Beiträge von Ingo W

    Hallo ohkapi!


    Beim abgebildeten Pilz handelt es sich wohl um sowas wie einen Seitling, schätze mal, es ist was eher seltenes, zumindest habe ich sowas noch nicht gefunden, deshalb kann ich da nicht helfen.


    Beim Beschriebenen wären natürlich die Hut- und Lamellenfarben recht wichtig.
    So, wie du ihn beschreibst, würde ich aber voll auf einen Tintling (Coprinus) tippen, wegen
    - überdimensional langer Stiel im Vgl. zum Hut
    - Hut keglig
    - später kelchförmig (erinnert euch an die Bilder von reifen Hasenpfoten = Coprinus lagopus!)
    - manche Tintlinge haben recht wenige Lamellen, obwohl 8 beinahe zu wenig sind
    - Düngerlingshabitus (gut, mit etwas Fantasie halt)
    - naja und glasig? vielleicht weil sie so fragil, dünn und gräulich sind?


    VG Ingo W

    Hallo Jörg!


    Ich sehe da auch Dacryomyces (Gallertträne). Es muss aber nicht unbedingt chrysospermus sein, es kann, und das vermute ich beinahe, auch die ganz normale stillatus sein, denn die kann auch ab und an zu solchen größer zusammenhängenden Polstern verwachsen. Links im Bild das orangefarbene könnte das Konidienstadium dazu sein.


    Mehr Klarheit bekommt man wohl nur mit Mikroskop.


    VG Ingo W

    Hallo Johannes!


    Pilzgerüche sind immer wieder ein unerschöpfliches Thema, weil
    -sie von verschiedenen Leuten verschieden wahrgenommen werden
    -sie sich nach je nach Intensität total verändern können (wer glaubt schon, dass Rettich-Geruch mit Kakao in Verbindung stehen kann?)
    -sie verschieden interpretiert werden (z.B. bei Gerüchen, bei denen man kein eindeutiges Zuweisungsbeispiel findet, obwohl Geruch eindeutig vorhanden, versucht man ihn zu erklären und das geschieht dann auf sehr subjektive Art uns Weise)
    -Riechen auch eine Begabung darstellt, die man zwar lernen kann, aber normalerweise für heutige Zeiten keine Notwendigkeit mehr dafür besteht.


    Wie oft hört man "riecht pilzig" und dabei ist der jeweilige Geruch wirklich sehr spezifisch und ganz und gar nicht pilzig.
    Pilzeriechen ist ein Kapitel für sich und am leichtesten unterhält man sich über Gerüche wirklich mit Pilzliebhabern (wahrscheinlich auch Weinkennern), weil die sich damit beschäftigen müssen.


    :) Ingo W

    Hallo Johannes!


    Geruch hat sich bei mir nicht eingeprägt, wahrscheinlich weil ´s nicht unbedingt nötig ist bei einem so markanten Pilz, halte deine Geruchsempfindung aber durchaus für plausibel. Siehe Link von Jürgen, in dem Artikel wird ja von Blausäuregehalt gesprochen.


    VG Ingo W

    Hall Toffel!


    Zitat


    Meine Güte, 5 Meter, da riecht's im Wald ja wie in der Konditorei. ;)


    Vielleicht doch ein klein wenig von mir übertrieben dargestellt. :)
    Dass mit den 5 Metern geht aber z.B. beim Bruchreizker (Maggi).


    VG Ingo W

    Hallo MarionS!


    Wenn du mich nach der Genießbarkeit des Kahlen Kremplings fragst, antworte ich dir:
    "Der Kahle Krempling gilt bei uns als Giftpilz!"


    Nun gibt es aber ältere Menschen, die sich zu Kriegszeiten gerade mit dieser Art über den Hunger geholfen haben ohne dass offensichtliche Vergiftungserscheinungen zu Tage traten. Und die dieses Wissen natürlich auch weitergaben. So gibt es halt auch heute bei uns noch (besonders auch Osteuropa) Menschen, die diesen Pilz essen.


    Nun mag der fehlende offensichtliche Zusammenhang zwischen Pilz-Mahlzeit und Vergiftungserscheinung (ähnlich wie beim Grünling) diese Menschen bestärken.


