Beiträge von abeja

    Hallo liebe Pilz- u. Naturfreunde,
    ein paar Bilder habe ich zusammengestellt, alle im Mai entstanden, von Nicht-Pilzen und von Pilzen, bei denen mir teilweise ein paar "Absonderlichkeiten" aufgefallen sind.
    Im April war es am Hochrhein sehr trocken, dann gab es häufiger Regen. Mehr als die Pilze sind allerdings Schnecken gewachsen - sowohl an Menge wie auch an Länge.
    An meinen Pilzhotspots vom vergangenen Herbst wächst so gut wie gar nichts, zumindest nichts was man aus einem Meter Entfernung mit bloßem Auge erkennen könnte.


    01 Schizophyllum commune (gemeiner Spaltblättling) in mindestens drei verschiedenen Farben an einem Buchenstamm (Unterseiten natürlich überprüft)


    02 Schizophyllum commune in ganz klein


    03-04 Strobilurus cf. tenacellus (oder auch cf. stephanocystis), bitterer oder milder Kiefernzapfenrübling, für mich ein Erstfund. Der Zapfen war tief vergraben, die Pilze waren nur durch ein ganz dünnes Wurzelgeflecht damit verbunden. Den Geschmack habe ich nicht überprüft. Im Gerhadt steht, dass der bittere K. normalerweise etwas später erscheint als der milde K., mit geringer zeitlicher Überschneidung (?). Hier diese sind von Anfang Mai.
    Überall sonst heißt es: nur mit M. zu unterscheiden.


    05-06 Polyporus squamosus (schuppiger Porling, den hatte ich auch noch nicht). Von der Größe her für P. squamosus recht klein, für P. tuberaster (Sklerotien-Stielporling) etwas groß...
    4 Pilze an liegendem Buchenstamm, davon 2 Einzel-Pilze mit Stiel fast zentral, ein Doppelpilz sehr exzentrisch. Schuppen wegen Regen und Schneckenfraß nicht überall gut zu erkennen, Poren auch schon zerfressen, Stiel überall unten deutlich dunkler.
    Aber: bei allen Pilzen deutlicher Salatgurken-/ Mehlgeruch, deshalb habe ich die Pilze als Polyporus squamosus abgelegt.
    Die Schnecken mögen diese Art wohl gern, eine Woche später waren die Pilze kaum noch wahrnehmbar.
    Hier die wohl längste Schnecke des Waldes: Limax cinereoniger, der schwarze Schlegel, sage und schreibe ca. 15 cm lang. :snail::snail::snail: wie die den Pilz erklommen hat, konnte ich nicht von Anfang an beobachten, am Stiel entlang geschleimt oder mit Muskelkraft freischwebend hochgedrückt??


    07 meine Lieblingshelmlinge: Mycena renati, der gelbstielige Nitrat-Helmling, fast immer fotogen


    08 Asarum europaeum, die Haselwurz in feuchten Ruschbachtal. Wahrscheinlich ist die Pflanze dort nicht selten, ich habe sie bisher nur übersehen.


    09 Kalkfelsen im Ruschbachtal


    10 Vogelnest (Zaunkönig ?, Troglodytes troglodytes) unter Felshang, moosig-gemütlich


    11 kleiner Wasserfall des Ruschbaches (Kalksinterfall), unterhalb des Wassers ist kein Luftraum, sondern eine wie der Wasserfall geformte Kalkgestein-Ablagerung (Ausfall der Mineralien aus dem Wasser)


    12 Sauerklee, Oxalis acetosella (Blüte April, Frucht Mai)


    13 Phellinus robustus, Eichen-Feuerschwamm an bemoostem liegenden Eichentotholz (Zweitfund)


    14 Neottia nidus-avi, Vogel-Nestwurz (Zweitfund) und Lilium martagon, Türkenbundlilie (die bis jetzt an diesem schattigen Standort keine Blütenknospen ausbildet, auch Zweitfund)


    15-16-17 am Waldrand, an einer Trockenwiese, an Eichenstumpf ringsherum: Coriolopsis gallica, die braune Borstentramete zum xten Mal - wirklich häufig hier.


