Beiträge von Mreul

    Hallo Eva,


    der aktuelle Stand ist, dass diese Art als neue Spezies beschrieben werden wird. Die Texte hab ich soweit zusammen, wenn ich die endgültigen Sequenzen bekommen habe, kann ich da weiter machen. Ich plane auch einen größeren Artikel zu den Arten aus dem Kölner Tropenhaus zu machen, schließlich hat Rainer da ca. 35-40 Arten schon entdeckt, genau müsste ich nachschauen, hab aber grad keinen Zugriff auf meine Daten hier in der Mittagspause. Davon waren außer dem gelben Leucoagaricus noch mind. 4 weitere Arten dabei, die neu für die Wissenschaft scheinen und bei denen genug Daten für eine Neubeschreibung vorhanden wären. Die schicke ich diesen Winter noch zur DNA-Analyse, dann mal sehen wie es zeitlich bei mir klappt.

    Wenn du Rainers erstellte Themen suchst, wirst du fündig was die anderen Arten angeht, meistens hab ich den aktuellen Stand ins Forum gestellt. Ansonsten kann ich das auch gerne mal zusammenfassen, aber dann frühestens morgen.


    Viele Grüße

    Matthias

    Hallo Rainer,


    also Geastrum sieht tatsächlich genau so aus, wie ich mir lageniforme vorstelle, aber leider ich kenne die Art nicht selbst, daher trau ich mich das auch nicht abschließend zu bewerten. Das ist dann natürlich was sehr Besonderes.


    Bei der Hemimycena da kommt man makroskopisch nicht sicher auf eine Art, H. mauretanica ist schon eine der häufigsten Hemimycenas mit so einem Aussehen, aber ich könnte aktuell nach dem was ich sehe auch Mycena-Arten, wie M. tenerrima = adscendens nicht sicher ausschließen. Ne kleine Basalscheibe scheint er zu haben und die Hutoberfläche seh ich nur sehr undeutlich, könnte aber so fein bepudert-körnig sein wie es bei der Art der Fall ist. Daher würde ich aktuell zu der Art tendieren, aber auch H. mauretanica hat eine finzige Hutoberfläche, die aber nicht so körnig ist wie bei der Mycena. Mikroskopisch wär die gleich klar, die Cheilozystiden sind sehr typisch.


    Viele Grüße

    Matthias

    Hallo Rainer,


    ich ergänze nochmal:

    2: Ja, sicher eine Ascocoryne wie Werner sagt. Da gibts jetzt makroskopisch keine 100% Sicherheit. Die wahrscheinlichste Option ist A. cylichnium. Es könnte aber auch A. sarcoides sein, bei der die typische Nebenfruchtform, die die Art dann makroskopisch sicher bestimmen ließe, gerade nicht ausgebildet ist. Zudem gibt es seltenere, wenig bekannte Arten, die sich in mikroskopischen Details von cylichnium unterscheiden (Hakenverhältnisse, Anamorphe, etc.).

    4: Nein, keine Hemimycena s.l. Die haben typischerweise keine solchen Stiele, die nach unten hin zunehmend deutlich braun werden. Dein Pilz gehört sicher in die Familie der Physalacriaceae (dazu gehören z.B. auch die Zapfenrüblinge und "Marasmius" epiphyllus) und sieht makroskopisch sehr nach Rhizomarasmius setosus aus. Der wächst allerdings an Buchenblättern, kannst du ausschließen, dass da evtl. Reste von Buchenblättern gelegen haben können?

    6: ist Xylaria hypoxylon, wie Bernd sagt, die ist am Anfang noch unverzweigt und bildet manchmal auch gar keine Verzweigung aus. X. filiformis ist noch viel dünner und graziler.

    7: Da stimme ich Werner zu: Mycena pura agg.


    Viele Grüße

    Matthias

    Hi Schupfi,


    soweit ich das auf den Bildern sehe, sind die Sporen schon gelblich-bräunlich gefärbt, sodass ich hier bei Crepidotus wäre. C. mollis hat solche Sporen, war die Huthaut irgendwie gelatinös? Gibt es Cheilozystiden? Es mag noch andere Crepidotus-Arten mit solchen Sporen geben, C. autochthonus hat noch ähnliche, glaub ich aber nicht recht, ob es weitere gibt müsst ich nachlesen.


