Beiträge von Mreul(✝)

    Hallo alle miteinander,


    mit solchen Cheilozystiden kommt bereits nichts anderes mehr in Frage als adscendens. Auch das relativ undeutliche Basalscheibchen passt gut.
    Was den Standort betrifft, ich habe adscendens in der Tat noch nicht an einem Stamm gefunden, sondern eher an dünnen Ästchen, Kräutern u.ä. Allerdings kommt adscendens recht häufig in den Gewächshäusern im ÖBG Bayreuth vor und dort habe ich sie schon auch an moosigen Stämmen u.a. von Eucalyptus gesehen, ebenso wie am Boden in Pflanzkübeln.


    Die Sporen schauen hier nicht mehr ganz gesund aus, aber auch ohne deren Aussehen exakt zu kennen lassen sich alle andere Arten problemlos anhand der Cheilos ausschließen:


    - M. stylobates hat an den Cheilos keine fädigen Auswüche, sondern eher dickere Knubbel, so wie hier: https://www.flickr.com/photos/ehecatlfungus/15483532885/
    Die Art wäre zudem auch größer mit deutlicherem Basalscheibchen usw...
    - M. clavularis hat Cheilos, die viel mehr fädige Auswüchse aufweisen und zudem sind die nie mit Noppen besetzt.
    - M. corynephora wurde ja schon ausgeschlossen, deren Cheilos haben keine Auswüchse.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo Rudi,


    sehr schön, danke für die Ergänzung. :thumbup:
    Rein interessehalber, an der Bestimmung habe ich keinen Zweifel: Hast du bei deinem Fund auch einen Geruch nach Mehl wahrnehmen können?


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo zusammen,


    endlich habe ich dieses Jahr wieder einen Moosbecherling gefunden. Der Fund stammt wieder einmal aus dem eigenen Garten. Von dort kenne ich bereits zwei Stellen, an denen die Art auftritt, bislang waren das ein moosiger Holunderstamm und Moos auf Pflastersteinen. Jetzt kommt noch ein von Moosen- und Flechten besiedelter Ast eines Kornapfelbaums hinzu. Derzeit ist die Stelle mit 4 Exemplaren des Moosbechers die ergiebigste Stelle im Garten. An Holunder konnte ich noch ein Exemplar finden.


    Das Wirtsmoos ist Orthotrichum diaphanum, das wegen seiner hyalinen Blattspitze innerhalb der Gattung leicht kenntlich ist. Zwar hatte ich bereits viele Bilder des Becherlings, aber noch keine brauchbaren Fotos des Mooses. Das habe ich heute nachgeholt und auch Orthotrichum diaphanum einer intensiven Untersuchung unterzogen. Deswegen liegt hier der Schwerpunkt der Bebilderung auch auf dem Moos.


    Hier die Ergebnisse der Dokumentation der beiden Arten, viel Spaß beim Anschauen. ;)


    Octospora orthotricha



    Orthotrichum diaphanum, Glashaartragendes Goldhaarmoos








    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo zusammen,


    Seit gestern hat es hier bereits zweimal geschneit. Auch wenn es noch keine dauerhaft geschlossene Schneedecke ist, so ist gestern Nacht doch schon einiges runtergekommen. So sah das dann z.B. mit den Pilzen im Garten aus:


    Galerina clavata, Großsporiger Häubling


    Es folgen einige nicht alltägliche Arten von diesem Monat. Die habe ich auf einigen Touren gefunden, bei denen ich überwiegend alleine unterwegs war. Die Arten, die ich bei Touren gemeinsam mit Dieter gefunden habe folgen zu einem späteren Zeitpunkt. Das werden dann noch ein paar mehr... ;)
    Auf geht's:


    Mycetinis querceus, (= Marasmius prasiosums) Großer Knoblauchschwindling
    Natürlich unter Eichen. Habe ich von weitem erst für einen Rübling gehalten, aber da ich nicht sagen konnte welche Art, musste ich sie mir genauer anschauen. Bereits beim Bücken kann man den penetranten Knoblauchgeruch riechen.




    Zwar nichts Besonderes, aber sehr schön gewachsen:
    Stereum subtomentosum, Samtiger Schichtpilz



    Direkt daneben, auch an Eiche:
    Phlebia rufa, Braunroter Kammpilz




    Die beiden folgenden Fund gelangen mir nahezu gleichzeitig in einem ehemaligen Kahlschlagsgebiet, das mittlerweile von dichtem Gebüsch und schon ein paar Meter hohen Laubbäumen verschiedenster Art besiedelt wird. Bislang habe ich es nicht geschafft, dort intensiver nach Pilzen zu suchen, nach diesen Funden werde ich das Areal sicher häufiger aufsuchen. Auch sind dort evtl. Kelchbecherlinge zu erwarten, da ich sie in einem anderen nahen Erlenhain bereits gefunden habe. Das Gebiet liegt unmittelbar neben einem Fichtenwald, der im Herbst sehr reich an Speisepilzen ist und den ich schon oft abgesucht habe.
    Abortiporus biennis, Rötender Saftwirrling