    18 auf der Trockenwiese u.a. viel Tauben-Skabiose, Scabiosa columbaria


    19 wieder im Wald, feucht-schattig, auch viel: Hain-Gilbweiderich, Lysimachia nemorum


    20-21 am gleichen Tag, Blutmilchpilze, einmal auf Nadelholz (Fichte), einmal auf Laubholz (Hainbuche), noch nicht ausgereift in unterschiedlichen Orange-Tönen, mal gelblicher, mal rötlicher. Wegen der gedrängten Form und Farbe des Plasmodiums: Lycogala cf. terrestre?


    22-23-24-25 die ersten Dachpilze kommen: Pluteus cf. cervinus, rehbrauner Dachpilz, noch ganz klein, auf Buchentotholz, Geruch schwach nach Kartoffelkeller. Auffällig und für mich verwunderlich: transparentes Hutfleisch


    26-27 der Fichtenspargel hier ist der echte Fichtenspargel (Monotropa hypopitys subsp. hypopitys), nicht der Buchenspargel (Monotropa hypopitys subsp. hypophegea). Das erkennt man jetzt an dem behaarten, leicht länglichen Fruchtknoten und an der behaarten Narbe.


    28-29-30 Waldameisen, im April gefunden, im Mai wieder gesehen (Formica rufa oder polyctena, nur zu unterscheiden an mehr oder weniger Haaren an bestimmten Körperteilen - nicht mit meinen Fotos), flaches Nest an sonnigem Platz am Stammgrund einer toten oder absterbenden Kiefer (oben noch grüne Nadeln, aber Borke zum Teil in großen Stücken abgelöst, Spechtlöcher (?).
    Es herrschte ein reges Gewimmel, überwiegend den Baumstamm hoch und herunter. Da frage ich mich, was ist für die Ameisen oben im Baum so interessant? Weiß das jemand? Pflanzensäfte? Läuse da oben?


    31-32 im Wald, mal hier mal da: zwei Füchse bellten, zwei Rehe passierten
    Ich habe sogar 2 Fotos gemacht, aber ich zeige sie nicht: braune verhuschte Schatten in gnadenlos überbelichtetem Grün-Weiß-Wald


    33 immer noch im Wald, hier außergewöhnlich wenig Unterbewuchs, nur etwas Moos


    34 hier schaut man auf das Feld hinaus - und denkt, es ist so weit nach Haus...
    8|:sun::sun::sun:

    Hallo,
    ich habe meine allererste ... ja, was denn eigentlich gefunden - und schon geht die Suche los.
    Peziza denke ich, aber welche?
    Dass man P. varia, arvernensis und repanda sicher nur mit M unterscheiden kann, habe ich schon gelesen.
    Auffällig hier ist aber ein Stiel, also ein (hier eher deutlich) "kurzstieliger Becherling", Peziza micropus?
    Im Gerhardt ist P. micropus als Synonym zu Peziza varia genannt, aber jetzt geht man da von zwei verschiedenen Arten aus (siehe Index Fungorum)?


    Fundort: Hochrhein, ca. 500 m bei Buchen auf Kalk, scheinbar auf aufgehäufelter Erde auf dem Boden, vermutlich jedoch auf einer erdhaufenartigen Struktur von final-morschem vermulmten Holz.
    Größe: nur ca. 4 cm
    Außenseite fein kleiig, Innenseite glatt, farblich ähnlich, hell ocker bis gelblich-orange
    Geruch: angenehm pilzig


    Und was sonst noch war im Mai gleich unter "Und was sonst noch war im Mai"
    dort

    Hallo Joli,
    wirklich beeindruckend, wie vielfältig die Landschaft auf den Kanaren sein kann - und wie viel du davon gesehen hast.


    Floristisch sind die Inseln ja auch sehr interessant, sehr viele endemische Pflanzen. Dazu wächst da fast alles, was tropisch ist, weil ja die Temperaturen nicht absinken und es in den nördlichen Landesteilen auch immer feucht ist.


    Viele Pflanzen verwildern auch und werden dann zu ungeliebten Neophyten. Als Besucher nimmt man das oft gar nicht wahr, dass das "Problempflanzen" sein könnten, einfach hübsche Blüten oftmals.