    Viele Grüße

    Matthias


    PS: Das erste Makro zeigt mindestes 3 inoperculate Becherchen - Hyalorbilia cf inflatula, Lachnum sp (evtl. impudicum) und eine cf Orbilia (vielleicht auch Babys der Hyalorbilia).

    Hallo Matthaeus,


    ich nenne sowas Pilobolus kleinii mangels besserer Alternative.

    Ob diese kleinsporige Variante, die ich auch schon gesehen habe, das wirklich ist oder eine eigene Art für die so kleine Sporen typisch sind, das kann ich nicht sagen. Vielleicht wird es einmal eine genetische Studie geben, die das aufklärt.

    Warum nenn ich die kleinii und nicht crystallinus: Aus zwei Gründen, zum einen, weil ich die Sporenfarbe höher gewichte als die pure Größe (die ist in dem Umfeld ja sehr variabel, andererseits aber recht konstant bei z.B. roridus und umbonatus), zu anderen, weil diese Art, wie kleinii, eine Verengung zwischen der Sporenkapsel und der Blase hat, also die Kapsel nicht vollflächig aufliegt. Bei P. crystallinus tut sie das, nach meinen bisherigen Beobachtungen auch durchaus konsequent.


    Viele Grüße

    Matthias

    Hi Steve,


    thanks for the additional information. Yes, clearly clamped, so in my opinion everything fits for pseudocrispula. I would not know a species that would only be distinguished by pilepellis, so this should be fine.

    In Antonín and Noordeloos the spores are given as even larger, up to 11,5 long. I have never observed such large spores myself, but I know this species only from one site up to now. Your new spore measurements are almost perfectly those I obtained for my finds. I could not obtain a spore print so far for this species, maybe there spores would be somewhat larger.


    Cheers,

    Matthias

    Hallo Josh und wenns noch jemanden interessiert,


    auf dem ersten Bild ist noch ein anderer Pilz zu sehen, der viel seltener ist als der Goldröhrling. Unter dem Röhrling ist ein ausgebleichtes Buchenblatt zu sehen, daran kleine Fruchtkörper, ich habs zum besseren Auffinden mal markiert:

    Das ist ein Coccomyces, wahrscheinlich C. tumidus (deutscher Name wäre mir keiner bekannt). Hier bei mir zwar weit verbreitet und nicht selten, aber regional scheint der anderswo durchaus selten zu sein, da der auch stellenweise trotz gezielter Suche nicht aufgetaucht ist.


    Viele Grüße

    Matthias

    Hi Steve,


    not always easy those small white ones and some of the features shown are not yet clear to me, but I'd have some suggestions.

    First of all, Hemimycena gracilis has clearly narrower spores, always more than three times longer than wide. Phloeomana alba can be excluded as well, this one has globose to subglobose spores, Phloeomana speirea is normally 2-spored. Hemimycena pseudolactea with more crowded lamellae, Phloeomana hiemalis and Mycena polyadelpha both have cheilocystidia that you surely would have found in their typical form if they were present.


    I don't believe you have a member of Phloeomana, but of Hemimycena (s.l.).

    Some thoughts about the characteristics you mention:

    - The large cells you show could be cells from the trama, either the lamellae or the pileus. I am not aware of any hemimycenoid fungus that would only have approximately as large cheilo or pleurocystidia. Since you did not find any other cells that can be clearly discerned as hymenial cystidia I currently believe they are absent here or at least very inconspicuous.

    - Did you find any diverticulate hyphae in the pileipellis? I think I can see some, but as the resolution is very low, what I see could as well be some foreign elements (dust), etc.
    I marked the places where I believe to see diverticulate hyphae in the picture composed of yours below (a)

    - There are obviously very long, partially wavy, slightly thick-walled caulocystidia that clearly exceed the normal length for those of e.g. speirea, marked below in part b

    Can you confirm those long thick-walled elements exist especially at the base of the stipe?

    If I am right with my assumptions, you would have a species with spores of up to about 10 x 5 µm, 4-spored basidia, no hymenial cystidia, a diverticulate pilepiellis and very long thick-walled caulocystidia at lest at the stipe base. This together with the macroscopy leads me to Hemimycena pseudocrispula.


    Clamps should be present, and the spores seem a bit large, is it possible they are mostly rather up tp 9 x 4-5 µm? This would then fit perfectly also to what I know as H. pseudocrispula, but those measurements alone would not convice me of another species.


    Those are my thoughts so far, they don't need to be true, of course.


