Beiträge von Ingo W

    Hallo Jan-Arne!


    Frage mich zwar, wieso man sowas im Winter finden kann, aber das sollte ein Hymenoscyphus (Stielbecherchen) sein.
    Eines der frühesten, dazu passt auch der Habitus, wäre Hymenoscyphus vernus (Frühes Stielbecherchen).
    Der sollte aber eigentlich weniger an Eiche zu finden sein, Weide und Erle mag er hingegen gern.


    VG Ingo W


    Edit: Achso Fundumstände hast du nicht geschrieben. Mach ich mal.
    Dein Hölzlein hat auf dem Boden gelegen in der Streu, aber kaum bedeckt, wo die größeren Becher wachsen. Womöglich war es am Fundort sogar etwas nässer?
    Wo die deutlicher Gestielten wachsen, war der Bodenkontakt stärker, eventuell sogar etwas eingegraben/eingeschwemmt.

    Hallo!


    Bei Mausmanns Stöckchen hatten wir den Pilz letztens schon mal nebenher erwähnt: Vuilleminia comedens (Gemeiner Rindensprenger), ein relativ häufiger Pilz an toten ansitzenden Laubholzästen, gern von Eiche, ausgetrocknet recht unscheinbar, feucht quillt er auf und zeigt sich gern in diesen Farben:


    Zu ihm gehören die Hörner, die natürlich nichts anderes als die Sterigmen der Basidien sind, an denen die Sporen hängen:


    Bei Funden an Eiche sollte es mit großer Wahrscheinlichkeit V. comedens sein, allerdings gibt es noch ein paar weitere Rindensprenger-Arten.
    Den hier habe z.B. habe ich als V. cystidiatus mitgenommen (an Crataegus), bin aber wegen Unreife nicht zu einem Ergebnis gekommen. So sehen sie etwas trockener aus:


    VG Ingo W

    Hallo Mausmann!


    Ich hab da jetzt mal in "Nordic" nachgelesen....

    Zitat


    A. flavesens soll ja anscheinend einen gleichmäßig farbigen Hut haben und die Farben des Stiels mehr weißlich sein und dessen Natterung farblich nicht kontrastieren. Oder so ähnlich.


    ....und im Prinzip steht da das gleiche wie du geschrieben hast. Aber das passt ja schon irgendwie zu deinem Pilz, zumindest, wenn man es nach dem Bild beurteilt.


    VG Ingo W

    Hallo Mausmann!


    Also A. flavescens kenne ich überhaupt nicht, habe jetzt erst mal schauen müssen, ob die Art überhaupt akzeptiert wird.
    Ich kann dir da also nicht konkret weiterhelfen, außer: deiner ist sicher nicht A. fulva, denn der wäre habituell viel zierlicher, schneller aufschirmend, ungebändert am Stiel und mit Rostflecken an der Volva.


    Amanita crocea könnte für nach meinem Dafürhalten etwas farbenfreudiger sein, auch mit den Hutfarben im Stiel, aber das ist manchmal bildlich gar nicht so einfach einzuschätzen, zumal der Kollege sich mit der Farbe manchmal recht viel Zeit lässt (Frischlinge manchmal sehr hell).


    Also die Art würde ich mal noch nicht so weit wegschubsen wie A. fulva.


    Zu flavescens kann ich nichts sagen, das mögen andere tun.


    VG Ingo W


    Edit: Nachdem ich jetzt ein paar Bilder ergockelt habe, und man vielleicht auch dem einen oder anderen Bild Glauben schenken kann, passt dein Pilz schon gut zu A. flavescens. Sollte man aber nochmal detailiert mit den geforderten Eigenschaften abgleichen.

    Hi Ibotenus!


    Was für ein wundervolles Bild. Ich glaube, da kann man sich zur "richtigen" Pilzwachstumszeit einen halben Tag aufhalten. Herrlich!


    Ohne die Stielblaufärbung wäre ich übrigens auch bei P. foenisecii (Heu-Düngerling), aber ich bin mir da gar nicht sicher, weil auch der Hut so glänzt. Wäre besser, man könnte da mehrere Fruchtkörper sehen, um einen Eindruck zu bekommen.
    Übrigens sollte man beim Pilzesuchen immer ein kleines verschließbares Schächtelchen einstecken haben, dann trocknen die Kleinen nicht aus und werden auch nicht zu Mus.


    VG Ingo W

    Hallo!


    Der Pilz gehört übrigens zu den Teufels-Hörnern. Hab hier gleich mal meine Tropfen zum Trocknen aufgehängt:

    Aus dieser Nähe wird ihn keiner erkennen, naja Björn vielleicht mit Fantasie.
    Ist was Häufiges, der ist wieder an seinem Lieblingssubstrat "Eichenast" gewachsen.


