das sehe ich nun nicht gerade.

    Und sooo dick ist der Stiel auch nicht, das ist ja ein ganz junges Exemplar. Die Proportionen eines Pilzes verändern sich mit der Reife.

    Letztlich wird Jan seinen Fall selber klären müssen, nur er kennt den Geruch des Pilzes, nur er könnte Sporen von dem Pilz erhalten.

    FG

    Oehrling

    Hallo zusammen,

    aufgrund des in der Anfrage angegebenen mehligen Geruchs würde ich auch noch den Mehlräsling (Clitopilus prunulus agg.) ins Rennen werfen wollen.

    Tja, jetzt bräuchten wir Mikrobilder der Sporen, oder vielleicht einen schönen Sporenabwurf, um sinnvoll weiterdiskutieren zu können, aber würde man von diesem einzelnen Jungexemplar überhaupt Sporen bekommen?

    Jedenfalls ist es mMn für Jubelstürme auf den angeblichen rhodoleucus-Fund noch etwas zu früh. Nachgewiesen ist hier definitiv nichts, und die von Zuehli gezeigten Pilze sehen mir doch sehr anders aus als der Anfragepilz.

    Eine Lösungsmöglichkeit fällt mir noch ein: Jan fährt noch mal an die Fundstelle und versucht, eine Kollektion zusammenzubekommen. Das braucht er für den Nachweis ohnehin, denn mit einem Internetfoto eines Einzelpilzes lässt sich keinesfalls ein Nachweis führen.

    FG

    Oehrling

    Hallo zusammen,

    ich hatte immer gedacht, dass ein Butyriboletus gelbes Fleisch und aufgrund dessen seinen Gattungsnamen hat. Auch war mir bisher nicht bekannt, dass ein Butyriboletus an den Röhrenmündungen nach Berührung schwarzblau verfärbt. Zumindest wüsste ich nicht, mit welcher mitteleuropäischen Butyriboletus-Art dies in Einklang zu bringen sein soll. Fazit: ich persönlich würde hier einen Butyriboletus ausschließen.

    Hallo zusammen,

    ich weiß nicht, ob der Autor sein Buch selbst verlegt hat, aber in aller Regel haben Buchautoren keinen Einfluss auf das vom Verlag (Ponk = Praktikant ohne nennenswerte Kenntnisse; hey Ponk, such doch mal im Internet nach nem gescheiten Pilzfoto!) erstellte Cover. Der Inhalt des Buchs kann trotz allem gut sein.

    FG

    Oehrling

    Da hätte man mal die Farbe der ausgetretenen Milch am nächsten Morgen untersuchen sollen. Weiche durchwässerte Milchlinge, die nachts im kalten Wald herumgestanden waren, rein nach Hutfarbe analysieren zu wollen, ist schwierig.

    Ob man aus der Tatsache, dass nichts gegen L. fluens spricht, aus diesen Pilzen kurzerhand L. fluens machen kann, müssen andere entscheiden, anhand der Frage, was denn für L. fluens spricht. Für L. fluens spricht zumindest der stark aufgehellte Hutrand, ebenso der angegebene Standort. Aber mehr?

    FG

    Oehrling

    Hallo zusammen,


    bei den Semmelstopplern kann man mindestens fünf Arten unterscheiden, "den" Semmelstoppelpilz gibt es als solchen nicht.

    Auch im Alter nicht bitter sind die ganz hellblassen Hydnum albidum (unter Kiefern auf Kalkboden, besonders im Mittelmeerraum), ebenso die im Nadelwald wachsenden sehr dunkelhütigen Arten Hydnum rufescens und Hydnum ellipsosporum (beide nur mikroskopisch trennbar).

    Auch jung schon bitter sind meiner Erfahrung nach die im Laubwald wachsenden Hydnum repandum sowie diese riesenklumpenartig (bis 20 cm Hutbreite) zwischen Totentrompeten wachsende, mit weit am Stiel herablaufenden Stoppeln versehenen, auf dem Hut morgenrotorangefarbige Art, welche doch wirklich sehr anders als Hydnum repandum aussieht.

    Die in den meisten Pilzbüchern zu findende Geschmacksbeschreibung (Tenor: jung mild, alt bitterlich bis bitter) trifft aus meiner Sicht in keinster Weise zu, stattdessen müsste es heißen: je nach Art von mildem oder bitterem Geschmack.

    Bitteren Semmelstopplern kann man die Bitterkeit austreiben, indem man ihnen in der Pfanne durch Erhitzen und Salzen die Flüssigkeit entzieht, diese dann abgießt, die vorgegarten Pilze kurz wässert und sie dann ganz normal zubereitet.