    Cheers,

    Matthias

    Hallo Rainer und alle Interessierten,


    hab den Dachpilz angeschaut, also diese Färbung kommt tatsächlich von einem weiteren Pilz am Holz. Das Dachpilz-Exemplar ist steril, also wieder sporenfrei, leider. Das könnte durchaus mit dem Befall unten zusammenhängen, auch die komische Hutform.


    Zum blaugrünen Pilz, der besteht praktisch nur aus großen, rundlichen Konidien, erinnert spontan an Hypomyces leotiicola, der kanns natürlich nicht sein. Was das ist weiß ich nicht, zumal ja wieder unklar ist, ob das überhaupt bei uns im Freiland wächst.


    Hyphen an der Stielbasis des Dachpilzes mit blaugrüner Färbung:


    Leider haben wir also keine neuen Erkenntnisse zum Dachpilz selbst, seine Mikros bestätigen die des ersten Fundes 1:1, aber wieder keine Sporen. Aber so ist das, nicht alles klappt so wie es wünschenswert wäre.


    Viele Grüße

    Matthias

    Hallo Rainer,


    seltsames Ding. Hätte man nur die Stielbasis könnte man glatt an Pluteus cyanopus denken, da passt der Rest aber nicht. Bei salicinus hätte ich gegabelte Pleurozystiden finden müssen und für das Umfeld um cinereofuscus passte die HDS nicht wirklich dazu.

    Kann ich leider so nicht weiter eingrenzen, aber vielleicht bringt die mikroskopische Untersuchung dann mehr Aufschluss, wenn es sich mal wieder lohnt was zu schicken.


    Viele Grüße

    Matthias

    Hallo Tuppie,


    sehr schön dokumentiert, an ein paar Stellen bräuchte es noch genauere Angaben v.a zu den Sporen. Aber der Reihe nach:


    Nr. 16 passen die Mikros zu Phloeomana speirea. Die Sporen sind mit Öltröpfchen gefüllt, Ornamente gibt es da sicher keine.

    Bei Nr. 14, das ist mit den Angaben schon sicher ne Ombrophila, aber man bräuchte die Sporen zur Artbestimmung.

    Du kannst mal, da ich die Sporen ja nicht sehen kann, hier mit O. janthina vergleichen, ob die winzigen Sporen da hinkommen könnten, die sind recht klein für die Gattung und Makroskopie und Ökologie würden passen:

    ASCO-SONNEBERG - Ombrophila

    Hier Zottos Archiv, aber das mag am Anfang arg überfordern, da sind alle Arten, die Zotto kennt bebildert drin, allerdings ohne Schlüssel. Ist aber gut, wenn man einen Verdacht nochmal mit mehr Vergleichsmaterial untermauern will.

    Ombrophila violacea-group – Google Drive


    Scutellinia, da sind die wichtigsten Angaben Sporenornamente und Haarlänge. Die Haare dürften nach den Makros recht lang sein, ich denke die erreichen über 1,2 mm. Bei den Sporen zeigst Du wieder die Inhalte, also viele Öltröpfchen, aber die Ornamente wären wichtig. Da lohnt es sich, mit Baumwollblau zu färben und die Sporen müssen gut reif sein, sonst können die Ornamente undeutlich sein oder gar fehlen.

    Alles nicht so ganz einfach, nach Substrat und Makroskopie wäre S. crinita am wahrscheinlichsten, die Sporenform passt auch, aber es gibt auch noch S. olivascens und S. kerguelensis, etc.

    Hier gibt es einen gut bebilderten Schlüssel, da sind die Ornamente immer gut gezeigt für alle Arten:

    https://ascomycete.org/Portals/0/Archives/AscomyceteOrg%2011-06%20297-308.pdf


    Viele Grüße

    Matthias

    Hi zusammen,


    Schöne Funde!

    Norberts kleine weiße oben dürften was aus der Gattung Hemimycena sein.


    Tuppies Nr.14 auf Zapfen: Die Farben sind real, also war ein rosalicher Farbton vorhanden? Dann wird es die Gattung Ombrophila sein, leider makroskopisch nicht zu knacken. Zotto beschäftigt sich gerade mit sowas, da ist auch noch nicht alles wissenschaftlich geklärt. Dieses Jahr hatte ich leider noch keine. Mikrodaten wären hier sehr interessant, wenn es davon welche gibt.