    An einem noch hängenden, innen bereits hohlen Ast (evtl. Sorbus), dann ein Erstfund für mich. Zugleich ist das die erste Art der Gattung, die mir bislang begegnet ist.
    Hohenbuehelia cyphelliformis, Schüsselförmiger Harpunenschwamm







    Der Standort:


    Noch etwas für Mikropilz-Fans:
    Makroskopisch nur als grauer Fleck an alten Krautstängeln zu sehen, zeigt dieser Hyphomycet, wie es sich gehört, seine wahre Schönheit erst bei Einsatz eines Mikroskopes:
    Periconia cookei



    Auch im Bereich der Dungpilze war ich nicht untätig, dazu aber später mehr...
    Hier erst mal ein Makro von Ascobolus sacchariferus


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo Ingo,


    leider waren bislang keine brauchbaren Exemplare mehr aufzufinden. Die Untersuchung eines schon halb kaputten Exemplars hat nichts mehr gebracht, da keine auch nur halbwegs intakten Strukturen, besonders Asci, vorhanden waren.
    Ein paar kleine Pünktchen sehe ich noch, vielleicht werden daraus ja noch Becher. Der Stecken bleibt bei mir in Gewahrsam und wenn sich wieder was ergeben sollte, dann melde ich mich wieder.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo Denny,


    so eine leichte Rosafärbung bei grauem Grundton und der Standort unter Fichten (auf Nadelstreu oder kleinen Ästchen) sind typisch für Mycena metata. Würde mich sehr wundern, wenn da was anderes rauskommt.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hi Björn,


    einfach nur genial. :thumbup:


    Viele der Arten hab ich im Fichtelgebirge auch schon gefunden, andere, wie etwa die Hemimycena, stehen noch auf meiner Muss-Finden-Liste .


    Ein paar Fragen hätte ich dann noch:


    Der unbekannte Hyphomyzet, worauf ist der denn gewachsen? Sollte ne Phragmocephala sein.


    Der Kracher ist natürlich der helicoide Hyphomyzet, wie groß sind denn da die Konidien? Sowas ähnliches hab ich dieses Jahr auch an zeitweise unter Wasser liegenden Ästen zusammen mit Bulbillomyces farinosus gehabt, aber weniger spektakulär und nicht so oft septiert und verdrillt. Man könnte mal Richtung Helicoon schauen. Dazu habe ich nur den Artikel "Helicosporous hyphomycetes from China" von Zhao et. al., da sind trotz der Länge leider nicht alle Arten im Detail beschrieben. Sowas wie du hier zeigst hab ich noch nirgends gesehen. Falls du zu sowas weitere Literatur hast, wäre ich da natürlich auch interessiert.


    Und was mich noch interessieren würde:
    Das Foto von der Hemimycena ist mit Lupenobjektiv gemacht, richtig?


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo,


    schau mal bei Lepiota elaiophylla.
    Die Art kommt gerne in Blumentöpfen und Gewächshäusern vor. Ein sehr schöner Fund! Mir hat sich sowas leider noch nicht gezeigt.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo Ingo,


    für die Jod-Reaktion hab ich Lugol verwendet. Wollte ich eigentlich auch hinschreiben, aber nach der Arbeit...


    Wenn noch was da ist, schau ich nochmal mit Kongorot, vielleicht lässt sich was erkennen. So schön langsam sind die Becher aber am Vergehen.


    Das Substrat war nicht rot, nur normal dunkelbraun und nicht weiter auffällig.


    Einen Schnitt werde ich nochmal versuchen. Auf solche Strukturen wie auf deinem Bild zu sehen hab ich nicht weiter bewusst geachtet. Aufgefallen ist mir sowas jedenfalls nicht.


    Anlagerungen an den Haaren sieht man im oben rechts im untersten Bild meiner ursprünglichen Anfrage. Bin mir nicht sicher, ob das Harz ist. Jetzt, da die Becher gealtert sind, waren die Strukturen nicht mehr so deutlich.


    Ich werd nochmal mein Glück versuchen. Danke für die Unterstützung.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo Ingo,


    jetzt habe ich endlich nochmal eine Nachuntersuchung geschafft und kann wenigstes zwei der drei noch nötigen Merkmale liefern:


    Freie Sporen: (4)5-6 x 2-3 µm, Jodreaktion negativ. Nur die Haken kann ich auch nach unzähligen Präparaten nicht sicher beantworten, das ist alles zu undeutlich. Manchmal glaube ich welche erahnen zu können, aber wie gesagt, ich kann's nicht klar erkennen.


    In jedem Fall danke für die Antwort. Besteht so dennoch eine Chance auf Bestimmung?