    Ich hatte vor kurzem ein langes PDF gefunden, vielleicht ist das auch für dich interessant (in spanischer Sprache), eine Liste von 2004 mit allen (?) auf den Kanaren wild vorkommenden Pilzen, Pflanzen und Landtieren. (ca. 24 Mb über 400 Seiten, nur Einleitung und Listen mit Einordnung in die jeweilige Familie, Vorkommen auf welchen Inseln, ob endemisch, einheimisch, eingeführt, invasiv - keine Bestimmungshilfen. Man muss also eine Idee zur Familie haben und kann dann nachschauen, welche Vertreter es wo gibt.)


    Google einfach mal:
    LISTA DE ESPECIES SILVESTRES DE CANARIAS (HONGOS, PLANTAS Y ANIMALES TERRESTRES)


    Ich habe mir jetzt mal in Ruhe die Bilder angeschaut, mit besonderem Augenmerk auf die "namenlosen" Pflanzen.
    Vergleiche bitte noch mal:
    109, Obstbaum, Mispel: sieht aus wie die japanische Wollmispel, Eriobotrya japonica (Rosaceae) (oft angepflanzt, auch in Spanien)


    97/ 98 der blaublühende Baum, da denke ich, es könnte eher Jacaranda mimosifolia (Bignoniaceae) sein.
    Der Baum blüht im Frühjahr im blattlosen Zustand, später im Jahr kann es nochmal eine geringere Nachblüte geben. Vielleicht kannst du am Originalbild die Blüten besser erkennen?


    96 ist auch ein Vertreter der Bignoniaceae, Pondranea ricasoliana (oder brycei), die beiden Arten sollen sich nur durch Behaarung und Blattgröße unterscheiden.


    77/ 78 halte ich für Crocosmia × crocosmiifolia, die Montbretie (Gartenhybride). Die habe ich erst im letzten Jahr in einem Garten gesehen und bewundert. Auf den Kanaren ist das schon wieder ein invasiver Neophyt.
    http://invasionesbiologicas.bl…iiflora-invasora-del.html


    PS. der Pilz am Lorbeerbaum ist wirklich schrääääääääääääg :)

    Hallo,
    ich halte das Blatt mit dem Rostpilz für die rote Heckenkirsche (Lonicera xylosteum).
    Puccinia festucae kommt daran vor, lt. Arbofux.


    http://www.arbofux.de/rost-an-lonicera.html


    http://www.baumkunde.de/Lonicera_xylosteum/
    Die oberen Blattbilder auf dieser Seite zeigen noch relativ junge Blätter, nicht 100 prozentig typisch, die größeren Blätter (unten) haben mehr Blattadern.



    EDIT:
    letztens wurde in einem ausführliche Beitrag mit Naturschönheiten (ich habe mir leider nicht gemerkt, von wem ... und ich finde das Bild nicht mehr, ein Blatt von Lonicera gezeigt mit weißen dicken Linien (MIniergängen) darin.
    Falls der-/diejenige hier mitliest, das hat eine Geißblattminierfliege (mehrere Arten,ähnliche Schad-Bilder) verursacht:
    http://www.arbofux.de/geissblattminierfliege.html

    Hallo zusammen,
    @ Frank, prima, dass du dich dazu äußerst :)


    Ich hatte mich gerade mit dem Gedanken angefreundet, dass es sich doch um eine unterentwickelte Schmetterlingstramete handeln könnte, die es kurz vor dem Vertrocknen einfach nicht mehr geschafft hat, Farbe zu entwickeln.


    Bitte noch mal meine Schnittbilder anschauen .... Trametenlinienfotografie X/


    Eine extrem helle Schmetterlingstramete habe ich nicht zum Vergleich, allerdings hat das Exemplar fast durchgehend "hellen Pelz", darunter ist aber die Farbe versteckt, diese kommt auch deutlich beim Anfeuchten zu Tage. Das ist Pilz 1 im Übersichtsbild, das linke Teilstück ist angefeuchtet
    Pilzgruppe 3 (bemooste Schmetterlingstrameten) im Übersichtsbild nur, weil der kleinste Pilz dort einem kleinen aus der fraglichen Gruppe formal sehr ähnlich sieht.
    Pilze 2, das sind die angefragten Pilze, das rechte Stück ist angefeuchtet.


    Übersichtsbild


    Querschnitt Pilz 1 (T. versicolor), oben feucht, unten trocken
    dunkle Linie überall

    Originalausschnitt


    Querschnitt Pilz 2 (?), oben feucht, unten trocken
    man erkennt eine beginnende orange-farbene Linie

    Originalausschnitt


    Querschnitt Pilz 1 (oben), Pilze 2 (unten), beide feucht.