    15: Kann man nur raten, sicher nicht vollreif. Pezicula wäre als Gattung ne Option, wie etliche weitere auch.


    16: Würde ich ohne Bedenken Phloeomana speirea nennen.


    Viele Grüße

    Matthias

    Hi Corne,


    bei der Nr. 5 kannst Du mal mit Sistotrema confluens vergleichen, der umwächst alles Mögliche. An Totholz/Wurzeln können es natürlich weitere Porlinge sein, das ist dann aber nicht so mein Gebiet.


    So intensive Farben hatte ich bei Cantharellus amethysteus auch noch nicht oder wenn nur bei sehr jungen Exemplaren, immer wieder schön.


    Viele Grüße

    Matthias

    Hallo Rainer,


    ich würde mich da jetzt nicht drauf aufhängen, da sind die Lamellen eben etwas atypisch, auf folgenden Bildern von mir ist es nicht ganz so deutlich aber das wären nur noch minimale Nuancen als Unterschied, was sicher in der Variabilität liegt. Beide Kollektionen sind mikroskopierte Agrocybe praecox agg.


    Viele Grüße

    Matthias

    So, und jetzt noch zu Nr. 2 und 3.

    Zunächst mal: Mikroskopisch sind beide identisch, abgesehen davon, dass Nr. 2 unreif ist und noch keine verwertbaren Sporen gebildet hat.


    Die Angaben und Bilder beziehen sich überwiegend auf das reife Exemplar Nr. 3, wie gesagt kein Unterschied zu 2.

    HDS aus liegenden Hyphen, mit braunem, deutlich inkrustiertem Pigment, Schnallen zahlreich:


    Cheilozystiden oft ziemlich lang, mit unregelmäßigen knobbeligen Auswüchsen, apikal manchmal verzweigt oder zugespitzt, mit Schnallen. Pleurozystiden fehlen.

    Kaulozystiden (ohne Bild) den Cheilos ähnlich.

    Hier die Cheilos in Kongorot:


    Basidien (ohne Bild) 4-sporig, mit Schnallen.

    Sporen ellipsoid bis etwas tropfenförmig, grob (7,5) 8 - 9,3 × 4 - 4,5(4,7) µm. Hier wieder in Kongorot:


    So, damit entsprechen die Mikromerkmale perfekt Gymnopus/Collybiopsis luxurians. Aus Bayreuth ist die Art mit sehr großen Kollektionen bekannt, die meisten machte Christian Gubitz, ich hab die Art dort auch in rauen Mengen gesehen, die Mikros stimmen sehr gut überein. Es gab in Bayreuth aber nie Exemplare mit einer makroskopisch so streifig-faserigen HDS wie bei Nr. 3. Sehr wohl hab ich sowas aber in Tettau gefunden, Mikros identisch, außer dass da die Sporen minimal größer waren im Schnitt, aber das ist bei frischen Abwurfpräparaten normal.

    Hier die Exemplare aus Tettau, es standen in der Halle zusätzlich auch typische luxurians:


    Hier zum Vergleich eine Kollektion aus Bayreuth, die ich für dort als typisch bezeichnen würde:


    Das sieht makroskopisch schon anders aus, mikroskopisch aber keine Unterschiede, die Makroskopie ist auch innerhalb einer Kollektion oder eines Standorts durchaus sehr variabel. Nur solche komplett ungerieften, faserig gestreiften Exemplare sind mir bisher nur zweimal untergekommen, Tettau eben und jetzt Rainers Nr. 3.

    Man kann natürlich spekulieren, es könnten hier mehrere mikroskopisch nicht unterscheidbare Arten beteiligt sein, die eine andere HDS bilden, das aber offensichtlich nur in der makroskopischen Erscheinung. Gerade aus Ostasien sind viele Collybiopsis-Arten beschrieben, aber ich fand jetzt auch nix, was außer luxurians noch passen könnte, natürlich kann ich nicht alle Namen prüfen.


    Nr. 2 dagegen könnte man als typische Jungexemplare bezeichnen. Stellt man sich den Fund aus Bayreuth oben vor, solange der Hut noch nicht aufgeschirmt ist und die Riefung fehlt, hat man die gezeigte Kollektion 2. Christian hat so eine Kollektion auch in Bayreuth gemacht, Rainer, ich hatte Dir mal sein privates Großdokument von 2015 über die Pilze aus den Bayreuther Gewächshäusern geschickt, da ist aus Seite 122, Abb. 115 genau sowas zu sehen.


