Hallo Ralf,
Cryptodiscus rhopaloides wäre hier meine erste Wahl.
Viele Grüße,
Matthias
Hallo Ralf,
Cryptodiscus rhopaloides wäre hier meine erste Wahl.
Viele Grüße,
Matthias
Hallo zusammen,
nach längerer Zeit gibt es doch einmal wieder etwas spannenderes (zumindest für mich) an Dung: Ein Chaetomium, bei dem ich endlich auch die Anordnung der Sporen in den Asci beobachten konnte. Allerdings scheinen die Sporen immer noch nicht vollreif. Ich werde mich baldmöglichst noch um bessere Bilder der Sporen und Asci bemühen, so ganz zufrieden bin ich da noch nicht wirklich. Eine Gesamtcollage erstelle ich, sobald ich weitere Fotos gemacht habe, diese ergänze ich dann hier später.
Kurzbeschreibung:
Größe: bis 600 µm
Haare: jung steif, im Alter zunehmend gekräuselt, braun, septiert, besonders zur Spitze hin zunehmend rau, 5-7 µm Durchmesser.
Asci uniserait, 8-sporig, sehr vergänglich.
Sporen 6-7 x 4-6 µm, kaum gefärbt, da noch nicht vollreif.
Damit komme ich dann auf Chaetomium brasiliense. Richtig?
Viele Grüße,
Matthias
Hallo zusammen,
Schimmel an Brot sieht man ja öfters und normalerweise traue ich mich an sowas nicht ran. Nicht nur wegen der Bestimmungsschwierigkeiten ohne Labor und DNA-Analyse, sondern auch wegen potentieller Gesundheitsgefahr. Dennoch habe ich mich vorsichtig rangewagt dieses Pilzchen zu dokumentieren. Die Makrofotos der Sporenschleuder hab ich außerhalb der Wohnung gemacht und nur sehr kleine Proben zum Untersuchen unter dem Mikroskop hineingenommen.
Bestimmen wird sich der wohl so nicht lassen, jedenfalls nicht auf die Art. Aber mir ging es auch eher darum, ein paar Fotoexperimente zu machen.
Hier nun die Ergebnisse:
Viele Grüße,
Matthias
Hallo Pablo,
das Bestimmen ist bei Anamorphen immer sehr schwierig ohne die konidiogenen Zellen zu sehen.
Von der Form und Anordnung der Konidien kannst Du mal Richtung Alysidium/Haplotrichum schauen, ob sich da was findet. Was besseres weiß ich im Moment auch nicht.
Viele Grüße,
Matthias
Hallo alle miteinander,
freut mich sehr, dass euch die Bilder so gefallen. Die Bearbeitung wird zwar immer länger und aufwändiger, aber es lohnt sich.
Hallo Pablo,
Kernpilz-Dokus schicke ich oft an Björn weiter.
Mit dem Material, das ich hier habe, wäre es locker möglich ein Buch zu schreiben, doch in meiner aktuellen Zeitsituation ist das nicht machbar. Ich schreibe wegen Anthostomella noch an einer Publikation, alleine das ist schon manchmal eng hinzukriegen. Im Moment untersuche ich lieber weiter neue Arten. Aber später, irgendwann...
Hallo Peter & Nobi,
die Arbeit von Stalpers hab ich in der Zwischenzeit auch schon zu rate gezogen und bin auch überzeugt, dass es O. argillaceum sein muss. Danke für die Hinweise.
Bei den Pillenwerfern tue ich mich meist recht schwer Columella und Trophozysten gescheit zu sehen, da muss ich noch an der Präpariertechnik arbeiten.
Viele Grüße,
Matthias
Hallo zusammen,
leider habe ich in letzter Zeit wenig Zeit für's Forum gefunden. Für das Untersuchen einiger spannender Pilze habe ich aber natürlich immer genug Zeit.
Da auf Elchdung, den Nobi mir geschickt hat, immer noch nichts reifes zu finden war, beschränken sich die Funde hier auf einheimische Arten, die aber keineswegs weniger spannend sind. Die meisten Arten hatte ich zwar schon mehrfach, aber ich habe nun wieder versucht, die Bildqualität am Mikro zu optimieren und ausführlichere Portraits zu erstellen als bisher.