    Hallo Ingo (sixecho),
    deinen guten Beitrag vom letzten Herbst habe ich jetzt leider erst gelesen...
    wie man aus meinem "Beitrags-Anwesenheits-Registrierdatumskoeffizienten" ersehen kann, bin ich nicht immer so aktiv hier. Da verpasst man schon mal sehr interessante Dinge :(


    Zudem, ich bekenne es, gehöre ich zur Spezies der "Diagonalleser" :shy:.
    Ich fände es gut, wenn die Thematik von Beiträgen, die sich überwiegend mit 1-2 Gattungen beschäftigen, auch aus der Überschrift ersichtlich wäre.
    Das soll jetzt nur eine allgemeine Anregung für alle sein, keine Kritik.
    Der Beitrag war ja ursprünglich als Rätsel o.ä. gedacht, aber im Nachhinein könnte man den Titel ergänzen. Das hat den Vorteil, dass, wenn man etwas bestimmtes sucht, gleich aufs "Wesentliche" stößt und nicht viele Beiträge durchforsten muss, in dem das gesuchte Wort eventuell in einem Nebensatz vorkommt.

    Hallo,
    ich habe letzte Woche im Regen eine große Gruppe von Agrocybe praecox gesehen (im Wald, am Waldweg in aufgehäufelter Erde), die sahen so aus wie diese hier, bzw. wie Melanies "Einfach-Pilz".
    Praktischerweise waren da Gruppen von ganz klein (sehr dunkelbrauner Hut), etwas größer (mittelbrauner Hut) bis aufgeschirmt (hellbrauner Hut).


    Bei den kleinen war das Velum noch geschlossen, bei den mittleren in Öffnung begriffen, bei den großen Pilzen war nichts mehr davon zu sehen.


    AUFFÄLLIG: Ringe waren nirgends deutlich zu sehen, immer blieb das Velum am Hut hängen, niemals am Stiel ... und ich habe ziemlich gewütet in der Gruppe...


    Ist doch ok. wenn ich hier einfach meine Bilder anhänge?
    Zum Vergleich:
    Hochrhein 500m, Mai 2014 im Regen.
    Ach ja: Geruch frisch und nass: eindeutig Salatgurke (Mehl), zu Hause (trocken) eher Kakao (aber nur wenn man weiß, dass man darauf achten könnte...)

    Hallo noch mal zu diesem komischen Was-auch-immer.


    "Zusammengeschrumpelt" (wie ich gestern schrieb) trifft es nicht ganz, die Größe ist schon noch messbar wie oben 3 cm und 2 cm (eines Pilzes, der mit den anderen zusammenhängt).
    Die Ränder sind nur stärker nach unten gebogen.


    Das auffällige Orange ist beim Trocknen stark verblasst (ich hatte die Pilze nach/ im Regen mit nach Hause genommen). Feuchtet man die Pilze an, wird die Farbe wieder kräftiger.


    Das Trama ist eindeutig weiß faserig, genauso wie bei der Schmetterlingstramete (oh...oh), der Pilz wird trocken hart-zäh, nicht brüchig, ist auch im feuchten Zustand niemals weich oder wässrig-saftig.


    Ich habe noch mal mit kleinen mickrigen Schmetterlingstrameten verglichen, im Prinzip könnte das wieder so ein Exemplar sein, die Form stimmt gut überein (stielförmiger Ansatz kommt da oft vor, Dicke, samtige Oberfläche), nur eben die (fehlende) Zonierung, die (fehlenden) dunklen Farben sprechen nicht dafür.


    Aber vielleicht gibt es solche Exemplare?
    Genannt wurde ja hier schon mal von Frank/ Tomentella (?), dass ein ganz eindeutiges Kennzeichen für die Schmetterlingstramete die dunkle Linie unter dem Hutfilz (zwischen Hutfilz und Trama) sei, die Linie sei auch unter hellen Zonen des Pilzes und bei (untypische) hellen Pilzen vorhanden.


    Das habe ich noch mal an einer (etwas) helleren Schmetterlingstramete überprüft und konnte tatsächlich überall diese Linie sehen.


    Bei diesen Pilzen hier fehlt die dunkle Linie jedoch eindeutig....