    Ich denke früher oder später muss mal so einer mit faserig-streifiger Hutoberfläche ne Sequenz bekommen, um finale Klarheit zu haben, was da los ist.


    Viele Grüße

    Matthias

    Hi zusammen,


    da wäre ich auch bei Agrocybe. Sicher kein Agaricus, für Pholiotina wäre der arg groß und der Gesamthabitus passt mir nicht (schwer zu begründen warum), Stropharia eher noch, aber ich seh hier schon ne Agrocybe, am ehesten praecox-Umfeld.

    Rainer, wenn Du den mitgenommen haben solltest, kannst den gerne bei der nächsten vielleicht mal anstehenden Tropenhaus-Sendung mit reinlegen, ich erwarte da keine allzu besondere Art, aber wäre interessant das hier auflösen zu können.


    Viele Grüße

    Matthias

    Hi zusammen,


    die Sendung der Proben ist gestern bei mir angekommen.

    Zunächst mal zu Nr. 1, da kann ich leider nicht mehr sagen, als wir schon vermuteten, Pluteus sp. Das Exemplar ist leider vollkommen sporenleer, in dem Alter zu erwarten, aber ich hatte wenigstens auf unreife Sporen gehofft, nix. Dennoch, HDS, Zystiden und Basidien passen gut auf Pluteus.

    Basidien 4-sporig, mit Schnallen, Cheilos ziemlich groß, ohne apikale Gabelung, Pleuros fehlend oder sehr selten (einzelne Zystiden außerhalb der Schneide gesehen, könnten aber von dort abgerissen worden sein), HDS aus liegenden Hyphen mit graubraunem intrazellulärem Pigment.

    Kann man natürlich anhand der Daten noch eingrenzen, aber bei einem Tropenhaus-Einzelexemplar ohne Sporen macht das Spekulieren auf die genaue Art denk ich nicht so viel Sinn, vielleicht taucht der ja nochmal in reif auf.

    Cheilos:

    HDS:


    Zu den anderen melde ich mich heute nochmal separat.


    Viele Grüße

    Matthias

    Hallo Rainer,


    das ist mal wieder sowas, wo die Arten eigentlich klar getrennt sind, nur die Namen dazu verworren. Ich kenn beide Arten, inquilinus und semibulbosus, aus eigener Anschauung. ;)


    Es gibt einmal einen Pluteus inquilinus, der ziemlich selten ist, ich hatte ihn nur ein einziges Mal mit zwei Exemplaren. Der ist deutlich weniger stark gerieft als die folgende Art und hat v.a. eine blasig-zellige Huthaut.

    Dann gibt es einen Pluteus semibulbosus (= P. depauperatus), der ist stärker gerieft, auch nicht häufig, aber doch viel häufiger als inquilinus, der hat eine HDS aus langen, hyphigen Zellen. Manchmal wird auch der dunklere P. plautus als Synonym geführt, aber ob das einer genetischen Prüfung stand hielte wage ich zu bezweifeln, ich wüsste aber auswendig grad keine aktuellen Untersuchungen dazu. Aber das ist für deinen Fund auch nicht entscheidend.


    Und jetzt wirds kompliziert: Pluteus semibulbosus im Sinne von einigen Autoren (z.B. Lange und Orton) ist Synonym zu inquilinus (blasige HDS), im originalen Sinne aber ist es eine Art mit hyphiger HDS. Und deswegen sind inquilinus und semibulbosus auch im eigentlichen Sinn nicht Synonym.


    Was du hast sollte semibulbosus (Lasch) Quélet, also im originalen Sinn mit hyphiger HDS sein. Weil mein inquilinus-Fund sah da schon anders aus.


    Viele Grüße

    Matthias

    Hi zusammen,


    theoretisch kann man nach den Bildern nicht absolut sicher erkennen, ob das ein Braunsporer ist.

    Ich geh hier nach der Gesamtheit der Merkmale und da wüsste ich insbesondere bei dem Bild, in dem man die Hutoberfläche auf der Hand sieht, nichts, was sonst noch so eine Hutoberfläche hätte und kein Crepidotus wäre.

    Hohenbuehelia wäre wohl die kritischste Verwechslungsgattung, weil auch sehr artenreich, da gibt's auch welche mit schuppigem Hut, aber so kleine bräunliche Flöckchen auf weißem Hintergrund, da würde ich spontan keine Art wissen, die sowas kann, dagegen passt es insb. für Crepidotus calolepis schon exzellent.