    VG Ingo W

    Hi Sven!


    Schön-schön!
    Bei dem stehen, weil so lang, oft die Haare am Stiel rechtwinklig ab, daran orientiere ich mich neben dem Substrat immer, wenn ich Makro-Auffind-Schnell-Arbeitsnamen vergebe, schließlich wette ich manchmal selbst gegen mich.


    VG Ingo W

    Hallo Zarko!


    Laut Datenbanken ist Propolis/Propolomyces farinosa der gültige Name für versicolor. Ich habe mich daran orientiert.
    Ich denke nicht, dass es da soooo viele Arten gibt.
    Wenn du natürlich Propolis in die Datenbank eingibst, wird alles ausgespuckt, auch die ganzen 100000 Synonyme.
    Was mehr rosanes gibt ´s noch, dann einen, bei dem die aufgestellten Lappen innen grünlich sind, was größersporiges und was fettersporiges. Dann vielleicht noch was winzigsporiges und was, wo nur kleine Inhalte in den Sporen drin sind (falls das haltbar ist). Schreib ich mal jetzt so aus dem Kopf, weil ich da gestern in den "veritas"-Dateien gestöbert habe.


    VG Ingo W

    Hallo!


    Möchte mal noch ein Bild von Orbilia aristata (das war die mit den großen spermoiden Sporen) einstellen, damit man vielleicht die Kleinheit mancher Becherchen etwas besser erkennt.


    Mir scheint nämlich, dass so dieser oder jener, der auch Becherchen im Winter finden will, denkt, dass die einem in natura so im Vorbeigehen anleuchten.
    Die gibt es zwar auch, die sind dann aber meist 1-2 mm im Durchmesser.


    Im Hintergrund sieht man alte Fruchtkörper von Nectria punicea (Faulbaum-Pustelpilz), ich hoffe, die Nectria-Kugeln kennen die meisten inzwischen:


    Und weil ´s zum Thema passt: den nimmt man wohl seiner Form wegen nicht all zu ernst, ist auch was Verbreitetes und recht Dauerhaftes, dass man noch im Winter an Holz finden kann.


    Grauweißes Holzscheibchen (Propolis farinosa)


    Alles ein bisschen größer im Inneren als sonst:


    VG Ingo W

    Hallo Ibotenus!


    Blauanlaufender Stiel wäre gut für Psilocybe. Aber so allein auf der Wiese und so heller Hut?
    Kann ich auch nicht weiterhelfen.


    VG Ingo W

    Hallo Zarko!

    Zitat


    mit Mollisia rosae bin ein bisschen überraschtEek, Ich habe sie früher einmal gefunden aber nie in so eine trockene zustand,


    Wundert mich eigentlich ein bisschen.
    Mollisia rosae ist eigentlich ein recht verbreiteter Pilz. Wenn es allerdings nicht gerade regnet/geregnet hat, schrumpft er winzig zusammen. Dieser Umstand und die Farbe macht den Pilz bei trockener Witterung so gut wie unsichtbar, obwohl er in jedem 4. oder 5. größeren Hundsrosen-Bestand mit Totholz vorhanden ist.
    Wie gesagt, der ist darauf ausgelgt auf diese Weise zu überleben, toleriert Trockenheit. Nach 2 Wochen Sonnenschein/Trockenheit ist er in einer Nacht mit Regen dann wieder "aufgeblüht".


    Eine Art, die ich bei mir nie im Winter finden würde, aber ich muss mir mehr angewöhnen, nicht immer so sehr aus meiner Mittelgebirgslage zu schlussfolgern. Sven überrascht ja auch immer wieder mal mit "Nicht-Winter-Pilzen".


    VG Ingo W

    Hallo Uli!


    Wenn du Tr. mesenterica ausschließt, so machst du das automatisch auch mit aurantia. Die sind makroskopisch so gut wie identisch, die Unterschiede liegen im Mikroskopischen und beim parasitierten Pilz, Tr. aurantia wächst zudem lieber auf dickerem Substrat als Tr. mesenterica das tut.


    Die Größe wäre für mich kein Argument. Die meisten Pilze fangen klein an, und wenn die Kleinen dann mit wachstumswidrigen Bedingungen konfrontiert werden, wird eben die Notbremse gezogen.


    Schade, dass wir das nicht auflösen können, so strittige Pilze sind ja doch immer auch interessant. Ich würde nämlich schon einige Chips gegen dein Ausschließen wetten.


    VG Ingo W

    Hi!


    Kleiner Gedanke von mir noch:

    Zitat


    Pilzportraits der wichtigsten Gattungen in Europa


    Könnte man das in "Pilzportraits" einkürzen?
    Kann ja auch mal sein, dass jemand eine Art aus einer unwichtigen Gattung portraitieren will.


