Hallo,
hier ist es ja noch sehr interessant weiter gegangen, Geschmäcker, Geruchswahrnehmungen bei Pilzen und anderswo ...
Was ich zum Samtfußthema noch ergänzen möchte, ich habe jetzt nochmal in meinen Büchern nachgelesen.
Es sieht fast so aus, als würden die alle voneinander abschreiben: Geruch "angenehm", Geschmack "mild"
(Irgendwo - im letzten Jahr - hatte ich auch schon mal das gelesen, was Ingo schrieb: eben ein schöner bunter Winterpilz, ansonsten sind da Pilze selten, da isst das Auge mit .... (obwohl: die Farbe geht ja "flöten").
Nun sage ich ja nicht, dass der Geruch unangenehm gewesen wäre, eben im Vergleich zu anderen Pilzen nur so nichtssagend, also weder würzig-angenehm, noch süßlich-angenehm, noch "pilzig-angenehm" oder "erdig-pilzig" (das verbinde ich mit "Pilzgeruch in der Saison im Wald". d.h. frisches Myzel, Erdkontakt) -
Wenn ich ihn unbedingt beschreiben müsste (meine bisherigen Exemplare) , dann als Geruch: "frisch"-angenehm (wie frisches Quellwasser
) mit einem Zuckeratom, das daran vorbei geflogen ist und Geschmack: auch eher "frisch"-wässrig mit minimalster Süße, die fast ins "Pappige" gleitet - und nicht sehr gut starke "Würzgeschütze" wie Sojasauce etc. aufnimmt (ohne lange Marinieren, nur durch Kontakt beim Zubereiten)
Ja, man kann (oder ich kann zumindest oft) auch unterschiedliche Wässer (Mineralwasser aber auch Leitungswasser) schmecken, auch wenn sie "einwandfrei" sind (sog. Geruch/Geschmack "ohne") - da der unterschiedliche Mineralgehalt doch da für Unterschiede sorgt (mal ganz abgesehen vom Leitungswasser mit unterschiedlicher Art der Aufbereitung und Desinfizierung, von Leitungen und Gefäßen, von frisch abgefüllt oder gealtert).
Und bei Geschmäckern bin ich auch eher Purist, d.h. ich liebe den Eigengeschmack der Lebensmittel und kombiniere zwar nach Lust und Laune (und nach Farben), aber sehr ausgeprägte Gewürzkombis, die dann ein starkes Eigenleben entwickeln, verwende ich eher selten (oder nur in Teilbereichen des Gerichts). Das kommt zwar alle paar Wochen doch mal vor, ist aber nicht so meine Richtung - wenn der Eigengeschmack der Zutaten da dann zunehmend überdeckt wird. Und gerade Pilze - finde ich - gehen da "unter".
Zu Tofu gehört natürlich irgendwie Sojasauce, aber den Tofu habe ich dann meist separat so gewürzt - und nicht das ganze Gericht.
Tofu hat auch einen Eigengeschmack, aber der geht ja in Richtung "frisch gekalkte feuchte Wand" (ohne die Wand jemals probiert zu haben
).
Wenn es in Richtung "exotisch" geht, bin ich eher ein Ingwer-Liebhaber und ein Chili-Feigling, bzw. damit habe ich schon nicht so gute Erfahrungen gemacht. Weil die Schärfe oft so unkontrollierbar ist ("heat index" der Früchte) - wenn man nach jedem Bissen "löschen" muss, dann verzichte ich gerne (fertige Paste ist besser dosierbar). Ich habe sogar schon mal erlebt, dass ein einem "Chili-Esser-Land" eine chili-erfahrene einheimische Bekannte die ganze Küche mit Chilidämpfen beim Kochen fast unpassierbar gemacht hat (durch die Dämpfe Brennen in Augen und Nase und Hustenreiz) und dass im Essen später fast alle (auch Einheimische) recht lustlos herumgestochert haben - und was oben so scharf hineingeht, das geht auch unten scharf wieder hinaus ....
Zu den Geruchswahrnehmungen hatte ich mal ein interessantes PDF gefunden (gerade noch mal gesucht), darin geht es zwar hauptsächlich um das Erstellen von Gutachten (welche Gerüche in Gebäuden sind tolerierbar etc.) und die Voraussetzungen die die Geruchsprüfer mitbringen sollten und wie die Ergebnisse dann zu beurteilen sind (Auswertung, Statistik etc.), aber
HOCHINTERESSANT ist da ab Seite 60 (im Anhang) die Geruchsbeschreibung von diversen Chemikalien (die in der Raumluft vorkommen können), bzw. da überhaupt die verschiedenartigsten Gerüche, die da unterschieden werden.
Findet man unter "Leitfaden_Gerüche_2014-05-14.pdf" (aus Österreich)
Herausgegeben vom Arbeitskreis Innenraumluft am Bundesministerium für Land- und
Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft Stubenbastei 5 1010 Wien Februar 2014