    Andere weißsporige Gattungen würde ich noch deutlicher ausschließen: Pleurotus deutlich größer und ohne schuppigen Hut, Pleurocybella porrigens ohnehin nur weißlich, Tectella mit Schleier, Panellus mit erkennbarem Stielteil, Chaetocalathus wenn, dann mit eher gestreifter Hutoberfläche, aber von der Gattung kommt in Deutschland sowieso kaum was vor.


    Ich kann auch bei einem erneuten Fund und Interesse gern anbieten, die Art mikroskopisch zu untersuchen und zu dokumentieren, dann sollte die Bestimmung schnell klar sein.


    Viele Grüße

    Matthias

    Hi,


    das ist sicher nicht Pleurotus calyptratus, der wäre schon deutlich größer und hätte eben einen Schleier über den Lamellen, was hier auch im Jungstadium nicht ansatzweise zu sehen ist.

    Trotzdem ist das auch nix Triviales, entweder ist es Crepidotus calolepis oder Crepidotus crocophyllus. Ersterer kann makroskopisch unterschieden werden durch eine gelatinöse Schicht unter der Huthaut, das spürt man auch bei nicht zu sehr ausgetrockneten Exemplaren beim Anfassen. Auch sind die Lamellen bei crocophyllus deutlicher gelb-orange gefärbt, anhand der Fotos nicht sicher zu bewerten, aber ich tendiere schon zu calolepis. Ansonsten bräuchte es zur absoluten Sicherheit dann Mikromerkmale wie Sporen, die sind bei beiden komplett unterschiedlich. C. calolepis ist zudem die häufigere der beiden Arten.


    Viele Grüße

    Matthias

    Hallo Marco,


    ohne die Art oder gar Gattung jemals selbst gesehen zu haben, aber vergleiche mal mit Hydnocystis bombycina. Hab jetzt noch keine Sporenmaße o.Ä. verglichen, aber der sollte schwefelartig stinken.

    Auf alle Fälle ein sehr schöner und interessanter Fund, Glückwunsch! :)


    Viele Grüße

    Matthias

    Hallo Rainer,


    1. Da hast Du sicher Recht mit Deiner Einschätzung, die würde ich als Conocybe albipes = lactea betrachten. C. apala, die ich selbst nicht kenne, und auch manchmal noch als Synonym behandelt wird, sollte etwas andere Farben haben und wäre im Zweifel mikroskopisch durch fehlende Pseudoparaphysen (sterile Zellen zwischen den Basidien) zu unterscheiden.

    2. Makroskopisch wie Du schon sagst nicht sicher zu klären, an Holz wäre in der Tat S. crinita (nicht citrina, das ist ganz was anderes) sehr wahrscheinlich.

    3. Sicher Delicatula integrella

    4. Schwierig, müsste man mal sehen, wie sich das weiter entwickelt. Hericium auf keinen Fall, Polsterpilz gut möglich, kann aber auch was anderes werden

    5. Ist sehr interessant. Sicher kein Schichtpilz, das ist ein Ascomycet aus dem Umfeld der Holzkeulen und Kohlenbeeren (Xylariales). Die einzelnen schwarzen Pünktchen sind die Perithezien, also Einzelfruchtkörper, aus denen eine dunkle Masse (Sporen) zu kommen scheint. Kenne ich so nicht, Gattungen zum Vergleichen wären Camarops, Biscogniauxia und flächig wachsende Hypoxylon-Arten. Bei ersteren gefällt mir der Rand nicht recht, würde ich aber auch nicht ausschließen, weil auch für Hypoxylon wüsste ich nichts, was ich so kennen würde. Wenn Du was gesammelt hättest, schau ich mir das gern mal genauer an.


    Viele Grüße

    Matthias

    Hallo Ditte,


    danke sehr für Deine Antwort. Habe gerade Zystiden und Sporen eigener eindeutiger tigrinas maßstabsgetreu übereinandergelegt, das passt wirklich sehr gut zusammen. Makroskopisch dann eher atypisch. Aber klar, ein Einzelexemplar ohne wirklich sehr auffällige Merkmale ist natürlich schwer bis unmöglich klar zu bestimmen. Ich werd versuchen davon ne Sequenz zu bekommen.


    Viele Grüße

    Matthias