Kultiviert habe ich relativ frischen Rehdung und älteren und (wohl noch zu frischen) Pferdedung. War in gefrorenen und zum Teil verschneiten Wäldern nicht besonders einfach Dung zu finden, aber Reitwege und Futterkrippen sind da zuverlässige Lieferanten.
Ascozonus woolhopensis an frischem Rehdung, gemeinsam mit Mucor sp. Noch keine freien Sporen, die Maße stammen noch von einer anderen Aufsammlung.
Podospora intestinacea, wie immer an altem Pferdedung, endlich hab ich davon auch brauchbare Bilder:
Thelebolus stercoreus, (fast) auf jedem frischen Rehköttel zu finden:
Oedocephalum sp. Bislang hatte ich nur O. pallidum, an den ich hier wegen der deutlich größeren Sporen und dafür kleineren Fruchtkörper nicht glauben mag. Zu weiteren Arten in der Gattung habe ich leider keine Detailbeschreibung. Werde hierzu bei Gelegenheit nochmals recherchieren. An Rehdung. Die Pilzchen ordentlich auf einen Objektträger zu bekommen ist äußerst grenzwertig.
Update: Oedocephalum argillaceum Danke Nobi, für den Literaturhinweis.
Pilobolus kleinii. Ansich ja häufig, aber die Sporenmaße tanzen hier wieder ordentlich aus der Reihe. Habe an zwei Tagen je Sporen von einem Sporangium gemessen, für mehr reichte die Zeit nicht, da die Dinger immer früh erscheinen und ich die Bilder im Halbschlaf vor der Arbeit machen musste.
Die Messung am ersten Tag ergab Sporen von 9-12 x 6-7 µm, was nach meiner Meinung vollkommen normal für die Art ist. Die zweite Messung einen Tag danach am gleichen Köttel ergab 8-9 x 5-6 µm, was locker für crystallinus durchgehen würde und für kleinii eigentlich deutlich zu klein ist. Dennoch bestimme ich wegen der jeweils deutlichen Gelbfärbung als P. kleinii, wobei hier dann die Frage wäre, was für die Trennung von kleinii und crystallinus wichtiger ist: Farbe oder Maße der Sporen. Für mich aktuell die Färbung. So langsam kann ich verstehen, warum die Arten manchmal nur als Varietäten aufgefasst werden, dennoch halte ich eine Arttrennung für sinnvoll.
Was an beiden Tagen noch auffiel: den Exemplaren - und zwar allen - fehlt die orange pigmentierte Zone völlig und die Fruchtkörper sind inkl. der auffallend dünnen Blase sehr klein und zierlich. Sowas kenne ich bislang vor allem von P. roridus, der hier aber wegen der Sporen sicher auszuschließen ist. Für roridus kann ich also feststellen: Wenn die orange Zone fehlt und die Sporangien klein sind, heißt das noch nicht, dass es roridus ist. Umgekehrt hab ich aber noch keinen roridus gefunden, der groß und mit deutlich oranger Zone erschienen wäre.
So, nach viel Gelaber hier die Bilder von dem, was ich für P. kleinii halte:
Viele Grüße,
Matthias
Hallo Pablo,
eine Hauptfruchtform kenne ich dazu nicht.
Viele Grüße,
Matthias
[hr]
Hallo Nobi,
ZitatDer Dank gebührt dir für die fantastische Bearbeitung!
Kein Problem, mach ich doch gerne.
Der Elchdung ist gut angekommen, nur scheint gerade nichts reifes dran zu sein. Gesehen hab ich bisher (alles schon zerfallen, meist nur noch Sporen): Saccobolus, wohl depauperatus, einige Sporen und Hüllen von Apodospora und 7-zellige Sporormiella-Sporen. Aber jeweils keine Asci dazu. Ich lass das alles hier schön feucht, dann hoffe ich dass noch was kommt. Hat ja beim Ascobolus aglaosporus damals auch ein paar Tage gedauert bis was schönes zu sehen war.
Viele Grüße,
Matthias
Hallo Kleinpilzfreunde,
diesen kleinen Gesellen hat mir Nobi geschickt. Hier hat er ihn schon einmal vorgestellt.
Wächst hier an Kiefernnadeln und bildet Kolonien von ca. 250-380 µm Länge, die aus den Nadeln hervorbrechen.