    Offiziell gilt allerdings: der Kahle rempling regt eine Antikörperbildung an, den sogenannten Antigen-Antikörperkomplex. D.h. der Körper wehrt sich sozusagen gegen sich selber, es kann zu Blutbatzenbildung kommen und dadurch zu Ader- und Venenverstopfung.
    Diese Erscheinungen brauchen nicht nach Kremplingsmahlzeiten einzutreten. Die Gefahr erhöht sich aber mit jeder weiteren Mahlzeit.


    Diese These ist grenzwertig und wohl auch nicht 100%-ig bewiesen, aber z.B. soll der sehr bekannte Täublingsforscher Rudolf Schaeffer an einer Kremplingsmahlzeit gestorben sein.


    Es kann natürlich auch sein, dass schon viele an Blutgerinsel (aufgrund von Kremplingen) gestorben sind, und keiner konnte einen Zusammenhang sehen, wer weiß das schon.


    Deshalb meine Empfehlung: Lass die Kremplinge, wo sie sind, es gibt doch genug andere Pilze zum Essen.


    VG Ingo W


    Ja, dass klingt alles interessant. Ich habe auch schon mehrere Methoden gehört, die einen sagen abschneiden, die anderen sagen rausdrehen. Wie mans macht, mach man es falsch;)


    Gruß
    Micha


    Hallo Micha!


    Sagen wir mal so: wenn du ein Verfechter des Abschneidens bist, dann schneide sie einfach sehr weit unten ab, dann hast du mehr davon.


    VG Ingo W

    Hallo Micha!



    Es gibt verschiedene Steinpilze. Kommen in Laub- und Nadelwäldern vor.
    Gruß,
    Stefan


    Wobei es sich bei deinen um Boletus edulis (Fichten-Steinpilz) handelt. Der muss nicht unbedingt mit Fichten, kann auch mit Laubbäumen. In deinem Fall wird die Eiche der Symbiose-Partner sein (kenne ich selbst auch und dieses Fremdgehen kommt scheinbar in den letzten Jahren immer öfter vor).


    VG Ingo W


    Zusatz: Übrigens verschenkst du ziemlich viel vom Pilz so weit oben wie du sie abschneidest.


    Hallo Benny!


    Dein letzter Satz drückt so ungefähr meine Empfindungen aus: Ist erstens (besonders als Rein-Nebelkappen-Gericht) eine geschmackliche Zumutung und könnte eventuell ein schädigendes Gift enthalten.
    Meine Schlussfolgerungen sind da: stehen lassen!


    Allerdings würde ich den Pilz auch niemandem ausreden, der ihn schon immer aß, keine Beschwerden danach hat und ihn sogar als gut befindet.
    Wie gesagt, bin ja kein Erzieher.


    Mir ist letztens auch ein Grünlings-Sammler im Wald begegnet....Mehr als die aktuelle Meinung zum Grünling (oder auch vom Kahlen Krempling) zu vertreten, ist mir da doch nicht möglich.


    Kenne auch "Sparrige-Schüppling-Esser"....soll ´n sie doch, solange sie ´s vertragen. Schere mich da wirklich einen Teufel drum.


    Und ich kenne auch jemanden, dem wird ´s nach Steinpilzen übel. Soll ich da jetzt einen Giftpilz draus machen?


    Die gleiche Problematik gibt ´s ja auch bei der Einschätzung Rosablättriger Egerlingsschirmling (Leucoagaricus leucothites) oder Hallimasch (hab ´mal gelesen, der würde heutzutage wegen seines Giftgehaltes gar nicht mehr als Speisepilz zugelassen werden können).


    VG Ingo W

    Hallo Oswin!


    Zitat


    da ich sie nicht beschädigen wollte hab ich sie so fotografiert wie sie draussen waren!