    Hallo Pablo,
    danke, ich werde die Stelle mal beobachten, was da noch wächst in der nächsten Zeit.


    Diese Antrodiella sieht aber auf den ersten Blick täuschend ähnlich aus....
    hat aber nicht diesen stielartigen Ansatz...
    Das Stück, was ich mitgenommen hatte, ist zusammengeschrumpelt getrocknet, eher zäh als brüchig....

    Ohje, den hätte ich ja mal herausfinden können (DANKE!!!!! - an alle Antwortenden)
    Die Beschreibung - wenn man liest - passt gut, vor allem die große Variabilität der Hutfarben und der Hutbeschaffenheit (Rand heller bei dunklen Farben)
    Das Röten der Stielbasis habe ich natürlich nicht überprüft.
    Die Lamellen erschienen mir "schön"-gelblich, dazu steht in Buchkurzbeschreibungen auch nicht allzuviel. Der "Seifengeruch" war noch nicht deutlich entwickelt, aber eben "süßlich".

    Hallo,
    zum ersten Mal habe ich in einem kleinen Nadelbaumareal Fichtenspargel, Monotropa hypopitys, gefunden.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Fichtenspargel


    Im Wikiartikel steht etwas über Mykorrhiza mit Tricholoma-Arten. Dabei ist mir eingefallen, dass ich exakt an diesem Standort im Oktober eine (oder 2) Ritterlingsarten gefunden hatte, die ich hier eigentlich schon im Herbst anfragen wollte.


    Jetzt habe ich nochmal einen neuen Bestimmungsanlauf gemacht, drehe mich aber wieder nur im Kreis.


    Fundort: Hochrhein ca. 400 m, kleines Nadelwaldareal auf Kalk, überwiegend Tannen, aber auch Fichten - Buchen u.a. Laubbäume aber dort nur 10 m entfernt.
    3 Gruppen von Ritterlingen, die mir vor Ort unterschiedlich erschienen, zu Hause nach ca. 1 Tag Lagerung aber identisch aussahen. Wahrscheinlich waren die Unterschiede durch Alterung bedingt (Gruppe 1 jung, Gruppe 2 älter, Gruppe 3 dazwischen)


    Gemeinsame Merkmale:
    Standort Fichte auf Kalk (alle),
    Hut max 6 cm breit, Stiel max. 6 cm lang (voll),
    Lamellen gelblich,
    Sporenpulver creme-weiß,
    Geruch nicht nach Mehl/ Gurke, sondern schwach-süßlich
    Fleisch weißlich (nicht gelb), relativ fest und stabil


    Unterschiedliche Merkmale, bzw. Merkmale, die mehr oder weniger ausgeprägt sind:
    Hutfarbe grau oder grau-braun-grünlich (1), braun-fleckig (2), braun-grünlich-gelblich (3),
    ganz feinschuppig (1 u.3), mit Wassertropfen-Flecken am Rand (1 u.3) oder ganz fleckig (2)
    Lamellen durchgehen hellgelb (1 u. 3) oder fleckig angelaufen (2)
    Stiel leicht faserig-flockig weiß mit minimal gelbem Schimmer (1),
    Stiel deutlich ocker-gelb, unten weiß mit deutl. braunen Faser-Schuppen (2),
    Stiel leicht faser flockig weiß mit leicht gelbem Schimmer und deutlichen dunklen faserigen Schuppen (3)


    Meine Überlegungen landen immer irgendwie beim Feinschuppigen Ritterling (Tricholoma imbricatum), passen würde der leicht gebuckelte Hut, die gelblichen Lamellen, der Nicht-Mehlgeruch. Nicht passt die Hutfarbe, eher rot-braun (?) und der Standort auch nicht ("liebt" Sand = muss Sand? muss sauer?, oft bei Kiefern, aber auch bei Fichten)


    Wenn ich einfach mal "Tricholoma Fichte Kalk" googele, stoße ich auch auf den relativ seltenen Tricholoma joachimii.
    Der Bildvergleich überzeugt mich aber auch nicht hundertprozentig, außerdem gehen da die Geruchsangaben durcheinander (Mehl oder Nicht-Mehl) und die Lamellen sollen weiß sein (?)


