Hallo probot,
mit der aktuellen Literatur ist es in der Tat nicht möglich, jedem einzelnen aufgesammelten Heringstäubling einen Artnamen zu geben. Ganz viel läuft noch über den Begleitbaum bzw. das Fundhabitat. Eher klein gewachsene, dunkel weinrote Exemplare unter Eiche, so wie deiner, werden typischerweise als R. graveolens betitelt. Etwas größere, fleischrosa bzw. fleischrote, unter Buche gewachsene nennen die meisten Hobbypilzkundler R. faginea. Weiterhin gut kenntliche Arten sind die Nadelwaldarten R. xerampelina und (im Hochgebirge) R. favrei. Grünlichgelbe Exemplare im eichendominierten Laubwald nennt man R. cicatricata, orangehütige Exemplare im Alpinhabitat nennt man R. chamitae. Aber was macht man mit den violettbraunhütigen mit der olivgelb entfärbten Hutmitte, oder mit den hellgelben mit rosa Stiel, oder mit den olivgrünen mit orangefarbigem Hutrand? Alles selber schon gefunden und auf Basis der mir vorliegenden Literatur nicht benennen gekonnt. Zur Beruhigung sei gesagt, dass man unter den Heringstäublingen noch keinen scharfen oder gar giftigen entdeckt hat, also probieren kann man die durchaus mal.
FG
Oehrling