    Es ehrt dich natürlich, dass du die Natur nicht mehr schädigen willst, als es sein muss. Leider lässt es sich in dem Moment, wo du Pilze kennenlernen willst, nicht vermeiden, dass du da ab und zu einen herausnimmst.
    Tröste dich damit, dass du im Prinzip nur "einen Apfel vom Baum nimmst" und nicht den Baum umsägst, denn der eigentliche Pilz wird ja nicht geschädigt, wenn du behutsam erntest.
    Vielleicht sorgst du letztendlich im pilzlichen Interesse auch etwas für die Verbreitung, wenn du ihn mitnimmst und die Sporen bei dir vor der Haustür abfallen :) oder später vom Kompost aus neue Gebiete erschließbar sind.


    Zitat


    . ansonsten habe ich bei paar pilzen keine aufnahme von der unterseite machen können da sie zu klein waren..


    Da musst du dir was einfallen lassen, sonst kommst du hier nicht weit.


    VG Ingo W


    Zusatz: Hab ´s ja ganz vergessen, ich finde dein Bild sehr schön, wo die vermutlichen Glimmertintlinge zwischen den vermutlichen Schwefelköpfen wachsen. Hab ´ich so extrem auch noch nicht gesehen.

    Hallo Klemens!


    Kein Problem, sollte auch keine Schelte sein.
    Ich versuche bloß (ein bisschen aus Eigennutz) einen "Konstruktiv-Einsteller" aus dir zu machen (für den Fall, dass du jetzt öfters etwas Bebildertes postest), denn andere gibt ´s schon ziemlich viel hier.


    VG Ingo W

    Hallo!


    Zitat


    in meinem buch steht unter clitocybe nebularis der nebelgraue röteltrichterling.8|
    ist es derselbe?


    Ja, ist das selbe. Also Nebelkappe = Nebelgrauer Tricterling = Nebelgrauer Röteltrichterling = Clitocybe nebularis.


    Wenn der Komplex wieder mal bearbeitet wird, würde es mich auch nicht verwundern, wenn er dann bei Lepista (Rötelritterling) auftaucht.


    VG Ingo W

    Hallo Toffel!


    Der Rötelritterling ist schon nuda, der Größe wegen schon. So, wie es auf deinen Bildern aussieht, gab ´s wohl etwas Frost bei dir?
    Frost ist Geruchskiller Nr.1, viele der schönsten Riechpilze verströmen ihren Geruch nicht mehr nach Frost, ob ´s nun normalerweise nitrös-riechende Helmlinge sind oder z.B. der Wohlriechende Schneckling (Hygrophorus agathosmus), dessen Marzipan-Geruch man normalerweise aus 5m Entfernung wahrnimmt.
    Manchmal hat man noch eine Chance, wenn man die Pilze normaler Raumtemperatur aussetzt, aber nur manchmal.


    Bei milchenden Helmlingen hat man nach Frost übrigens ein ähnliches Problem: Merkmal Milch ist weg.


    VG Ingo W

    Hallo Klemens!


    Willkommen im Forum!


    Ich schmeiße dir gleich zu Anfang mal ein gutgemeinten Knüppel zwischen die Beine: Es macht wenig Sinn, einfach nur Pilze zu fotografieren. Es gibt einfach zu viele, um sie alleine nach einem Bild ohne alle Ansichten und ohne Angaben bestimmen zu können.


    Vielleicht nimmst du dir mehr Zeit für einen einzigen Pilz, dokumentierst ihn gut, fotografierst ihn von allen Seiten.....


    Ich könnte dir im Groben die mutmaßlichen Gattungen vorspekulieren (Weichritterling,Trichterling, Flämmling, Helmling, Schwefelkopf, Schleierling, Champignon), das bringt dich aber kaum weiter. Klicke doch mal den Link in meiner Signatur an (unten im Beitrag!)


    Interessant für dich könnte z.B. Pilzbild 8+9 und die letzten zwei sein, da wahrscheinlich sehr gute Speisepilze.


    Ach ja, und Nummerierung der Pilze ist vorteilhaft, damit wir nicht aneinander vorbeireden.


    VG Ingo W

    Hallo Holger!


    Ich sehe auch die Nebelkappe (Clitocybe nebularis).
    Ich finde übrigens gerade das Wachstum in Laubpolster sehr typisch für den Pilz.