    Erschwerend kommt hinzu, dass ich von den ganzen Kandidaten und Verwechslungsarten noch nie einen einzigen Pilz gesehen habe.
    Bisherige "Erfahrung" nur ("relativ" sich bestimmt): Tricholoma aryraceum (nicht gilbend, deutlicher Mehl-Geruch, im Wegrandschotter), Tricholoma orirubens (rötend, deutlicher Mehl-Geruch, bei Buchen auf Kalk), Tricholoma sulphureum und nicht gut dokumentierte Altfunde Tricholoma cf.ustale und cf. album (o.ä)


    Hat da jemand den Durchblick, bzw. kennt Tricholoma joachimii?


    Gruppe 1
    Gruppe 2
    Gruppe 3

    Hallo,
    nicht, dass ich gezielt danach gesucht hätte ..., aber auf einem Stapel mit gelagertem Holz, den ich mir schon öfter angeschaut habe, lag jetzt ein dickes Stück Buchenholz obenauf, daran kleine helle Pilze mit Poren (die Unterseite zeigte nach oben).
    Rein gewohnheitsmäßig habe ich ein größeres zusammenhängenden Stück abgezupft, und es waren ausnahmsweise keine Schmetterlingstrameten.


    Endlich Trametes pubescens, oder?


    Fundort: Hochrhein, Anfang Mai 2014, Laubmischwald ca. 350 m, feuchterer schluchartiger Einschnitt, wenig Sonne, Holzstapel, dickes Stück Buchenholz,
    Fruchtkörper dünn (ca. 5-6 mm), teils zusammenhängend, der größte Pilz war ca. 3 cm breit und 2 cm abstehend, Ansatz stielartig verschmälert
    Oberfläche: samtig, nicht (oder minimal) haarig (nicht striegelig), nicht (oder minimal) zoniert, keine kahlen Stellen, keine dunklen Bänder,
    Farbe cremefarben bis ockerlich
    Poren unterschiedlich groß (Alterung ?), an den feinstporigen Stellen relativ feinporig (ca. 4 pro mm)
    Trama im Schnitt reinweiß, faserig, max. 3 mm dick
    Röhren im Schnitt etwas gelblicher als Trama, max. 3 mm dick
    Geruch unbedeutend, leicht pilzig-"trametig"


    Holzstück mit verbleibenden Pilzen (Unterseiten)
    Oberseite (abgelöst)
    Unterseite (abgelöst)
    Detail Oberseite
    Detail Unterseite
    Schnitt

    Hallo, liebe Leute
    es gibt ja sooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo viel zu lesen hier und zu bestaunen!
    Danke Verena für den tollen Bericht und gute Besserung für dein Ohr.
    Sehr schön auch der Beitrag von Joli.
    Da kann ich etwas zu der Blume ergänzen (blau mit Pünktchen, Blütenblätter "2 oben 3 unten"), es ist keine Orchidee, sondern ein Akanthusgewächs (Acanthaceae), erinnerte mich stark an die Blüte von 2 Pseuderanthemum-Arten, die ich kenne (diese passen nicht ganz). Möglicherweise ist es Pseuderanthemum variabile (ist aber in Thailand nicht einheimisch, vielleicht aber verwildert), oder es ist eine sehr ähnliche Art.

    Hallo Joli,
    da kannst du sicher sein, dass deine ausführlichen Beiträge im Forum nicht untergehen.
    Ich bin auch immer wieder begeistert (neben Pilzen und Pflanzen) von den schönen Landschaftsaufnahmen. Es muss dort tolle Wälder geben.
    Der Stachelhalm ist aber ein Schachtelhalm, frag mich jetzt aber nicht welcher... (vielleicht ein junger steriler Spross vom Teich-Schachtelhalm, Equisetum fluviatilis)


    Eschen kann man (im Waldbestand) auch gut an typischer Rinde erkennen. Ich gehe auch immer mit kleinem Fernglas in den Wald, da kann man auch die Knospenstellung "ganz oben" sehen, bei Esche ist die gegenständig (normalerweise.. unnormalerweise auch so: http://www.baumkunde.de/forum/viewtopic.php?t=12501)

    Upps, da war noch eine Nachricht von Jonas (danke!)


    .... gut, wahrscheinlich ist das so, obwohl ich die makroskopischen Merkmale schon recht passend finde.
    Mir macht es ja nichts aus, den Namen mit ZEEÄFF zu ergänzen :)


    Apropos Sporen, würde man die in einem Stück des Pilzes (April-Status) finden können, oder muss man dieses Stück entnehmen, wenn der Pilz deutlich sichtbar abgesport hat ?