Die braunen, in der Mitte septierten Konidien haben eine hyaline Basal- und Apikalzelle und am oberen Teil mehrere fadenförmige Anhängsel. Maße: 12-15 x 6-8 µm, ohne hyaline Zellen und Anhängsel.
Danke, Nobi, für's Herschicken.
Viele Grüße,
Matthias
Hallo Pablo,
die Clavulinopsis hat mir Karl hier schon mal bestimmt: http://www.pilzforum.eu/board/thema-unbekannter-keulenpilz
Der Fund im verlinkten Thema stammt von einem anderen Friedhof und stimmt mit allen Merkmalen mit denen des Fundes hier überein.
Sporen glatt, Basis nicht auffällig striegelig.
An Literatur hab ich auch nicht viel mehr als die Großpilze Baden-Württembergs.
Viele Grüße,
Matthias
Hallo Björn,
von mir gibt's da keine Bedenken, die Bestimmung würde ich so unterschreiben.
Habe vor zwei Tagen von meinen bayreuther Pilzfreunden eine noch frische Kollektion der Art in einer Dose bekommen.
Der Standort sah da ganz genauso aus, auch mit Hundsflechten.
Und außer, dass ich noch weniger Zystiden gesehen habe stimmen die Merkmale überein.
Viele Grüße,
Matthias
Hallo Thorben,
hier habe ich auch mal sowas gefunden: http://www.pilzforum.eu/board/…sresistentes-winzkeulchen
Ich denke schon, dass das eine Ceratellopsis-Art ist, bei menem oben verlinkten kam übrigens C. aculeata (Pat.) Corner raus.
Viele Grüße,
Matthias
Hallo Thorben,
hier könnte ich mir was Richtung Fusarium vorstellen, was genaueres weiß ich dazu leider nicht.
Viele Grüße,
Matthias
Hallo Thorben,
hmm, was die Sporen angeht passt Fujimyces natürlich ideal. Ein bisschen stört mich aber die Beschreibung in Ellis & Ellis, dass der so bis 0,3mm groß sein soll und die Form von Insekteneiern haben soll. Wenn der aber im Alter so zerfließen kann, dann würde das perfekt passen. Ich schau mal, ob sich sowas auch in der Form hier auftreiben lässt, dann wäre es klar: http://www.bioimages.org.uk/html/r162010.htm
Aber ich denke das kommt schon hin. Danke sehr für den Hinweis.
Von der Art hab ich zwar schon im Ellis & Ellis gelesen aber das bisher nicht weiter verfolgt.
Viele Grüße,
Matthias
Hallo Nobi,
ZitatMagst du etwas abhaben von den Nadeln mit der Truncatella conorum-piceae, Matthias?
NA, UND OB!!!!
Immer her damit, ich hab die nächsten 2 Wochen Zeit ohne Ende, da kann ich alles im Detail aufarbeiten. Apodospora ist natürlich noch besser, da kann ich davon auch gleich eine Fotodoku für Björns Kernpilzbuch machen.
Danke für das Angebot.
Viele Grüße,
Matthias
Hallo Thorben, hallo Nobi,
freut mich sehr, dass ich zur Nadelpilzsuche inspirieren konnte.
Zur Bestimmung ist ja alles schon gesagt.
Hier noch eine Doku von mir zu Sclerophoma pithyophila:
Sowas wie die Truncatella hatte ich noch nie, die hätte ich auch gern mal unter dem Mikro. Aber hier liegen noch einige Haufen nicht untersuchter Nadeln rum, vielleicht ist da noch sowas mit dran. Troposporella wär auch nicht schlecht...
Melanospora chionea hatte ich übrigens erneut in nicht geringen Mengen, wenn auch weit weniger als beim ersten Massen-Fund, also scheint hier keineswegs selten.
Viele Grüße,
Matthias
Hallo Norbert,
optisch würde ich hierzu cinerella sagen. Dazu passt dieser irgendwie mehlige Geruch perfekt.
Speirea ist normalerweise deutlich zarter und mir ist da v.a. der Hut zu breit.
2-sporig können beide sein. Weitere Arten wie clavicularis fallen ja bereits wegen fehlender Klebrigkeit weg und hätten auch Cheilos ähnlich wie cinerella.
Du kannst nochmal versuchen hier die Cheilos zu finden, das kann oft schwerer sein als man denkt. Ich würde vermuten, dass der solche Cheilos hat.