    Den Geruch, den du als angenehm schilderst, ist übrigens der Grund, warum ich ihn nicht esse. Ich empfinde ihn als sehr aufdringlich säuerlich-beißend, übrigens ein gutes Erkennungs-Merkmal für mich. Der Geruch verstärkt sich dann noch in der Pfanne.
    Naja, wer ´s mag und ihn verträgt....ergiebig ist er ja, aber nichts für Feinschmecker.


    VG Ingo W

    Hallo Barbara!


    Mit fitter Nase ist ein Wiesen-Champignons-Merkmal........
    dass er nach nichts riecht, einfach nur frisch.
    Ein weiteres: er verfärbt sich auch nicht sonderlich, höchstens angedeutet rosalich.
    Der Ring ist relativ flüchtig, der Stiel im Verhältnis zu anderen Champis meist recht kurz und dann halt noch der Standort auf Weiden und die jung sehr auffällig rosageärbten Lamellen...


    Jetzt sollte nichts mehr schief gehen, wenn man denn einen Champignon von anderen Pilz-Gattungen zweifelsfrei unterscheiden kann.


    VG Ingo W



    Hallo Barbara!
    Wenn deine Champis nach Anis gerochen haben, ist es kein Wiesenchampignon, sondern gehört zu den Anis-Champignons im weiten Sinn. Besonders große Fruchtkörper auf Wiesen könnten z.B. auf Agaricus macrocarpus (Großer Anisegerling) hindeuten.
    Bei Pilzen immer schön wachsam bleiben, gel!


    Hier das letzte Bild könnte einer sein (Beweis fehlt):
    Kein Text!
    VG Ingo W

    Hallo Toffel!


    Zitat


    Pilz6: Ich hatte vermutet, es wäre genau umgekehrt, zumindest von der Farbe. Die schleimige Oberfläche und die Mycelfäden haben den Pilz wenig einladend erscheinen lassen. Zudem passte der Geruch nicht. Daher habe ich ihn stehen gelassen. Ärgert mich jetzt etwas. ;)


    Blasse Farben hat Lepista sordida (Schmutziger Rötelritterling). Ist kleiner als nuda, verwaschen (kaum violett) und riecht so gut wie nach nichts.
    Was mich jetzt zum Grübeln bringt, ist die plötzliche Angabe von "schleimiger Oberfläche". Ich hoffe mal, du meinst die sich fettig anfühlende Hutoberfläche, denn Schleimigkeit passt jetzt gar nicht zu nuda.


    Beim muffigen Büschelrasling: immer schön in die Lamellen riechen, eventuell etwas dran reiben oder auch ein Stück abbrechen. Nicht, dass du eventuell am Stiel mit seinen Erdresten gerochen hast?


    VG Ingo W


    Beim ventuellen Lentinellus musst du dir keinen Stress machen, der ist sogar mit Mikroskop schwierig zu bestimmen, besonders weil sich die Literatur da oft widerspricht.

    Hallo Jürgen!


    Zitat


    Je tiefer man einsteigt, desto mehr weis man, dass man nichts weis....


    Wie recht du doch hast. Manchmal ist das so deprimierend, dass man kurz davor ist, alles hinzuschmeißen. Ich glaube, ich wusste vor ein paar Jahren auch noch mehr. Inzwischen vermute ich, dass mein Wissen über Pilze aufgerundet so bei 0,1% der einheimischen Arten liegt. Einfach belastend!


    VG Ingo W


    Hallo Jürgen!


    Oder auch diosma.
    Wollte damit eigentlich nur sagen, dass ich bei so mehr bräunlichen pura immer etwas verunsichert bin, ob ´s nun altersbedingt ist oder eine der vielen Formen oder doch die angesprochenen anderen Arten.
    Sagen wir mal so: ich denke, es ist nicht die typische pura forma pura.


    VG Ingo W

    Hallo antilocal!


    Zu Nr.1:


    Na du bist gut: uns zeigst du einen braunhütigen mit violetten Lamellen und violetten Stiel, und vergleichen tust du mit einem helllamelligen! Schau doch mal, ob das wirklich die gleichen sind.


    VG Ingo W