    Ein Stück vom Pilz hätte ich, aber kein M

    Hallo Pablo,
    das nehme ich mal als Bestätigung und legen den "Dicken" so ab :)


    Hallo Verena,
    ja die Farne sind sehr schön - und in manchen Gegenden auch selten, nehme ich an.
    Ich wohne allerdings in einem Ort in Waldnähe, der teilweise mit schluchtartigen Einschnitten ist, da kommt der Farn häufiger vor.
    Eigentlich war ich auch aus botanischem Interesse in dieser Ecke, im sog. Leuengraben (Grenzach-Wyhlen Grenze zu Rheinfelden) um etwas Neues zu entdecken. Das ist in off. Unterlagen als Naturschutzgebiet gelistet, das Schild steht aber nicht mehr da. Letztes Jahr hatte ich da schon mal ein "Negativerlebnis" von nicht mehr begehbaren Wegen - alles wg. Holzfällarbeiten. Dieses Jahr sah der Weg gut aus, wurde enger und enger und war durch viele umgestürzte Bäume unpassierbar. Außerdem sieht man vor lauter Bärlauch auch kaum andere kleine Pflanzen. Interessant waren aber viele Bergulmen, die ich direkt vor der Haustür nicht habe..
    Auf einem alternativen Weg bin ich dann doch noch ein gutes Stück unterwegs gewesen und habe auf dem Rückweg auch die von mir gesuchten Pimpernüsse (Staphylea pinnata) entdeckt.


    Im Baumkunde-Forum habe ich im Laufe der Jahre einiges zu diesem Wald zusammengetragen, falls es dich interessiert. Zur erneuten Begehung "Leuengraben" und zu den Pimpernüssen schreibe ich da demnächst noch etwas.
    http://www.baumkunde.de/forum/viewtopic.php?p=82695


    Hallo Mausmann,
    deinen Beitrag habe ich gerade erst (im Nachhinein) gelesen, das ist ja ein Prachtexemplar!
    Ich werden meine auch weiterhin beobachten!

    Hier kann ich auch noch etwas ergänzen:
    Pilzgruppe an Buchentotholz, einmal ganz frisch: September 2013 (hatte ich schon mal gezeigt, meine bisher ersten und einzigen Funde der Art)


    Die gleiche Gruppe: ganz ausgetrocknet, April 2014

    Hallo,
    noch eine Ergänzung:
    hier habe ich von Trametopsis (Trametes) cervina Gruppe Nr. 3 gefunden, wieder an einem Laubholzstumpf.
    Nach dem Winter waren die Pilze völlig ausgebleicht und weiß, die Oberfläche verhärtet, die nach vorne gerichteten Strukturen noch so eben erkennbar.
    Die Pilze sind so hart geworden und miteinander verbunden, dass man mit der Hand kein Exemplar abreißen kann, deshalb nur eine Ansicht von unten.
    Trametopsis cervina (Trametes cervina)
    Falls Zweifel aufkommen sollten:
    die am Standort gealterten Pilze sehen genauso aus, wie meine "Trockensammlung" zu Hause.


    Noch eine Ergänzung:
    ich hatte im Januar berichtet, dass eine Gruppe von Coriolopsis gallica fast völlig die striegeligen Haare verloren hatte. Eindeutig war die Sache aber doch wegen der Unterseite und wegen der im Schnitt erkennbaren braunen filzigen Fasern.


    im April wiederum bin ich an einer (mir schon bekannten) Pilzgruppe dieser Art (vgl. Pilze 4 oben) vorbeigekommen, diese hatten nach dem milden Winter zwar nicht ihre Haare, dafür aber ihre Oberflächenfarbe eingebüßt.




    Hallo Pablo,
    ich weiß zwar auch nicht, was das ist, stelle aber gleich zum Vergleich Bilder von überwinterten Coriolopsis gallica und Trametopsis cervina ein.
    Bei den Borstentrameten habe ich einmal welche gesehen, die die Borsten (fast) verloren haben, ein anderes Mal sind sie (fast) völlig weiß auf der Oberfläche.
    Aber im Schnitt erkennt man immer braunes faseriges Material (sieht man das bei deinen Pilzen ?)