    FG

    Oehrling

    Hallo Beli,

    gegen die Ziegenlippe habe ich keine Einwände, den Schmierröhrling halte ich für Suillus bellinii, den Korkstacheling für Hydnellum concrescens, den Eierwulstling mit dem dünnen Stiel für die hochgiftige Amanita proxima, und der Lyophyllum gehört mMn in das Aggregat des Braunen Büschelraslings.

    Sehr schöne Funde, gerne noch mehr davon!

    FG

    Oehrling

    Daher gehe ich hier nicht vom Gemeinen Weichritterling (Melanoleuca melaleuca) sondern eher vom

    Schwarzweißen Weichritterling (Melanoleuca polioleuca) aus.


    Spricht etwas gegen Melanoleuca polioleuca?

    Hallo,

    das kommt auf deine Literaturreferenz an, gute Melanoleucoliteratur gibt es nicht an jeder Ecke.

    Nach welchem Werk bestimmst du Melanoleucas?

    FG

    Oehrling

    das Gegenlesen eines journalistischen Interview-Beitrages ist die absolute Ausnahme. Interview und Morgen gedruckt ist der Ablauf.

    Hallo zusammen.,

    bei den Interviews, die ich bisher gegeben hatte (Zeitung und Rundfunk), lagen immer ein bis zwei Wochen zwischen Interview und Veröffentlichung. Mir wurde auch immer der Artikel vor der Veröffentlichung zum Gegenlesen angeboten. Es scheint wirklich auf die journalistischen Personen anzukommen, mit denen es man zu tun hat.

    Auf jeden Fall kann man sich sagen: die wollen was von mir, ich will nichts von denen, also kann ich die Bedingungen setzen und im Zweifel absagen. Mein Einkommen bzw. mein Ruhm ändert sich ja nicht in Abhängigkeit der Veröffentlichung.

    FG

    Oehrling

    Hallo Kersten,

    wie groß waren denn die ausgewachsenen aus der zweiten Kollektion? Ausgewachsene Mönchsköpfe sind ca. 12 - 15 cm hoch und haben einen ebenso großen Hutdurchmesser. Sind die Pilze deutlich kleiner, ist Vorsicht geboten. Dann könnten es irgendwelche stark giftigen weißen Trichterlinge anderer Art sein.

    FG

    Oehrling

    Mönchsköpfe muss man nicht haltbar machen, sondern diese schmecken frisch gebraten am besten, ähnlich wie Kräuterseitlinge. An ihnen finde ich die Textur besonders gut, nicht unbedingt das Aroma.

    Von den Mönchsköpfen innerhalb eines Hexenringes, den man im Wald sieht, sind ohnehin meistens zwei Drittel bis drei Viertel zu alt. Ich werde optisch von den großen herbeigelockt, aber zum Essen sammle ich nur die kleinen. Z. B. halte ich die auf deinem Foto sichtbaren großteils für zu alt. Für die jungen muss man etwas im Laub buddeln, sie stehen fast immer am Rand des Hexenringes, nicht mittendrin.

    FG

    Oehrling

    Hallo Frank,

    mit dieser Sporenpulverfarbe ist der Ritterling, egal welcher, komplett aus dem Rennen. Ebenso ein Büschelrasling, den man aufgrund des büscheligen Wachstums hätte auch noch vermuten können, ein anderer Rasling (Gattung Lyophyllum) oder ein Weichritterling (Melanoleuca). Es bleibt als Gattung, wie von einigen hier vermutet wurde, der Tellerling (Rhodocybe) oder vielleicht auch der Rötelritterling (Lepista) übrig.

    FG

    Oehrling

    Hallo Frank,

    Sandröhrlinge gewinnen aromamäßig sehr, wenn man sie trocknet. Natürlich geht das mit durchwässerten Exemplaren eher schlecht. Aber probiere das nächstes Jahr einmal.

    Edit: mir ist noch eingefallen, dass man auf diese Art auch aus Bereiften Rotfußröhrlingen noch einiges mehr herausholen kann.

    FG

    Oehrling

    Hallo Ruiben,

    ich wollte noch ergänzen, dass man keine Pilze essen darf, die man so schlecht kennt, dass man sie in einem Internetforum anfragen muss. Lass also lieber die Finger von den Lorcheln, zumal sie auch mittlerweile so seltsame schwer interpretierbare grauweißliche Flecken haben.

    Auch von Pilz 1 solltest du die Finger lassen, da man unter dem krass gelben Licht nicht erkennen kann, ob die Röhrenschicht noch gelb oder schon grauweißlich-angeschimmelt ist.

    Bei Pilz Nr. 3 halte auch ich aufgrund des von dir angegebenen Kakaogeruchs einen Fälbling für möglich, aber speichere den jetzt bitte nicht kurzerhand bei dir als Fälbling ab. Um rauszubekommen, ob das wirklich ein Fälbling ist, müsste man mikroskopieren. Einstweilen ist es nur ein "little brown mushroom".

    FG

    Oehrling