    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo Björn,


    danke für's Untersuchen. :thumbup:
    Spannende Sache. Wo liegen denn da jetzt genau die Unterschiede zu der von Ingo vorgeschlagenen Art Melittosporiella sedinica?


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo Thorben,


    die Gattung Unguiculariopsis muss es demnach sein, weil hier ist das Excipulum ja sowas von braun. Danke für den Hinweis. Ich schau mal, ob ich ne passende Art finde. Die Asci haben hier 8 Sporen, also wird's hamatopilosa nicht sein.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo zusammen,


    habe gestern ein mikroskopisch kleines Becherchen gefunden, für das ich noch einen Namen suche.


    Standort ist die Unterseite eines ca. 1cm dicken Buchenastes, optimalmorsch.


    Die Maximalgröße liegt unter 0,3mm, das größte gemessene Becherchen brachte es auf ca. 280 µm Durchmesser.


    Noch habe ich keine freien Sporen gefunden, aber ich lasse die Becher noch in der Dose nachreifen und dann schau ich mir die nochmal genauer an. Die jetzigen Maße hab ich von Sporen, die sich noch in den Asci befanden.


    Haken sind denke ich vorhanden, war aber ziemlich undeutlich zu sehen.


    Vermuten würde ich Unguiculella, aber diese Becher hier sind nochmal deutlich mehr braun gefärbt, als auf anderen Dokumentationen im Netz:
    http://asco-sonneberg.de/pages…group_id=28731&position=3


    Kann U. erotioides auch so aussehen?








    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo Nobi,


    an Cryptodiscus hab ich noch gedacht, aber nichts passendes gefunden.


    Hallo Ingo,


    das kommt sehr gut hin, danke! Mal sehen, was Björn noch dazu sagt.
    Sobald ich dazu komme, stelle ich noch einige Kleinbecher ein. ;)


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hi Nobi,


    nachdem ich die Literatur durchgekaut habe, komme ich auf Cilioplea (=Pleospora) coronata. Die soll auch mal unbehaart sein dürfen. Bei einigen Fruchtkörpern hab ich allerdings auch noch eine leichte Behaarung feststellen können:



    Danke sehr für die Infos und die Literatur-Links. Die Artikel werde ich sicher auch un Zukunft noch öfters brauchen können. :thumbup:


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo Dungpilzfans,


    kaum sammelt man zur Abwechslung wieder etwas Dung, schon ist was mir völlig Unbekanntes drauf.
    In diesem Fall ein winziger Pyrenomycet, den man aber bei sehr genauem Hinsehen auch mit bloßem Auge als schwarze Punkte sehen kann. Da dachte ich optisch zuerst nicht an etwas Besonderes, aber die Mikromerkmale belehrten mich eines Besseren. Überhaupt hatte ich bisher noch keine Art mit muriformen Sporen an Dung. An dungspezifischen Pilzen fällt mir da nur Pleophragmia ein, aber das passt nicht.
    Vielleicht eine Pleospora, die sich nur zufällig auf Dung verirrt hat - oder gibt's noch andere Dung-Kernpilze mit solchen Sporen?


    Kurze Beschreibung:
    Auf altem und gleichzeitig sehr feuchtem Hasendung. Pseudothezien rund, ohne deutlichen Halsteil, unbehaart.
    Sporen goldgelb, muriform, 21-29 x 7-9 µm. Asci 8-sporig. Nur noch wenige intakte Asci zu finden, die meisten sind schon überreif.









    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo Norbert,


    den Pilz halte ich klar für Mycena leucogala (= M. galopus var nigra). Die weißmlichenden Helmlinge (galopus und leucogala) sind manchmal nicht leicht zu erkennen, wenn sie nicht milchen. In dem Fall sind die sehr großen Cheilo- und Pleurozystiden ein sehr gutes Merkmal. Auch Sporengröße und Lamellenzahl deines Fundes passen auf leucogala.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo zusammen,


    vor einigen Tagen fand ich an einem Weidenast ein seltsames kleines becherartiges Pilzchen, das ich von Weitem erst für recht kleine Propolis farinosa gehalten hätte. Bei näherer Betrachtung kam mir dann Cryptodiscus rhopaloides in den Sinn, jedenfalls bis ich die Mikrostrukturen gesehen habe.
    Mehr fällt mir dazu nicht ein. Weitere Mikromerkmale könnte ich noch nachliefern, Material hab ich genug. Wegen zu vielen Funden in letzter Zeit hab ich hier erst mal ne Kurzuntersuchung gemacht.


    Standort: ca. 2cm starker, liegender Weidenast, außen morsch, aber im Kern noch sehr hart. Fruchtkörper fanden sich am gesamten Ast entlang, auch an der Oberseite.
    Sporen 16-21 x 4-4,5 µm, hyalin, 3-fach septiert, unreif manchmal undeutlich 1-3-fach septiert.


    Mit Millimeterskala:



    ca. 50-fach vergrößert:






    Viele Grüße,
    Matthias