Viele Grüße,
Matthias
Hallo zusammen,
bei intensiven Nadelkontrollen sind freilich auch haufenweise Pilze anzutreffen, die sich nicht bestimmen lassen wollen. Von manchen Gattungen wie etwa Cladosporium lasse ich ohnehin die Finger, aber daneben gibt es auch noch andere spannende Kleinpilze, zu denen sich bislang keine weiteren Infos auftreiben ließen.
Auch wenn die Kleinen hier ohne Namen sind, stelle ich sie trotzdem hier vor, damit man sieht, was es noch so alles gibt. Und wer weiß vielleicht findet sich ja auch früher oder später noch der ein oder andere Name.
Nr. 1: Recht häufig, bildet in feuchtem Zustand leicht schleimige oder gar gallertige Flecken an den Nadeln. Teils werden die Nadeln in Kultur bis zur Hälfte fast völlig von zusammenfließenden Exemplaren bedeckt, meist bleiben sie aber deutlich kleiner. Die Farbe geht von grau über rosalich bis fast weiß, je nach Feuchtigkeit und Alter.
Erinnert mich von der Konsistenz und Optik etwas an die NFF von Calloria neglecta an Brennnesseln.
Nr. 2: Nur einmal gefunden: Winzige schwarze Punkte, die ich im Auflicht fast für Kriegeriellas gehalten hätte, aber ich wurde von den winzigen kugeligen Konidien eines besseren belehrt:
Nr. 3: Optisch ein winziges Haarbecherchen, ist aber was Imperfektes. Nur ein einziges Mal mit zwei Exemplaren gesehen.
Viele Grüße,
Matthias
Hallo Hans,
Andere Frage: Besteht Bedarf an verhältnismäßig frischer Kamel-Dungprobe?
Schließe mich Ralf an. Einen Versuch würde ich schon wagen und Zeit habe ich demnächst auch wieder mehr.
Viele Grüße,
Matthias
Hallo Klaus,
da bin ich selbst auch gespannt, was es noch alles zu entecken gibt.
Hallo Ralf,
würde mich sehr interessieren, was du an den Nadeln gefunden hast.
Hallo Pablo,
am Wochenende werde ich weitere Kiefernwälder absuchen, dann wird sich zeigen, ob Melanospora hier überall so häufig ist oder ich einfach auf ein Ausnahme-Vorkommen gestoßen bin.
Klar kannst du das zu den Portraits stellen. Ich hab's nur dort nicht rein, weil ich das Thema formal nicht wie ein Portrait aufgebaut habe. Aber das kann ich auch noch ändern.
Viele Grüße,
Matthias
Hallo Kleinpilzfans,
heute wieder ein Beitrag zum Thema "Pilze an Kiefernnadeln". Und zwar möchte ich kurz präsentieren, wie mir vor kurzem sehr überraschend ein Massenfund von Melanospora chionea gelang.
Wie häufig der Pilz tatsächlich ist weiß ich nicht, aber nach dem was ich gesehen habe, kann man nur zu der Überzeugung kommen, dass die Art bei weitem häufiger ist als (zumindest von mir) angenommen.
Folgendermaßen kann man fündig werden:
Man nehme einen Kiefernwald wie diesen (oder irgendeinen Wald mit zumindest einer Waldkiefer darin):
Darin finden sich am Boden immer solche alten dünnen Ästchen, die noch mit Nadeln besetzt sind. Feucht sollte es natürlich sein:
Für Kiefernnadel-Kleinpilzjäger lohnen sich solche Büschel besonders, die einfach umdrehen und mit etwas Glück sieht es dann so aus:
Gestern wurde ich an weit über der Hälfte der Ästchen fündig, die so aussahen. Es müssen Zehntausende Fruchtkörper gewesen sein.
Im Mikroskop:
Und hier nochmal ausführlich dokumentiert: Melanospora chionea
Natürlich kann man so auch zahlreiche andere Arten entdecken. Bei meiner Aufsammlung waren mindestens noch folgende dabei:
Cyclaneusma minus, Lophodermium pinastri, Pseudohelotium pineti, Lachnum sp, Sympodiella acicola.
Na dann, viel Erfolg bei der Nachsuche. Würde mich sehr interessieren, ob es jemandem gelingt die Art auch zu finden.
Viele Grüße,
Matthias
Hallo magellan,
ein schönes Gebiet zeigst du da.