    Hallo liebe Pilzfreunde,


    nach längerer Sporenwesen- u. Foren-Abstinenz melde ich mich mal wieder und zeige: alte Pilze.


    Leider ist bisher kaum Frisches zu entdecken im SW, nach der (bisherigen) Trockenheit - aktuell regnet es ... da muss ich bald mal nach der einzigen Maipilzstelle schauen.
    Oder mir fehlt der Blick für die Raritäten, jedenfalls blendet mich das ganze GRÜN.
    Ich bin extra zu einer schluchtartigen, feuchteren Gegend gefahren/ gegangen, wo der Bärlauch in Massen wächst, der Geruch ist da betäubend!! Allerdings hat auch gehäuftes probeweises Bärlauchblätterbeiseiteschieben mit einem praktischen Ast nicht zum Fund von Morcheln geführt, die ich hier zeigen oder anfragen könnte. Was nahm ich mit: Bärlauch


    Diesen Pilz hier aber habe ich über mehrere Monate beobachtet, ich war mir nicht ganz sicher, frage jetzt auch noch mal besser nach:
    würdet ihr das auch für Ganoderma adspersum, den wulstigen Lackporling halten?


    Fundort: Mischwald Hochrhein, ca. 350 m, am Stammfuß einer lebenden ursprünglich mehrstämmigen Esche, bzw. am Stumpf eines abgebrochenen Teilstammes dieser Esche.

    Bilder vom August 2013:
    sehr rundliche Knubbel, wenige cm groß, ausgedehnte weiße Zuwachszonen, keine Poren zu erkennen, Trama rot-braun ohne weiße Einschlüsse


    Bilder von November 2013: Pilze deutlich größer (über 10 cm), immer noch wulstig, nicht flach (kein Schnitt gemacht)


    Bilder von April 2014: Pilze kaum weiter gewachsen, Oberfläche nicht eindrückbar, Farbe der Oberfläche verblasst, Brutzeltest negativ
    Trama deutlich dicker als Röhrenschicht, Trama ohne weiße Einschlüsse

    Hallo Ingo,
    ich meinte meine "Definition" auf Exidia glandulosa/ truncata bezogen und ähnliche Fruchtkörper, dort wo es im "frischen" Zustand eine eindeutige und typische becherartige Form gab.
    Beim Judasohr hinkt das schon mit Unterseite und Oberseite, hier würde ich eher Außenseite der Wölbung und Innenseite der Wölbung (bezogen auf den frischen Zustand) sagen :) .


    Les Calyptellas sont très chic!!

    Hallo,
    ich bin inzwischen davon überzeugt, dass alle von mir hier in diesem Beitrag eingestellten schwarzen gallertigen Pilze Bulgaria inquinans sind (Schmutzbecher).


    Ich habe nämlich jetzt an einem liegenden Eichenstamm eine ganze Kollektion von Schmutzbechern gesehen, von ganz jung bis ganz alt .
    Die bräunliche raue Außenfläche kann ganz schwarz werden (etwas matt bis schwach glänzend), die sehr glänzende rot-braune Fruchtschicht wird ebenfalls schwarz, auch eher matt. In einem weiteren Stadium kann die matte Oberfläche aufbrechen, und man sieht das gallertige Innere.
    Wenn es also keine deutlich unterschiedlich gestalteten Seiten gibt, keine stoppeligen Warzen auf der Unterseite (der vom Ansatzpunkt ausgehenden Seite) zu sehen sind - egal, ob das Teil "abgestutzt" aussieht - dann kann es kein abgestutzter Drüsling sein.


    "Schmutzig", d.h. mit schwarzem Sporenstaub , das habe ich jetzt auch bemerkt....


    Hier ein Link, der die Schmutzbecher auch in einem sehr fortgeschrittenen Stadium zeigt:
    http://www.myco-vaud.ch/galler…inquinans_2_GB_WEB?full=1


    Neue Bilder von Januar 2014

    die ganz zerfallenen Pilze habe ich vor Ort (ungünstige Lichtverhältnisse) nicht fotografiert, zu Hause bei Kunstlicht etc. ist das Bild leider auch nicht so gelungen (links die jungen Pilze, rechts ein sehr ausgebreiteter Pilz mit aufgebrochener Oberfläche), es gab noch stärker "zerfledderte" Exemplare.