    VG Ingo W

    Hallo!


    Dieses Leuchtendgelb mit Neigung ins orange, auch dieses schorfig-pulverige auf der rechten Seite (da würde ich glatt die Konidiensporen reininterpretieren) und die abgehobenen Fruchtkörper lassen auch für mich den Zitterling plausibler erscheinen als eine Gallertträne.


    Also für mich ist die Tremella noch nicht vom Tisch.


    VG Ingo W

    Hallo!


    Zarko schickte mir ja 2 Becher.
    Der 2. Becher hat leider den langen Postweg weniger gut überstanden. Das liegt daran, dass die Art eine eher trockentolerante Mollisia-Art ist, mag es also luftig und verträgt Austrocknung.


    Das Rosenholzstück hatte aber während des 5-tägigen Postwegs Dauerkontakt zu nassem Küchenrollenpapier, da hyphen die dann fix aus.


    Deshalb nur eine Kurzversion, für die Bestimmung reicht es aber.
    Mollisia rosae (Rosen-Weichbecherchen):




    Diese Mollisia auf Rose hat einen hakentragenden Zwilling auf vorrangig Prunus-Arten, z.B. ganz gern Schlehe.
    Beide fallen durch ihre Langhaarigkeit auf und, wie ich finde, durch dunklere Paraphysen, die den Vakuolen-Inhalt viel dunkler erscheinen lassen, als man das von anderen Mollisien gewohnt ist.


    Beide stehen genanalytisch gesehen ein ganzes Stück weit weg vom Hauptfeld der Holz-Mollisien.


    VG Ingo W

    Hi Sven!


    Den Bechern in deiner Region sollte man mal beibringen, dass Winter ist!


    Ich kenne Lachnum virgineum an Nadelholz nur von ganz dünnen Zweiglein, auch sonst wächst die Art ja eigentlich nur an dünnem Substrat (Substratstärke wäre für mich immer ein Grund mit aufgeführt zu werden), ob das nun an den Schuppen von Fichten- oder Lärchenzapfen ist, oder an Buchencupulen oder an Blättern von Buche oder an Erlenzapfen, Birkensamen oder dünnen Laubholzästchen oder sonstwas.


    Dickes Substrat und L. virgineum ist für mich im Prinzip bisher nicht glaubhaft gewesen. Wenn ´s doch dick war das Holz, lasse ich mir eine andere Art einfallen.


    VG Ingo W

    Hi Sven!


    Also du bist ja ein Muster-Beispiel für sauberes Arbeiten. Da werde ich nie hinkommen.


    Wäre ja schön, wenn du sagen würdest, dass das Fichtenholzstück dünn ist, aber ich befürchte, den Gefallen wirst du mir nicht tun, oder?


    Sieht makro- wie mikroskopisch nach Lachnum virgineum aus, da gebe ich dir recht, da fällt mir auch nichts anderes ein.
    Obwohl ich beim Titel schon vorurteilig "Nein" auf den Lippen hatte, weil die Art absolut nicht in den Winter gehört.
    Naja, in deiner Schachtel ist halt schon Frühling.


    Viele Grüße
    Ingo


    P.S.: Vielleiht kannst du ja im Namen trotzdem Nadelholz mit vermerken, man weiß ja nicht. Die Sporen sind ein Quentchen zu breit und die Paraphysen hätten ruhig etwas dicker sein dürfen. Möglich, dass sich da mal was ableiten lässt.

    Hi Holger!


    Die sind schön deine Bilder.
    Über den Dickkopffalter muss ich ja jetzt noch grinsen mit dem synchronisierten "Schlürf-Geräusch".


    VG Ingo W

    Hallo Uli!


    Na also, geht doch!


    10 und 11 wären für mich wieder Phellinus igniarius (Gemeiner Feuerschwamm), aber ich sehe die auch nicht so eng. Da muss dann Fredy ran, der kann die feiner unterscheiden.


    12 eine Flechte, sehe ich genauso.


    14 sieht interessant aus, aber da sind die Angaben nun wirklich zu mau. Da fällt mir einiges ein, was es sein kann, da braucht man mehr Bilder und wenigstens das Substrat und die Fundumstände.


    VG Ingo W

    Hallo Sarah!


    Bei dem sind die Haare so dominant, wenn du eine Chance auf die Fruchtschicht haben willst, kratzt du am besten direkt ein Stück aus der Fruchtschicht heraus.


    Manchmal ist ´s schon irgendwie komisch, dass man sofort auf den Bildern erkennt, was es ist. Ich hätte da nämlich auch 100 Chips gesetzt auf L. alboviolascens.


    VG Ingo W