Der Schleimpilz heißt Badhamia utricularis.
Viele Grüße,
Matthias
Hallo Björn,
habe dir die Bilder gerade wie gewünscht geschickt.
Ich muss mal sehen, ob ich Zeit habe im März, das weiß ich jetzt noch nicht sicher. Mehr Sorgen macht mir aber dann die Anfahrtszeit. Noja, mal schauen...
Wo kommt denn der Name Extrawettsteinina schon wieder her, im IF und Mycobank finde ich E. mirabilis nicht.
Im Moment strebe ich auch noch einen Artikel in der Mycologia Bavarica über die Funde an. Bis da was fertig wird, dauert aber noch.
Viele Grüße,
Matthias
Servus zusammen,
danke an alle für Eure positiven Rückmeldungen.
Hallo Ingo,
nach den Arten werde ich heute Ausschau halten.
Hallo Nobi,
danke für die weiteren Links, da kannte ich noch nicht alles.
ZitatAbsolut publikationswürdig!
Schon mal darüber nachgedacht?
Würde gut in den "Tintling" passen, auch wegen der Bilder.
Aber auch die "Mycologia Bavaria" wäre sicher interessiert, zumal es sich um bayerische Funde handelt.
Nachgedacht ja, bloß hab ich null Schimmer, wie sowas abläuft. Bei Gelegenheit kann ich ja mal bei Frau Montag nachfragen, ob da Interesse bestünde und was ich tun soll.
Hi Dieter,
bis gleich.
Viele Grüße,
Matthias
Seid gegrüßt Freunde der Mikropilze,
in den letzten beiden Wochen habe ich mich intensiv mit Kleinpilzen an Nadeln der Waldkiefer, Pinus sylvestris, befasst.
Dazu habe ich im zeitlichen Abstand von einer Woche an zwei völlig verschiedenen Stellen je eine halbe Hand voll am Boden liegender Kiefernnadeln mitgenommen und zu Hause in Kulturdöschen verpackt.
Aufsammlung I stammt mitten aus einem Nadelwald mit Kiefern und Fichten. Hier habe ich mich auf ältere Nadeln, die z.T. noch an vermoderten abgefallenen Ästchen gehangen sind konzentriert. Diese Proben wurden (unfreiwillig) eine Woche lang in der Dose gelassen und erst später untersucht.
Aufsammlung II stammt aus einem Garten von einer einzelnen, niedrig geschnittenen Kiefer. Die meisten hier gesammelten Nadeln waren noch recht frisch, ein paar etwas älter. Diese wurden sofort untersucht.
Nach Einbringen der Aufsammlung II fand täglich eine Kontrolle auf neue Arten statt.
Bei den folgenden Arten gebe ich mit (I) oder (II) an, von welcher der Nadel-Kollektionen der Pilz stammt und im Anschluss daran, nach wie vielen Tagen in Kultur die Art erstmalig erschienen ist.
Insgesamt konnten folgende Arten festgestellt werden:
- Anthostomella pedemontana (II), nach 5 Tagen
- Cladosporium sp (I), nach 12 Tagen
- Cyclaneusma minus (II), sofort
- Kriegeriella mirabilis (I), nach 8 Tagen
- Lophodermium pinastri (II), sofort
- Menispora ciliata (HFF: Chaetosphaeria ciliata) (I), nach 3 Tagen
- Sphaeropsis sapinea (II), war noch recht unreif, bislang nichts nachgewachsen, nicht fotografiert, nach 2 Tagen
- Sympodiella acicola (I), nach 2 Tagen
- zwei weitere für mich nicht bestimmbare Nebenfruchtformen, beide (I), nach 8-10 Tagen
Literatur:
Ausgangspunkt der Literaturrecherche war, sofern die Arten nicht ohnehin bekannt waren, Ellis & Ellis, Microfungi on Land Plants.
So bestimmte Arten wurden jeweils, falls möglich, mittels anderer im Netz gefundener Artikel verifiziert. Welche Literatur genau verwendet wurde, verlinke ich bei der jeweiligen Art.
In der Reihenfolge des Auffindens:
Lophodermium pinastri
Die einzige Spaltlippen-Art mit roten Lippen, die auf Nadeln von Pinus sylvestris vorkommt. Sehr häufig. Ein weiteres wesentliches Merkmal sind die häufigen, deutlichen schwarzen Querstreifen auf der befallenen Nadel. Es wurde eine weitere Art mit roten Lippen aus Polen an Nadeln von Pinus mugo beschrieben, die sich morphologisch kaum unterscheidet. Zudem sollen sich hinter L. pinastri 5 kryptische Arten verbergen, also solche, die sich nur genetisch, nicht aber morphologisch unterscheiden.
Literatur: Koukol et al, A new species of Lophodermium on needles of mountain pine (Pinus mugo) from the Giant Mountains in Poland, Link
[hr]
Cyclaneusma minus
Ziemlich häufig. Im Moment lohnt es sich danach zu suchen. Die einzige andere Art der Gattung C. niveum wurde meines Wissens nach noch nicht an P. sylvestris gefunden.
[hr]
Kriegeriella mirabilis
Typisch sind die zugespitzten, winzigen Pseudothezien und die keulige Form der Asci und Sporen. Leider hab ich die Art noch nicht richtig vollreif gefunden. Sie scheint aber recht häufig, da ich sie schon mehrfach nach gezielter Suche gefunden habe.
[hr]
Sympodiella acicola
Optisch als graulich-oliver Belag zu sehen, bei weniger dichtem Wuchs gar nicht. Die Art scheint sehr charakteristisch und unkritisch zu bestimmen.
Lediglich ein Bild konnte ich dazu in Netz auftreiben: Link
Jetzt gibt's mehr.
Edit: Die 3-fach septierten Sporen gehören sicher nicht zur Sympodiella acicola, sowas ist evtl. Parasympodiella clarkii. Die Sporenmaße hier müssen dann ohne diese Sporen auch etwas kleiner sein. Werde bei Gelegenheit nochmals genau messen.
[hr]
Menispora ciliata (HFF: Chaetosphaeria ciliata)
Sowas würde ich mich trotz sehr guter Übereinstimmung nicht alleine anhand von Ellis & Ellis bestimmen trauen. Da gibt's einfach zu viel, was da nicht drin ist.
Aber da mein Fund auch mit der folgenden Beschreibung übereinstimmt, sehe ich den als bestimmt an.
Literatur: Réblová, M. & Seifert, K., A new species of Chaetosphaeria with Menispora ciliata and phialophora-like anamorphs, Link
[hr]
Anthostomella pedemontana
Die Art ist laut Literatur nicht unbedingt häufig. Es kommen 3 Arten der Gattung auf Nadeln der Waldkiefer vor. Über diesen Fund habe ich mich am meisten gefreut.
Kurzbeschreibung: Perithezien bis mindestens 220 µm, deutlich eingesenkt, exakt konnte ich nicht messen. Asci bis 150 µm lang, um 10 µm breit, Porusreaktion mit Lugol negativ. Sporen braun, einzellig, 14-17 x 6-7 µm, mit gerader Keimspalte, die stets weniger als halb so lang wie die Spore ist. Sporen von gleichmäßiger, ca. 2 µm dicker Gelhülle umgeben, die besonders im noch nicht vollreifen Stadium innerhalb der Asci auch ohne Anfärben klar zu sehen ist. Paraphysen farblos, 2-3 µm breit, septiert, manchmal mit Querverbindungen.
Literatur: Francis, S., ANTHOSTOMELLA SACC. (Part I), Link
[hr]
Hier gibt es noch ein weiteres Dokument über weitere Arten, die man an Kiefernnadeln finden kann:
http://www.forestry.gov.uk/pdf/DIAROD_052012_Fungi_Cech.pdf/$FILE/DIAROD_052012_Fungi_Cech.pdf
Fazit: Von nun an werde ich öfters derartige Kulturen anlegen, das Artenspektrum an Kiefernnadeln ist beachtlich. Im Übrigen um ein vielfaches höher als an Fichtennadeln. Also, das war sicherlich nicht der letzte Bericht über die Thematik. Alleine, was es da noch an Becherlingen zu finden gibt...
Morgen geht die Suche weiter.
Viele Grüße,
Matthias
Hallo Hans, hallo Nobi,
die Art habe ich auch gerade sehr zahlreich an Hasendung. Sogar das Papier in der Dose wird mit besiedelt. C. microsporus hatte ich schon auf Erde in Blumentöpfen, noch nicht an Dung.
Viele Grüße,
Matthias